Angst vorm Vater / Kontakt

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mcclory
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Angst vorm Vater / Kontakt

Beitrag So., 20.03.2016, 00:09

Ich habe wie in einem anderen Thread schon mal erwähnt das ich sehr viel grübel und das ich immer um ein Thema grübel. Jetzt haben sich diese grübeleien gelegt und ich grübel nun über meinen Vater bzw die Gedanken drehen sich um ihn.

Zum einen stelle ich mir die wiederholte Frage: Bin ich ein schlechter Mensch? Den das was ich euch nun erzähle ist nicht so gut. Ich bin nicht stolz drauf.

Ich habe seit 17-20J keinen Kontakt zu meinen Vater und ich kenne dwn Grund hierfür nicht.

Eins weiß ich: Es ist Angst. Angst auf ihn zu treffen.

Ich bin 30. Und kam damals mit der Scheidung (von meiner Mutter aus) nicht zurecht und suchte als Kind einen schuldigen.
Und so entwickelte sich das. Ich suchte allerdings immer einen ersatz für eine Vaterfigur u dachte auch ift an ihm. Nur nicht so stark wie jetzt.
Wie würde er reagieren, wenn ich mich jetzt melde u was denkt er? Hasst er mich?

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mcclory
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Beitrag So., 20.03.2016, 00:16

Außerdem komme ich nicht mit der Zeit zurecht. Die Zeit, die verloren ging. Das ich nicht auf seinen 60ten war. Ich schickte ihm allerdings vor 2J etwas. Bekam aber keine Antwort. Ich denke dann auch, wenn wir uns vertragen, wieciel Zeit bleibt uns dann noch?

Vor ca 10J hatte ich kurz Kontakt. Aber der Lebenspartner meiner Mutter kam dann mut dem Satz "Wenn Du noch länger bei ihm bleibst - dann kannst Du fürimmer da bleiben"
Das machte mir Angst.

Gerade auch, das ich nie jemanden zum reden z anvertrauen hatte. Also worüber man so mir einem Vater redet

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mcclory
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Beitrag So., 20.03.2016, 00:22

Ich sage mir in letzter Zeit. Wieso gehe ich ihn überhaupt aus dem weg? Es ist ja etwas, was ich in meiner Kindheit tat. Als Kund denkt man ja anders wie als Erwachsener? Vielleicht liegt's auch daran, das ich mich erst später entwickelt habe und jetzt mehr dran denke, da mir doch etwas fehlte?

Habe oft von ihm geträumt u dachte dann oft an ihm.

Aber auch zu fragen. Wie geht es dir? Was machst du? Sowas verging. Ich weiß nicht wie es ihm geht. Was er so macht. Ob er mal im krankenhaus war usw.

All das. Kenne ich nicht. Ich hasse mich. Für all meine Fehler

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mcclory
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Beitrag So., 20.03.2016, 00:25

Nur wie nehme ich Kontakt auf? Hingehen? Trau ich mich nicht! Anrufen? Auch nicht!

Vielleicht ein Brief schreiben? Erklären das ich Angst vor ihm habe? Und das ich als Kind die Schuld bei ihm suchte? Und die anderen Gedanken?

Habe aber dann wieder Angst ihn zu sehen. Da er ja bestimmt jetzt anders aussieht

Ich habw ja generell angst vor Männern.

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Kirchenmaus
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Beitrag So., 20.03.2016, 20:49

Ich verstehe deine Fragen, deine Zweifel, deine Ängste.
Nichts von dem, was passieren wird, kannst du voraussehen. Du musst es versuchen.

Du fragst, wie viel Zeit euch bleibt.
Ich hatte mit meinem Vater nach der Zeit ohne Kontakt noch drei gemeinsame Wochen bis zu seinem Tod. Es war eine sehr wertvolle Zeit, in der ich vieles für mich klären konnte und die ich nicht missen möchte.

Einen Brief finde ich eine gute Idee. Dann kannst du sehen, ob und wie er reagiert.
Vielleicht erstmal nur ein paar Zeilen, ob er überhaupt zu Kontakt bereit ist.

Ich wünsche dir, dass du deine Wünsche und Bedürfnisse nach Kontakt mit deinem Vater über deine Ängste und Zweifel stellen kannst.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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mcclory
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Beitrag So., 20.03.2016, 23:17

Danke, für deinen Beitrag. Das tut mir sehr leid für dich.

Bei mir ist es auch so, das meine Verwandschaft sich zu sehr einmischte.
Mein Vater war während der Ehe für alle da u wurde akzeptiert. Nach der Scheidung wurde nur über ihn schlecht geredet, er wurde von allen ignoriert, obwohl es meine Mutter war, die sich schieden ließ, da sie sich in einen anderen verliebte.

Gerade dieses gerede, nahm ich falsch auf. Dieses gelästere, das er sich das Geld für Ausflüge etc immer von meiner Mutter zurück holte. Kann ja sein. Aber sowas sagtan ein Kind nicht. Ich glaube sie sagten das auch, das ich diesen weg gehe...

Da ich auch nie jemanden hatte, mit dem ich mich darüber unterhalten konnte. Weder über meinen Vater, noch über die Scheidung.

Ich frag mich ja auch ob ich ein schlechter Mensch bin? Ich könnte nie damit leben, wenn ihm was passiert. Da ich ihm so gerne noch das erzählen möchte, was für mich die Gründe waren und das er gedanklich immer da war.

Auch wenn ich Angst davor habe, das er aus Freude das ein Familienteil sagt, die sich dann wieder einmischen.

Ich möchte am liebsten das keiner davon etwas erfährt

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mcclory
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Beitrag So., 20.03.2016, 23:19

Ich habe dieses Thema einigemal bei Psychologen angesprochen. Aber helfen, einen Rat geben, konnten sie mir auch nicht. Ich hoffte ja so, das man mich an die Hand nimmt und gemeinsam begleitet. Da ich vor dem erst Kontakt so eine große Endlose Angst habe. Ich habe auch schon Angst ihn zu sehen, ihm in die Augen zusehen, obwohl er mir garnichts tat.

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mcclory
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Beitrag So., 20.03.2016, 23:26

Neulich sah ich den Vater von meiner cousine und cousin reden. Wie er sagte 'meine Kinder, mein Sohn' egal was die Kinder (beide über 25) auch machen, sie werden gelobt und bekommen diesen stolz.

Ich kenne das so nicht. Ich hab die Jahre nur meine Mutter gehabt und bei ihr war alles immer schlecht, egal was ich mache.
Auch so das technische, da kommt keine Begeisterung zurück. Von meinen Hobbys.

Oft stellte ich mir das vor, wie ich mit meinen Vater zusammen, wie früher einen Film schaue, da er sich genauso dafür interessiert wie ich. Das fehlt mir. Also jemand der das schätzt was ich mag

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mcclory
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Beitrag So., 20.03.2016, 23:32

Mein Vater ist glaube ich 64. Eine Zahl womit ich nicht klar komme. In letzzer Zeit frag ich mich auch, wieso alle um mich herum so alt geworden sind und wo ich die ganzen Jahre war? In meiner Traumwelt ist alles gleich und ich bekomme nichts mit.

Und das alter, der tod, all das sind so Dinge die zwar vorgekommen sind, aber wo ich gedanklich nie present war. Auch wenn all das so Dinge sind wovor ich große Angst habe.

Habe mir zwar oft die Gedanken gemacht, was ist, wenn ihm was passiert oder meiner Mutter oder sonst wem. Hinzu kommt auch noch der Umzug in einer anderem Stadt.

Ich weiß nicht wo meine Wurzeln nicht. Da meine Mutter sich mit diesen Mann ein neues Leben aufgebaut hat und ihre liebsten alleine ließ

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Speranza
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Beitrag Mi., 23.03.2016, 17:59

Hallo mcclory,
ich hatte auch 20 Jahre keinen Kontakt zu meinem Vater. Ich habe den Kontakt dann gesucht aus ähnlichen Gründen: Ich hatte Angst, dass ich etwas bereuen würde, falls er jetzt sterben sollte oder so.
Er hat sich sehr über den Kontakt gefreut, seine Angst war viel größer als meine und mittlerweile will er auch viel mehr Kontakt als ich.
Was ich jedoch nicht verstehe ist, warum du dich schlecht fühlst? Du hast doch deinen Vater verloren! Deine Eltern haben es anscheinend nicht hingekriegt, dass du den Kontakt zu beiden Eltern halten konntest. Aber das ist doch nicht deine Schuld! Wenn du Kontakt zu deinem Vater aufnehmen möchtest, dann tu es! Er wird sich bestimmt freuen! Und wenn nicht, dann kannst du das für dich wenigstens klären und lebst nicht in dieser Ungewissheit und dieser "Traumwelt".

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mcclory
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Beitrag Fr., 15.04.2016, 01:29

@Speranza, danke. Doch es ist meine Schuld. Da mein Vater den Kontaktzu mir aufnehmen wollte und ich blockte. Ich wollte keinen Kontakt mehr und habe ihn abgebrochen. Auch nur, da ich einen schuldigen suchte.

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mcclory
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Beitrag Fr., 15.04.2016, 01:31

schon komisch, der Thread ist fast schon 1 Monat her. Und der Gedanke zu meinen Vater, war nur ein paar Tage da. Ich hatte mich natürlich nicht getraut. Auch da ich niemanden in meinen Umfeld (Verwandschaft) zum reden habe.

Der Gedanke mit dem Kontakt hat mich die letzten Wochen/ Tage wieder nicht beschäftigt.

Manchmal wach ich schweißtreibend davon auf und denke sofort daran.
Und dann gibt es die Tage, wo ich garnicht dran denke und mich mit anderen Dingen beschäftige

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Nico
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Beitrag Fr., 15.04.2016, 05:12

Und so wartest du und wartest, und wenn dein Vater dann stirbt ist die Kacke erst recht am dampfen.
Versuche ernsthaft ( nicht ich schickte ihm mal was..) mit ihm in Kontakt zu treten, dann weißt du Bescheid und kannst das abhaken.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Myhre
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Beitrag Fr., 15.04.2016, 08:34

Ein Briefkontakt zum Vater ist besser als kein Kontakt.So könnt ihr euch allmählich wieder annähern und aus der Distanz heraus Vertrauen fassen.Dann lässt es sich besser entscheiden ob man direkten Kontaktzulassen möchte oder nicht.
Aus Angst zu vermeiden ist nicht gut,dann steigert sich die Angst und das Vermeidungsverhalten nimmt zu,weitet sich aus.Sich selbst in Flashbacks zu kicken ist kontraindiziert,aber in deinem Fall liegt keine Traumatisierung vor....oder habe ich da was überlesen?
Herzliche Grüsse
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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mcclory
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Beitrag Fr., 25.11.2016, 02:54

Hallo,

dieses Thema hatte mich die letzten Monate sehr beschäftigt!
Ich hatte in diesen Thread es bereits schon erwähnt, das ich an meinem Vater immer mal wieder denke. Und dann beschäftigt mich was anderes.

Im September kam es dazu, das ich wieder Panikattacken (kann ich es so nennen?) hatte. Ich wachte mitten im schlaf auf, all meine Probleme, Sorgen und Gedanken kamen auf einem Schlag zu mir. Es kreiste und kreiste.

Ich hatte dann wieder um mich zu beruhigen einen langen Brief mitten in der Nacht an meinem Vater geschrieben. Aber nicht weggeschickt!

Doch dann kam diese Sorge um ihn (wie lang mir noch bleibt) immer wieder und sogar am Tag. Ich schrieb dann wieder einen Brief, war am weinen, druckte ihn aus, legte diesen im Briefumschlag, stand dann vor dem Briefkasten...traute mcih nicht... nahm den Brief in meine Hand, durch den Briefschlitz...und er fiel mir dann aus der Hand.

Dann war ich froh, aber auch wieder ängstlich, wollte den Brief am liebsten wieder heraus holen! Aber alles nahm dann seinen weg.

Mein Vater erhielt den Brief an einem Dienstag. Rief dann schon um 10 uhr morgens auf mein Handy an. Habe mich dann getraut da anzurufen. Wir hatten über 1 sdt geredet.

Dann habe ich ihn einen Tag vor seinen Geb. besucht. Hatte wieder Angst! Aber meine Beine waren es, die mich dahin brachten. Ich klingelte, ging die Treppe hoch und sah ihn....

All das habe ich mir all die Jahre sehr schwer vorgestellt. Hatte immer Angst. Scheiß Angst vor einem treffen, vorallem auf den ersten Kontakt und das war mehr als Einfach. Mein Vater sagte mir, das er sehr stolz auf mich ist. All die Jahre, ohne Vater, habe ich es mir so sehr gewünscht, das mal jemand zu mir sagt. Das er stolz auf mich ist. Mir wird jetzt vieles klar, was ich all die Jahre vermisst habe. Eine männliche bezugsperson. Mein Vater war damals schon sehr nett zu mir, als ich Kind war und all das schrieb ich ihm auch in dem Brief. Und auch heute ist er sehr nett zu mir. Er behandelt mich so, als hätten wir uns nie 18 Jahre nicht gesehen. Er ist mir nicht böse. Er sagt zwar, dass das ihm sehr wehgetan hat und das er enttäuscht war. Aber im allgemeinen, ist er mir nicht böse. Er sagt ja, das daran die Scheidung schuld war und so war es auch gewesen. All die Jahre hat mich diese Scheidung sehr beschäftigt und immer wenn ich traurig war, bin ich in die alte Zeit (alles was vor der scheidung war) geflüchtet, da dies für mich die schönste Zeit meines Lebens war.
Meine Deprissionen die mich soviele Zeiten begleitet haben, sind nun weg. Es ist komisch. Fühl mich wie ein neuer Mensch. All das was mich die Jahre beschäftigt hat, ist weg. Da ich ohnehin nie wusste, wer ich bin. Durch meine erinnerungen, die wieder zurück kommen, weiß ich wer ich bin.

Es tut so gut, das ich meinen Vater noch habe und das er mir verziehen hat. Ich telefoniere seit dem 20.09 jeden Tag mit ihm. Bis heute, immer zwischen 40 und 60min. Manchmal sogar 2sdt.

Habe ihn aber erst (hab es mir immer notiert) 14 Tage gesehen. Auch wenn nun fast 4 Monate (schon!! So schnell geht die Zeit vorbei) vorbei sind. Und das hätte ich damals als Kind einfach nicht ausgehalten. Die Scheidung, er war weg. Der Umzug, er war noch weiter weg.

Aber ich verstehe bis heute nicht wieso & weshalb. Komme mit diesen 18 Jahren nicht wirklich klar. Was ich ihm angetan habe und auch mir. Soviele schöne Zeiten sind an uns vorbeigegangen. Und wir hätten doch noch soviel erleben können.

Aber sage mir auch, damals war ich anders drauf. Zwar immer noch wie heute. Nur mit vielen Gedanken, Enttäuschungen und deprissionen.

Aber auch die Angst. Ich hatte verdammt nochmal Angst vor meinem Vater ! Obwohl er mir nie was getan hat. Ich denke die Angst kam davon, das ich ihn nicht mehr so oft sah und vorallem, da er sich äußerlich verändert hat. Grau , dicker. Er kam anders rüber, wie ich ihn in erinnerung habe. Aber durch die Bilder und erinnerungen, weiß ich, er ist mein Vater. (gerade das hat lange gedauert)

Ich will jetzt für ihn da sein. rufe ihn täglich an und besuche ihn, soweit ich es kann. Jetzt kann ich sogar (kaum vorstellbar) so besuchen, indem ich einfach hin gehe, ohne anzufrufen. Ich traue mich!

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