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Di., 03.07.2018, 11:23
Lieber Bürojobber,
ich finde es bemerkenswert gut, dass Du bei Menschen so mitfühlend bist und helfen möchtest. Mir fällt folgendes zu den von Dir genannten Problemfällen ein:
Diese Menschen sind in ihrem Leben mit Problemen konfrontiert, für die sie anscheinend keine Lösungskompetenz besitzen. Vielleicht ist ihnen ihr Grundproblem oder ihre Grundprobleme noch nicht einmal bewusst. In jedem Fall scheint es so zu sein, dass sie über keine Problem-Lösungskompetenz verfügen.
Helfen kann am besten die Person, die über Problemlösungskompetenz verfügt. Das mag in dem Fall des alkoholkranken Vaters die Gruppe "Anonyme Alkoholiker" sein, das mag bei dem Bruder Deiner Freundin und seiner Frau ein Psychologe oder ein Therapeut sein.
Wenn Du es Dir zutraust, dann könnte Deine Hilfe darin bestehen, den kranken Menschen Mut zu machen und sie zu motivieren, sich Hilfe zu suchen. Hierzu könnte Dir helfen, wenn Du dem jeweils kranken Menschen Fragen stellst, mit dem er /sie die eigene Situation reflektiert. Bsp.:
- was müsste noch alles passieren, damit Du Dir Hilfe holst?
- bei Deiner Methode wird es anscheinend schlimmer anstatt besser. Wäre es nicht besser, Du würdest Dir Hilfe suchen?
Bei dem Bruder und seiner Frau Deiner Freundin wäre ein guter Kontakt sicher als Unterstützung hilfreich. Je besser man sich versteht, je größer sind die Chancen, dass Dein Rat "such Dir bitte Hilfe" angenommen wird. Als gutes "Medikament" empfehle ich liebevollen Umgang miteinander. Das ist nie verkehrt.
Jedoch hüte Dich davor, Dich in eine Therapeutenrolle hineinziehen zu lassen. Ein guter Mann kennt seine Grenzen.
LG, Nordrheiner
Wenn der Mensch gleichgültig wird, besteht keine Hoffnung mehr, dass er das Gute wählen kann. Das Leben kann sehr schön sein. Jedoch setzt es voraus, dass wir den Sinn unseres Lebens erkennen.