Wie seid ihr von euren Therapeuten stabilisiert worden?

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estelle
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Wie seid ihr von euren Therapeuten stabilisiert worden?

Beitrag Di., 09.03.2010, 11:20

Ich möchte gerne mal wissen welche Therapieformen stabilisierend auf die Psyche wirken und wie ihr in welcher
Therapieform von euren Therapeuten stabilisiert worden seid in einer akuten Krise und überhaupt.

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delmasystems
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Beitrag Di., 09.03.2010, 12:54

Hallo!

Meine Therapeutin ist systemische Familientherapeutin und ich finde die Art und Weise wie unsere Stunden ablaufen sehr gut für meine Psyche. Wir reden sehr viel und wenn es notwendig ist machen wir auch Übungen ( manchmal ist das sehr komisch für mich) aber im Nachhinein sie wirken.
Wenn ich eine akute Krise habe kann ich sie jederzeit anrufen und das Wissen darum hilft mir auch sehr, außerdem habe ich dass schon mal gemacht und es hat mir auch sehr geholfen.

lg delmasystems

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candle
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Beitrag Di., 09.03.2010, 13:38

Huhu!

Frage: Warum willst Du das wissen Violetta?

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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ENA
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Beitrag Di., 09.03.2010, 13:43

Hallo Violetta!

Ich glaube fest daran, dass jede Therapie an sich stabilisierend wirken KANN!...Ich denke aber, dass es da gewisse Faktoren gibt, die zusammen kommen. Danach entscheidet sich auch, ob die jeweilige therapeutische Arbeit mit dem jeweiligen Therapeuten bei dem jeweiligen Problem funktionieren kann.
Also wenn man sich unwohl bei dem Therapeuten fühlt und mit der Methode nicht klar kommt, dann wird die Therapie vermutlich mehr Komplikationen, als Unterstützung hervorrufen. Das kann man dann zwar dann auch noch mit dem Therapeuten ansprechen und zu versuchen zu klären... . Allerdings gibt es auch wirklich die Situation, dass Klient, Therapeut und Methode in Bezug auf das jeweilige Problem nicht zu einander passen!
Ich würde aber nie behaupten, dass nur diese und jene Methoden stabilisierend auf die Psyche wirken und die anderen nicht. Denn selbst bei einer Traumatherapie geht es ja am Anfang (und auch immer wieder zwischendurch) um Stabilisierung, um das ganze überhaupt aushalten zu können und "alltagslebefähig" zu bleiben... .

Ich persönliche finde es stabilisierend, wenn ich in der Therapie Halt, Bestätigung, Zuwendung und Unterstützung bekomme. Wenn ich spüre, dass ich nicht alleine bin, dass jemand da ist (und zumindestens für eine Weile bleibt), dass ich reden kann, dass mir jemand zuhört...und dass da etwas ist, auf das ich mich erstmal verlassen kann. ...Wenn ich Methoden und Übungen an die Hand bekomme, die ich ausprobieren kann und sei es nur eine Atemübung oder eine Entspannungs-CD.

...und ich glaube, dass das so etwas Grundsätzliches sein sollte, was eine Therapie einem gibt und ich glaube auch, dass das in den meisten Fällen so ist, zumindestens, wenn Klient, Therapeut, Methode, Situation,...zusammen passen.

Viele Grüße, ENA!

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 09.03.2010, 15:45

Wenn ich emotional instabil bin oder werde, dann fragt mich mein Therapeut häufiger mal Dinge, die meine linke Hirnhälfte stimulieren, z.B. nach Zahlen, chronologischen Abläufen in meiner Biographie, Parallelen, also alles, was irgendwie logisches Denken erfordert. Dies betrifft aber mehr die ansatzweise Stabilisierung in einer Einzelstunde.

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Jesusechse
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Beitrag Di., 09.03.2010, 15:49

Mein Thera hat mich anfangs aufgefangen, hat mir mit der Zeit Strategien beigebracht, wie ich selber Stabilität aus mir selber heraus aufbaue.

Anfangs war es hart. Er hat mir die Nottelefonate gestrichen, durfte nicht mehr mailen. Wenn ich doch angerufen habe, hat er nicht abgenommen.

Es ist nicht ganz leicht für ihn gewesen, aber er ist clever. Irgendwann geht's nicht mehr, dass man an dem Thera ständig hängt wie am Rockzipfel der Mutter. Man muss wieder eigenständig sein lernen, lernen, mit dem Alltag und allen Problemen ganz allein klar zu kommen. Er hat mich solange ins kalte Wasser geschmissen, bis ich wieder ganz allein schwimmen konnte.

Ein Thera, der einen bemuttert und einem alles abnimmt, ist angenehm, aber es ist nur eine fiese Falle. Chips essen, Schokolade mampfen, Cola schlürfen, sich nur auf der Couch rumlümmeln, ist auch schön bequem, aber gesund wird man davon sicher nicht.

Und so ist es auch mit Theras. Ein guter Thera wird immer fürsorglich sein, aber er wird einen auch rannehmen und fordern, bis man gelernt hat und erreicht hat, was man erreichen muss.

Mir hat noch niemand so eingeheizt mit Leistungsdruck, wie dieser Thera. Aber ich bin mittlerweile mehr als 80 % meiner Symptome los geworden, in wenigen Monaten.

Ich brauch' niemanden mehr, der mich stabilisiert. Das mach' ich selber!

Liebe Grüße

ausgefuchst

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estelle
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Beitrag Di., 09.03.2010, 18:31

Hallo Candle,
ich möchte es wissen,weil ich heute morgen gelesen habe,dass man erst stabilisiert sein muß,bevor man eine
Psychoanalyse beginnt und wollte eigentlich mal wissen,ob das stimmt. Siehe Link:Post:9Uhr 04.

http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... &start=120

Vielen Dank auch den anderen,da gehe ich später noch mal drauf ein.

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candle
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Beitrag Di., 09.03.2010, 18:35

Also wenn Du immer noch nicht mit Deiner alten Geschichte abschliessen kannst, dann hat die Frage wenig Sinn. Da bastelst Du Dir WIEDER eine Fußangel.

Ich bin nach wie vor ein Anti- Analyse- Fan, aber das tut nichts zur Sache.

Aber wenn Du neu durchstarten willst, mußt Du bereit sein an Dir zu arbeiten, sonst hilft die beste Therapie nichts. Mit der Stabilisierung ist es ebenso. Nutzt Du Deine Ressourcen nicht, dann kommt dabei keine Stabilisierung rum.

Die Frage auch worin Du Dich stbilisationsnotwendig siehst.

Also letztlich bleibet die Frage nach dem Ziel Deines Threads, was ich eher als Blick zurück als nach vorne zu erkennen wage. Liege ich falsch Violetta?

candle
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estelle
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Beitrag Di., 09.03.2010, 18:41

candle hat geschrieben:Liege ich falsch Violetta?
Ja,du liegst falsch candle,
es könnte ja auch darum gehen die beste Therapieform herausfinden zu wollen,wo man die beste
Stabilisierung erhält,aber ich muß mir nachher erst mal alles in Ruhe durchlesen.

Violetta.

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candle
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Beitrag Di., 09.03.2010, 18:48

Also da kann ich Dir Verhaltenstherapie empfehlen, denn da bist Du gleich aktiv am mitarbeiten.

candle
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estelle
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Beitrag Di., 09.03.2010, 18:55

Candle
Wie wird man da stabilisiert,zum Beispiel bei Depressionen,soll aber nicht heißen,dass ich jetzt eine
akute Krise habe,nur wenn irgendwie beruflich zum Beispiel nichts weitergeht,weil ich ja auch immer
noch arbeitslos bin,da hilft ja wahrscheinlich auch keine Therapie,oder?

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melli26
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Beitrag Di., 09.03.2010, 18:57

hallo Violetta!

Also ich versuche es mal so zu erklären wie meine Analytikerin es mir erklärt hat.
Um auf der Couch liegen zu können musst du innerlich stabil genug sein um das, was aus deinem Unterbewusstsein zu Tage geführt wird, auszuhalten und zu verstehen. NAtürlich nur mit Hilfe des Analytikers. Klienten mit Psychosen oder welsche die innerlich (psychisch) sehr instabil sind, sollten zu Anfangs keine Analyse machen, da die Analyse die Symptome zu Anfangs noch verstärkt.
Meine Analytikerin beruhigt mich immer indem sie sagt: Je gesünder, desto eher auf die Couch! Beruhigt mich immer ungemein, weil ich dann wieder Sicherheit hab, das mein Riss an der Waffel doch nicht so groß ist

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen..ist schwer zu erklären..

gruß
melanie
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anderer, du hinterläßt sonst selbst
keine Spuren*

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candle
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Beitrag Di., 09.03.2010, 19:06

Violetta 2009 hat geschrieben:nur wenn irgendwie beruflich zum Beispiel nichts weitergeht,weil ich ja auch immer
noch arbeitslos bin,da hilft ja wahrscheinlich auch keine Therapie,oder?
Nun ja, in dieser Situation bin ich auch und weiß auch nicht wie flexibel Du bist Dir berufliche Ziele zu setzen. Ich denke sich ein Ziel setzen ist ganz wichtig!!!

Was willst Du denn machen? Was ist Dein Traum? Wie kannst Du es umsetzen? Ich habe für mich auch gerade einen neuen Horizont eröffnet, dazu frage ich aber auch die unterschiedlichsten Leute. Also in der Maßnahme hat mir ein Dozent tolle Tipps gegeben. Also Violetta, wie soll ich sagen: Kontakte knüpfen, Deine Resourcen feststellen, machen machen machen. Arbeit ist wichtig für das Selbstwertgefühl.

Nun ja, Du bist nicht ich und ich weiß auch nicht, ob Du das umsetzen kannst was ich umsetzen kann. Da mußt Du mal für Dich schauen. Ich werde gerne da sein, wenn Du Fragen hast.

Selbständigkeit ist übrigens auch keine schlechte Idee. Schon drüber nachgedacht?

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metropolis
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Beitrag Di., 09.03.2010, 19:25

Hallo Violetta,

ich wurde am Anfang der Analyse stabilisiert, bevor es richtig losging. Wir begannen nicht sofort mit der hochfrequenten Therapie, sondern haben es ein halbes Jahr bei einer Wochenstunde im Sitzen belassen. Deutungen gab es in dieser Zeit kaum. Dann gingen wir für ein weiteres halbes Jahr zu zwei Wochenstunden über und führten auch das Liegen ein. Vergangenheit, traumatische Erlebnisse und Übertragung kamen nur oberflächlich zur Sprache. Somit hat es ein Jahr gedauert bis wir bei drei Wochenstunden landeten, wo die eigentliche Analyse erst richtig begann. Ein Jahr Stabilisierung, das habe ich wirklich gebraucht.

Ich finde alle Analytiker sollten diese Stabilisierungsphase am Anfang anbieten. So wird man nicht gleich mit diesen psychoanalytischen Eigenartigkeiten überfallen.
Zuletzt geändert von metropolis am Di., 09.03.2010, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Jesusechse
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Beitrag Di., 09.03.2010, 19:27

Hi violetta!

Candle hat absolut Recht!

VT bietet die beste Stabi und ist lösungsorientiert, hilft am meisten, wenn man in schwierigen Lebensumständen ist. Keine Therapieform ist mehr drauf ausgerichtet, den Akku wieder aufzufüllen, stabil zu machen und neue Ressourcen zu eröffnen.

Und auch mit allem anderen zum Thema "Arbeit (finden)" hat sie absolut Recht.

Natürlich ist es nicht die Therapieform allein. Du musst mit dieser Person können, das ist auch ganz, ganz wichtig.

Ich würde Dir auch dazu raten. Ich denke, dass es Dir weiterhelfen könnte. Ich weiß nicht, wieviel geht, hängt ja von vielen Dingen ab. Aber Verbesserungen sind auf alle Fälle drin, sehe ich vor allem auch da, wo's drum geht, mit den Therapieschäden besser klar zu kommen.

GLG

ausgefuchst

PS Man muss sich schon vorher drüber informieren, diese Therapieform ist schon gewöhnungsbedürftig. Man muss die Hintergründe verstehen, dann kann man das Denkmodell dahinter gut verinnerlichen und dann läuft das auch.

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