Mein Lebenspartner ist Verstorben

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.

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Nicole29
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Mein Lebenspartner ist Verstorben

Beitrag Do., 05.02.2015, 15:42

Hallo Zusammen,

ich habe vorher noch nie in einem Forum geschrieben. Aber ich habe das Bedürfnis mich auszutauschen und ggf. gleich Gesinde zu treffen die ähnliches durchmachen oder gemacht haben.

Mein Freund mit dem ich 4 ½ Jahre zusammen war ist am 9.11.2014 gestorben. Er ist nur 30 Jahre alt geworden. Wie oder was passiert ist da streiten sich die Geister. Zu dem Zeitpunkt war ich Berufs wegen in München. Er hätte an dem Montag nach Halle gemusst. Am Sonntag haben wir noch 22 Uhr telefoniert da war alles wie mir schien ok. Ich dachte ich habe Ihn geweckt weil er so müde klang. Als ich ihn am Montag nicht erreichen konnte habe ich auf seiner Arbeit angerufen. Die meinten er wäre nie in den Zug gestiegen. Da bekam ich Panik habe seine Eltern angerufen die sind dann zu uns in die Wohnung gefahren und haben ihn Tod im Bett gefunden.
Er hatte den Holzkohlegrill im Schlafzimmer alles hat nach diesem Anzünder gerochen. Er ist im Schlaf erstickt. Laut Kripo war es Selbstmord. Aber ich kann das nicht akzeptieren wir haben noch telefoniert. 23 Uhr war der Todeszeitpunkt und 22 Uhr haben wir telefoniert. Es war normal er klang müde aber ich dachte ich habe Ihn geweckt hab mir keine Gedanken darum gemacht. Er hätte mich doch nie so verlassen ohne einen Brief. Wir wollten zusammen sein haben uns schon auf den Freitag gefreut. Was der Grill im Schlafzimmer zu suchen hatte weiß ich nicht. Aber seine Tasche war gepackt stand im Flur sein Wecker war gestellt. Ich vermisse Ihn schrecklich. Kann nur an den Sonntag denken als wir uns verabschiedet haben mit der Freude, dass wir uns am Freitag wieder sehen. Er wollte noch einen Tisch bestellen in unserem Lieblingsrestaurant.

Es fällt mir schwer das alles hinzunehmen weiter zu leben. Das war der Mann bei dem ich keine Zweifel hatte. Jetzt ist er Tod und das Leben zwingt mich weiter zu machen.
Es ist jetzt fast drei Monate her das ich mit Ihm gesprochen habe, Ihn fühlen konnte, Ihn gerochen habe. Der schmerz ist unbeschreiblich.
Ich habe Psychologische Betreuung auch auf Arbeit. Die helfen mir die einzelnen Stufen der Trauer und des Verlustes zu überstehen aber weg wird es nie sein.

Ich danke fürs lesen und wenn keiner zurück schreibt hat es doch gut getan es mal aufzuschreiben.

Liebe Grüße

Nicole

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Verocasa
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Beitrag Do., 05.02.2015, 17:07

Nicole, Du hast mein Mitgefühl. Für immer mit den offenen Fragen zurückzubleiben, muss fast ebenso belastend sein, wie das Geschehen an sich.


Eremit
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Beitrag Do., 05.02.2015, 17:31

Mein Beileid. Ich kann mir schwerlich vorstellen wie schwer das sein muss, da ich den "Luxus" hatte, dass jeder der Suizidanten aus meinem Umfeld seine Tat vorher ankündigte …

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Sai
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Beitrag Do., 05.02.2015, 19:34

Danke, dass Du dich an uns gewendet hast. Auch wenn einige deiner Angehörigen und Freunde im Moment nicht wissen, wie sie mit Dir umgehen sollen oder nicht wissen was sie tun können, damit es Dir besser geht …bist Du umgeben von einfühlsamen und verständnisvollen Menschen. Die sorgen sich um Dich und Du bist nicht alleine. Wahrscheinlich fürchten sie sich sogar selbst, nicht nur weil sie deine Ängste und Schmerzen sehen, sondern weil sie auch selbst durch die Schmerzen des Trauerns gehen.

Verstelle Dich bitte nicht um es dir anderen leichter zu machen und sorge gut für Dich. Jeder Trauerprozess ist einzigartig. Du bist wichtig, strecke deine Hand nach anderen aus um diese um Unterstützung bitten und um diese zu unterstützen. Bitte sei dir und anderen gegenüber nachsichtig um zu ermöglichen den Schmerz zu bewältigen.

Vor allem, beschäftige dich und rate das jeden der so furchtbar trauert. Beschäftige dich intensiv Z. B. mit arbeiten, mit schreiben, mit zeichnen… Es ist etwas was dir hilft, egal ob du Lust dazu hast, beschäftige dich, beschäftige dich, beschäftige dich so intensiv wie du kannst …bis Du fähig wirst dein Leben ohne dem Geliebten neu zu organisieren.

Der Deal …um Dir oder anderen zu helfen:

Hab den Mut hier im Forum 100 Menschen zu helfen. Alternativ schreibe 100 Tage je einen Brief was Du, bzw. dein Geliebter alles erlebt haben und weitere 100 Tage je einen Brief für die Zukunft. Die Belohnung dafür kann gewaltig ausfallen, sie kann ev. Menschenleben retten, Menschen vor endloser Angst bewahren und dein Leben verändern.
Liebe Grüße Sai

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hubsi
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 14:07

hallo Nicole, als erstes möchte ich dir mein Beileid kundtun.
ich bin neu im Forum möchte dir aber trotzdem einige Worte schreiben. Ich habe auch letztes Jahr meine über alles geliebte Lebenspartnerin durch Suizid verloren und das ist einfach schrecklich. Ich glaube ich weiß was gerade in dir los ist. Alle werden dir sagen das es mit der Zeit besser wird damit umzugehen und vielleicht kommt es ja irgendwann so aber bei mir ist der unerträgliche Schmerz und die tiefe Trauer Bestandteil in jedem meiner Tage und es ist verdammt schwer damit irgendwie klar zu kommen. Ich hoffe du hast eine gute Psychologische Betreuung denn ohne einer solchen wird es verdammt schwer es irgendwie zu verarbeiten. Ich persönlich war auf stationären Aufenthalt und das hat mir über die erste wohl härteste Zeit etwas geholfen. Bin nach wie vor in Behandlung und werde es wohl noch lange Zeit brauchen. Aber ich habe gelernt jeden Tag zu kämpfen und das ist wie du weißt nicht so leicht. Es ist einfach Furchtbar wenn man einen geliebten Partner plötzlich verliert und ich habe auch lernen müssen (so blöd es auch klingt) das sich die Welt weiterdreht und das man trotz allem von seinen liebsten und der Familie gebraucht und geliebt wird. Es ist ein weiter weg aus so einem Trauma und tiefen Tal wieder heraus zu kommen, aber man darf sich einfach nicht aufgeben und sollte versuchen noch so kleine Hilfen anzunehmen. Das ist oft nicht leicht aber es hilft ab und zu ein wenig. Ein Tipp der mir immer ein wenig hilft: lass deine Gefühle einfach zu, wenn du Trauern willst dann trauere wenn du an deine Liebe denken willst dann denk daran und mache immer nur das was dir guttut und das Weiß jeder für sich. Ich hoffe du Überstehst die harte nächste Zeit und schau einfach nur auf dich und versuche wieder Boden unter den Füssen zu kriegen. Ich Weiß das es nicht einfach ist weil es viele Leute nicht verstehen können das es einem nicht gut geht und Sie auch nicht den Schmerz verstehen der in einem wohnt aber höre nur auf dich selbst weil es kann dir kein anderer diese besondere Bürde abzunehmen.

Ich wünsch dir von ganzem Herzen alles erdenklich gute und viel viel Kraft für die nächste zeit.


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Nicole29
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Beitrag Sa., 07.02.2015, 08:48

Hallo Zusammen,

Danke Danke für eure Anteilnahme. Ich weis das es weiter gehen muss. Nur manchmal wünschte ich mir ich wäre schon 80 Jahre alt nicht mehr viel Jahre vor einen bis man sich vielleicht wieder sieht.
Es fühlt sich an als würde ich in einem Druchkessel sitzen. Jeden Tag steigt der Druck an. Immer mehr bis er nicht mehr auszuhalten ist und alles platz aus einen raus.
Berufsbedingt bin arbeite ich in ganz Deutschland. Viele meinen das das gut ist aber ich fühle mich zuhause wo wir gelebt haben wohler als woanders. Bin jetzt auch am überlegen zu kündigen. Aber ist es schon an der Zeit solch schwerwiegenden Entscheidungen zu treffen?
Sollte ich noch warten? Aber wie lange? Wann weis ich wenn es zeit ist zu entscheiden?
Seit er nicht mehr da ist fühlt sich alles so unfertig an so unvollkommen.
Er hat immer gesagt wenn er nicht mehr ist soll ich ans Meer fahren da wartet er auf mich. Mmmhh klar hat er nicht gewusst was am Ende passiert zumindest hoffe ich nicht das er sich da dessen schon bewusst war. Ich fahre jetzt eine Woche ans Meer in der Hoffnung in der Ruhe und Einsamkeit vielleicht antworten zu finden die mir ein Stück Leben zurück geben.
Es fühlt sich immer noch an wie ein Alptraum aus dem ich nicht erwachen will.

Manchmal tut es so weh als wäre man keinen Schritt weiter als würde man in dem Moment der Ohnmacht feststecken.

Nicole

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Samt&Seide
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Beitrag Sa., 07.02.2015, 11:55

Kündige, fahre ans Meer ……. tu wozu dein Inneres dir rät.

Auch dies geht vorbei, das ist gewiss.

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viciente
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Beitrag Sa., 07.02.2015, 15:43

hi nicole,
.. und mein mitgefühl; tut mir sehr leid für dich!
Nicole29 hat geschrieben:Bin jetzt auch am überlegen zu kündigen. Aber ist es schon an der Zeit solch schwerwiegenden Entscheidungen zu treffen?
.. genau DAVON oder ähnlichem rate ich JETZT allerdings ab; ans meer fahren ja, möglichst auspannen auch ja, aber nicht eine weitere säule in deinem leben - wie z.b. die arbeit - kappen; das wär keine gute idee!

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koralle1971
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Beitrag Sa., 04.04.2015, 08:27

Hallo Nicole,

erst mal mein herzliches Beileid. Was Du jetzt durchmachst, ist eine ganz furchtbare Zeit, da Du nicht nur den Verlust Deines Freundes betrauern, sondern Dich obendrein damit auseinandersetzen musst, dass er offenbar Selbstmord begangen hat.

Es ist manchmal tatsächlich so, dass Menschen, die sich umbringen, versuchen ihre Angehörigen zu schonen, indem sie sich vorher gut gelaunt zeigen und eine Methode wählen, von der sie glauben, dass sie nicht unbedingt als Selbstmord zu erkennen ist. Ich vermute, dass Dein Freund ähnlich gedacht hat und Dich einfach nicht stärker belasten wollte als nötig. Das ist nun nicht geglückt und Du bleibst mit all diesen schrecklichen Fragen allein zurück.

Leider können viele Menschen sich in die spezielle Art von Trauer nach dem Suizid eines Angehörigen nicht so hineinversetzen - oder wollen es nicht, denn oft kommen bei den Hinterbliebenen neben der eigentlichen Trauer quälende Selbstzweifel und Schuldgefühle auf, weil man grübelt, ob man einen Hilferuf übersehen hat. Vielleicht hilft es Dir, nach einer Selbsthilfegruppe zu suchen. Es gibt für Angehörige nach Suizid welche von AGUS. Einfach mal googeln und dort nachfragen. Dort triffst Du auf Menschen, die aus eigener Erfahrung wissen, wie Du Dich fühlst, und Dich verstehen. Das hilft schon mal.

Alles Liebe und Gute für Dich!
Koralle


Feenya
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Beitrag Sa., 04.04.2015, 08:57

Nicole wird wahrscheinlich nicht mehr mitlesen. Ich hoffe es geht ihr einigermaßen gut.
Falls sie diese Worte trotzdem noch liest: Mein Beileid @Nicole

So und jetzt zu diesem aktuellen Zitat .... leider war ich im Februar nicht im Forum, sonst hätte ich damals schon meine Worte von heute geschrieben.

koralle1971 hat geschrieben: Es ist manchmal tatsächlich so, dass Menschen, die sich umbringen, versuchen ihre Angehörigen zu schonen, indem sie sich vorher gut gelaunt zeigen und eine Methode wählen, von der sie glauben, dass sie nicht unbedingt als Selbstmord zu erkennen ist. Ich vermute, dass Dein Freund ähnlich gedacht hat und Dich einfach nicht stärker belasten wollte als nötig. Das ist nun nicht geglückt und Du bleibst mit all diesen schrecklichen Fragen allein zurück.
Ich glaube nicht an Suizid. Das hier klingt absolut nicht danach:
Nicole29 hat geschrieben: Er hatte den Holzkohlegrill im Schlafzimmer alles hat nach diesem Anzünder gerochen. Er ist im Schlaf erstickt. Laut Kripo war es Selbstmord. Aber ich kann das nicht akzeptieren wir haben noch telefoniert. 23 Uhr war der Todeszeitpunkt und 22 Uhr haben wir telefoniert.
[...]
Was der Grill im Schlafzimmer zu suchen hatte weiß ich nicht. Aber seine Tasche war gepackt stand im Flur sein Wecker war gestellt. .
[...]
Er wollte noch einen Tisch bestellen in unserem Lieblingsrestaurant.
Ich meine, ich kenne ja auch nicht alle Details, sondern nur die Tatsache, dass die Tasche gepackt und der Wecker gestellt war.
Und das hat auch nichts mit "alles in Ordnung"- Gute-Laune-Vorspielen für die Angehörigen zu tun.
Wenn ich einen Grill ins suizidalen Absicht ins Schlafzimmer stelle, dann packe ich sicher keine Reisetasche mehr, oder stelle mir einen Wecker.

Kann es sein, dass die Heizung in der Wohnung ausgefallen war, und der Freund von Nicole mit diesem Holzofengrill dafür sorgen wollte, dass er eine warme Schlafstätte hat?
Ich habe schon zweimal von solchen Fällen gehört. Beide haben natürlich tödlich geendet.

Aber, ich weiß ja nicht, ich kenne auch nicht alle Puzzleteile. Und womöglich hat die Kripo das schon untersucht und ausgeschlossen.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*


Snoozie
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Beitrag Sa., 04.04.2015, 16:16

Nein, ich fürchte, Du irrst.

Die Ausführung eines Suizids - nicht die Absicht bzw. die Planung - ist oft wenn nicht fast immer, letztlich so etwas wie eine Kurzschlusshandlung. Sie kann entstehen von jetzt auf gleich. Der Suizident denkt so etwas wie: "Jetzt. Jetzt tue ich es!" Da ist es auch egal, was an dem Tag ansteht…

Deshalb sehe ich im gepackten Koffer keinen Beweis dafür, dass es kein Selbstmord war.


Feenya
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Beitrag Sa., 04.04.2015, 18:33

Snoozie hat geschrieben: Der Suizident denkt so etwas wie: "Jetzt. Jetzt tue ich es!" Da ist es auch egal, was an dem Tag ansteht…

Deshalb sehe ich im gepackten Koffer keinen Beweis dafür, dass es kein Selbstmord war.
Ja, so kann es natürlich auch sein. Es gibt viele Arten des (geplanten, angedachten) Suizids. Die einen planen es ganz gezielt - die erkennt man dann daran, dass es ihnen plötzlich wieder echt gut geht (weil sie ja - in Frieden - mit ihrem Leben abgeschlossen haben) - und andere tragen sich monatelang mit dem Gedanken und dann kommt der auslösende Moment (irgend ein Zufall), und sie tun es.

Ein sicherer Beweis ist ein gepackter Koffer nicht, da gebe ich dir recht. Den sicheren Beweis könnte nur der Tote liefern, wenn er noch reden könnte.
Man müsste halt wissen, ob der Mensch vorher schon "schwermütig" war. Dazu haben wir einfach zu wenig Infos.

Und eigentlich wollte ich an Nicole nur etwas Beruhigendes schreiben, damit die Last nicht so arg drückt.
Wo es keine Sicherheit gibt - War es so, oder doch anders? - entscheide ich immer zugunsten der positiven Variante.
Für die "Überlebenden" ist das dann leichter hinzunehmen. Und wer kann das Gegenteil beweisen? Kann es nicht doch ein Unfall gewesen sein, weil es der Freund warm haben wollte?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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koralle1971
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Beitrag Di., 07.04.2015, 15:07

Sorry, ich würde es Nicole ja wünschen, aber ich denke nicht, dass die Kripo bei ihren Ermittlungen soetwas wichtiges wie eine kaputte Heizung übersehen hätte. Man klammert sich an solche Strohhalme, aber letzten Endes hilft es wahrscheinlich mehr, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen. Auch wenn es schmerzhaft ist - dann weiß man wenigstens, wo man mit seiner Trauerarbeit ansetzen kann. Ist zumindest meine Erfahrung.


pandas
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weiblich/female, 77
Beiträge: 4613

Beitrag Di., 07.04.2015, 15:19

Ich stimme Feenya zu. Mir kam dieser Gedanke auch beim Lesen des Verlaufs.
Hingegen kann ich nicht nachvollziehen, woher koralle die Information der sorgfältigen Ermittlung durch die Kripo hat. Im Gegenteil, es ist schon öfter passiert, dass recht schnell eine Akte mit der Angabe, es sei Selbstmord gewesen geschlossen wurde.
Dies sorgt bei den Angehörigen, wie auch hier, für erhebliche innere Konflikte, wenn gerade nichts darauf hingedeutet hat, wie hier, wo sie sich auf ein gemeinsames Essen freute .... es ist aber, so schlimm es klingt, einfacher für Kripo und Versicherungen, wenn es Selbstmord war .... die müssen dann eventuell weniger zahlen etc.
Es erscheint aber eher wie ein tragischer Unfall, wobei der Verstorbene fahrlässig handelte - man nutzt keinen Holzkohlegrill als Heizungsersatz, auch wenn man nichts anderes hat, aber, wie auch immer, manchmal tut man etwas unbedacht ... das nennt sich dann fahrlässig und ist in der Wirkung natürlich genauso schlimm wie alle anderen Todesursachen ....

Aber für die Angehörigen ist der Trauerprozess nach einem Unfall ein anderer als nach einem Selbstmord.
Ich finde es deshalb ebenso fahrlässig, in einem solchen Fall gegenüber den Angehörigen zu behaupten, es sei Selbstmord gewesen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


Snoozie
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Beiträge: 189

Beitrag Di., 07.04.2015, 21:57

Ich bezweifle, ob der Gedanke hilfreicher ist, dass die Polizei oberflächlich handelt und fahrlässig Behauptungen aufstellt, indem sie einen Unfall ausschließt.

Vielleicht ist es besser, dass sich die TE nicht an derlei Strohhalme klammert. So schmerzlich es ist: Am Ende ist ein Abschließen so vielleicht eher möglich, als durch weitere Mutmaßungen.

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