Mein Freund kifft

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Ambiente
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Beitrag Sa., 27.08.2016, 15:01

ramor hat geschrieben:ICH habe ihm schon längst gesagt, dass ich denke er hat Depressionen. Er nörgelt aber nur an mir herum anstatt etwas bei sich zu ändern, nein er verteidigt das was er tut aufs äußerste.
Er fühlt sich bevormundet und reagiert daher wie ein kleines Kind. Es kann gut sein, daß er Depressionen hat, aber wenn er das nicht selbst einsieht, kannst Du da gar nichts machen.
ramor hat geschrieben:... wobei ich versucht habe mir einen geregelten Tagesablauf zu schaffen, weil ich selber mit Depressionen kämpfe.
Das ist sehr gut, mach weiter so! Lass ihn ruhig in seinem Mief weiternörgeln.
ramor hat geschrieben:Ich habe versucht ihn mitzuziehen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Bewegung, (irgend) etwas tun, auch wenn man nicht KANN und keine Lust hat, die einzigen Mittel sind sich selbst da rauszuziehen.
Du hast schon den richtigen Weg für Dich gefunden. Bleib bitte dabei und versuch ihn nicht "mitzuziehen".

Schliesslich bist-Du-nicht-verantwortlich-für-einen-erwachsenen-Mann.

Es gibt noch eine Möglichkeit, wenn Du trotz Allem noch positive Gefühle für den Mann hast und ihn ansonsten auch magst. Als großer Tierliebhaber würde ich dir raten, den Mann erstmal, als ein "gebrauchtes" Tier aus einem Tierheim zu betrachten. Entweder kannst du ihn so annehmen, liebgewinnen und in deinem Leben integrieren, wie er gerade ist oder dann eben nicht.

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BluePoint
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Beitrag Sa., 27.08.2016, 15:31

Ambiente hat geschrieben: Er fühlt sich bevormundet und reagiert daher wie ein kleines Kind. Es kann gut sein, daß er Depressionen hat, aber wenn es das nicht selber einsieht, kannst Du da gar nichts machen.
DAS habe ich mir auch schon gedacht. Aber ich bin alles andere als "mütterlich" und versuche eher die Leute auf ihre eigenen Beine zu stellen, als von mir abhängig zu machen durch überförsorgliche Pflege.
Ambiente hat geschrieben: Bleib bitte dabei und versuch ihn nicht "mitzuziehen".
Das hat sich leider sowieso schon erübrigt.
Ich habe die Hoffnung so gut wie aufgegeben. Ich kann da leider nichts dafür, aber ich habe so einen Schalter, wenn der umgelegt ist, kann ich gar nichts mehr. Dann geb ich alles auf, auch mich selbst und kann nichts mehr tun. An dem Punkt bin ich jetzt, und da wieder rauszukommen ist ein unglaublicher Kraftakt. In dem Modus habe ich überhaupt keine Kapazitäten mehr für andere.

Hm, ihn anzunehmen wie er ist. Ja, das versuche ich die ganze Zeit.

Ihn wie eich kaputtes Tier betrachten? Dann würde ich ihm sein Potenzial nehmen, er ist bestimmt mehr als das. WENN er mal machen würde.

Aber sind wir nicht letztendlich alle kaputte Tierchen, die sich erst selbst gesundpflegen müssen?

Ich jedenfalls muss mich in meine Höhle zurückziehen und kann mich nur noch um mich kümmern.

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Ambiente
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Beitrag Sa., 27.08.2016, 16:33

ramor hat geschrieben: An dem Punkt bin ich jetzt, und da wieder rauszukommen ist ein unglaublicher Kraftakt. In dem Modus habe ich überhaupt keine Kapazitäten mehr für andere.
Verstehe. Dann bist Du auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, wenn du jetzt auf Abstand bleibst und nur auf dein eigenes Wohlbefinden achtest. Etwas Egoismus ist sogar sehr gesund.
ramor hat geschrieben:Ihn wie eich kaputtes Tier betrachten? Dann würde ich ihm sein Potenzial nehmen, er ist bestimmt mehr als das. WENN er mal machen würde.
Mit Sicherheit hätte er mehr Potenzial...WENN (!!) Aber es geht genau um JETZT, also um Deine jetzige Lebenssituation. Die Antwort ist dir eigentlich auch klar: Im Moment ist die Balastung dir zu viel. Du kannst ihm gerne auch einen Brief scheiben, den er in einem klaren Moment, in Ruhe lesen kann und dabei kurz deine Gründe erklären. Spekulier dabei nicht auf die Zukunft. Es geht nicht um ihn als Mensch, oder nicht um deine Gefühle, sondern einfach um die Tatsache, daß Du SO mit der jetzigen Lebenssituation und mit der Kifferei nicht klarkommst.
ramor hat geschrieben:Aber sind wir nicht letztendlich alle kaputte Tierchen, die sich erst selbst gesundpflegen müssen?
Nein, zum Glück sind nicht alle Menschen oder alle Tiere innerlich so kaputt, wie du (?) oder ich. Es gibt auch die Tiere, um die von Anfang an liebevoll gekümmert wurde und die immer gesund und munter waren. Es sind aber für mich persönlich keineswegs bessere, schlechtere, gar mehr oder weniger liebenswerte Tiere, als die, die verletzt aus einem Mistkübel gefunden worden sind.
ramor hat geschrieben:Ich jedenfalls muss mich in meine Höhle zurückziehen und kann mich nur noch um mich kümmern.
Tu das. Ich wünsche dir viele gute, ruhige und gemütliche Momente in deinem jetzigen Leben.

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SchnickSchnack
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Beitrag Di., 30.08.2016, 13:02

Die Frage ist nach wie vor: Warum gibt's du dir das? Liebe zu ihm hin oder her, wie steht's um deine Selbstliebe, dass du dir soviel Negatives zumutest?

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BluePoint
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Beitrag Di., 30.08.2016, 13:28

@SchnickSchnack

Ich weiß nicht - Gewohnheit? Es gewohnt zu sein negativ behandelt zu werden aus der Kindheit?

Aber ist es denn sooo schlimm? Mute ich mir viel Negatives zu? Er ist ja bisher der netteste Mensch den ich kennengelernt habe und auch in seiner Familie wird Liebe groß geschrieben. Ich lerne von ihm eigentlich zu lieben.

Das war bei uns zu Hause nie so. Zuwendung, ja. Aber Kuscheln gabs mal sowieso nicht, Umarmungen Fehlanzeige. Man sagte sich, man liebt sich, aber gezeigt wurde es nicht. Auch nicht auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen, die wurden nur aus der Sicht der jeweiligen Person gesehen, und keiner konnte sich in andere hineinversetzten.

Ich will nicht die ganze Schuld meiner Erziehung geben, ich habe selber später in Erwachsenenleben auch viel verbockt.

Jedenfalls finde ich nicht, dass er MIR damit was antut. Er tut sich selbst nicht gut. Und ich kann es mir halt nicht mehr ansehn.

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Nico
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Beitrag Di., 30.08.2016, 13:38

Na dann ist es ja ganz einfach, schau halt weg wenn er kifft!
Ich meine wenn er ja auch zugekifft ein sooo toller Mensch ist und es auf dich absolut keine negativen Auswirkungen hat,wozu dann das Theater ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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BluePoint
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Beitrag Di., 30.08.2016, 13:47

Naja, zu einen schlechten Menschen macht einen kiffen ja nicht.

Weniger Aufnahmefähig vielleicht und da macht es aus meiner Sicht dann wenig Sinn mich mit ihm zu unterhalten. Ich halte mich ja fern. Und habe auch angemerkt, dass das bitte nicht mehr in meiner Gegenwart sein soll, auch aus dem vorher genannten Grund.

Mich würde mehr interessieren, wieso das hier als "mir was antun" gesehen wird.

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Nico
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Beitrag Di., 30.08.2016, 13:54

Und ich würde gerne wissen warum du sein kiffen hier thematisierst wenn er a.) ja trotzdem ein sooo lieber toller Mensch ist, es b.) ja gar keinen schlechten Einfluß auf eure Beziehung hat und c.) er dir damit üüüüüberhaupt nichts antut ?

L a s s i h n d o c h e i n f a c h k i f f e n !!
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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