Erfahrungen intensive Psychodynamische Kurzzeittherapie

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
leipzigerin
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 23
Beiträge: 37

Erfahrungen intensive Psychodynamische Kurzzeittherapie

Beitrag Di., 11.06.2013, 05:54

Hallo ihr Lieben,
vielleicht kennt ihr mich schon. Ich bin recht neu hier und versuche Antworten auf meine vielen Fragen zu finden. Ich war mit einem narzisstisch veranlagten Mann zusammen und liebte und liebe ihn nach wie vor über alles. Er hat sich von mir getrennt, da ich ein einziges Mal wagte ihn zu kritisieren.
Er ging ein halbes Jahr in Therapie in dieser Zeit war er ein sehr angenehmer Mensch, allerdings sah er nach den Sitzungen immer recht geschafft aus. Er brach ab, weil er dachte die Therapie bringt nichts und macht ihn nur fertig. Ich persönlich glaube nicht daran, weil er in dieser Zeit wirklich verändert bzw. ein wirklich liebevoller Mann gewesen ist.

In seiner Therapie wurde das oben genannte Intensive Psychodynam. Kurzzeittherapie nach Davanloo angewandt.
Wikipedia etc. habe ich durchgelesen. Es passt aus den Erzählungen heraus und dem was ich über den Therapeuten weiß vollkommen.
Nun meine Frage: Wie sind eure Erfahrungen damit?
Ist es hilfreich oder quält es einen wirklich nur? Kennt ihr Erfolgsgeschichten etc.?
Wie gesagt, ich will einfach verstehen, wie es zu seinem Verhaltenswechsel kam...
Danke eurer Hilfe.
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken (Marcel Reich-Ranicki)

Werbung

Benutzeravatar

Luxbordie
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 40
Beiträge: 871

Beitrag Di., 11.06.2013, 07:43

Hallo,

Ich kenne diese spezielle Therapie nicht, aber bei mir sind die Sitzungen auch oft sehr schlimm, bin oft tagelang danach noch durcheinander weil alles innendrin aufgewirbelt wird. Aber ich merke auch wie es besser wird und dass mir die Therapie hilft und mich weiterbringt. Dass er selber meint dass es nichts bringt, kann ich mir vorstellen. Ich musste es auch erst von meinem Umfeld und auch von meinem Thera hören. Er hat mir ganz objektiv Unterschiede zu früher und jetzt aufgezeigt.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"

Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
leipzigerin
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 23
Beiträge: 37

Beitrag Di., 11.06.2013, 08:06

Hallo,
Danke Luxbordie für deine Nachricht. Ja, er sah auch immer vollkommen fertig aus. Das Problem ist, dass er es nicht wahrhaben wollte, dass er immer noch eine Therapie braucht. Ich weiß von anderen, dass er jetzt absolut eigensinnig und seltsam geworden ist und genau wie vor der Beziehung zu mir. Prokrastiniert, sich selbst als Besonders hinstellt etc.
Seine Eltern wussten auch, dass er in Therapie ging, hielten das aber für Zeitvertreiberei und dachten er will nur irgendwie Mitleid einheimsen oder so, dabei war es ihm echt unangenehm. Aber seit ich nicht mehr bin, kümmert es halt auch keinen mehr. Die Eltern leugnen es, und seine Bekannten sagen: Naja der ist halt so. Solange ich ihn und nur ab und an sehe, ist mir das ja egal.
Er hat halt keine wirklichen Freundschaften etc (was er nicht erkennt).

Naja ich habe eben gehört, dass diese Therapie zu "alten Therapiemethoden" gehört, die viele Gegner aber auch befürworter hat und dachte halt ---mmh, wenn diese so radikal ist, wie es beschrieben wird, dann verstehe ich seine Angst davor.

Aber vlt hat der Therapeut ihm auch nie gezeigt, dass es besser wurde.
Wie oft und wie lange gehst du hin?
Er sollte immer 90 min einmal die Woche, aber am Ende war er oft nur einmal alle drei Wochen oder so...das kann ja keine Wirkung tun, oder?
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken (Marcel Reich-Ranicki)

Benutzeravatar

Luxbordie
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 40
Beiträge: 871

Beitrag Di., 11.06.2013, 08:27

Mein 1. Thera war Holländer, ich habe ihn nur so ca alle 2-3 Wochen gesehen. Unsere Sitzungen hatten immer etwas mehr als eine Stunde, so 1:15. Es war mir an sich nicht oft genug, wollte aber unbedingt bei ihm bleiben weil er mir sehr geholfen hat und ich ihn auch wirklich gern hatte (und habe). Also geholfen hat es auf jeden Fall, es ging halt alles langsamer, aber es ging vorwärts.

Da er in "Rente" ging, musste ich einen neuen Thera suchen, gefunden habe ich einen hier im Land, nur ein paar Minuten von meinem Arbeitsplatz weg. Zu ihm gehe ich einmal wöchentlich, wir machen immer Doppelsitzungen, also ca 100 Minuten. Normale Sitzungen sind mir zu kurz da ich zum Schluss immer meine Zeit brauche um wieder in die Realität zurückzukommen. Mit 1 Sitzung pro Woche geht's natürlich schneller, der Kontakt zum Thera (was mir sehr wichtig ist), ist konstanter.

Mein Thera hat mir allerdings auch gesagt dass 100 Minuten schon ziemlich viel ist. Vielleicht war dein Freund auch überfordert...
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"

Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello

Werbung

Benutzeravatar

Mr Mindconrtrol
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 46
Beiträge: 329

Beitrag Mi., 07.08.2013, 18:26

Hallo, ich habe dazu im letzten Jahr schon einen thread aufgemacht:

viewtopic.php?f=66&t=24718

Tja und Norbert Knobloch bewirbt diese als besonders schonend, was ich mir bei einen Defakto-Derivat der Janovschen Primärtherapie kaum vorstellen kann (das Theoriegebäude ist damit nahezu identisch). Auch habe ich nirgends gefunden, wie nun diese spezielle Technik funktionieren soll dass die Übertragung nur in den Therapie-Sessions stattfindet und nach Abschluss einer Stunde unterbrochen wird.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3384

Beitrag Mo., 09.04.2018, 11:19

@Leipzigerin: noch hier?
Mich hat (und tut es auch im Nachhinein) bei dieser Therapie vieles gequält. Erfolg kann ich leider nicht verbuchen. Vielleicht hilft es manchen; ausprobieren würde ich aber dennoch nicht empfehlen.
Habe online von 2 Erfolgsgeschichten gehört. Bei der einen wurde gesagt, es habe geholfen, aber was genau und warum und wieso - darauf wurde dann nicht mehr geantwortet. Bei der anderen handelt es sich (glaube ich) um einen Mann, der eben auch sagt, es habe ihm toll geholfen. In seinen Beiträgen klingt er aber ulkigerweise so, wie du das von deinem Freund beschreibst. Und da stellt sich mir die Frage, ob es tatsächlich so toll war, wenn das das Ergebnis ist.
leipzigerin hat geschrieben: Di., 11.06.2013, 08:06 Ich weiß von anderen, dass er jetzt absolut eigensinnig und seltsam geworden ist und genau wie vor der Beziehung zu mir. Prokrastiniert, sich selbst als Besonders hinstellt etc.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag