Wut steckt in mir

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meinleben;)
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Wut steckt in mir

Beitrag So., 30.09.2018, 21:32

Hallo,

Ich empfinde tiefe Wut in mir, die regelrecht in meinen Körper steckt und nicht raus kann.

Wenn ich wütende Menschen höre oder jede Art von Aggression ist es für mich kaum auszuhalten.
Ich denke hauptsächlich richtet sich diese an meine Mutter und teilweise auch an meinen Bruder unbewusst.

20 Jahre blieb mir nicht übrig als mir Tag ein Tag aus die furchtbaren Streitigkeiten und Aggressionen meiner Mutter und meines autoagressiven autistischen Bruders anzuhören.

Für mich war es extrem schlimm obwohl ich meist immer diejenige war die sich damals in ihr Zimmer zurückgezogen hatte und sich so gut wie möglich mit anderen Sachen zu beschäftigen.

Ich denke sonst hätte ich das gar nicht überstanden.

Nun ist das ganze knapp 20 Jahre her. Meine Mutter hat durchaus liebenswerte Anteile dazugewonnen aber wenn ich aufs Land fahre und sie besuche gelangen wir fast immer in Streit.

Ich hab das Gefühl dass mich meine Vergangenheit von damals emotional einholt. Körperlich habe ich oft einen Druck im Brust--und rückenbereich. Ich kann es durch die Atmung mittlerweile gut regulieren doch in gewissen Situationen kommt die Wut wieder geballt hoch.

Zb Wenn meine Mutter wieder so respektlos mit mir redet. Einfach nicht wertschätzend. Leider muss ich sagen dass öfters Leute vom Land sehr einen argen umgangston pflegen der mir gar nicht gefällt. Meine Mutter ist da nicht anders. Ich Vertrag oft ihre Art überhaupt nicht.

Sie kann richtig provozieren und gemein sein und sie glaubt sie ist im Recht. Früher war sie oft extrem tyrannisch, rechthaberisch, hat mit mir geschimpft und mich hin und wieder sehr erniedrigend behandelt. Würde ich ihr das vorwerfen würde sie daran nichts falsches erkennen. Als Kind muss man nun mal parieren.

Nun gut leider bin ich derzeit finanziell abhängig was alles nicht besser macht. Ich arbeite aber sehr daran das so bald wie möglich zu ändern.

Trotzdem diese emotionale wut kommt immer mehr zum Vorschein ich kann mich oft schwer dagegen wehren. Im Alltag kann ich sie nicht rauslassen. Selbst wenn, ich weiss einfach gar nicht wie das weggeht.

Psychologen brauch und will ich keinen mehr. Hatte ich jahrelang und immer nur in der opferrolle oder darüber reden macht es auch nicht unbedingt besser.

Ich will es emotional verarbeiten. Irgendwie wie mit einem magnet rausziehen, dass ich endlich frei bin. Dann bin ich auch nicht mehr so verletzlich gegenüber anderen Sachen.

Ich hab zwar schon selbst gut an meiner selbstregulation gearbeitet die letzten Jahre nur manchmal weiß ich nicht ob es nicht eventuell schon wieder ins andere extrem geht.. Und ich schon fast apathisch bin oder ob ich einfach schon so viel ruhe in mir habe.

Teilweise ja aber andererseits merk ich dann doch das irgendwann die Bombe wieder platzt.

Seit 2 Jahren hab ich das Unglück über einer Familie zu leben mit 3 Kleinkindern die ständig, schreien und weinen. Der Vater schreit auch oft, mehr möchte ich mich zu diesem Menschen nicht äußern. Vernünftige Gespräche sind leider kaum zu führen.

Ich bin tief im Inneren ein extrem friedlicher und harmoniebedürftiger Mensch, noch dazu hochsensibel.

Wer kann mir Tipps alternative heilungsmethoden oder viell erfolgreiche Erfahrungswerte aufzeigen.

Ich war bei 2 energetikerinnen, und ich finde es unterstützend gut aber ob damit mein Hauptproblem einfach weg geht weiss ich nicht.

Ich muss, sagen durch all meine erfahrungen bin ich ein noch sensiblerer Mensch geworden und kann so laute, zynische Menschen gar nicht ausstehen.

Viell wärs besser wenn meine Wut aufgearbeitet wäre.. Oder auch nicht.. Ich hoffe es jedenfalls schon.

Ich will einfach ein ausgeglichener Mensch sein der sich von solchen Energievampiren nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.

Wer kann mir weiter helfen??

Ich danke für jedes konstruktive Feedback 🤗

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 10:03

Lieber meinleben,

mal unabhängig davon, was ggf. noch an Antworten und Tipps kommen mag:
Psychologen brauch und will ich keinen mehr. Hatte ich jahrelang und immer nur in der opferrolle oder darüber reden macht es auch nicht unbedingt besser.
Da machen Sie es sich aber sehr einfach! ... ;-)

Mir ist bewusst, dass manchmal Psychologen (das übrigens ist in Österreich größtenteils etwas anderes als Psychotherapeuten) nicht so weiterhelfen können, wie man es sich wünschen würde, aber a) ging es damals vllt. auch um andere Themen und b) ist es ja keineswegs ausgeschlossen, dass Sie diesmal und in Bezug auf Ihre oben erwähnten Probleme nicht jemanden finden könnten, der/die Ihnen gut weiterhelfen kann - vor allem, wenn Sie sich selbst stark in der Therapie engagieren und etwas verändern möchten!

"Energetikerinnen" werden - bei allem Respekt vor dieser Tätigkeit - vermutlich nicht adäquat weiterhelfen können. Flappsig gesagt: Energie scheint nicht Ihr Problem zu sein...

In diesem Sinne suchen Sie sich bitte passende Unterstützungsmöglichkeiten, und ich bin optimistisch, dass sich Ihre Situation zumindest merkbar verbessern kann.

Alles Gute dafür,
R.L.Fellner

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meinleben;)
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 11:29

Sg Herr Fellner,

Ich verstehe natürlich Sie als Psychotherapeut und ein wenig bezweifle ich nicht, dass Sie sich vielleicht dadurch etwas angegriffen fühlen, jedoch bin ich an einem Punkt angekommen wo ich für mich entschlossen habe dass ich nach anderem Heilmethoden suche. Daher auch mein Post hier.

Ich hatte sowohl positive als auch einige nicht so gute Erfahrungen zum Schluß, und jeder hat andere Bedürfnisse, jedoch möchte ich mich auf rein verbaler Ebene nicht mehr therapieren lassen.

Da gewisse Dinge tiefgreifende gehen. Die Energetikerinnen hatte nur in kurzer Zeit sehr geholfen, trotzdem suche bzw bin ich offen für Neues.

Es ist ja diesbezüglich auch eine Kostenfrage besonders für mich; gute Therapeuten gibt es bestimmt, viell auch nicht für jedermann leistbsr, dennoch habe ich dieses Kapitel für mich selbst beendet.

Sie wissen ja viell das ca 70- 80 Prozent des menschlichen Ausdrucks aufgrund der Körpersprache basiert, insofolge bin ich überzeugt tiefgreifende Störungen auch auf einer anderen Ebene zu bearbeiten und heilen.

Durch Reden allein konnte ich in den letzten Jahren keine wirklichen Erfolge erzielen.
Noch dazu wollt mir meine Therapeutin antidepressiva wieder verschreiben die ich erst mühsam nach 10 Jahren endlich abgesetzt habe.

Gott sei Dank hab ich auf mich und mein Gefühl gehört. Und es gibt durchaus Menschen die Probleme auf tiefere Ebene begreifen und solche Suche ich.

Trotzdem Besten Dank für Ihre Hilfe.


mio
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 12:35

meinleben;) hat geschrieben: So., 30.09.2018, 21:32 Ich will einfach ein ausgeglichener Mensch sein der sich von solchen Energievampiren nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.
Was bedeutet es denn genau, dass sie Dich "aus der Ruhe" bringen?

Wenn Du damit meinst, dass sie Dich "irre" machen Du aber dann mit der Wut im Bauch "allein bleibst" weil Du Probleme damit hast sie mal "auszuleben" dann könnte ein erster Schritt sein Dir das in "angemessener Form" ruhig mal zu erlauben.

Also ruhig mal zurückmeckern, wenn Dich jemand anmeckert. Dich beschweren, wenn jemand versucht Dich über den Tisch zu ziehen. Beim Nachbarn klingeln und ihm klar sagen dass das so nicht geht mit seiner Schreierei (die Kinder können ja nix dafür, auch wenn ich versstehen kann dass Dich das auch aufregt) oder die Polizei rufen wenn es zu doll wird bzw. wenn Du das Gefühl hast dass da was ernsthaft schief läuft das "Jugendamt" (ich weiss nicht wie man das in Österreich nennt?) informieren.

So wie Du es im Moment handhabst staut sich die Wut ja nur an und das scheinst Du irgendwann dann nicht mehr angemessen kontrollieren zu können und es kommt erst Recht zu "Ausrastern" oder sie richtet sich in Form von Depressionen gegen Dich selbst.

Je mehr Du im "Kleinen" aktiv wirst in Bezug auf die Wut (also Dich angemessen "selbst verteidigst") desto weniger kann sie so groß und quälend werden meiner Erfahrung nach.

Über den Körper kannst Du da auch eine Menge machen, eine Möglichkeit wäre zB. Shiatsu:

https://www.shiatsu-austria.at/index.ph ... is-shiatsu

Eine Kampfsportart zu lernen könnte vielleicht auch hilfreich sein? Zum Einen würde Dir das vielleicht ein bisschen die "Beisshemmungen" nehmen und zum anderen würdest Du Dich körperlich "abreagieren" können und es würde Dich vielleicht auch vom Selbstwert her stärken.

Wichtig scheint mir dass Du lernst was "mit der Wut zu machen" und sie nicht einfach nur zu "unterdrücken" und dass Du Deine "negative Einstellung" ihr gegenüber vielleicht mal überdenkst?

Meine Therapeutin sagte mal zu mir: "Aggression kommt auch von: Sich auf etwas zubewegen, an das Leben herantreten." Diese Betrachtungsweise fand ich ganz hilfreich, weil sich darüber auch die positive Seite/positive Energie von aggressiven Gefühlen leichter erkennen lässt.

Deine Wutgefühle an sich sind nicht "schlimm", es ist nur die Frage wie Du lernen kannst mit ihnen konstruktiv umzugehen.

Und wenn Dir nur über die Gefühle reden nicht hilft dann würde vielleicht auch eine Psychotherapie helfen bei der nicht nur "verbal" sondern auch "symbolischer" oder eben auch "mit dem Körper" gearbeitet wird, sowas gibt es ja auch dass Therapeuten da verschiedene Techniken kombinieren. Eine die mir spontan einfällt die in Deine gewünschte Richtung gehen könnte wäre Somatic Experiencing.

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Waldschratin
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 14:29

meinleben hat geschrieben: jedoch möchte ich mich auf rein verbaler Ebene nicht mehr therapieren lassen.
Es gibt auch Körpertherapien, IBT oder KBT z.B.
Vielleicht könnte dir sowas eher zusagen?

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meinleben;)
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 19:48

Lieber Mio

Danke dein Ansatz klingt gut und logisch nur leider so ganz umzusetzen ist schwierig.

Ich war gestern 1 Tag bei meiner Mutter und es ist wieder eskaliert. Wenn ich mit ihr mitstreite und auch wütend werde sitzt sie am längeren ast.

Ich krieg sofort körperliche Beschwerden alles kämpft sich zusammen und sie haut noch eins drauf.

Sie meint sie darf auch ablassen und aufgestaute sein. Früher hatten wir oft schreiduelle und ich fühle mich energetisch als hätte ich 3 Marathon gelaufen..

Das führt zu nichts.

Sie ist nach wie vor dominant. Ich verletzt und ein hochsensibler Mensch. Sie hat ein hartes Fell und ich bin leider noch finanziell oder gerade abhängig.

Bezüglich Nachbar.. Hoffnungslos.. Albaner.. Sorry Mentalitätsdiffernez.. Genauso aufbauend.. Hab vorhin an den Oden geklopft.. Er danach vor meine Tür und mir gedroht.. Wenn ich das noch 1x mache.. Dann.. Ja was dann.. Er meinte er gibt mir noch 1 chance.. Aha.. Er! Er Darf machen schon 2 Jahre was er will und ich nicht?? Ich kann soviel stampfen wie ich will von 6 bis 22h.. Hab echt Angst bekommen, gezittert.. Das ganze geht schon fast 2 Jahre.. Es herrscht dicke Luft.. Hab probiert anfangs nett zu reden.. Funktioniert nicht.. Er macht alles zufleiss noch.. Gleich nachdem ich freudvoll nicgtsahnend in diese Wohnung gezogen bin klopfte er um 0.25 Mitternachts an meiner Tür was ich fur6nen Lärm mach.. Drohte ebenfalls.. Ich war einfach baff.. Von diesem Zeitpunkt fühlte ich mich nicht mehr wohl hier.. Ich hab auch oft mit ihm diskutiert.. Aber der Typ ist gemeingefährlich.. Er droht will mich einschüchtern.. Hab gerade die pi
Olizei angerufen.. Die meinten nur solange er nicht konkret mit etwas droht ist es kein Fall für sie.. Auch nicht Kinderlärm.. Toll.. Ich hab gesagt ich hab Angst.. Er hat es nochmal wiederholt und einfach aufgelegt.. Toll.. Also erst wenn er mit Messer kommt.. Dann ists zu spät.. Herrlich.

Ich zieh fix aus das steht fest.. Einfach schlimm..

Und ja ich denke die egativen Emotionen meiner Mutter die ich oft leider aufsaugen machen es nicht besser.. Ich bin einfach ein hochsensibler Mensch.. Das macht es nicht gerade ei Fach..

Danke trotzdem.. Das Mit der Körpertherapie, da Werd ich auf jeden Fall dran bleiben.. Das wär such mei e Richtung.. Dachte viell hat schon Jmd Erfahrungen und kann positives berichten..

LG Meinleben


mio
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 20:11

Ich würde auch eher "im Kleinen" anfangen (so hab ich das gemacht). Das ist glaube ich leichter. Nicht gleich an den "schwierigen Stellen" ansetzen.

Also zB. wenn Dich jemand im Supermarkt anmeckert weil Du Dich seiner Meinung nach nicht "richtig" genug verhälst und so dann halt einfach mal laut zurück meckern.

Ich bin beim allerersten Mal als ich das "so" (bewusst und gezielt) gemacht habe fast "gestorben". Ich hab danach am ganzen Körper gezittert und so...war schon ziemlich krass. Dabei war es nur irgendso ein mir komplett unbekannter Volldepp der mein Verhalten auf einem öffentlichen Platz massregeln wollte und mir Verantwortung zuschieben wollte die klar seine war. Ich hatte da gar nix falsch gemacht.

Aber mit jedem "kleinen" Mal wurde es besser und ich kann es auch bei meiner Mutter mittlerweile besser (wo es vorher für mich auch sehr schwer war) und selbst "Frau Nachbarin" (ich hab da auch so ne Kanone über mir, wenn auch leicht anderes Kaliber und nicht ganz so drohend) ist mittlerweile zumindest so dass sie kapiert zu haben scheint dass sie da auf Granit beisst bei mir.

Aber im Grunde geht es dabei finde ich auch gar nicht so um den "Erfolg" sondern eher um das Gefühl es überhaupt getan zu haben und sich positioniert zu haben. Also eher darum sich zu erlauben das überhaupt ZU TUN und auch zu lernen dass das schon auch hilft. Also aus der "Duldung" und dem "Brav-sein" irgendwie rauszukommen.

Wenn Du es zu sehr aufsaugst, dann hilft vielleicht erst mal weggehen, wenn es Dir auffällt. Einfach aufs Klo oder sonst wo hin wo Du Ruhe hast und erst mal "durch atmen", wieder zu Dir finden. Bevor Du Dich der Konfrontation aussetzt?

Du machst das schon! :)


Eremit
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 21:16

Die Wut zu bekämpfen bringt nichts, die ist nur das Symptom, da musst Du schon an die Ursache ran. Heißt, den Kontakt zur Mutter reduzieren, zumindest so lange, bis Du Techniken entwickelt hast, um alles an Dir abperlen zu lassen, was sie Dir so entgegenschleudert.

Wegen der Nachbarn: Ich habe das selbe Problem. Mit Umziehen allein ist es nicht getan, Du wirst garantiert früher oder später wieder solche Nachbarn haben, es kommen ja immer mehr Menschen ins Land, die ein solches Verhalten an den Tag legen, wie Du es beschreibst. Da hilft nur, eine Wohnung im Erdgeschoss zu mieten und sich ein akustisch entkoppeltes Raum-in-Raum-System in die Wohnung zu stellen. Wenn Du mehr darüber wissen willst, kannst Du mir eine PM schicken.

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 22:00

Hi,

Ich kann mir gut vorstellen wie es sich für Dich anfühlen musst.
Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Sportart, welche sich mit auspowern, oder imaginären Gegner befasst.

Da gibt es mehrere Dinge. Angefangen von den Box Arten oder dann in Richtung Eskrima. Dies ist Stockkampf.
Da kann Wut ziemlich gut abgearbeitet werden.

Vllt findest Du so etwas
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum


Eremit
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 22:58

Das wäre dann aber auch nur Symptombekämpfung. Und Kampfsportarten sind kein gutes Mittel, um Wut in den Griff zu bekommen, ganz im Gegenteil, die Wut (wie auch alle anderen Emotionen) sollte man weitgehend im Griff haben, bevor man mit einer Kampfsportart beginnt. Schon allein wegen der Verletzungsgefahr (Wut führt zu Kontrollverlust) und aus Respekt vor der Kampfkunst, dem Meister und den Mitschülern.

Eine Kampfsportart ist keine Psychotherapie!


mio
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 23:08

@Eremit

Du hast wenig Ahnung von Kampfsport generell wie mir scheint?

Natürlich ist das keine Psychotherapie, aber es werden ja auch ALTERNATIVE Möglichkeiten gesucht. Und Kampfsport funktioniert NICHT generell (es gibt auch hier Ausnahmen) wie Du Dir das vorzustellen scheinst... ;-)

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Krümmelmonster
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 23:27

Hallo Eremit,
kommt auf die Person darauf an, wie sie auf Wut reagiert, Wut ist nicht gleich Wut. (Wut führt zu Kontrollverlust)
Wieso? Es tut sogar gut, die Wut Körperlich zu spüren und fair verteidigen zu können. Sogar bei Kindern wird es als Therapie angeboten.


Eremit
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Beitrag Di., 02.10.2018, 10:05

Krümmelmonster hat geschrieben:(…) Wut ist nicht gleich Wut. (Wut führt zu Kontrollverlust) Wieso?
Weil Wut wie jede andere Emotion die Wahrnehmung und das Urteilsvermögen verzerrt sowie die Körperbeherrschung (zer-)stört. Das lernt man früh im Dōjō und bestätigt sich ebenso auf der Straße. Einen kühlen Kopf zu bewahren heißt siegen. Und nicht nur das: Nur ein kühler Kopf ermöglicht die Konfliktvermeidung im Vorfeld.
Krümmelmonster hat geschrieben:Es tut sogar gut, die Wut Körperlich zu spüren und fair verteidigen zu können.
Wo die Wut anfängt hört Fairness auf. Immer.
Krümmelmonster hat geschrieben:Sogar bei Kindern wird es als Therapie angeboten.
Ist absolut unverantwortlich, Kinder, die eigentlich therapeutisch behandelt werden sollten, in solchen Kursen zu parken. Geht immer nach hinten los.


mio
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Beitrag Di., 02.10.2018, 12:21

Eremit hat geschrieben: Di., 02.10.2018, 10:05 Wo die Wut anfängt hört Fairness auf. Immer.
Die Fairness war aber bisweilen auch vorher schon nicht mehr gegeben...

Nehmen wir mal an irgendein Typ will mich nachts gegen meinen Willen und mit Gewalt angrabschen und ich bin in "schlechtem Kontakt" mit meiner eigenen Wut. Dann wehre ich mich unter Umständen nicht weil dessen aggressives Vorgehen mich derart einschüchtert dass ich ihn gewähren lasse gegen meinen Willen. Bin ich hingegen in einem guten Kontakt mit meiner eigenen Wut und kenne vielleicht sogar Methoden mit denen ich auch "körperlich stärkere" sicher abwehren kann dann wird mir das nicht so schnell passieren. Das hat auch was mit Selbstvertrauen zu tun.

Je größer mein Selbstvertrauen desto weniger kann mir fremde Wut anhaben. Ich beantworte fremde Wut dann nicht mit einer "blinden Reaktion" sondern meine eigene Wut (in Form von Kraft) gibt mir die Möglichkeit bestmöglich zu handeln.

Dieses Selbstvertrauen muss aber vielleicht ja überhaupt erst mal aufgebaut werden und wenn jemand dazu tendiert sich immer alles gefallen zu lassen weil er übermässig harmoniebedürftig ist dann muss ich erst mal seine Fähigkeit auch mal durch Disharmonien gut durchzugehen fördern.

Durch Kampfsport lernt man ja nicht nur seine Wut zu beherrschen (wenn man das denn überhaupt lernen muss) sondern man lernt auch sie überhaupt mal zuzulassen; also auch mal zuzuschlagen, anzugreifen, sie laut rauszuschreien etc. pp.
Und die meisten Leute die ich da so beobachten durfte hatten weit mehr Hemmungen wirklich mal in die Pratze fest rein zu schlagen oder mal laut zu schreien als damit sich selbst zu kontrollieren und zurückzunehmen.

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 02.10.2018, 19:29

Da muss ich wiedersprechen Eremit, genau das ist die Quintessenz bei Kampfsport, die Wut zu kanalisieren.
Und je mehr man sich kanalisiert desto mehr konzentriert man sich, weshalb sich dann die Wut auch zurück bildet.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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