Suizid Bruder

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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AngenaehtePommes
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Suizid Bruder

Beitrag Do., 14.12.2017, 17:17

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und hätte niemals im Leben gedacht, dass ich in solch einem Forum aktiv werden würde, aber nun ja, das Schicksal will es so. Ich möchte gerne einmal meine Geschichte erzählen und fragen, ob es euch schon einmal ähnlich gegangen ist. Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich?

Zu meiner Geschichte: Vor ca. einem Jahr wurde bei meinem 40 Jahre alten Bruder nach langem Leiden eine schwierige neurologische Erkrankung diagnostiziert, dessen langfristige Prognose schlecht aussah. Er wurde medikamentös eingestellt, die Medikamente wirkten jedoch nicht gut. Er sprach im Laufe der Therapie immer wieder von einem bestimmten Datum, welches er sich als Ziellinie gesetzt hatte. An diesem Datum wollte er mit Hilfe der Medikamente wieder schmerzfrei sein.

Am besagten Datum, meinem Bruder ging es immer noch nicht sichtbar besser, bin ich mit starken Bauchschmerzen in den Tag gestartet. Mein gesamter Bauchraum spielte verrückt. Verdauungsstörungen, Muskelkrämpfe, wirklich schlimm. Ca. zwei Wochen später habe ich Abends zu meiner Frau gesagt: "Irgendwas stimmt nicht. Ich habe so ein komisches Bauchgefühl, als würde etwas schlimmes passieren." Am nächsten Tag dann holte mich meine Frau von der Arbeit ab: Mein Bruder hatte sich zu Hause das Leben genommen. Er hinterließ zwei kleine Kinder und eine Frau - und keine Erklärung. Er hatte sich stets abwertend zu Menschen geäußert, die diesen Weg gehen.

Nunja, die Bauchschmerzen hörten nicht auf und haben sich nun (nach fast einem Jahr!) in eine Magenschleimhautentzündung mit Reflux manifestiert. Gelegentlich verkrampft mein Zwerchfell stark. Ich bin arbeitsfähig, habe jedoch echt zu kämpfen. Nach der Arbeit bin ich oft erschöpft und verbringe den Rest des Tages auf der Coach. Medikamente helfen nur geringfügig. Die Ärzte sehen als Ursache den Todesfall. Was gegen die Schmerzen hilft: Alkohol (bereits geringe Mengen!), Taback, Meditationen, Massagen... Nunja, ich war noch nie ein Freund von Alkohol und täglichem Tabackkonsum und kann auch nicht täglich zur Massage laufen, ich möchte nun endlich die Schmerzen loswerden. Meditationen helfen leider immer nur kurzfristig.

Ich habe zunächst lange mit mir gerungen und wollte den Zusammenhang meiner Schmerzen mit dem Freitod meines Bruders nicht einsehen. An Feiertagen werden die Symptome doch merklich schlimmer, meine Psyche ist dann auch nicht die beste. Ich habe mittlerweile eingesehen, dass es einen Zusammenhang gibt und möchte nun daran arbeiten. Ich habe mich nun nach einem Termin beim Psychotherapeuten erkundigt. Das wird wohl aber erst im nächsten Jahr was werden.

Ich bin zwar religiös, kann mich aber keiner Kirche anschließen, da meine Ansichten eher speziell sind. Daher habe ich für die familiären Traditionen (Totensonntag zur Kirche, Besuch des Grabes etc.) eher wenig über. Ich sehe keinen Mehrwert darin. Ich besuche gelegentlich das Grab und spreche mit ihm, tu dies aber auch wenn ich alleine zu Hause bin. Irgendwie fehlt mir ein Ansatz. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich noch etwas verarbeiten muss. Aber der Körper spricht eine andere Sprache.

Meine Fragen: Habt ihr ähnliche Erlebnisse gehabt? Wie kann es sein, dass ein Körper nach einem Jahr immer noch so stark reagiert? Habt ihr noch irgendwelche Tipps was ich machen könnte?

Viele Grüße

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Sehr
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Beitrag Do., 14.12.2017, 17:21

Wie meinst du das "Die Ärzte sehen als Ursache den Todesfall. Was gegen die Schmerzen hilft: Alkohol (bereits geringe Mengen!), Taback, Meditationen, Massagen... Nunja, ich war noch nie ein Freund von Alkohol und täglichem Tabackkonsum und kann auch nicht täglich zur Massage laufen, ich möchte nun endlich die Schmerzen loswerden"

Hat dir das wirklich ein Arzt empfohlen? Rauchen und Trinken gegen Reflux und Bauchschmerzen? Das würde diese Qual eher fördern.
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AngenaehtePommes
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Beitrag Do., 14.12.2017, 17:24

Oh, nein, so meinte ich das natürlich nicht. Die Ärzte haben mir Medikamente verschrieben und sagen, ich soll es aussitzen - wird schon werden. Magen- und Darmspiegelung wurde auch gemacht. Schwere Krankheiten wurden ausgeschlossen. Natürlich haben sie mir geraten meine Ernährung umzustellen, was ich auch tat. Ich ernähre mich nun wirklich sehr gesund. Aber das ändert auch nichts.

Trinke ich dann doch einmal einen Wein oder rauche eine Zigarre (was wirklich selten ist), merke ich aber schon deutlich, wie meine Symptome für kurze Zeit zurückgehen.

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Sehr
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Beitrag Do., 14.12.2017, 17:40

Achso! Hm, da du Ärzte sagst, hast du schon mehrere Meinungen eingeholt bezgl. der anhaltenden Beschwerden, dazu hätt ich auch geraten.
Wenn dir diese Medikamente helfen, ist es natürlich super - aber das ist auch keine Langzeitlösung.
Ich kenne diese Beschwerden auch von mir und von anderen, meist durch Stress/Nervosität und sonstigem ausgelöst, jedoch nie über so eine lange Zeit, das würde ja ziemlich zu schaffen machen.

Redest du sonst mit irgendwem über das, den Tod deines Bruders, das was dich u.a. belastet.
[wegzudenken, mehr nicht]

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wind of change
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Beitrag Do., 14.12.2017, 21:20

Hallo AngenaehtePommes ( witziger Name ;-) , auch wenn das Thema traurig ist :-( ),

ich glaube, dass da noch vieles unverarbeitet ist bei dir und sich das über den Körper bemerkbar macht. Der Tod deines Bruders kam ja auch irgendwie plötzlich, oder? Auch wenn du vorher ein schlechtes Gefühl hattest, aber es war ja " nur" ein Gefühl ohne zu wissen, was genau passiert. Ich glaube deshalb, der Besuch eines Psychotherapeuten ist in dem Fall wichtig und die ' 1. Maßnahme'. Vielleicht auch ein Seelsorger? Die sind nicht unbedingt so " kirchlich geprägt", soviel ich weiss. Vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die ihnen nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben.
Dass die Schmerzen durch Alkohol und Tabak oft besser werden ... sind beides 'Nervengifte'. Das heisst, die Nerven werden dadurch 'beruhigt', was mich auch auf den Gedanken bringt, dass die Schmerzen seelisch verursacht sind.
Vielleicht sind die Schmerzen ja sogar ein unbewusstes Zeichen der 'Verbündung' oder Anteilnahme deinem Bruder gegenüber? Er hat ja auch unter Schmerzen, einer Krankheit, gelitten. Ist nur so ein spontaner Gedanke.

Ich habe hier reingeklickt, weil ich jemanden kenne, dessen Bruder auch durch Suizid gestorben ist. Aber er spricht mit mir nicht darüber, theoretisch weiss ich es noch nicht mal, ich weiss es nur, weil es mir jemand anderer gesagt hat. Deshalb hat es mich interessiert, so dass ich hier reingeklickt habe.

Ich wünsche dir alles Gute!
Herzlich
wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
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wind of change
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Beitrag Do., 14.12.2017, 21:23

Sehr hat geschrieben:
Redest du sonst mit irgendwem über das, den Tod deines Bruders, das was dich u.a. belastet.

Finde ich auch wichtig
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
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AngenaehtePommes
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 01:34

Hallo zusammen,

Erst einmal vielen Dank für eure Antworten. Ich war durch eine klassische Grippe für mehr als eine Woche aus dem Verkehr gezogen, aber nun bin ich wieder fit.

Interessant zu beobachten war: Ich habe während der Grippe trotz der Feiertage wirklich wenig über meinen Bruder nachgedacht (habe wirklich lange gelegen mit Fieber etc.) und meine Bauchschmerzen waren nicht zu spüren. Habe sonst immer etwas gemerkt, auch mit den Medikamenten, aber diesmal konnte ich die Säureblocker stark in der Dosis reduzieren ohne das ich Probleme hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich den Säureblockern gegenübern grundsätzlich sehr kritisch eingestellt bin. Anfangs wirkten sie auch nicht. Nun merke ich die Wirkung jedoch, möchte aber schnell davon loskommen. Wie auch immer: Ich sehe nun, dass hier definitiv ein starker Zusammenhang zwischen meinen Gedanken und den Beschwerden besteht. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich diesen Zusammenhang lange nicht wahrhaben wollte.

Was das "reden" angeht. Ich rede viel, von Natur aus. Und ich rede viel mit Freunden und meiner Frau über den Tod. Seit neuestem auch darüber, dass ich mir starke Vorwürfe mache kein guter Bruder gewesen zu sein. Gelegentlich nervt es meine Frau schon, aber sie muss dieses Jahr wirklich viel mit mir ertragen. Aber ich habe eine tolle Frau und meine beste Freundin würde mir auch stundenlang zuhören wenn ich wollte. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich zu wenig darüber rede. Ich denke aber, dass ich zu oft in meinem Selbstmitleid bade und es deswegen zu den Problemen kommt. Finde es schwer da raus zu kommen. Ich liege oft auf dem Sofa und weiß einfach nicht, was ich mit dem Tag machen soll. Beruflich ist nun zum Glück bald eine positive Veränderung in Sicht (Beförderung). Ich denke, dass ich dadrin aufgehen werde und meine Energie wieder loswerden kann.

Insgesamt bin ich ganz optimistisch bald von den Medikamenten loszukommen und wieder normal zu leben. Aber es gestaltet sich doch als langer Weg. Vor dem Todestag graut es sich mir nun schon. Besonders schwierig finde ich es auch meine Eltern leiden zu sehen.

Habt ihr noch Anregungen was ich tun könnte?

Viele Grüße
Zuletzt geändert von AngenaehtePommes am Mi., 27.12.2017, 01:47, insgesamt 3-mal geändert.

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AngenaehtePommes
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 01:43

Achja: Selbsthilfegruppe ist schwierig. Haben hier nur eine Gruppe von Witwen, die sich austauschen. Hatte dort mal Kontakt aufgenommen, fühlte mich aber nicht wirklich wohl.

Das mit der der Verbündung ist gut möglich. Wir waren uns sehr ähnlich, charakterlich und auch optisch. Habe zu ihm hoch geschaut. Er war lange Zeit ein großes Vorbild für mich, nahm dann im Leben aber eine Abzweigung, die ich nicht nachvollziehen konnte (stellte Geld und Beruf vor Privatem).

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lemon
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 11:56

Wie hat sich dein Bruder umgebracht, wenn du das erzählen magst?

Vielleicht hilft dir der Gedanke ein wenig, dass er selbst gewählt hat. Er wollte sterben und er allein hat die Verantwortung dafür übernommen, auch wenn die Hinterbliebenen mit der Trauer und dem Verlust zurecht kommen müssen.

Was deinen Magen betrifft, hast du es schon mal mit Naturheilmitteln probiert? Heilerde hilft super bei Magenschleimhautentzündung oder Vulkanerde Bentonit.

Vielleicht solltest du versuchen dir zu erlauben glücklich zu sein und wieder Freude am Leben und an deiner Familie zu finden, ein Hobby, das dich ausfüllt. Sport ist besonders gut um den Körper auszupowern und Seelenfrieden zu schaffen zumindest vorübergehend. Dein Bruder wollte bestimmt nicht, dass du leidest.

lemon
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AngenaehtePommes
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 15:19

Hallo,

ja das kann ich erzählen: Man fand ihn an einem Strick auf dem Dachboden in seinem Haus. Er hat mir ein paar Tage vorher noch dort erzählt wie schlecht es ihm geht. Ich habe die Lage damals aber nicht als lebensbedrohlich eingeschätzt. Ich war immer davon ausgegangen, dass die medikamentöse Einstellung etwas mehr Zeit benötigt. Trotzdem mache ich mir Vorwürfe, mich nicht genug um ihn gekümmert zu haben. :kopfschuettel:

Was meine Beschwerden betrifft: Naturheilmittel habe ich wirklich viel probiert. Richtig helfen tut nichts. Auch Heilerde hilft nicht. Bei der Magenspiegelung kam heraus, dass die Schließmuskeln des Magens oben und unten sehr "starr" sind, also nicht mehr richtig schließen. Dadurch kommt es wohl zu diesen Beschwerden. Diese Muskeln werden über das zentrale Nervensystem gesteuert, auf welches ich ja keinen direkten Zugriff habe. Es hilft nur die Magensäure zu reduzieren um die Beschwerden loszuwerden. Aber es gibt auch Zeiten (wenn ich abgelenkt bin durch hohe Belastungen im Beruf), da ist es wirklich kaum zu spüren. Aber wenn, dann schränkt es die Lebensqualität schon stark ein.

An Sport habe ich auch schon gedacht. Es fällt mir aber wirklich sehr schwer damit zu beginnen. Aber ich werde nochmal einen Versuch wagen sobald die Erkältung vollständig überstanden ist.

Ich hätte mir nie vorgestellt, dass so etwas das eigene Leben auf den Kopf stellen kann. Vor dieser Sache war ich ein sehr selbstbewusster Mensch. Das ist ein wenig verloren gegangen. Ich hoffe ich komme ohne bleibende Schäden aus der Sache wieder raus....

Grüße

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lemon
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 15:55

AngenaehtePommes hat geschrieben: Mi., 27.12.2017, 15:19 Hallo,

ja das kann ich erzählen: Man fand ihn an einem Strick auf dem Dachboden in seinem Haus. Er hat mir ein paar Tage vorher noch dort erzählt wie schlecht es ihm geht. Ich habe die Lage damals aber nicht als lebensbedrohlich eingeschätzt. Ich war immer davon ausgegangen, dass die medikamentöse Einstellung etwas mehr Zeit benötigt. Trotzdem mache ich mir Vorwürfe, mich nicht genug um ihn gekümmert zu haben. :kopfschuettel:

Ich denke jemanden davon abbringen, der sich selbst töten will wird nicht funktionieren. Er hätte doch Hilfe anfordern können, wenn er hätte wollen.
Ich hoffe ich darf das so sagen, aber ich finde es absolut egoistisch von deinem Bruder sich im eigenen Haus zu töten, wo der Rest der Familie weiter leben muss.

Wenn dir Heilerde nicht hilft, hilft vielleicht eine basenbildende Ernährung oder wie schon erwähnt Bentonit, gibts zu bestellen bei A*****. Säureblocker helfen zwar, bringen aber die Verdauung sehr durcheinander und sind auf Dauer äußerst ungeeignet. Da geht der Schuss dann nach hinten los, da beim Absetzen dieser der Magen noch mehr Magensäure produziert.

Sport ist der Mühe Wert, geh Joggen oder auch viel an die Luft und laufe, laufe, laufe, bis du vollkommen ausgepowert bist und du wirst sehen, mit der Zeit wird man ein klein wenig süchtig danach, da das einfach so gut tut.

Alles Gute für dich und steigere dich nicht so rein, wenn du dir selbst leid tust wird das deinem Bruder auch nicht helfen, er will bestimmt nicht, dass du leidest.

lemon
Zuletzt geändert von Elfchen am Mi., 27.12.2017, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 17:44

Tja, ganz so einfach ist es dann doch nicht: Es hilft nicht zu wissen, dass er hätte Hilfe anfordern können. Der Punkt ist, dass man nicht geholfen hat. Unter welchen Umständen spielt gar keine Rolle mehr. Ich hätte aber auch helfen können, ich würde mir trotzdem Vorwürfe machen, vielleicht sogar noch größere. Mit den Vorwürfen werden ich wohl für immer leben müssen...

Ich mache ihm keinen Vorwurf, dass er es im eigenen Haus gemacht hat. Ich weiß nämlich, dass er nicht bei vollem Verstand gewesen sein muss. Er hat sich immer abfällig über Menschen geäußert, die ihrer Familie solch Leid antun (wir hatten sowas in der entfernten Familie schonmal). Er ist nicht ganz bei Verstand gewesen, sonst hätte er es anders gemacht. Ich denke, dass Menschen, die soetwas tun, zum Zeitpunkt der Tat im Kopf keine Familie mehr haben. Der Schmerz muss so groß sein, dass dies keine Rolle mehr spielt. Er hätte es nicht so gemacht, wenn er eine andere Wahl gehabt hätte. Dazu kannte ich ihn zu gut. Egoismus kann ich ihm nicht vorwerfen. Es muss eine vollständige Resignation gewesen sein.

Heilerde, basische Ernährung, Bentonit, Basentabletten.... habe ich alles schon hinter mir. Es gibt kaum etwas, was ich nicht kenne! :neutral: Es hilft aber nicht. Ich würde auch nicht zu Tabletten greifen, wenn ich nicht seit fast einem Jahr Schmerzen hätte. Das dies nicht die Lösung ist, ist mir klar. Aber was soll ich machen? Der Schmerz erinnert einen sonst auch zu sehr daran.

Ich denke die Sache mit dem Sport werde ich nochmal in Angriff nehmen. Was du schreibst klingt gut! Ich melde mich anschließend mal!

Grüße

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Nico
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 17:54

Ich glaube was du bräuchtest, ist etwas was dich mit den Gedanken mal so richtig vom Thema wegbringt.
Aber was das sein könnte, kannst nur du selbst entscheiden bzw. wissen.
Du deutest es eh schon an, ganz egal wie, wann und wo er es gemacht hätte, du hättest immer Schuldgefühle gehabt und genau da liegt der Hund begraben.
Du hättest dich nämlich auf den Kopf stellen oder an ihn Ketten können, du hättest es nicht verhindern können.
Wenn jemand gehen will, geht er auch bei rundumdieuhrbewachung.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 18:12

Lemon hat geschrieben: Ich hoffe ich darf das so sagen, aber ich finde es absolut egoistisch von deinem Bruder sich im eigenen Haus zu töten, wo der Rest der Familie weiter leben muss.
Naja. Für deine Verhältnisse ist diese Absonderung eine Gehirnakrobatik. Hast dich sicher sehr angestrengt, ganz ohne C&P einen halbwegs verständlichen Satz zu verfassen.

Vorm Zug wäre es bestimmt weniger egoistisch gewesen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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lemon
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 18:27

Broken Wing hat geschrieben: Mi., 27.12.2017, 18:12
Lemon hat geschrieben: Ich hoffe ich darf das so sagen, aber ich finde es absolut egoistisch von deinem Bruder sich im eigenen Haus zu töten, wo der Rest der Familie weiter leben muss.
Naja. Für deine Verhältnisse ist diese Absonderung eine Gehirnakrobatik. Hast dich sicher sehr angestrengt, ganz ohne C&P einen halbwegs verständlichen Satz zu verfassen.

Vorm Zug wäre es bestimmt weniger egoistisch gewesen.
Wieso reagierst du meist aggressiv und gereizt mit deiner überheblichen Art?

Der Mann hinterlässt eine Frau mit zwei Kindern, die weiterhin in diesem Haus leben werden.
Da wird immer ein Schatten drüber hängen durch diese Tat. Noch dazu hat er seinen Angehörigen zugemutet ihn so zu finden.
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