Nur Zwang oder unbewusstes Schädigen? (Mutter)

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Unterbewusstes
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Nur Zwang oder unbewusstes Schädigen? (Mutter)

Beitrag Di., 31.12.2019, 10:46

Hallo,

ich habe mal ne Frage die nicht mich betrifft sondern meine Mutter. Sie hat meines Erachtens 2 Zwänge, einen Putzwang und einen Bemutterungszwang. Ich bin trotz körperlicher Behinderung ausgezogen, sie kommt aber immer wieder. Immer wenn sie da ist putzt sie, immer. Es ist zwar nicht perfekt aufgeräumt und ein bisschen unordentlich, aber wirklich schlimm ist es nicht, Geschirr halt mal nicht abgewaschen, ein paar Sachen stehen am Tisch. Das räumt sie auf, aber dann hört sie nicht auf. Sie putzt nicht 100 mal eine Türklinge, aber im Prinzip besteht ihr Leben aus putzen und einkaufen und dann meint sie immer sie hätte für nichts anderes Zeit.

Sie hat eine Thrombose und "hat keine Zeit für den Arzt" weil sie ja für meinen Bruder (28) kochen muss, er würde sonst verhungern. Sie bemuttert meinen Bruder wie ein Kleinkind, räumt sein Zimmer auf (auch wenn er sagt er will es nicht, bei mir das gleiche) kauft für ihn ein und ist dauernd am putzen.

Naja, das scheint mir ja erstmal eher eine Zwangserkrankung zu sein. Das behandeln von Erwachsenen wie Kleinkindern kommt mir aber komisch vor. Das hat schon einen "psychisch schädigenden Faktor" meinte mal ein Psychiater "das muss echt nicht sein" sagte er danach. Gibt es da auch einen ICD-10 Code? Mein Bruder ist auch zu einem halb-Kleinkind geworden, kann nicht kochen, schreit manchmal "Mama hunger".

Dann ist diese schädigende Verhalten auch anderen gegenüber vorhanden. So hatte sie meinem Vater immer Kuchen gebracht (Diabetis), auch mir bringt sie, nachdem die Uniklinik schreibt Glutenunverträglichkeit, ich es auch bemerkte, immer -> Brot. Ich habe Gefäßspasmen, die sind stark ausgeprägt, dann reist sie immer wieder die Fenster auf "zum lüften".

So ist sie hilfsbereit beim: Kochen, Putzen, Essen kaufen und Geld verschenken. Aber es mutet nicht wie ehrliche Hilfe an, alles sehr zwanghaft. Sicher "will sie eine gute Mutter sein" im Bewusstsein, aber es ist eine mE erhebliche zwanghafte Komponente. Vor allem dieses massiv schädigende Verhalten anderen Gegenüber, ich habe eine Allergie auf Spülmittel und sie verwendet es weiter heimlich, bis sie irgendwann nach dem 20 Allergieanfall damit aufhört. Niemand kann 20 mal benötigen um zu merken, wenn ich es direkt anspreche, dass ich darauf allergisch reagiere.

Sie hat auch ganz heftiges Realitsverweigern. Sie hat eine Knochenerkrankung die ich auch habe, ich weiß den Gendefekt da ich mich testen habe lassen. Ich zeig ihr die Bilder, schauen 1:1 so aus, aber "das habe ich nicht". Alle haben eine psychisch/ psychiatrische Erkrankung nur sie nicht...

Als ich noch als Hypochonder galt, hatte sie immer die ersten neurologisch eindeutigen Befunde aussortiert aus der Mappe... es sind dann aber schon Phasen wo sie einen wirklich hilft. Letztens hatte sie sich 30 Minuten über meine Krankheit, was man machen soll, informiert. Das waren aber, bis auf ein anderes mal, die einzigen 30 Minuten. Dafür hat sie Stunden und Stunden Zeit zum putzen... ich würde ja sagen es ist eine Bewältigungsstragie, aber diesen Zwang zu putzen hatte sie schon immer. Gleichzeitig will sie sich immer als arme Mutter sehen, die so unselbstständige Kinder hat die nicht aufräumen. Wobei ich und oft auch mein Bruder ihr sagen sie soll NICHT aufräumen. Ich muss sie dann wirklich raussperren, weil sie nicht mehr aufhört.

Da wäre vielleicht ein SSRI gut?

Nächste Frage, wie kann man das herausfinden ob sie unbewusst anderen schaden will? Das soll es grundsätzlich geben, auch die andere Seite, so ein unbewusster Sadismus oder Masochismus. (man will beschimpft werden zB)

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Waldschratin
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Beitrag Di., 31.12.2019, 11:03

Hallo Unterbewusstes,
du bist 30 Jahre alt, hast deine eigene Wohnung und soweit ichs jetzt mitbekommen hab, bist du trotz körperlicher Behinderung nicht weiter auf Hilfe angewiesen, oder?

Also : Warum lässt du deine Mutter all das tun, was sie tut in deiner Wohnung und über deinen Kopf hinweg?
Warum isst du das Brot, das sie dir bringt, obwohl du (Du!) um deine Unverträglichkeit weißt?

Deine Mutter versuchen zu "diagnostizieren", wird dich nicht weiterbringen, denn egal, was da "Schlimmes" oder Greifbares bei rauskommen mag : Es wird weiterhin dein Problem bleiben, mit ihr und ihren Eigenheiten umzugehen und fertigzuwerden.

Heißt also, auch ohne irgendwelche Diagnosen deiner Mutter wird es dein Job sein und bleiben, Grenzen zu ziehen, in Auseinandersetzungen mit ihr zu gehen und dich ihr gegenüber "abzunabeln" und zu "emanzipieren".

Ich denke, dass das die eigentliche Baustelle ist und hier der einzig sinnvolle Ansatzpunkt für dich liegt, wenn du da tatsächlich mal andere Gegebenheiten zwischen euch haben willst.

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Unterbewusstes
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Beitrag Di., 31.12.2019, 11:10

Ich bin aktuell natürlich auf Hilfe angewiesen, sonst würde ich zusperren und gut ist. Ich kann nur manchmal überhaupt gehen, sonst liege ich immer, ich kann nichts einkaufen, Ich hab Nachts Probleme mit dem Atmen was nicht überwacht wird (bei meinem Genedefekt sind fast alle an nicht erkannte Apnoen gestorben)... ich muss also warten bis die Krankenkasse endlich das Pflegegeld bewilligt und dann auf die nächst höhere Stufe klagen. Bis dahin brauche ich halt jemanden der sich minimal mit Medizin auskennt, weiß was ne Atemdepression ist oä und Zusammenräumen, Putzen oä geht auch kaum aktuell. Da ich noch kein Pflegegeld habe und mein eigenes Geld in die Medizin geht, brauche ich eine Notlösung. Wenn ich nicht aufstehen kann, kann ich nicht aufstehen, ... da kann ich nicht viel machen. Wenn ich schlafe und dann nicht mehr Atme, dann kann ich auch nichts machen.

Ich versuche gerade jemanden zu finden der über einen Life Stream und zahlbaren Betrag die Geräte anschaut und dann im Ernstfall die Rettung ruft. Aktuell schlaft meine Mutter öfter da, eben weil ich 1 in der Nacht krampfe und das zu Knochenbrüchen führen kann, muss also jemand mich aufwecken, das klappt aber eh nicht... da müsste meine Mutter genauer schauen, das macht sie nicht. Ich kann aber ein Gerät bauen das einen Alarm auslöst wenn die Muskeln krampfen (das mache ich gerade), das würde gehen. Daneben brauche ich dann noch jemanden der eingreift wenn ich zu lange gar nicht atme.

Die Krankenkassen lassen einen einfach in den Jordan schippern. Alles muss man sich bei denen erklagen und das dauert einfach ewig. Nebenbei verdiene ich zum "Rehageld" ein bisschen was dazu, aber das reicht natürlich auch nicht für die Pflege. Es geht ja hier primär um medizinische Überwachung.

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Beitrag Di., 31.12.2019, 11:13

Ich esse das Brot doch nicht, aber wenn ich ihr meine Karte zum Einkaufen gebe und sie dann Brot kauft,... was soll ich dann machen? Wenn ich alles bestelle habe ich nicht un-relevante Versandkosten, außerdem muss das Essen ja auch wieder in die Wohnung, ich muss also bis zu 2 Türen zum aufmachen. Das ist schonmal ein Problem.

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Waldschratin
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Beitrag Di., 31.12.2019, 11:23

Gut, dann wird's natürlich schwerer für dich, dich deiner Mutter gegenüber zu emanzipieren und deine Grenzen zu etablieren.
Aber dennoch, was würde es denn an eurem Miteinander ändern, wenn du wüsstest, wie sich das nennt, was deine Mutter da auslebt?
Und Medis? Was, wenn sie durch die vielleicht eingeschränkter wird und dich nicht mehr unterstützen kann? Was, wenn sie sie nicht nehmen möchte? Was machst du dann?

Und zur Unterstützung für dich:
Hast du Kontakt zu Stellen, die Behinderte unterstützen? Oder Nachbarschaftshilfe?
Bei uns gibt es nen extra Verein, von Behinderten für Behinderte, sehr professionell aufgestellt, die haben mittlerweile ein sehr gutes Netzwerk neben den amtlichen Stellen aufgebaut, es wird sich gegenseitig geholfen und unterstützt (Bin auch ab und zu ziemlich auf Hilfe angewiesen, kenn das also aus eigener Erfahrung) und auch fachlich beraten bei eben dieser Rumschlagerei mit den Behörden. Der ist ja überall derselbe.
Und dieser Verein ist nur einer von mehreren Anlaufstellen, die ich hier hätte, wenn ich wollte, und ich wohne in ner relativ überschaubar großen Stadt.
Wenn ichs recht lese, bist du aus Berlin? In so ner großen Stadt gibt's doch da sicherlich Ähnliches, oder?

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Unterbewusstes
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Beitrag Di., 31.12.2019, 11:35

Ich komme nicht aus Berlin, da ich aber nicht unbekannt bei uns bin (Zeitungartikel usw) habe ich nicht meine Stadt eingegeben. Ich schreibe ja persönlich über Dritte.

Ich hatte schon Kontakt zu Vereinen, Sozialarbeiter usw, das hat alles nichts gebraucht. Was sollen die auch machen? Zu klagen wurde mir geraten bzgl Pflegestufe. Das mache ich auch. Ich verklage auch noch 3 Ärzte, die haben Körperverletzung begangen und das lässt sich sehr wahrscheinlich eindeutig nachweisen. Dann hab ich ev mehr Geld. Aber das Dauert alles. Ich würde nur gerne weitere Schäden möglichst vermeiden. Meine Mum ist schon so, dass sie eben Sachen für mich erledigt, primär ist es mE ihr Putzwang der Probleme macht und so eine psychische Labilität, die hat sie aber schon immer. Selbst ist sie auch ein bisschen wie ein kleines Kind und fragt 20x am Tag "was soll ich machen". Ich hatte vor einiger Zeit eine Besserung, ich lese viele Studien, schreibe mit Hunderten von Ärzten usw, und konnte mich soweit bessern, dass ich selber aufräumen konnte, da meine Mum krank war und ich sie dann immer wegschickte, da ist das Risiko für einen Schub höher, muss ich halt mit dem Risiko einschlafen im Schlaf einzugehen oder schlimmeres, das bin ich aber gewohnt, war sie ganz perplex. "Soll ich nicht das noch machen, oder das, was soll ich machen"... sie hat halt keinen geordneten Gedankengang.

Zwänge lassen sich aber durchaus Therapieren: bernerzeitung.ch/leben/gesellschaft/putzzwang-laesst-sich-therapieren/story/27441526

Wenn man bedenkt, dass sei mir antipsychotiker ins Essen gemischt hat, das hatte mir ein Psychiater verschrieben "weil ich mir einen Muskelschwund einbilde" .... den ich aber nun doch habe, dann meint der "ich hätte beides"... klar, ich habe eine psychiatrische Erkrankung die damit begründet wird, dass ich mir eine organische einbilde, und da diese bestätigt wird habe ich dann beide... Klage ist schon formuliert. (Gegen den Arzt, der hatte mich MIT DER BEGRÜNDUNG untergebracht, kein Selbstverletzendes Verhalten, keine Aggression gegen andere, keine Suizidankündigung... dann hatte er mir die Medis gegeben und ich hatte massiv 4x gekrampft...).

Ich vermute mal, dass sie mir schon helfen würde, wenn sie es schaffen würde sich selber Hilfe zu suchen. Aber da ist sie Meister im Vermeiden "ich bin nicht krank". Das hat sie sich so in den Kopf reingehämmert...


Waldschratin
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Beitrag Di., 31.12.2019, 11:46

Naja, solange sie nicht selber sich in Behandlung begibt, kannst du doch auch nix ausrichten, oder?
Willst du sie zwingen oder sie "hinmanipulieren"? Macht doch auch keinen Sinn.

Wenn sie eh dauernd wie ein kleines Kind fragt "Was soll ich tun?", dann gib ihr doch entsprechend konkrete "Anweisungen", was und wie sie "es tun" soll, vielleicht klappt das dann ja? Gewissermaßen, dass du sie "bei der Hand nimmst" was ihre ungeordneten Gedankengänge angeht.

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Kaonashi
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Beitrag Di., 31.12.2019, 12:28

Aber dennoch, was würde es denn an eurem Miteinander ändern, wenn du wüsstest, wie sich das nennt, was deine Mutter da auslebt?
Ich finde, es kann schon etwas bringen, wenn man Dinge einordnen und damit besser verstehen kann. Die Frage ist nur, ob eine Diagnose via Forum möglich ist. Natürlich kann man da nur spekulieren, weil wir Laien sind und keine Ärzte. Andererseits funktioniert ja jedes Selbsthilfeforum auf diese Weise, dass Leute ihre Ideen einbringen. Der Fragesteller muss sich dann halt überlegen, welche davon sinnvoll sind und welche nicht passen.

***


Deine Mutter ist in einer etwas schwierigen Situation, finde ich. Denn einerseits brauchst du Hilfe, aber du setzt auch Grenzen. Sie kann womöglich nicht genau erkennen, wo die Grenze ist, also fragt sie "was soll ich machen".
Sie kann auch andere Vorstellungen haben, was wichtig ist. Für meine Mutter ist z.B. Putzen auch so ziemlich das Wichtigste auf der Welt, könnte man meinen. Ob eine Wohnung geputzt ist, daran hängt sich für sie auf, ob jemand respektabel und anständig ist. Ganz alte Schule. Vielleicht ist deine Mutter auch so gepolt. Außerdem könnte Putzen etwas sein, wo sie sich sicher fühlt.

Das mit dem schädigenden Verhalten kann ich mir nicht erklären. Denn sie scheint ja fürsorglich zu sein, also warum ignoriert sie dann manche Dinge total und tut sie trotzdem, obwohl sie schädlich sind?
Eine Möglichkeit wäre, dass sie sie ausblendet, weil sie nicht noch ein weiteres Problem sehen will, wenn schon so viele andere Probleme da sind. Also ignoriert sie Allergien/Unverträglichkeiten, weil die nicht da sein dürfen, weil das zusätzliche Baustellen wären, die sie nicht ertragen/verarbeiten kann.
Wenn sie selbst die gleiche Krankheit hat wie du, wird ihr eigenes Leben ja auch nicht unbelastet sein. Zwei Kinder großzuziehen war vielleicht nicht ganz einfach für sie. Da hat sie gelernt, dass man sich über die eigenen Grenzen hinaus verausgaben muss. Das macht sie jetzt weiterhin.
Solange dein Bruder nicht auszieht, belastet er sie auch zusätzlich, meiner Meinung nach. Er sollte besser sehen, dass er für sich selber sorgt.

Du kannst nur versuchen, deinen Bedarf zunehmend anderweitig zu decken, sobald die Ansprüche geklärt und anderweitige Hilfe organisiert ist. Bis dahin kannst du eigentlich froh sein, dass deine Mutter das alles macht, meiner Meinung nach. Also auch wenn es schwer fällt, vielleicht akzeptieren, dass es nicht optimal ist, was sie tut, dass du aber ohne sie ganz schön blöd dastehen würdest. Eine andere Möglichkeit wäre noch, deinen Bruder mehr zur Unterstützung heranzuziehen, statt deiner Mutter.

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Beitrag Di., 31.12.2019, 12:53

Kaonashi hat geschrieben: Di., 31.12.2019, 12:28
Das mit dem schädigenden Verhalten kann ich mir nicht erklären. Denn sie scheint ja fürsorglich zu sein, also warum ignoriert sie dann manche Dinge total und tut sie trotzdem, obwohl sie schädlich sind?

Das kann ich mir auch vorstellen, habe ich mir auch schon gedacht.

Eine Möglichkeit wäre, dass sie sie ausblendet, weil sie nicht noch ein weiteres Problem sehen will, wenn schon so viele andere Probleme da sind. Also ignoriert sie Allergien/Unverträglichkeiten, weil die nicht da sein dürfen, weil das zusätzliche Baustellen wären, die sie nicht ertragen/verarbeiten kann.
Naja sie ist körperlich nicht eingeschränkt dadurch. Insofern kann sie alles normal machen. Ja klar, ich sehe das auch so, aber das liegt außerhalb meines Einflussbereiches.

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Beitrag Di., 31.12.2019, 12:58

Kaonashi hat geschrieben: Di., 31.12.2019, 12:28 Das mit dem schädigenden Verhalten kann ich mir nicht erklären. Denn sie scheint ja fürsorglich zu sein, also warum ignoriert sie dann manche Dinge total und tut sie trotzdem, obwohl sie schädlich sind?
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Das kann ich mir auch vorstellen, habe ich mir auch schon gedacht.

Eine Möglichkeit wäre, dass sie sie ausblendet, weil sie nicht noch ein weiteres Problem sehen will, wenn schon so viele andere Probleme da sind. Also ignoriert sie Allergien/Unverträglichkeiten, weil die nicht da sein dürfen, weil das zusätzliche Baustellen wären, die sie nicht ertragen/verarbeiten kann.
Wenn sie selbst die gleiche Krankheit hat wie du, wird ihr eigenes Leben ja auch nicht unbelastet sein. Zwei Kinder großzuziehen war vielleicht nicht ganz einfach für sie. Da hat sie gelernt, dass man sich über die eigenen Grenzen hinaus verausgaben muss. Das macht sie jetzt weiterhin.
Naja sie ist körperlich nicht eingeschränkt dadurch. Insofern kann sie alles normal machen.

Solange dein Bruder nicht auszieht, belastet er sie auch zusätzlich, meiner Meinung nach. Er sollte besser sehen, dass er für sich selber sorgt.
Ja klar, ich sehe das auch so, aber das liegt außerhalb meines Einflussbereiches.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 31.12.2019, 18:54

Unterbewusstes hat geschrieben: Di., 31.12.2019, 10:46 Sie hat eine Thrombose und "hat keine Zeit für den Arzt" weil sie ja für meinen Bruder (28) kochen muss, er würde sonst verhungern.
(…)
Naja, das scheint mir ja erstmal eher eine Zwangserkrankung zu sein.
(…)

Da wäre vielleicht ein SSRI gut?
Sie wird doch beim Arzt gewesen sein, sonst könnte sie ja nicht wissen, dass sie eine Thrombose hat.

Von Anzeichen für eine Zwangserkrankung kann ich nichts lesen.

Und Antidepressiva wird sie doch ohnehin nicht nehmen, oder?

Allerdings solltest du sehen, dass du von anderer Stelle Hilfe bekommst. Kann nicht eine Nachbarin/Freundin/Verwandte deine Einkäufe erledigen?

Insgesamt würde ich mich mal von der Diakonie/Caritas/Lebenshilfe etc. beraten lassen. Es gibt doch Hilfsdienste und Ehrenamtliche die einspringen können. Auch wissen sie, wie die Anträge am ehesten bewilligt werden.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Coriolan
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Beitrag Mi., 01.01.2020, 18:14

Irgendwie geht da einiges durcheinander :dunno: in deinen Posts und vieles ist auch sehr sehr widersprüchlich und (für mich) absolut unverständlich:

Ob deine Mutter Zwänge hat, oder nicht, wird dir hier niemand sagen können und ohne, dass deine Mutter bei einem Fachmann selbst vorstellig wurde, wirst du das auch nicht rausfinden können, weil alles andere reine Spekulation ist.

Deswegen machen auch Medikationsüberlegungen nicht viel Sinn zumal der Arzt Medikamente verordnet und sonst keiner.

Selbst wenn sie Zwänge hätte - was würde das ändern? Sie müsste sich ja auch behandeln lassen wollen. Und auch das würde nicht von heute auf morgen gehen. Dazu müsste SIE aber was ändern wollen. Will sie das überhaupt?

Wie verdienst du dir was neben dem Rehageld, wenn du dich nicht selbst versorgen kannst? :dunno:
Naja, das scheint mir ja erstmal eher eine Zwangserkrankung zu sein. Das behandeln von Erwachsenen wie Kleinkindern kommt mir aber komisch vor. [...] Gibt es da auch einen ICD-10 Code? Mein Bruder ist auch zu einem halb-Kleinkind geworden, kann nicht kochen, schreit manchmal "Mama hunger".
Zum Glück gibt es auch noch nicht für jede Verhaltensweise Behandlungsbedarf - auch wenn sie einem persönlich vielleicht nicht "schmeckt".

Ich habe auch ein bisschen - viele - Schwierigkeiten, deine Posts zu verstehen - wenn du zu Atemdepressionen (oder auch Schlafapnoe) nachts neigst, wird das ja irgendwer festgestellt haben. Und normalerweise bekommt man dafür ein entsprechendes Gerät, das man nachts anlegt. Bzw. wird man normalerweise auch nicht vom Krankenhaus auf die Straße gesetzt, wenn die medizinische Weiterversorgung nicht gewährleistet ist. Was jetzt nicht heißt, dass es das nicht geben kann, aber du schilderst das ja recht dramatisch und dann übernimmt "nur" deine Mutter die medizinische Betreuung und kein Fachpersonal?

Was hast du für einen Gendefekt? Warum solltest du von Krämpfen Knochenbrüchen bekommen? Und wie sollte deine Mutter Krämpfe verhindern oder behandeln können?

Sie muss trotz Gendefekt übrigens nicht selbst erkrankt sein - kann ihn aber natürlich weitervererben.

Wie macht sich deine Allergie auf Spülmittel bemerkbar? Worauf darin reagierst du allergisch? Ist ja vermutlich ein bestimmter Inhaltstoff - da gibt's mit Sicherheit auch Spülmittel ohne diesen Inhaltsstoff.

Statt dich an deiner Mutter permanent zu reiben wäre es vielleicht wichtiger, dir entsprechende Unterstützung von Pflegediensten etc. zu holen.

Auch die Thrombose deiner Mutter - wer hat die diagnostiziert? Wäre sehr gefährlich, diese nicht zu behandeln. Aber um diese zu erkennen, muss sie beim Arzt gewesen sein - oder auch das ist nur Spekulation.

Für deinen Bruder ist es anscheinend nicht schlimm genug, dass er auszieht - eine putzende und rundumversorgende Mutter ist ja auch der Traum von so manchem. Da nimmt man auch die eine oder andere Grenzüberschreitung in Kauf. Auch wenn man schon 28 ist. Vielleicht schreit er ja auch nur aus Spaß "Mama Hunger". Offenbar sieht er ja keinen Anlass, kochen zu lernen - warum auch? Dass sich jemand zurückentwickelt hat, weil er (noch) nicht kochen kann, glaube ich aber nicht. Deswegen denke ich nicht, dass dein Bruder Halb-Kleinkind geworden ist.

Und selbst wenn ihr Leben nur aus Putzen und Einkaufen besteht - es ist ihr gutes Recht, so zu leben, wie sie das möchte.

Auch bei Gefäßspasmen darf man übrigens lüften. Und auch Diabetiker dürfen Kuchen essen.

Vielleicht haben ihr auch die 30 Minuten Informieren über dein Krankheitsbild gereicht? Sei doch froh, dass sie das überhaupt gemacht hat.

Wieso bist du durch Zeitungsartikel bekannt? Und warum sollte das die entsprechenden Stellen daran hindern, dich zu unterstützen?

Dir hat sicher keiner Antipsychotika ins Essen gemischt, aber irgendeinen Anlass für die Krankenhausbehandlung muss es ja gegeben haben...
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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