Drogenabhängiger Sohn

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Thread-EröffnerIn
Schrotti
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Beiträge: 2

Drogenabhängiger Sohn

Beitrag Mi., 25.04.2018, 20:13

<t>Schönen guten Abend, ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin. <br/>
Ich habe diese Gruppe aufgesucht, weil ich am Ende bin. <br/>
Mein Sohn ( 20 Jahre) nimmt nun schon seit drei Jahren Drogen. Ich weiß es erst seit über einem Jahr. Habe immer und immer wieder versucht ihn davon abzuraten. Natürlich ohne Erfolg. <br/>
Ich muss dazu sagen, das er seit seinem 13 ten Lebensjahr bei seinem Vater wohnt. Er kam mit meinem damaligen Ex Mann nicht klar und hat bei seinem Vater weitaus mehr Luxus, als ich ihm geben könnte. Mittlerweile merkt er aber, daß Luxus nicht alles ist. Zuneigung und Aufmerksamkeit bekam er von seinem Vater kaum. Ich denke , das dies mit ein Grund war,das ihn dahin trieb zu den Drogen. Vielleicht aber auch mein eigenes chaotisches Leben. Ich habe aber nie aufgehört ihm meine Liebe und Aufmerksamkeit zu geben. Trotzdem kamen dann Freunde ins Spiel , das ihm das so leicht fiel in eine andere Welt abzutauchen. Alles an Drogen nur kein Heroin ( so viel ich weiß). Mittlerweile zweite Lehre geschmissen und keine neue in Aussicht, Führerschein abgebrochen. Sein Vater weiß angeblich nur vom Gras rauchen, was er sogar im Haus erlaubt. Nun droht er ihm mit Rausschmiss, wenn er keine neue Lehre findet. Bei ihm selber häufen sich die Schulden durch den Konsum. Was mir möglich war,hatte ich ihm immer was zugesteckt. Weil er sonst selber Dealen will. Aber ich kann nicht mehr. Meine Finanzen haben drunter gelitten. Nun wendet er sich auch von mir ab. Ich fühle mich so schuldig wegen der Vergangenheit. Ich weiß einfach nicht mehr wie ich damit umgehen soll. <br/>
Vielen Dank schon mal fürs Lesen. Lg Sandra</t>

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Rainer-JGS
Helferlein
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Beiträge: 142

Beitrag Do., 26.04.2018, 13:04

Hallo, liebe S.,
sicherlich hast Du es gut gemeint, aber Du solltest wissen, daß einem Drogensüchtigen "etwas zustecken" immer bedeutet, seine Sucht zu fördern und man sich damit zum einer coabhängigen Unterstützungsperson macht, die damit genau das Gegenteil des beabsichtigten erreicht!

Nur durch Erhöhung des Leidensdruckes wirst Du Deinem Sohn helfen können, einen besseren Weg einzuschlagen.

Ich habe Eltern in ähnlichen Situation schon öfters geholfen, ihr Kind von der Drogenpolizei in Augenschein zu nehmen und in manchen Fällen sogar in den Jugendknast zu bringen, wenn nichts anderes mehr geholfen hat!

Dies wurde den Eltern dann später meist gedankt, weil oft erst auf diese ein Umdenken bei der zunehmenden Zahl von wohlstandsverwahrlosten jungen Menschen erfolgt!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.

Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.

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Thread-EröffnerIn
Schrotti
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag Do., 26.04.2018, 15:52

Lieber Rainer,ich danke dir für deine ehrlichen Worte. So langsam sehe ich das ja auch ein. Verweigere jetzt auch das zustecken. Kontakt wird automatisch weniger seinerseits. Es ist hart für mich,aber das ganze fördern möchte ich natürlich auch nicht. Ich kann nur noch zusehen und hoffen,daß sich was ändert. Lg Sandra

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Malia
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 70
Beiträge: 6736

Beitrag Fr., 27.04.2018, 07:25

Hallo, Schrotti,
in fast jeder größeren Stadt gibt es Selbsthilfegruppen für Angehörige von Drogensüchtigen.
(z.B.in Beratungsstellen der Diakonie, Caritas o.ä.)
Dort kann man sich gegenseitig darin unterstützen, mit dem Problem gut umzugehen und den eigenen Anteil aufzuarbeiten.
Schon allein das Zusammensein mit anderen, die das Gleiche durchmachen, kann stärken.
So kann man seinen eigenen, stimmigen Weg finden.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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