Sohn-Mutter-Verhältnis schwierig

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.

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hallodri
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Sohn-Mutter-Verhältnis schwierig

Beitrag Di., 02.07.2019, 11:02

Guten Tag an alle,
ich schreibe mir das einfach einmal von der Seele um die Meinung anderer zu hören.
Ich bin ein erwachsener Mann und Familienvater. Familie ist mir wichtig. Doch durch einige Zwischenfälle bin ich mir nun nicht mehr sicher ob es nicht Sinn macht mit auf meine eigene kleine selbstgegründete Familie zu konzentrieren.
Zu meiner Geschichte. Ich habe eine Schwester, meine Mutter lebt noch, mein Vater ist vor zwei Jahren an Krebs verstorben. Ich war mit meiner Mutter bis zu seinem letzten Atemzug bei ihm. Das Zusammenleben innerhalb unserer Familie war schon vorher nicht einfach, doch mit dem Tod meines Vaters scheint irgendwie alles kaputtzugehen.
Ich habe im Januar dieses Jahres den Kontakt zu meiner Schwester abgebrochen. Darum soll es hier allerdings nicht vertiefend gehen. Soviel nur: Unser Verhältnis war extrem belastet und brachte immer das schlimmste in mir zum Vorschein. Das ging soweit, dass durch mehr Kontakt zu ihr auch meine eigene Familie davon belastet und betroffen wurde. Nach einem lauten Knall (ich hatte einen im Tee und war ziemlich direkt bis unverschämt) beschloss ich den Kontakt komplett abzubrechen. Es geht mir damit sehr gut.
Allerdings ist es so, dass meine Mutter und meine Schwester sich sehr ähnlich sind und dementsprechend nahe stehen. Das ist auch völlig in Ordnung so. Doch zeigt meine Mutter kein Interesse (mehr) an meiner Tochter.
Die Art und Weise wie sich uns behandelt ist schwer in Worte zu fassen und noch schwieriger zu fassen.
Jüngstes Beispiel:
Meine Mutter ist 2 Wochen im Urlaub. Ich schreibe ihr regelmäßig und wir verabreden uns nach ihrem Urlaub. Sie telefoniert mit meiner Frau und wir einigen uns auf einen Sonntag. Kuchen gebacken, alles vorbereitet und Töchterchen freut sich auf Oma. Als ich dann an besagtem Tag anrufe, heißt es, sie hat Termine und keine Ahnung ob sie es schafft. Ich bin relativ ruhig geblieben und ihr gesagt, dass wir verabredet sind. Ihre Antwort war verwirrend: "Ich habe mein eigenes Leben und unsere Verabredung bildest du dir ein. Die ist nur in deinem Kopf." Das klingt überhaupt gar nicht schlimm wenn man es so liest, aber die Tatsache, dass man keinen Adressaten hat macht einen wahnsinnig.
Es gibt hunderte solcher Beispiele in denen Sie sich eine andere Realität zurechtspinnt und respektlos gegenüber meiner Familie ist. Allerdings wird es nie die Möglichkeit geben mit ihr über so etwas zu sprechen. Sie hat sich in ihrem Leben noch NIE für etwas entschuldigt.
Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass es keinen guten Kontakt gibt. Allerdings weiß ich nicht, wie man eine solche Sohn-Mutter-Beziehung verfolgen soll. Ich frage mich, ob ich mich nicht auch von meiner Mutter zurückziehen sollte. AUs Selbstschutz und um zu verhindern immer wieder verletzt zu werden.
Ich merke dass dieser Beitrag nur einen Bruchteil wiedergibt und durch die Verkürzung auch nicht richtig wiedergibt WIE schwierig es ist.
Aber evtl. hat ja jemand eine Meinung?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

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Sehr
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Beitrag Di., 02.07.2019, 11:26

Deine Mutter liest sich doch e sehr unangenehm. Hochnäsig und respektlos. Mit dir sprechend, als wärst du ein Irrer/Trottel.

Ich würde den Kontakt auch einstellen.
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shesmovedon
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Beitrag Di., 02.07.2019, 14:10

Also ich finde ""Ich habe mein eigenes Leben und unsere Verabredung bildest du dir ein. Die ist nur in deinem Kopf." schon eine sehr heftige Aussage, wenn man bedenkt, dass ihr verabredet wart und du und deine Familie euch darauf vorbereitet habt.

Man kann niemandem zum Kontaktabbruch raten, weil das ist einfach eine sehr individuelle Entscheidung. Trotzdem würde ich Konsequenzen aus dem Verhalten ziehen und wohl mal abwarten, ob von ihr irgendwann Interesse am Treffen mit der Enkelin kommt oder ob das völlig ausbleibt, wenn ihr euch nicht versucht mit ihr zu verabreden.
Wenn ihr Interesse völlig ausbleibt, würde ich dann eventuell mich wirklich zurückziehen...aber wie gesagt, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt da kein pauschales Richtig oder Falsch.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 02.07.2019, 14:49

Habe ich das richtig verstanden, dass deine Mutter in einem Atemzug sagt, sie kann ggf nicht und hat andere Termine (demnach ging sie da ja von einer Verabredung AUS) und dass du dir das einbilden würdest?

Kann da auch Demenz/Alzheimer mit im Spiel sein?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Blume1973
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Beitrag Di., 02.07.2019, 15:51

Hallo!

Ehrlich gesagt hab ich auch ein wenig in die Richtung tendiert, mich zu fragen, ob es nicht in IHREM Kopf anders ist. Also, ob sie krank sein könnte und sich nicht bewusst.

Aber falls deine Mutter wirklich bei geistiger Gesundheit ist und so auf dich reagiert, dann würde ich auch mal abwarten, ob sie überhaupt Interesse zeigt an Dir und deiner Familie.

Lg Blume
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rainyday
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Beitrag Di., 02.07.2019, 20:24

Lieber hallodri,

ist es richtig, dass das Verhalten deiner Mutter immer schon so war und sich nach dem Tod deines Vaters nur verstärkt hat?
Für exzentrisches Verhalten könnte eine Schizotypische Persönlichkeitsstörung verantwortlich sein (lies mal bei Wikipedia). Durch deine kurze Beschreibung ist das allerdings schwer erahnbar. Aber ich rate gern. ;)

Viele Grüße
rainy
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shesmovedon
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Beitrag Di., 02.07.2019, 20:29

Anhand eines Satzes kann man sicher keine schizotype Persönlichkeitsstörung diagnostizieren. Finde das schon sehr weit hergeholt solch eine Vermutung zu äußern...

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rainyday
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Beitrag Di., 02.07.2019, 21:12

Darum habe ich auch nicht diagnostiziert, sondern meine spontane Eingebung in den Raum geworfen. Und da ich solche Kommentare schon ahnte, dazugeschrieben, dass ich gern rate.
Hallodri sucht nach Worten, um das Problem beschreiben zu können. Vielleicht hilft ihm die Lektüre, das Problem einzukreisen. Ging mir jedenfalls so.
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shesmovedon
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Beitrag Di., 02.07.2019, 21:20

Ich glaube nicht, dass es ihm hilft sein Problem einzukreisen, weil das alles viel zu weit hergeholt ist und auch gar nicht zur Debatte steht, ob die Mutter eine psychische Erkrankung hat, sondern wie er am besten mit der Beziehung umgeht - Nähe oder Distanz.

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Blume1973
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Beitrag Mi., 03.07.2019, 06:04

ob die Mutter eine psychische Erkrankung hat, sondern wie er am besten mit der Beziehung umgeht - Nähe oder Distanz.
Für mich würde es einen Unterschied machen, weil, wenn mir klar wäre, meine Mutter ist krank, dann würde es mich persönlich weniger verletzen, wenn sie so einen „ Blödsinn“ spricht.

Ist sie sich aber voll bewusst und trotzdem so ein „Popo“, dann würde es mich verletzen, oder wütend machen und dann würde ich sehr wohl auf Distanz gehen.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


shesmovedon
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Beitrag Mi., 03.07.2019, 08:24

Ja, kann ich nachvollziehen. Aber es gibt halt überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür.

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nulla
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Beitrag Mi., 03.07.2019, 08:54

Die Frage ist, was dir zur Zeit wichtiger ist, hallodri:
Ein regelmäßiger Kontakt zwischen der Mutter und deiner Familie, oder dass sie sich entschuldigt bzw. erkennt, wie sehr sie dich verletzt (hat).
Wenn zweiteres die Bedingung für einen Kontakt ist, wird es vermutlich über kurz oder lang zum Kontaktabbruch kommen müssen, wie du es beschreibst.

LG nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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WirbelUschi
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Beitrag Mi., 03.07.2019, 10:22

Magst du mal etwas näher erzählen?
Wie alt ist deine Tochter? Wie war denn das Interesse an ihr seitens deiner Mutter bisher? Also war da mal mehr?
Was hat sich geändert, wann, warum?
Seit dem Kontaktabbruch zu deiner Schwester vielleicht?
Vielleicht verübelt sie es Dir irgendwie?
Hast du mit ihr darüber geredet und über deine Gründe?
Glaube nicht alles, was du denkst... - und fühlst.


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hallodri
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Beitrag Mi., 03.07.2019, 10:24

halli hallo an alle!
Und vielen Danke für die Antworten.
Zunächst einmal weiß ich selber nicht genau was eine von mir angestrebte Lösung ist. Die beschriebene Situation ist auch nur die Spitze des Eisbergs und ich wollte es mir wohl einfach einmal von der Seele reden. Natürlich wäre es irgendwie tröstlich zu wissen wenn eine Krankheit hinter dem Verhalten meiner Mutter stecken würde (So gemein das auch klingen mag, aber so könnte man evtl helfen).
Ich schleppe dieses Päckchen (welches sich zu einem ausgewachsenen Paket entwickelt hat) schon lange mit mir mit. Ich selber bin mit Sicherheit kein einfacher Mensch und bestimmt auch verantwortlich für viele Enttäuschungen und Kopfschütteln innerhalb der Familie. Allerdings macht es mich wirklich traurig wenn ich sehe wie wenig meine eigene Familie Beachtung oder besser Zuneigung erfährt. Ich könnte noch wesentlich verwirrendere und verletzendere Geschichten erzählen. Auch und insbesondere in letzter Zeit.
Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher was ich bezwecken wollte mit meinem Forumsbeitrag. EVtl wollte ich eine Absolution für den Kontaktabbruch? Oder vielleicht sogar wirklich eine Diagnoseidee von jemandem der Pathologisches Verhalten erkennt?
Ich bin an dem Punkt, an dem ich halt drüber nachdenken muss wieviele Enttäuschungen und Verletzungen ich noch einstecken kann. Selber bin ich depressiv. Nicht wirklich schwer depressiv, ich nehme "nur" 20mg citalopram und habe 4 Jahre Therapie hinter mir. Mein Leben hat zuletzt einige Herausforderungen für mich bereitgehalten die ich relativ gut meistere. Ich studiere wieder. Und es läuft gemessen an meiner "Erkrankung" sehr gut. Wenn ich mich aber jedes mal wenn ich mit meiner Mutter auseinandersetze wieder auf mich zurückgeworfen werde und mir die Energie für meine Aufgaben und meine Tochter und Ehefrau genommen wird dann muss ich halt überlegen ob ich das noch weiter leisten kann.
Meine Befürchtung ist glaube ich hauptsächlich, dass es meine eigenen Befindlichkeiten sind, welche ich nach Vorne stelle. Vielleicht bin ich es ja, der ales komplizierter macht als es ist. So wurde mir das mein Leben lang vorgeworfen wenn ich versucht habe Dinge zu klären und den Weg der direkten Konfrontation gegangen bin. Es hat wirklich jahrelang gedauert bis ich aus meinem schwarz-weiß/ richtig/falsch Denken herausgekommen bin und auch Grauzonen zugelassen habe. Bzw. bis ich "Fünfe auch einmal Gerade sein" lassen konnte.
Demenz kann wirklich ein Problem sein. Die letzte Situation ist dafür irgendwie erzählbar:
Ich habe für meine Mutter ihre Wohnung und ihr Haus verkauft. Sie hat wesentlich mehr Geld damit gemacht als sie dachte. Bitteschön :)
Nun bot Sie meiner Frau und mir an uns xxxx€ zu geben statt eine Sondertilgung auf einen unserer Kredite zu leisten (Materielle Unterstützung ist bei ihr leichter als emotionale). Das fanden wir gut. Durch mein Studium kann ich derzeit nicht arbeiten. Uns geht es sehr gut, aber so vor den Sommerferien wäre das toll gewesen. Allerdings kam dann nichts mehr. ALs ich sie darauf ansprach und in ruhiger Art und Weise erklärte dass wir uns darüber freuen würden sagte sie, ich solle mich Abends noch einmal melden, sie würde es sich bis dahin überlegen. Eigentlich sagte sie, sie habe es sich schon überlegt und wolle es mir Abends mitteilen. Schlimm genug, dass aus einem Angebot ihrerseits plötzlich etwas wurde wonach ich das Gefühl hatte betteln zu müssen. (Irgendwie eine fiese Art von Machtausübung). Abends rief ich an und am Telefon war sie extrem merkwürdig. Sie kicherte nur. Sie war albern und ging auf nichts ein was ich sagte. Das Gespräch führte zu nichts.
Als ich am nächsten Tag anrief um ihr mitzuteilen dass ich das als sehr merkwürdig und verletzend empfand sagte sie nur:
Wir hatten eine Stunde vorher telefoniert und du hast gesagt, ich soll es mir überlegen. Nach einer Stunde kann ich mir nichts überlegen. Ich klärte sie darüber auf, dass es eigentlich ganz anders war, doch das prallte von ihr ab. Das Alles geht weit über meinen Stolz, also sagte ich, sie solle drüber nachdenken, wir könnten das Geld gut gebrauchen, aber wenn es nciht geht, dann geht es halt nicht. Das ist jetzt einige Tage her. Seitdem kam nichts mehr. Also kein Anruf, kein gar nichts. Ich muss eigentlich gleich in die Universität und sie sagte uns zu, dass, solange ich studiere, sie unsere Tochter auch von der Schule abholt und auf sie aufpasst. In diesem Semester hat das ganze dreimal geklappt. Es ist also kein Verlass auf sie diesbezüglich. Und meine Frage ob es heute klappt blieb auch unbeantwortet.

Sorry, es ist wieder sehr viel geworden. Aber danke für eure Aufmerksamkeit und Empathie


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hallodri
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Beitrag Mi., 03.07.2019, 10:29

@Wirbeluschi

Also meine Tochter ist 9 Jahre alt. Während der Schwangerschaft hatten wir schon keinen Kontakt. Es gab auch dann einen Streit. Meine Hochschwangere Frau wohnte mit mir in einer kleinen Wohnung und ich hatte sogar die Schweinegrippe. ES war also sehr sehr schwierig.
Das Interesse war nie besonders groß, aber bis dato hatten wir es immer irgendwie weggeschoben. Denn meine Tochter mag Oma und hat zumindest ein klein wenig Aufmerksamkeit bekommen. Grundsätzlich ist meine Schwester meiner Mutter definitiv näher, und umgekehrt. Sie sind sich sehr sehr ähnlich. Meine Mutter will nichts davon hören warum ich den Kontakt abgebrochen habe. Es belastet sie zu sehr. Aber erklären soll ich mich halt auch nicht

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