Beziehung zu den Eltern - was gibt sie euch?

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PST999
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Beziehung zu den Eltern - was gibt sie euch?

Beitrag Fr., 04.01.2019, 14:36

Hallo ans Forum,


Die Beziehung zu meiner Mutter ist nicht besonders gut , seit ein paar Tagen denke ich sehr intensiv darüber nach. Mich würde interessieren wie es bei anderen so aussieht:

Was ist so die Basis für die Beziehung zu Euren Eltern

Was bring Euch das? Einfach eine gute Zeit man geht zusammen ins Restaurant und hat eine gute Zeit. Oder sie haben euch bei der Hausfinanzierung unterstützt und Ihr revanchiert Euch dafür - also gegenseitige Hilfe? oder das lockende Erbe ;) Das schlechte Gewissen das euch treibt? Oder gibt es Aktivitäten, die Euch mit Euren Eltern verbinden? Oder Themen?

Bin gespannt auf Eure Erfahrungen :-)

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candle.
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 21:16

Hallo!

Ich finde die Frage ganz interessant, aber ob du Antworten bekommst, bezweifle ich etwas. Zudem würde ich es nett finden, wenn du zuerst deine Situation etwas genauer darstellen würdest um die Fragen im Anschluß zu stellen.

Erben tut man ja in der Regel so oder so.

Und ich denke, dass Geld schon ein bedeutender Faktor zur Familienbindung darstellt.

Ich kann dir die Frage nicht beantworten. Ich habe alles nicht. Und ob ich jemals selber ein Erbe erleben werde, steht ja auch in den Sternen.

Viele Grüße!
candle
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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 21:23

Für mich ist Geld absolut kein Grund für oder gegen eine Beziehung mit meinen Eltern
Ich unternehme viel mit Ihnen, einfach weil wir uns gut verstehen, weil wir gemeinsame Interessen haben,
ich gerne mit Ihnen bzw. mittlerweile nur noch mit meiner Mutter (mein Vater ist gestorben) etwas unternehme
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PST999
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 23:51

candle. hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 21:16 Ich kann dir die Frage nicht beantworten. Ich habe alles nicht. ....
Du hast keine Familie oder Du hast keine Themen und Aktivitäten mit Deinen Eltern?

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PST999
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 23:54

Pianolullaby hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 21:23 Ich unternehme viel mit Ihnen, einfach weil wir uns gut verstehen, weil wir gemeinsame Interessen haben,
ich gerne mit Ihnen....
Hi Panolullaby das würde mich interessieren, was sind so Eure Themen/Aktivitäten?


mio
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 00:37

PST999 hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 14:36 Was ist so die Basis für die Beziehung zu Euren Eltern
Ich würde sagen die Basis ist die "gemeinsame Vergangenheit", also warum es mir wichtig ist. Sie ist einfach ein Teil meines Lebens, im Guten wie im nicht so Guten.

Real gestaltet sich der Kontakt auch nicht immer einfach weil wir schon auch sehr unterschiedlich sind und ich habe auch keinen sehr intensiven Kontakt im Vergleich zu anderen Menschen weil ich relativ weit weg wohne. Wir telefonieren zwar regelmässig (ca. 1x die Woche), schreiben uns ab und zu Karten oder schicken uns Päckchen, aber wirklich sehen tun wir uns eigentlich meist nur 3x im Jahr für ein paar Tage am Stück. Meist 1x bei mir und 2x bei ihr/dem Rest meiner Familie.

Dann versuchen wir eigentlich immer möglichst was zu finden an "Unternehmungen" womit alle Beteiligten was anfangen können, was nicht immer ganz leicht ist, aber grundsätzlich schon funktioniert.

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 11:40

Zu den Eltern besteht (im guten Fall) einfach eine andere Bindung als zu Freunden.
Genau wie zu den eigenen Kindern.

Auch die gemeinsame Vergangenheit steht auf anderen füßen als bei Freunden.

Was man miteinander macht/ unternimmt? Ich denke, das hängt ganz stark von dem Alter und der Fitness der einzelnen Familienmitglieder ab. Kann man nicht pauschal sagen.

Was genau möchtest du denn mit deiner Frage herausfinden, PST999?

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PST999
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 13:29

mio hat geschrieben: Sa., 05.01.2019, 00:37
PST999 hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 14:36 Was ist so die Basis für die Beziehung zu Euren Eltern
Ich würde sagen die Basis ist die "gemeinsame Vergangenheit", also warum es mir wichtig ist. Sie ist einfach ein Teil meines Lebens, im Guten wie im nicht so Guten.

Sehr interessante Antwort. Vielleicht auch so ein Gefühl von Identifikation, Heimat und Vertrautheit? So ist es bei mir jedenfalls..
Real gestaltet sich der Kontakt auch nicht immer einfach weil wir schon auch sehr unterschiedlich sind....
Dann versuchen wir eigentlich immer möglichst was zu finden an "Unternehmungen" womit alle Beteiligten was anfangen können, was nicht immer ganz leicht ist, aber grundsätzlich schon funktioniert.
Interessante Sache. Bei mir und meiner Mutter ist das ähnlich wir sind auch sehr unterschiedlich. Wenn ich Fragen darf was macht ihr dann so?


mio
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 14:14

PST999 hat geschrieben: Sa., 05.01.2019, 13:29 Sehr interessante Antwort. Vielleicht auch so ein Gefühl von Identifikation, Heimat und Vertrautheit? So ist es bei mir jedenfalls.
Ja, das beschreibt es auch für mich ganz gut so wie Du das beschreibst. Meine Mutter war halt "von Anfang an" dabei, trägt gleiche Erinnerungen in sich (auch wenn die abweichen können, aber wir haben eben viel "gemeinsam erlebt") und so. Das hat auch ein bisschen was mit "Zeugenschaft" zu tun für mich und noch dazu hat sie eben Informationen zu dem "vorher" über das ich ja gar nichts "direkt" weiss. Für mich hat das denke ich auch was mit Wurzeln zu tun.

PST999 hat geschrieben: Sa., 05.01.2019, 13:29 Interessante Sache. Bei mir und meiner Mutter ist das ähnlich wir sind auch sehr unterschiedlich. Wenn ich Fragen darf was macht ihr dann so?
Im Grunde nix außergewöhnliches. Essen gehen, Ausflüge/Spaziergänge, in Museen gehen oder gemeinsam Sachen anschauen, Gesellschaftsspiele spielen. Es funktioniert einfach besser wenn da irgendein gemeinsamer "Input" ist, etwas von "außen" wofür sich alle zumindest im Ansatz interessieren und worüber sich dann ausgetauscht werden kann.

Einfach nur entspannt Stundenlang zusammensitzen und quatschen wie ich es mit Freunden tue kann ich mit ihr nicht so gut, zumindest nicht wenn wir allein sind. Manchmal geht es besser, manchmal schlechter, aber da wird es schneller kippelig für mich und wohl auch für sie.

Und mich nervt es, wenn sie dann zu sehr in die "Mutterrolle" verfällt und ich dann auch schnell in der "Kindrolle" lande, das tut sie bei gemeinsamen Unternehmungen zwar auch schnell, also indem sie zB. immer alles zahlen will und so und das auch nur schwer diskutierbar ist, aber da kann ich es besser lassen, weil es da nichts "inhaltliches" (also wie ich zu denken habe oder auch was ich zu tun habe) beinhaltet, weshalb es mir leichter fällt zu sagen: Wenn es ihr so wichtig ist, dann soll sie eben. Ist ja im Grunde auch nett. Bevor ich da dann Stunden lang Geld hin und her schiebe.

Wenn es um mein persönliches Leben/meine persönlichen Sichtweisen geht in das/die sie "einzugreifen" versucht habe ich mehr Probleme und grenze mich dann stärker ab, was sie dann wiederum schnell als "ungerechtfertigten Angriff" erlebt und beleidigt reagiert oder angepiekt.

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 14:28

PST999 hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 23:54
Pianolullaby hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 21:23 Ich unternehme viel mit Ihnen, einfach weil wir uns gut verstehen, weil wir gemeinsame Interessen haben,
ich gerne mit Ihnen....
Hi Panolullaby das würde mich interessieren, was sind so Eure Themen/Aktivitäten?
wir spazieren sehr gerne, gehen Kaffee trinken, machen Puzzle zusammen, gehen ins Second Hand, hüten gemeinsam Patenkind, treffen uns mit ihren Geschwistern und meinen Cousinen, Essen gemeinsam
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PST999
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Beitrag So., 06.01.2019, 15:49

Im Grunde nix außergewöhnliches. Essen gehen, Ausflüge/Spaziergänge, in Museen gehen oder gemeinsam Sachen anschauen, Gesellschaftsspiele spielen. Es funktioniert einfach besser wenn da irgendein gemeinsamer "Input" ist, etwas von "außen" wofür sich alle zumindest im Ansatz interessieren und worüber sich dann ausgetauscht werden kann.
Ja das ist ein interessanter Gedanke mit dem Input von außen. Meine Mutter will irgendwie nur essen gehen, was dann aber zu wenig ist auf Dauer. Da müssen mehr verschiedene Aktivitäten her...
Einfach nur entspannt Stundenlang zusammensitzen und quatschen wie ich es mit Freunden tue kann ich mit ihr nicht so gut, zumindest nicht wenn wir allein sind. Manchmal geht es besser, manchmal schlechter, aber da wird es schneller kippelig für mich und wohl auch für sie.
Ja genau so ist das bei mir auch mit Ihr. Da fehlen dann die Themen merke ich. Ich fühle mich dann da so nicht so wohl zu persönliches zu erzählen und sie weiß dann oft auch nicht was zu erzählen. Das wird dann oft zäh.
Und mich nervt es, wenn sie dann zu sehr in die "Mutterrolle" verfällt und ich dann auch schnell in der "Kindrolle" lande, das tut sie bei gemeinsamen Unternehmungen zwar auch schnell, also indem sie zB. immer alles zahlen will und so und das auch nur schwer diskutierbar ist, aber da kann ich es besser lassen, weil es da nichts "inhaltliches" (also wie ich zu denken habe oder auch was ich zu tun habe) beinhaltet, weshalb es mir leichter fällt zu sagen: Wenn es ihr so wichtig ist, dann soll sie eben. Ist ja im Grunde auch nett. Bevor ich da dann Stunden lang Geld hin und her schiebe.

Wenn es um mein persönliches Leben/meine persönlichen Sichtweisen geht in das/die sie "einzugreifen" versucht habe ich mehr Probleme und grenze mich dann stärker ab, was sie dann wiederum schnell als "ungerechtfertigten Angriff" erlebt und beleidigt reagiert oder angepiekt.
Wahnsinn Du bist wohl mein verlorengegangener Zwillingsbruder :lol: Das ist bei mir ganz genauso Einladung zum Essen ist OK. Nur ist sie mir oft negativ bewertend wenn ich denn was persönliches erzähle. Alles was sie nicht genauso machen würde, wird oft von ihr niedergebügelt. Das geht so weit, das wenn ich ihr erzähle, dass ich Gegenstände gekauft (nicht teuer, kein finanzielles Problem) habe von denen ich begeistert bin, dass sie da dann schon anfängt darauf einzuknüppeln.

Da kann ich mich dann nicht öffnen. Ironischerweise sagt sie aber oft, dass ich mich nicht öffnen würde... Was halt genau so ist, aber mit sehr vielen Verletzungen zu tun hat, die ich davongetragen habe, wenn ich mich geöffnet habe.

Das versteht sie aber nicth, dass das sehr wohl was mit Ihr zu tun hat wie sie mich da häufig verletzt hat.

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Kaonashi
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Beitrag Sa., 19.01.2019, 09:32

Ich besuche meine Mutter alle 3-4 Wochen, aber ich muss sagen, das ist oft mehr Belastung als dass ich selbst davon profitiere. Mir würden seltenere Besuche ausreichen. Ich tue es nur für sie. Warum? Weil ich nicht will, dass sie traurig ist. Sie möchte gerne, dass ich regelmäßig komme.

Jetzt wo sie älter ist und sich die Beziehung verändert, wird es schwieriger, weil ich mich darauf schlecht einstellen kann.

Geld hat meine Mutter keins. Ihre Haushälfte von einem alten Bauernhaus bekommt meine Schwester, das ist schon so geregelt, weil sie schon einiges in das Haus investiert hat und später auch mal die Pflege von meiner Mutter übernehmen wird.


shesmovedon
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Beitrag Sa., 19.01.2019, 12:25

Ich hatte kein gutes Verhältnis mit meiner Mutter über sehr viele Jahre. Was sicher daran lag, dass ich sehr wütend auf sie war, weil sie mich nicht vor dem Missbrauch schützte.
Aber auch so, war sie sehr unverständlich gegenüber meinen Problemen/Erkrankungen und so. Wir bretterten eigentlich ständig gegeneinander, es gab nur Zoff und Schmerz und alles.

Heute ist unser Verhältnis gut. Ich bin ihr nicht mehr sauer, dass sie mich nicht schützte, weil sie es gar nicht konnte.
Außerdem hat sie sich auch zum Guten gewandelt, sie hat sich genauso wie wir uns, verändert.
Ich freue mich immer, sie zu sehen und habe einfach nur Angst, dass ihr mal etwas passieren könnte. Sie gibt mir heute viel Stabilität, es tut mir gut, sie zu treffen und wir versuchen uns einmal die Woche zu sehen. Das klappt meistens.

Also eine Beziehung zu den Eltern, kann sich auch wandeln.

Mit meinem Vater habe ich keine Beziehung, weil der mich immer verleugnet und so. Der wollte mich halt nie.

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amarok
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Beitrag So., 20.01.2019, 08:43

Was gibt mir die Beziehung zu meinen Eltern? Eigentlich nichts.

Seit ich meine emotionalen Bedürfnisse zu ihnen abgestellt habe, geht es mir besser. Das heisst, es ist sehr unpersönlich, wenn ich bei ihnen bin. Ich bin so alle 2 Monate mal dort oder wir telefonieren und dann erzähle ich nur so alltägliches oder es geht um die Buchhaltung, die ich teilweise für sie mache. Und wir essen dann etwas zusammen oder es gibt einfach Cafe und Kuchen, aber ich bleibe nie mehr als 2 Stunden. Vom materiellen her waren sie super Eltern, aber das Emotionale fehlte sehr.

Naja, wenn ich ehrlich bin, würde ich nichts vermissen, wenn sie nicht mehr da wären. Meine Mutter hatte mal mit einer Überdosis Medikamente zu Hause einen Selbstmordversuch unternommen und wurde in den Notfall geflogen. Ich bin dann ziemlich nüchtern zu meinem Vater gefahren, wobei sich die Polizei dann verabschiedete. Ich nehme mal an, dass sie mitbekamen, wie emotionslos unsere gegenseitige Beziehung war. Das zeigte mir, dass wir nie eine wirkliche Bindung hatten.

Und ich weiss heute, dass ich nicht für ihre Freizeitgestalltung veranwortlich bin. Und meiner Meinung nach haben erwachsene Kinder auch keine moralischen Schulden/Verpflichtungen gegenüber ihren Eltern, das wäre ja noch schöner! Früher habe ich viel zu viel gegeben, aber jetzt nehme ich mir endlich mal das was ICH brauche und mir gut tut. Das ist für mich ein gesunder egoismus.
:-) bleib bei Dir :cool:

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Kaonashi
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Beitrag So., 20.01.2019, 12:24

Gestern war ich auch bei meiner Mutter. Ich bleibe immer von ca. 11.15 bis 17 Uhr. Diesmal war es auch für mich schön. Aber das lag auch am Wetter, bei strahlendem Sonnenschein und weißer Schneelandschaft kann man einfach nicht so schlecht drauf sein. :-)

Das mit der Verpflichtung hängt wohl davon ab, wie sehr sich die Eltern, als man selbst Kind war, bemüht haben, und dann ist es auch keine moralische, sondern eher eine subjektive Verpflichtung, oder ein Bedürfnis. Meine Mutter hat sich schon bemüht, sie ist lieb, sie war nur in mancher Hinsicht überfordert. Wenn ich sehe, dass sich jemand um mich bemüht hat, auch wenn es nicht immer so gut geklappt hat, dann möchte ich schon etwas zurückgeben, und wenn man selbst erwachsen ist und Eltern älter und bedürftiger werden, dann ist die Gelegenheit dafür. Bin aber im Umfang, was ich geben kann, eingeschränkt. Meine Mutter wird bald 78.
Bei meinem Vater war es im Prinzip dasselbe, aber er ist schon vor Jahren gestorben.

Ich empfinde nicht eindeutig Liebe, und ich weiß nicht wie traurig ich wäre, wenn meine Mutter sterben würde. Bei meinem Vater habe ich nicht viel empfunden.
Irgendwo ist da schon ein Gefühl, ich spüre es nur nicht richtig. Manchmal ist es da, bei bestimmten Gelegenheiten, und dann wieder weg.
Ich weiß nicht, wie das bei anderen Menschen ist. Wisst ihr immer genau, ob ihr eure Eltern liebt oder nicht?

In meiner Kindheit war oft der Aspekt vorrangig, dass ich nicht die Hilfe bekommen habe, die ich gebraucht hätte. Dafür können meine Eltern aber nichts, das weiß ich im Nachhinein. Meine Kindheit habe ich subjektiv als unglücklich und schwierig empfunden. Bei all dem haben mir meine Eltern aber wohl doch so viel Sicherheit gegeben, dass ich nie das Gefühl bekam, völlig verloren zu sein. Ich denke, das hilft mir heute.

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