Mutter stark depressiv

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sefan465
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Mutter stark depressiv

Beitrag So., 10.02.2019, 12:39

Folgendes Problem:
Meine Mutter ist seit dem Tod ihrers Vaters(vor ca. 9 Monaten) und kurz darauf ihrer Mutter stark depressiv. Sie weint den ganzen Tag sehr laut (Weinkrämpfe) und wiederholt immer wieder die selben wirren Sachen (schlechte Erlebnisse die teilweise 20 Jahre zurückliegen). Sie hat auch Phasen wo es halbwegs geht (ohne dass sie weint), aber an manchen Tag geht es ihr sehr schlecht.
Mein Vater war mit ihr beim Hausarzt und der hat eine Depression festgestellt und Citalopram verschrieben. Dieses Medikament hat sie ca. 5 Wochen genommen, dann wurde das Medikament abgesetzt, die Depressionen gingen nicht weg. Bis jetzt nimmt sie auf Rat meines Vaters nur ein Johanniskrautpräparat.
Ich habe mehrmals mit meinem Vater darüber gestritten, dass wir ein anderes Medikament versuchen sollten, was er jedoch ablehnte, da er ihr schon vor 15 Jahren (wo sie auch schon einmal stark depressiv war) ein anderes Medikament gab, dass sie jedoch unberechenbar und feindselig gegenüber ihm machte und sie ihm in dieser Zeit auch mehrmals in den Rücken fiel (Polizei etc..)
Meine Mutter hat eine krankhafte Abhängigkeit zu meinem Vater entwickelt, wenn er in die Arbeit muss weint sie stundenlang laut dahin.
Ich habe meinem Vater auch nahegelegt sie eventuell in eine psychiatrische Einrichtung zu geben um ihre Depression mit den richtigen Medikamenten und Psychologen zu überwinden. Das lehnte mein Vater aber vehement ab mit der Begründung, dass sie in der Psychiatrie medikamentenabhängig gemacht wird und ihr auch der Autoführerschein abgenommen wird. Stimmt das?
Ich versuchte schon mehrmals meine Mutter zu überreden sich in einer Psychiatrie zu behandeln lassen, das wird ihr jedoch immer wieder von meinem Vater ausgeredet.
Nun zu meinen eigentlichen Fragen:

Wie schaffe ich es dass meiner Mutter
geholfen wird?

Muss sie in die Psychiatrie?

Soll ich mit ihr versuchen zu einem anderen Hausarzt zu gehen, wenn ich das schaffe? Was wird der Hausarzt machen? Da wird ja glaube ich zuerst versucht körperliche Ursachen für die Depression auszuschließen. Können solche Weinkrämpfe körperliche Ursachen haben?

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Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2978

Beitrag So., 10.02.2019, 14:02

Das ganze klingt eher nach einer Persönlichkeitsstörung, weil starke Manipulationstendenz und deiner Schilderung nach ein gefestigtes Verhalten zur Zielerreichung, natürlich auf Kosten anderer.

Aber ich bin absoluter Laie und verstehe wirklich wenig von psychischen Krankheiten, obwohl selbst betroffen. Depressionen zeichnen sich eher durch Hoffnungslosigkeit und Untröstlichkeit aus. Unüberhörbares Weinen, damit jemand etwas tut oder unterlässt, gehört da eher nicht hin.

Ja, sie gehört auf jeden Fall in Behandlung, muss nicht gleich die Psychiatrie sein. Der Führerschein wird auch nicht entzogen, es sei denn die Medikamente machen sie fahrunfähig und sie setzt sich darüber hinweg. Eine unbehandelte Krankheit kann aber auch zum Führerscheinentzug führen, zumindestens Mittelbar.
Weiters gehören ihr auch Grenzen gesetzt. Brüllendes Geheule finde ich unerträglich und der, der das bei mir täte, würde mich ziemlich schnell loswerden, auch wenn es krankheitsbedingt wäre.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


MariJane
Forums-Gruftie
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Beiträge: 998

Beitrag So., 10.02.2019, 14:12

Es muss ja nicht gleich eine Psychiatrie sein. Der Gang zum ambulanten Psychiater wäre eine Idee. Oder erstmal ein Psychotherapeut. Vielleicht helfen Gespräche.

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AnniMaus80
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Beiträge: 26

Beitrag So., 10.02.2019, 18:38

Dein Vater handelt nicht nach dem Wohl der Mutter sondern egoistisch. Was für ihn einfacher ist.
Deine Mutter braucht Hilfe. Frag beim Arzt, Caritas, Jugendamt nach, was du tun kannst.
Auch wenn es schwer ist aber sie sollte in eine Behandlung. Auch erstmal nur für ein paar Wochen und dann eine Kur. Damit unterbricht man auch die Abhängigkeit vom Partner. Der Anfang ist schwer aber einfach abwarten würde ich nicht

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AnniMaus80
sporadischer Gast
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weiblich/female, 38
Beiträge: 26

Beitrag So., 10.02.2019, 18:40

Was mir noch einfällt ist, das Menopause, Pille oder Hormonveränderungen viele Auswirkungen haben. Eventuell auch das abklären lassen

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SimpleMind
sporadischer Gast
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Beiträge: 16

Beitrag Mi., 27.02.2019, 00:16

Deine Mutter trauert - lass Sie trauern? Wo ist das Problem?
Den Tod eines geliebten Menschen ist immer schmerzhaft.
Sie hat Leid, lass ihr Zeit, spende Trost?
Wenn Sie nicht gerade akut Suizidgefährdet ist sehe ich kein Problem.
Viel schlimmer wäre es wenn sie vollkommen still wäre und gar nichts tun würde.
Mein Rat: Suche Kontakt zu ihr, macht ihr klar: du bist nicht alleine. Du hast einen Sohn.
Rede mit ihr.
Aber jeder wie er will.

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JupiterFreak
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Beiträge: 6

Beitrag So., 24.03.2019, 11:03

Meine Mutter ist auch stark depressiv aber lässt sich nicht helfen.. egal was man versucht sie lehnt es ab. Leider kann man niemanden dazu zwingen

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diesoderdas
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weiblich/female, 80
Beiträge: 3412

Beitrag So., 31.03.2019, 07:39

Also Psychiatrie würde bei mir an allerletzter Stelle stehen, falls absolut gar nichts mehr geht und Suizidgefahr besteht, ansonsten nicht!

Dann lieber eine normale psychotherapeutische Klinik, stationär oder ambulant. Oder wie schon gesagt wurde, Psychiater mit ins Boot holen, anstatt nur den Hausarzt. Oder auf Suche nach einem guten Therapeuten gehen, bei dem deine Mutter sich wohl (!) fühlt.

Oder Selbsthilfegruppe/Trauergruppe?

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Andrea Blumenmeer
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Beiträge: 2

Beitrag Fr., 12.04.2019, 10:35

Weißt du welche Medikamente sie eingenommen hat? Waren da auch Psychopharmaka dabei?

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