Mein Papa

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Mein Papa

Beitrag Mi., 13.12.2017, 20:55

Bis jetzt konnte ich noch nicht wirklich darüber sprechen.
Doch heute versuche ich es einfach mal

Vor genau 2 Wochen ist mein Vater mit 67 Jahren verstorben.

Im Mai wurde zuerst ein Lymphdrüsenkrebs festgestellt, der mit Chemo behandet wurde,
und auch gut angesprochen hat. Plötzlich im September konnte er kaum mehr atmen und hustete sehr stark,
so dass wir mit ihm, nach vorhergehendem Telefonat mit seiner Onkologin ins Krankenhaus wo festgestellt wurde dass er Wasser und Luft in der Lunge hatte, und nach einigen Untersuchungen auch dass er zusätzlich einen Lungentumor hatte, zusammen mit Lebertumoren, welche vorher vom Lymphdrüsenkrebs überdeckt war. Er bekam eine Thorax Drainage, und durfte 2 Wochen später wieder nach Hause. 2x wurde dann versucht nochmal Chemo zu machen mit speziell auf den Lungentumor ausgerichtet. Er wäre immer in 2 Schritten gemacht worden, jeweils 1 Woche dazwischen, dann 1 Monat Pause, aber vertrug diese Chemo gar nicht. Man begann 2x und beide Mal konnte der 2. Teil nicht gemacht werden, weil die Blutwerte zu tief waren. Die letzte hat man dann schon bereits stationär noch versucht, aber es ging einfach nicht.

Er wurde immer schwächer, und er sagte bereits am Freitag bevor er Dienstag starb, dass er eigentlich mehr mag, doch er hat zugestimmt bei Fieber bsp. noch Antibiotika zu geben, das mussten wir dann übers Wochenende auch, weil er eine Lungententzündung bekam. Am Montag Abend ging es ihm schon sehr schlecht und wir sind abends um 10 nochmal hin. Da war er schon sehr schwach. Und Dienstag wollte er dann auch kein Antibiotika mehr. Er verstarb dann abends in unseren Armen.

puuh, das tut im Moment so weh. Letzten Donnerstag war Abdankung. hmm schwer.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Werbung

Benutzeravatar

CrazyChild
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 56
Beiträge: 942

Beitrag Mi., 13.12.2017, 21:13

Hallo Piano, das tut mir sehr leid, dass Du Deinen Vater verloren hast. Ich kann sehr gut verstehen, wie sehr Dir das weh tut.

Es ist kein Spass, wenn man dieses Leiden und den damit zusammenhängenden Verfall des geliebten Menschen miterleben muss, hilflos daneben steht und nichts tun kann, um das Leiden zu mildern. Ganz schlimm.

Ich habe vor 12 Jahren innerhalb eines halben Jahres erst meinen Stiefvater und dann gleich anschliessend meine Mutter verloren.

Viel Kraft für Dich !

:trost:
LG, CrazyChild

***stay strong***

Benutzeravatar

pink moon
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 33

Beitrag Mi., 13.12.2017, 21:40

Hi Pianolullaby,

das tut mir sehr leid! Ich kann das auch sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst!
Habe vor einem Jahr meine Mama verloren und ein halbes Jahr drauf meinen Vater. Vor einem Monat eine langjährige Freundin. Man fühlt sich einfach hilflos und denkt sich warum nur?
Denk an die positiven Dinge die ihr erlebt habt, behalte ihn in deinem Herzen! Es geht ihm jetzt besser und er muss nicht mehr leiden. Meine Eltern haben auch sehr gelitten, und ich denke mir jetzt, dass es ihnen gut geht und sie im Licht und in der Liebe sind. Ich hoffe es zumindest und stelle mir das so vor!
Viel Kraft und alles Gute

pink moon

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Sa., 16.12.2017, 21:30

Ich habe momentan auch ständig eine Kerze zu brennen. Ja das Licht, das ist auch mir wichtig.
Gerade heute hatte meine Mutter so einen Heultag. Das ist dann trotz allem auch schwer auszuhalten.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Werbung

Benutzeravatar

Montag
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 60
Beiträge: 353

Beitrag So., 17.12.2017, 07:13

Liebe piano,

das tut mir sehr leid zu lesen. Mir fehlen momentan die Worte, also wortlos :trost:
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag So., 17.12.2017, 17:53

Danke Dir Montag. Naja mir geht es heute ganz gut damit.
Er leidet wenigstens nicht mehr.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Montag
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 60
Beiträge: 353

Beitrag So., 17.12.2017, 18:30

Ja, das ist ein Trost, dass das Leiden aufhört. Gut zu hören, dass Du damit klar kommst.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

Benutzeravatar

Miss_Antroph
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 38
Beiträge: 130

Beitrag Mi., 20.12.2017, 15:59

Liebe Piano,


Dein Verlust tut mir aufrichtig leid. Das Wissen um die Unendlichkeit das einem beim Abschied überrollt tut körperlich weh. Und ich habe auch keine guten Ratschlag. Ich wünsche Dir nur, dass Du durchhälst. Und irgendwann wird es vermutlich besser. Das wünsche ich Dir.

Miss
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.

Friedrich Nietzsche
deutscher Philosoph

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Mi., 20.12.2017, 18:55

Danke Miss und Montag. Ja, es überrollt sehr, und die ersten paar Tage / Wochen funktioniert man einfach nur. Es sind doch tatsächlich erst 3 Wochen. Aber ich spüre auch wie ich wieder ein wenig mehr am Leben teilnehmen kann.
Morgen gibt es im Atelier ein Weihnachtsbuffet. Jeder bringt etwas mit, und ich habe Nudelsalat à la Oma aus Deutschland gemacht. Mit Apfel sehr lecker, und ich freue mich auch drauf.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Miss_Antroph
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 38
Beiträge: 130

Beitrag Fr., 22.12.2017, 11:04

Pianolullaby hat geschrieben: Mi., 20.12.2017, 18:55 Aber ich spüre auch wie ich wieder ein wenig mehr am Leben teilnehmen kann.
Morgen gibt es im Atelier ein Weihnachtsbuffet. Jeder bringt etwas mit, und ich habe Nudelsalat à la Oma aus Deutschland gemacht. Mit Apfel sehr lecker, und ich freue mich auch drauf.
Das klingt zuversichtlich, Piano. Und es freut mich.
Es werden auch wieder traurige Momente kommen. Aber das ist normal.

Ich wünsche Dir ein trotz allem ein schönes Weihnachtszeit und besondere Tage.

Miss
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.

Friedrich Nietzsche
deutscher Philosoph

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Di., 26.12.2017, 13:00

Danke Miss

Ja, da ist Zuversicht,
doch gerade ist auch Trauer. Einfach weil Weihnachten ohne ihn so speziell ist.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Valeria_M
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 43
Beiträge: 63

Beitrag So., 07.01.2018, 20:19

@Pianolullaby
Ja, das ist sicherlich sehr anstrengend, wenn du selbst trauerst und deine Mutter so viel heulen muss.
Der 1. Todestag meines Vaters (86) war vor einigen Tagen. Weihnachten existiert für mich überhaupt nicht mehr, weil er damals am 24.12.2016 in alarmierender Weise schwächer geworden ist.
Als ich das mit dem Antibiotikum und der Lungenentzündung in deinem Thread-Eröffnungspost gelesen habe, wurde mir ganz übel... das muss ich dann immer total verdrängen.
Mein Bruder (48) trauert sehr eigenartig, er ist irgendwie bösartig drauf und hat bei meinem Weihnachtsbesuch dieses Jahr so schräge und gemeine Sachen gesagt und getan, dass ich - trotz Weihnachtsurlaubs - nur 1x bei meiner Mama und ihm aufgetaucht bin.
Ich befürchte, dass ich eine Depression ausgebrütet habe in den letzten 2 1/2 Wochen, wo ich im Krankenstand und im Weihnachtsurlaub war.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Mo., 08.01.2018, 14:51

Hallo Valeria. Danke für die Anteilnahme.
Ja es schwer, das sehe ich auch bei Dir. Schade dass Dein Bruder so reagiert,
also ich meine nicht, dass er anders trauert, das ist so, da kann man nicht vergleichen,
aber den anderen also Dich dann so anzugehen finde ich unglücklich.
Uns hat es sehr zusammengeschweisst. Also Mutter, Schwester, Schwager und mich.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Valeria_M
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 43
Beiträge: 63

Beitrag Di., 09.01.2018, 17:41

Danke für deine lieben Worte. Meine Mama ist seit Papas Tod leicht senil geworden.
Es ist nicht möglich zu dritt normal und nicht mal anormal miteinander zu reden.
Ich werde von Tag zu Tag ratloser wie ich diesen Beziehungslosigkeitsstress in der Minifamilie und im Job abbauen kann. Ich habe nie um meinen toten Papa weinen können.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Di., 09.01.2018, 18:37

Das ist sehr schade. Ich kann zwar momentan auch nicht wirklich weinen, aber trauern muss nicht nur weinen bedeuten.
Ganz zu Beginn, bzw. bevor er starb habe ich geweint, als ich realisiert habe, dass es nicht mehr gesund wird. Dann die ersten 2 Wochen war ich wie starr, dann kamen kurz die Tränen und mittlerweile ist es stille Trauer. Aber das kann auch wieder ganz anders kommen.

Und Euch doch mal ernsthaft zusammen setzen?
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag