Tod, Sterben und Psyche

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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mio
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Tod, Sterben und Psyche

Beitrag Sa., 11.02.2017, 14:50

Möbius hat geschrieben:Zweitens, und das ist für mich erheblicher: man lebt schließlich zum Tode hin. Der Sterbevorgang hat - meiner sehr starken Vermutung nach - "quasi-analytische" Auswirkung: die Abwehrmechanismen erlahmen, die Grenze zwischen Bewußtsein und Unbewußtem wird immer durchlässiger, verschwindet schließlich völlig, löst sich auf.
Diese Vermutung teile ich. Ich habe das bei meiner Oma mitbekommen, die sehr alt geworden ist und die letzten beiden Jahre zunehmend "dement" war. In dieser "Demenz" schien vieles sich wieder ein Weg in ihr Bewusstsein zu bahnen, was vorher verschüttet war. Unter anderem ein "schwarzer Mann" von dem sie sich immer wieder bedroht fühlte.

Meine Mutter war der Meinung das wäre einfach "Verwirrung", ich sah das anders. Ich vermute, dass es tatsächlich ein gewaltsames Erlebnis mit einem "schwarzen Mann" gab, dass sich nun ins Bewusstsein zurück drängelte.

Sehr interessant fand ich auch ihre Augen, Augen die man bei sehr alten Menschen öfter sieht. Glasig, entrückt. Wie in einer "Zwischenwelt" eben.

Meine Erklärung dafür ist, dass unser Organismus auf "Energiefluss" ausgelegt ist und dass diese Energien nur blockiert werden, wenn es uns hilft. Trete ich nun "energetisch" in einen anderen Zustand über, dann machen diese "Blockaden" keinen Sinn mehr und verlangen nach "Auflösung". Eben auch wie so eine Art elektrische Explosion. Die isolierenden Mechanismen werden aufgehoben und dann "knallt" es, manchmal ganz langsam, manchmal schneller. So erkläre ich mir zB. auch diese Zeitraffer Erfahrungen (dass das Leben wie ein Film vor einem abläuft) von denen Menschen mit Nahtoderlebnissen berichten.

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Möbius
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 15:25

mio hat geschrieben: (...)
Meine Erklärung dafür ist, dass unser Organismus auf "Energiefluss" ausgelegt ist und dass diese Energien nur blockiert werden, wenn es uns hilft. Trete ich nun "energetisch" in einen anderen Zustand über, dann machen diese "Blockaden" keinen Sinn mehr und verlangen nach "Auflösung". Eben auch wie so eine Art elektrische Explosion. Die isolierenden Mechanismen werden aufgehoben und dann "knallt" es, manchmal ganz langsam, manchmal schneller. So erkläre ich mir zB. auch diese Zeitraffer Erfahrungen (dass das Leben wie ein Film vor einem abläuft) von denen Menschen mit Nahtoderlebnissen berichten.
Ich habe das Vorstehende zwar allenfalls "athmosphärisch" verstanden, aber es gefällt mir - ich kann vielleicht eigenes Erleben berichten, das dazu passen könnte:

1) Meine Akne inversa hatte sich in 2 Schüben explosionsartig verschlimmert, so daß sich v.a. in der "Slipzone" zahlose böse entzündete Furunkulosen zeigten, die natürlich auch hochgradig schmerzhaft waren. Der Erste kam Ende November 2010, der Zweite und Schlimmere, nach einer zwischenzeitlichen, überrraschend weitgehenden Erholung, im Juli 2011. An den Tagen vor diesen Schüben - sie kamen wirklich "von einem Tag auf den anderen", hatte ich nach Kneipp-Anwendungen ganz enorme, weit über das gewohnte Maß hinausreichende Entspannungszustände erlebt, die sehr lange anhielten. Ich fühlte mich gut, hätte Bäume ausreissen können, war sehr zuversichtlich. Die Entzündungsschübe - beim letzten bin ich nur haarscharf an der Sepsis vorbei - haben mich daher um so härter getroffen gehabt, so daß ich eine Zeitlang sogar große Angst vor Entspannungszuständen hatte.

Mein "Überpsycho" wußte auch hierüber Bescheid - es ist ein aus der Psychoonkologie bekanntes und erforschtes Phänomen: wenn Krebskranke moribund werden, gibt der Körper den Widerstand gegen die Krankheit und das Sterben auf, wodurch ein großes Energiepotential, das in diesem Widerstand, dem Kampf gegen Krankheit und Tod gebunden war, frei wird. Deswegen fühlen sich Krebskranke in diesem Stadium plötzlich sehr wohl und stark - ähnlich der "walking-ghost"-Phase bei der Strahlenkrankheit. Vielleicht hat sie ähnliche Ursachen.

2) Beim Wiedererleben zweier Traumata - dem ersten im März 2013 (pädosexuelle Inzest-Beziehung zur Mutter) und dem letzten im Dezember/Januar 2016/17 (Pädo-Gruppensex-Party mit Fotoaufnahmen; Mittäterschaft des Vaters; erste konkrete Erinnerung an "harte" interinfantile Sexualität) gab es körperliche Wahrnehmungen, beide mal im Brustbereich. Beim ersten Mal war es ein Riß, wie wenn ein schwerer, metallener Reißverschluß aufgezogen würde, beim zweiten Mal "als ob etwas in mir zusammenbricht, implodiert, verblutet" - konkreter kann ich es nicht beschreiben. Beide Male kam es zu "Kreislauf", ich konnte 30-60 min nicht aufstehen, beim zweiten Mal auch kurzzeitige Derealisation.

Beim ersten Wiedererleben bin ich in eine Psychotische Episode von 9 Monaten geschossen - jene "Folie à deux" mit meiner Ärztin, das Zweite Erleben war nicht ganz so schlimm - "man ist's ja schon gewohnt", aber ich bin sehr labil geworden, bin im "psychosenahen Bereich". Deswegen machen wir ja auch auf Anordnung vom Überpsycho erstmal ne Analyse-Pause.

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Möbius
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 15:54

@ mio "Zeitraffer - Nahtod"

Vielleicht lösen auch Nahtod-Erlebnisse dieselben oder ähnliche psychischen Effekte aus, wie der Tod - präziser: das Sterben - selbst ?

Nach dem ersten Wiedererleben im März 2013 hat ein "Strom der Erinnerungen" und Neubewertungen eingesetzt, der sich bis in den Sommer gezogen hatte. Ich habe Rauschhaft eine Autobiographie für den Überpsycho geschrieben, die auf 140 Seiten DinA4 - 12er Schrift angeschwollen war - etwa die Zeit bis zum 40. Geburtstag umfassend.

Die Analyse öffnet ja die Grenze zwischen Bewußtsein und Unbewußtem für einen gewissen Zeitraum. Erlebnisse, die heftige positive oder negative Affekte ausgelöst haben, werden niemals "wirklich" vergessen - die Erinnerungen werden nur von den Abwehrmechanismen ins Unbewußte verschoben. Der Wiederholungszwang arbeitet ja antagonistisch den Abwehrmechanismen entgegen, sofern die Erinnerungen nicht integriert sind. Wenn durch die Analyse dieser Antagonismus aufgehoben wird, werden auch stets wieder sehr große Mengen seelischer Energie frei, weswegen das ein sehr kritischer Zustand ist.

Es verhält sich auch so, daß Zeit nicht nur im physikalischen, sondern auch im physiologischen Sinne relativ ist. Sekunden können sich auf "gefühlte Minuten" dehnen, so daß in dieser Zeitspanne ein bewußtes Erleben oder Erinnern viel längerer und komplexerer Vorgänge möglich ist. Ich habe das schon lange vor der Analyse beim schnellen Motorradfahren erlebt. Kritische Fahrzustände werden wie in Zeitlupe wahrgenommen und ermöglichen erstaunlich komplexe Denk-, Entscheidungs- und Handlungsprozesse buchstäblich in Sekundenbruchteilen. Das ist bewußt trainierbar. Schnelles Motorradfahren, viele Kampfsportarten und auch reale Kampftechniken, vom durchtrainierten Einzelkämpfer à la Rambo bis zum Piloten von Überschall-Kampfjets, aber auch Tätigkeiten wie höhere Chirurgie sind wohl garnicht anders ausführbar.

Bei der Fotographie gibt es vielleicht auch ähnliche Arbeitssituationen, in denen wirklich alles blitzschnell gehen muß - ich denke da an (Sport-)Events, Pressefotographie und auch die Standfotographie bei professionellen Filmaufnahmen ...

Anyway: ich habe keine Ahnung, wie stark diese Dehnung der Zeit, welcher "Vergrößerungsfaktor" dieser Zeitlupe möglich ist - aber es ist theoretisch durchaus denkbar, daß innerhalb von Minuten die Erinnerungen ganzer Jahre oder Jahrzehnte "nochmal durchlaufen" können.


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mio
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 20:27

Möbius hat geschrieben:An den Tagen vor diesen Schüben - sie kamen wirklich "von einem Tag auf den anderen", hatte ich nach Kneipp-Anwendungen ganz enorme, weit über das gewohnte Maß hinausreichende Entspannungszustände erlebt, die sehr lange anhielten. Ich fühlte mich gut, hätte Bäume ausreissen können, war sehr zuversichtlich. Die Entzündungsschübe - beim letzten bin ich nur haarscharf an der Sepsis vorbei - haben mich daher um so härter getroffen gehabt, so daß ich eine Zeitlang sogar große Angst vor Entspannungszuständen hatte.
Mit "zu schneller Entspannung" kenne ich mich ja aus. Und auch damit was sie bewirken kann, wenn sie sozusagen "noch nicht" zum Rest passt, nämlich ein "Hochfahren" der Abwehr auf "anderer Ebene".

Ein "entspannter" Körper kann für eine "ängstliche Seele" ein "Trigger" sein, wie es scheint. Denn wir kontrollieren ja über Anspannung unter anderem auch unsere Gefühle. "Zwingst" Du nun Deinen Körper gegen den Willen Deiner Seele zur "Entspannung", dann muss die sich sozusagen andere "Möglichkeiten" suchen, um sich zu schützen.

"Anspannung" ist ja auch ein "Abwehrmechanismus", wenn man es mal allgemein denkt. Denk an die Leute die sich dauernd beschäftigen müssen, nie zur Ruhe kommen können etc. Auch die halten im Grunde nur die "körperliche Spannung" aufrecht, damit ihnen die Seele nicht so "quer" schießen kann.

Dh. ein "entspannter Körper" könnte Stress für Deine Psyche bedeuten, die sich nun "ungeschützt" fühlt.

Was genau da passiert weiss man denke ich nicht, aber der Zusammenhang zwischen "Haut" und "Psyche" ist mittlerweile wohl ziemlich klar:

http://www.psychologie-aktuell.com/news ... hem-l.html

Ein bisschen vorstellbarer wird es vielleicht, wenn man "Anspannung" mal als "Halten/Binden" von (beängstigenden) Gefühlen sieht. Der "psychische Stress" wird also in der körperlichen Anspannung gebunden und "fließt" damit auch nicht. Löse ich nun die körperlichen Verspannungen zu schnell setzte ich auch den psychischen Stress mit frei.

Dh. ich würde es eigentlich genau umgekehrt sehen wie Dein Überpsycho und behaupten, dass nicht die "Aufgabe des Kampfes" ursächlich war für die Entspannung, sondern dass die von Dir zu sehr forcierte Entspannung (das Brechen der Abwehr) zu einer "Verschiebung" des innerpsychischen Stresses in einen anderen Symtombereich geführt hat.

Das mit der Strahlenkrankheit finde ich hochinteressant, da wir es demnach scheinbar nicht "bemerken", wenn unsere Stammzellen "ausfallen". Es also scheinbar keinen "neuronalen" oder sonstigen Kontakt gibt zu diesen. Die "körperliche Abwehr" also gar nicht "hochfährt".

Und häufig scheint es ja auch so zu sein, dass an "körperlich traumatisierten" Stellen "Krankheiten" auftauchen, zumindest ist das mein Eindruck. Muss wohl noch nicht mal einen "Missbrauchszusammenhang" geben.

Ich hatte beispielsweise mal einen gutartigen Knochentumor. Genau an der Stelle hatte es in meiner Kindheit eine "starke Gewalteinwirkung" (bei einem Unfall) gegeben. Da sah ich schon auch einen Zusammenhang, weil es einfach ein komischer Zufall wäre. Aber viel weiss man dazu ja leider noch nicht, ich finde es aber einen hochspannenden Themenbereich.

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Möbius
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 21:58

mio hat geschrieben: (...)
Ein bisschen vorstellbarer wird es vielleicht, wenn man "Anspannung" mal als "Halten/Binden" von (beängstigenden) Gefühlen sieht. Der "psychische Stress" wird also in der körperlichen Anspannung gebunden und "fließt" damit auch nicht. Löse ich nun die körperlichen Verspannungen zu schnell setzte ich auch den psychischen Stress mit frei.

Dh. ich würde es eigentlich genau umgekehrt sehen wie Dein Überpsycho und behaupten, dass nicht die "Aufgabe des Kampfes" ursächlich war für die Entspannung, sondern dass die von Dir zu sehr forcierte Entspannung (das Brechen der Abwehr) zu einer "Verschiebung" des innerpsychischen Stresses in einen anderen Symtombereich geführt hat.

(...)
Mit wirklich hinreichender Sicherheit vermag ich mich zwischen diesen Möglichkeiten aktuell nicht zu entscheiden. Weil ich damals noch kein Tagebuch führte, und diese Zeit von Dekompensation, körperlichem, wirtschaftlichen und sozialem Totalzusammenbruch ohnehin extrem chaotisch gewesen war, sind meine Erinnerungen insofern auch unzuverlässig.

Aber ich tendiere immer noch zur Auffassung meines Überpsychos.

Denn die somatische Ursache für die explosionsartige Verschlechterung ist nach der Analyse geklärt: ich hatte hautspezifische Anwendungen durchgeführt, die zu einer Läsion der Abzesse, Fistelgänge usw. nach aussen hätten führen sollen und damit zu ihrer Abheilung. Die Haut darüber war jedoch psychosomatisch zusammengezogen, weswegen die Läsionen zur Seite und nach unten erfolgten. Der Schuß ging buchstäblich nach hinten los. Die Kneipp-Anwendungen waren ex post gesehen kontraindiziert. Das konnte aber niemand vor der Analyse wissen. Meine Hautärztin hielt, als sie die hautspezifischen Kneipp-Anwendungen guthieß, die Akne für somatisch verursacht, weil die unspezifischen Abhärtungsanwendungen davor zu deutlichen Verbesserungen geführt hatten.

Die Kneipp-Anwendungen wirken - allerdings erst ab einer recht hohen Intensität - "parasexuell", führen Libido ab. Aber da muß man auch erst mal drauf kommen ! Freud selbst war offenbar nicht darauf gekommen - über die "Wasserkur" hat er allenfalls gespottet, obschon ihm die Temperaturreize als "parasexuell" (dieser Ausdruck ist von mir) bekannt waren.

Die deutlichen psychischen Symptome sind schließlich erst nach dem zweiten Schub aufgetreten. Auch hier war die "Erstursache" somatisch: ein unbeabsichtigter kalter Entzug von Tramal hatte zu starken Angststörungen geführt - und diese Angst löste dann ihrerseits die Jahrzehntelang aufgestauten Aggressionen aus.

In Psychodermatologie lese ich ja auch herum - den in dem verlinkten Artikel zitierten Uwe Gieler kenne ich aus mehreren Büchern - eines davon hat er letztes Jahr mit meinem "Überpsycho" Seikowski herausgegeben: "Die Haut und die Sprache der Seele". Die psychosomatische Akne jedoch ist noch relativ wenig erforscht - schlicht weil sie sehr selten diagnostiziert wird. Seikowski hatte, wie er mir sagte, in seinen ca. 30 Jahren als Therapeut allenfalls 10 Patienten mit Akne inversa - aber alle hatten "Mißbrauchserfahrung".


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mio
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Beitrag Sa., 11.02.2017, 23:36

Möbius hat geschrieben:Denn die somatische Ursache für die explosionsartige Verschlechterung ist nach der Analyse geklärt: ich hatte hautspezifische Anwendungen durchgeführt, die zu einer Läsion der Abzesse, Fistelgänge usw. nach aussen hätten führen sollen und damit zu ihrer Abheilung. Die Haut darüber war jedoch psychosomatisch zusammengezogen, weswegen die Läsionen zur Seite und nach unten erfolgten. Der Schuß ging buchstäblich nach hinten los. Die Kneipp-Anwendungen waren ex post gesehen kontraindiziert. Das konnte aber niemand vor der Analyse wissen. Meine Hautärztin hielt, als sie die hautspezifischen Kneipp-Anwendungen guthieß, die Akne für somatisch verursacht, weil die unspezifischen Abhärtungsanwendungen davor zu deutlichen Verbesserungen geführt hatten.

Die Kneipp-Anwendungen wirken - allerdings erst ab einer recht hohen Intensität - "parasexuell", führen Libido ab. Aber da muß man auch erst mal drauf kommen ! Freud selbst war offenbar nicht darauf gekommen - über die "Wasserkur" hat er allenfalls gespottet, obschon ihm die Temperaturreize als "parasexuell" (dieser Ausdruck ist von mir) bekannt waren.
Ah, ok. Danke. Da hatte ich Dich falsch verstanden. Ich dachte der heftige Ausbruch an sich wäre durch die Kneipp Anwendungen hervor gerufen worden. Ich habe da speziell auch keine Ahnung von, denke nur eben dass es schon Zusammenhänge gibt zwischen "körperlicher" und "seelischer" Entspannung bzw. dass das sozusagen "Hand in Hand" geht und auch gehen muss, um sozusagen "gut" aufgelöst werden zu können. Zumindest merke ich das immer an meinem körperlichen Anspannungsniveau bzw. merke auch, was passiert, wenn ich da zu "heftig" und "schnell" insistiere, deshalb kam mir der Gedanke.

Davon dass ich auch denke dass solche "extremen Temperaturreize" - bzw. die Erfahrungen gemacht habe dass das bei mir auch so wirkt - zu einem "Spannungsabbau" führen hatten wir es ja schon mal. Und wenn ich Deine Verwendung des Wortes Libido mittlerweile richtig verstehe, dann meint es ja genau das, oder?

Was die "Angstauslösung" angeht so kam die bei mir ja zB. gerade durch die Entspannung, auch mit 1-2 Tagen "Zeitverzögerung" - was bei mir aber auch so war, war, dass die "Aggression" (allerdings in Form von heftigsten Wutgefühlen bzw. einem "Erstkontakt" zu extrem wütenden Teilen in mir) erst "danach" kam sozusagen. Damals auch über die Körpertherapie "ausgelöst".

Ich finde dieses "Zusammenspiel" von Körper und "Psyche" (die ja für mich ja stark "Hirn" und sozusagen "neuronal" ist, wenn ich nochmal 20 wäre würde ich wohl Neuropsychologie studieren) einfach ungemein faszinierend.


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Beitrag Sa., 11.02.2017, 23:49

Möbius hat geschrieben:Vielleicht lösen auch Nahtod-Erlebnisse dieselben oder ähnliche psychischen Effekte aus, wie der Tod - präziser: das Sterben - selbst ?
Davon gehe ich aus, da Menschen mit Nahtod Erfahrungen ja wirklich sozusagen "fast" bzw. "kurz mal" tot waren und sozusagen den "selben" Prozess durchlaufen haben dürften den auch ein tatsächlich endgültig sterbender Mensch durchlaufen wird.
Möbius hat geschrieben:die Erinnerungen werden nur von den Abwehrmechanismen ins Unbewußte verschoben. Der Wiederholungszwang arbeitet ja antagonistisch den Abwehrmechanismen entgegen, sofern die Erinnerungen nicht integriert sind. Wenn durch die Analyse dieser Antagonismus aufgehoben wird, werden auch stets wieder sehr große Mengen seelischer Energie frei, weswegen das ein sehr kritischer Zustand ist.
Sehe ich im Prinzip genauso, ich würde nur eher von "Triggern" sprechen, auf die man "anspringt" und davon, dass unser Hirn was "gesondert" parkt, was nicht auf den "Hauptparkplatz" darf oder soll. Aber das liegt einfach daran, dass mir diese Vorstellung und dieses "Model" mehr liegt, wie Du ja weisst.
Möbius hat geschrieben:Es verhält sich auch so, daß Zeit nicht nur im physikalischen, sondern auch im physiologischen Sinne relativ ist. Sekunden können sich auf "gefühlte Minuten" dehnen, so daß in dieser Zeitspanne ein bewußtes Erleben oder Erinnern viel längerer und komplexerer Vorgänge möglich ist. Ich habe das schon lange vor der Analyse beim schnellen Motorradfahren erlebt. Kritische Fahrzustände werden wie in Zeitlupe wahrgenommen und ermöglichen erstaunlich komplexe Denk-, Entscheidungs- und Handlungsprozesse buchstäblich in Sekundenbruchteilen. Das ist bewußt trainierbar. Schnelles Motorradfahren, viele Kampfsportarten und auch reale Kampftechniken, vom durchtrainierten Einzelkämpfer à la Rambo bis zum Piloten von Überschall-Kampfjets, aber auch Tätigkeiten wie höhere Chirurgie sind wohl garnicht anders ausführbar.
All das tut man meiner Meinung nach dann mehr "unbewusst", also man spart sich die "Rückmeldung" zwischen Handlung und ins Bewusstsein bringen. Das kommt wenn wohl erst hinterher wieder ins "normale" Bewusstsein. Deshalb funktioniert es wohl auch. Die "Feedbackschleife" die man normalerweise "dreht" fällt weg. Eine Art "automatisierte Handlung".
Möbius hat geschrieben:ich habe keine Ahnung, wie stark diese Dehnung der Zeit, welcher "Vergrößerungsfaktor" dieser Zeitlupe möglich ist - aber es ist theoretisch durchaus denkbar, daß innerhalb von Minuten die Erinnerungen ganzer Jahre oder Jahrzehnte "nochmal durchlaufen" können.
Ich auch nicht, aber ich halte es auch für denkbar. Für mich ist das ein bisschen wie eine Kette von Dominosteinen die angestossen wird und dann eben rasend schnell "ineinander" stürzt. Also so eine Art "neuroronales Gewitter", wo alles im Hirn gleichzeitig und "blitzartig" anfängt zu feuern.

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Beitrag Mo., 13.02.2017, 08:16

"Zur Geschäftordnung":

Ich habe die Moderation gebeten, die Beiträge ab demjenigen von mio v. 11.2.17 - 14:50 abzutrennen und in einem neuen Thread "Tod, Sterben und Psyche" anzulegen. Dieses Thema ist - ich habe ja selbst dazu geschrieben - hochinteressant, aber hier eindeutig off Topic. Ich hoffe, meiner Bitte wird alsbald willfahren werden. Bis dahin sollten einstweilen hier keine neuen Beiträge geschrieben werden.

"Danke für die Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen!"

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Beitrag Fr., 17.02.2017, 09:22

Nochmals "zur Geschäftsordnung":

Ich bin im Moment ein wenig beeinträchtigt. Zu einer sehr hartnäckigen "Kopfgrippe" seit Januar hat sich meine Trigeminusneuropathie gesellt, vor der ich 2 Jahre lang Ruhe hatte. Es sind merwürdige, spinnennetz-artige Geschwulste von "trichilemalen Zysten" (vulgo: komplizierte Akne-Narben mit infektiösen Einschlüssen) in beiden Schläfen, die auf die Trigeminus-Hauptäste drücken, wenn sie "aktiv" werden und höllisch starke Schmerzen verursachen. Das Schmerzbild entspricht etwa der bekannteren Trigeminusneuralgie. Es ist noch im unteren Bereich - mit einer 600er Ibu und 1000 mg Novamin komme ich gut über den Tag - aber weil ich 2 Jahre "clean" war von den Schmerzmitteln sind die Nebenwirkungen dieser relativ geringen Mengen schon ziemlich heftig. Dazu kommt die Watte im Kopf von diesem Infekt.

Ich bin deswegen über die "Zwangspause" hier nicht unglücklich. Der mod, an den ich geschrieben hatte, hat wohl seit 1 Woche seine PNs nicht mehr abgefragt ... ich werde mich "demnächst" mal wieder kümmern.

Die Beeinträchtigungen durch die "Watte im Kopf" durch den Infekt, die Neuropathie und die Nebenwirkungen der Schmerzmittel haben die Reichweite meiner Kognition arg eingeschränkt und ich begehe Fehlleistungen "ohne Ende", weil mein relativ schwaches Ich sich gegen die pathologischen Affekte aus dem dysfunktionalen Über-Ich mit seinen Introjekten nur noch eingeschränkt behaupten kann. Zumindest ist das meine aktuelle Interpretation: 1 Thermoskanne, 1 Medikamenten-Päckchen, 1 Päckchen Drehtabak, 1 Werkzeug-tool für's Fahrrad - alles in den letzten 3 Wochen "verloren", "liegenlassen" usw.

Am härtesten waren 4 - in Worten: vier - Vorderradplatte am Fahrrad, die ich "en suite" eingefangen habe. Der neu eingezogene Schlauch war nach max. 10 km "schon wieder" platt. Erst nach dem 4. Platten bin ich entnervt in den Fahrradladen, wo man mir erklärt hat, daß ich einen "verborgenen Fremdkörper" im Reifen habe, der im entspannten Zustand nicht zu bemerken ist, aber unter Druck "herausspitzt" und den Schlauch dann killt. Jetzt ist endlich auch ein neuer Reifen drauf, und ich brauche wenigstens insofern nicht mehr an mir zu verzweifeln - und daran, daß sich das Schicksal gegen meinen Vorderradreifen verschworen hätte.

Ich werde noch ein paar Tage brauchen, bis ich wieder halbwegs "fit", also den "normalen" Level wieder erreicht haben werde. Die starken Frosttemperaturen scheinen hier in Leipzig vorbei zu sein - das ist sehr wichtig, weil starke Temperaturkontraste meine Neuropathie "triggern". Deswegen hatte ich 3 Wochen "Stubenarrest". Ich kann jetzt endlich wieder mehr Zeit im Freien verbringen, was auch den Infekt schon zurückgedrängt hat. Ich bin insofern recht zuversichtlich, aber meine Rekonvaleszenz wird noch einige Zeit brauchen.

Für meine sich hierraus ergebende Säumnis meinen Gesprächspartner gegenüber kann ich mich nur entschuldigen:

"Ich kann nix dafür!"

triefnäsiger Gruß

Möbius

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Mondin
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Beitrag Fr., 17.02.2017, 19:44

...

Mach Dir keine Gedanken. Ich sehe nach heutigem Besuch beim Dentisten meines Misstrauens aus, als hätte mich jemand, der beudeutend größer und schwerer ist als ich, halbseitig zusammengeschlagen. Eine exorbitante Schwellung, bereits jetzt unterlegt mit erblühender Farbenpracht. Ich fühle mich, eingedeckt mit Schmerzmitteln und Antibiotika, die laut Beipackzettel alles töten was da an und in mir kreucht und fleucht, auch nicht wie das blühende Leben sondern eher wie nach fulminanter Kollision mit einem Laternenpfahl.

Kurzum, ich wünsche uns gute Besserung. Es eilt ja nicht. Also die Besserung schon, aber der Rest nicht.

Grüßerle!
Mondin

PS: Das war im Übrigen erst der Auftakt für mich. Am Dienstag soll der Zahn raus. Ich freu mich schon, da machst Du Dir kein Bild.

..

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Möbius
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Beitrag Fr., 17.02.2017, 20:45

@ Mondin

Im Januar 2015 sind mir fast alle Zähne gezogen worden - unter Vollnarkose. Ich habe Paradontose, weiß seit Jahrzehnten, daß es irgendwann soweit kommen mußte, habe diese Baustelle wegen der Haut und der Psyche erstmal zurückstellen müssen, aber irgendwann muß man ja ... "Sie haben mein Mitgefühl" (Ash in "Alien")

Nimm bitte keinen Anstoß daran, daß ich mich im PTF gelegentlich mit leichter Unterhaltung verlustiere - as ist wirklich nur Entertainment. Das, worüber wir hier reden wollen, geht ein wenig tiefer ...

Gruß
Möbius

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Mondin
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 12:22

....

Wie gesagt, Möbius, mach Dir keine Gedanken. Ich versteh Dich schon. Rechtfertigungen, gleich welcher Form und Art, sind auch nicht nötig. Ich kann vieles nachvollziehen, nicht umsonst habe ich eine solche Mordskiefervereiterung, da bin ich ziemlich sicher. Da ist es besser, man unterhält sich und lenkt sich ab, als noch "schwere Kost" darauf zu packen, die mitunter, kaum dass es auffällt, an Grundfesten rüttelt.

Die Ratio pfeift noch fröhlich und rückt ihr Rottenmeierbrillchen zurecht, während der somatische Kellerknecht bereits die Kanonen in Stellung gebracht hat. Das kenne ich nur zu gut. Mittlerweile prallt selbst die Briefträgerin vor mir zurück und ich, quasimodolike wie ich mittlerweile aussehe, werde jetzt eine verzweifelte Grundrenovierung mit Abdeckcreme vornehmen, die Contouringpalette bemühen und hoffen, dass der Apotheker, den ich beabsichtige um eine Cortisoncreme zu ersuchen, mir nicht direkt die Knochensäge zum Zwecke der Amputation empfehlen wird.

Dir einen schönen Tag & weiterhin gute Besserung!
Mondin

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