Drogen-'Selbsttherapie' - aber wie?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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ananda
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Drogen-'Selbsttherapie' - aber wie?

Beitrag Mi., 30.09.2009, 10:54

Da ich nun weiß, dass ich meinen Problemen gegenüber machtlos bin,
würde ich mich jetzt auch trauen, fremde Hilfe anzunehmen.
Nur wie geht das? Wo muss ich anrufen? Was muss ich einnehmen? Wieviel kostet es?

Mein Päckchen wird schon immer schwerer und alle anderen Schwierigkeiten,
über die ich spreche resultieren aus einem mir unbekannten Grundproblem, das
mir nach jahrelangem Grübel eigentlich egal geworden ist.

Da ich beruflich ein verantwortungsvolles Amt bekleide, traute ich mich nie,
zuzgeben, dass ich abhängig von verschiedenen "Substanzen" bin, die ich mit
zunehmenden Alter umso schlechter abbauen kann. Außerdedm geht mir das Geld
aus, obwohl ich gut verdiene, gebe ich ca. 700€/Monat für Drgs. aus.

Ich verkrafte das Leben nicht nüchtern und muss zur Verbrecherin werden und mir
illegale Substanzen teuer kaufen, nur weil ich Angst vor Ärzten habe, die mir
Tabletten auf Rezeptgebühr verschreiben könnten.

Bitte sagt meinem kranken Geist, wohin mein kranker Körper mit seiner kranken Seele
hingehen soll, um Hilfe zu finden!

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 12:25

Zur Drogenberatung. Die sind kostenlos und annonym.

Oder zu den Anonymen Gruppen die es da gibt.

Für einen Entzug und die Behandlung danach kannst du ganz neutral krankgeschrieben werden, ohne daß rauskommen muss, was du hast.

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ananda
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 13:17

danke für's antworten münchnerkindal,

Drogenberatung sagt mir schon was, aber geht das in meinem Alter
überhaupt noch???
Ich bin ja schon 32 und der Berater oder die Beraterin
ist wahrscheinlich wesentlich jünger als ich. Was ja auch nicht schlimm aber urpeinlich ist,
aber ich trau mich da nicht hin, weil ich einfach den Zeitpunkt verpasst zu haben glaube.
Über Drogen + Konsequenzen bin ich ja bereits ausgibig informiert, das brauch ich ja nicht.

Ich glaube, dass vielleicht doch die Medikamente der Schulmedizin helfen könnten.

Ist ein Psychiater dann vielleicht der Ansprechpartner?

liebe Grüße

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anarchistin
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 13:47

www.dialog-on.at
www.drogenhilfe.at
www.get-away.at
www.vws.or.at/ganslwirt/

find ich mutig das du deine probleme nun angehst- das is ein sehr steiniger weg...
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 13:53

Jepp, ein Psychiater ist bei Sucht auf jeden Fall ein guter Ansprechpartner.

Ach was, Süchtige Menschen gibt es in allen Altersgruppen. Schau einfach nach einer Drogenberatungsstelle in deiner Gegend. Sucht ist eine Krankheit. Und eine Krankheit ist NIE peinlich. Die Leute in so einer Stelle sind Profis. Die be- oder verurteilen dich nicht für dein Problem, die wollen Hilfe anbieten.

Eine Drogenberatungsstelle kann dir ggf auch einen für diese Problematik guten Psychiater empfehlen. Die taugen nämlich leider nicht alle was.

Also nur Mut, mach einen Termin aus und lass dir helfen!

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Kampfgrunz
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 17:26

ich finde es auch sehr mutig, dass Du das jetzt angehen willst! hatte schon einige verschiedene gute Jobs - und kann Dich beruhigen - Sucht zieht sich da überall mit durch und ist ein Thema...überall, in allen Kreisen, Altersgruppen und Schichten!
Lustigerweise grade im medizinischen Bereich gibts da auch einige Kandiaten - (Ärzte, Apotheker, ja sogar eine magersüchtige Psycholgin hab ich in meinem Freundeskreis!)

Du hast schon recht, im "Alter" wird das alles zunehmend schwieriger und je länger man mit den Drogen gelebt hat, desto größer wird auch die Umstellung auf ein normales, cleanes Leben - denn Entzug ist eine Sache, das Leben danach eine völlig andere...

Würde es an Deiner Stelle langsam angehen - es gibt ja keinen Grund, Dich da so unter Druck zu setzen - in eine Beratung gehen, medizinische Überwachung und ev. Psychotherapie.Ist halt die Frage, wie konsequent Du da sein kannst? Oder hättest Du lieber was Stationäres?
Ich wäre da vorsichtig mit krankschreiben usw... -würde da eher auf Urlaub gehen und da entziehen, gut, vielleicht bin ich da ein wenig übervorsichtig...bei mir in der Firma z.B. glaub ich nicht, dass 1. sowas nicht rauskäme und 2. das geduldet werden würde....ist nur meine Vermutung.... aber ich habe auch schon von Firmen gehört wo sowas sogar unterstützt wurde!!!

mach Dich mal ein wenig im Internet schlau - da gibts einige gute Psychologen, Psychiater... die "Profis" in dem Bereich sind, oder wende Dich an Beratungsstellen - es gibt ja auch genug amulante Therapiemöglichkeiten...
wer mir spontan einfällt, der eine Koriphäe auf dem Gebiet ist Dr. Voggeneder - von der Zukunftsschmiede, www.zukunftsschmiede.com, ist aber die Frage, inwieweit er für Dich der richtige Ansprechpartner ist, ich denke, er betreut nur mehr seine eigenen Patienten in seiner eigenen stationären Therapieeinrichtung...aber fragen kostet nichts....denn er hat auch eine eigene Praxis in Hietzing...

LG
Kampfgrunz

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Schockokuchen
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Beitrag Do., 01.10.2009, 21:13

hallo,.

also wegen des alters brauchst du dir keine sorgen machen,..bei meiner letzten entgiftugn stationär (würd ic hdir auch empfehlen) war ein mannn der war bereits 47,...es ist schon klar je älter man wird um so schwiriger wird es aber es ist nie zu spät,...der entzug ist ja erst der anfang ,viele glaube das wärs dann und mann hätte es geschaffft zum cleanen leben,..leider gehört da mer dazu als nur eine entgiftung.ichh finde es trozdem mutig das du jetzt was unternehmen willst und damit ein für alle mal schluss machen willst.ich weis ja nicht auf was du warst oder bist aber ich schätze mal auf heroin,..die ärzte werden dir warscheinlich eine substitution empfejhlen.aber überleg dir das gut ist in meinen augen nichts anders als suchtverlagerung nur das du dir das gift halt niht afu der strasse kaufst sondern täglich in der apo holst.der entzug ist genau so schwer wenn nicht noch schwiriger. ich hoffe du findest den richtigen weg und wünssche dir alles liebe

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ananda
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Beitrag Mo., 05.10.2009, 09:53

hey Leute!

Danke für Eure hilfreichen Antworten!

an Schockokuchen: Ja bin erst seit meinem 28. Lebensjahr! auf Heroin.
Es ist aber echt langsam gegangen mit der Abhängikeit. Zuerst nur 1 Mal
in der Woche,.... dann zwei Mal,... usw. Jetzt bin ich drei Tage pro Woche drauf und vier Tage nicht.
Sehr anstrengend....
Bin eigentlich Dauerkifferin und poly: nehme
alles außer Tabs und Koks und halt es schlecht einen oder mehrere Tage ohne irgendwas aus.
D.h. 3 Tage H - dann zwei Tage Speed + Durchfall und rauchen + kiffen immer.
Das mit Deinen Kindern tut mir urleid. Sie lenken einen zwar von der Sucht ab, aber es ist doch eine
zusätzl. Belastung. Meine Kinder sind jetzt schon so groß, dass sie genau merken, was mit mir nicht stimmt.
Sie interessieren sich nicht für Drogen, das ist das einzig positive. Ansonsten ist es immer noch schwierig für mich meine Sucht und deren Begleiterscheinungen im Hintergrund zu halten.

an alle: Sehr interessant: Substitutionstherapie wollte ich für mich deshalb nicht, weil ich denke,
dass es nur mich nur noch opiatabhängiger macht. Hab zwar Erfahrung mit Subutex - aber die sind
für meine Bedürfnisse auch zu stark und zu einseitig.
Ich habe jetzt über eine Ärztin "homöopatisches Opium" bekommen und teste es diese Woche aus.
Mir geht es zwar heute nicht so toll, aber der Placebo tut wenigstens gut.

halt Euch jedenfalls auf dem Laufenden.
liebe Grüße an alle

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beiträge: 822

Beitrag Mo., 05.10.2009, 18:06

Liebe Ananda,

nur ganz kurz und ergänzend zu den vielen bereits gegebenen (guten) Tipps:
meiner Erfahrung und Beobachtung nach ist dies eine Situation, bei der eine "private" Therapie (bei der keine Kasse, Organisation oder sonstige öffentliche Stelle involviert ist) bei einem(r) Therapeuten(in), welcher über spezifische Erfahrung in diesem Bereich verfügt, zwei ganz wesentliche Vorteile bringen kann: Anonymität (= kein Auftauchen in öffentlichen Akten jeglicher Art) sowie individuell abgestimmter und -wenn sinnvoll und in bestimmten Phasen nötig- intensiver Betreuung bis zur Erreichung stabiler Abstinenz.

Ich kann gut nachvollziehen, daß Ihnen schon der Gedanke an das Teilen von Informationen mit zunächst ja nicht einschätzbaren Dritten oder gar ein potenzielles "Durchsickern" von Informationen über Ihr Problem Sorge bereitet und Vertraulichkeit für Sie daher hohe Priorität hat.

Freundliche Grüße und alles Gute für Ihren Weg!
R.L.Fellner

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Chamaya
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Beitrag So., 11.10.2009, 20:49

ananda hat geschrieben: Ich verkrafte das Leben nicht nüchtern und muss zur Verbrecherin werden und mir
illegale Substanzen teuer kaufen, nur weil ich Angst vor Ärzten habe, die mir
Tabletten auf Rezeptgebühr verschreiben könnten.


Dieser Satz hätte ebenso von mir sein können... (ähnliches hab ich in meinem Thread geschrieben)

Warum gibt es das für Menschen wie uns nicht auf Rezept?
Ich glaube, ich würde sogar dafür aus Deutschland wegziehen,
wenn das ginge...

Ohne Kiffen geht es mir schlecht und ich bin sogar nochmal 6 Jahre älter als du!


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Minerva
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 06:22

Warum gibt es das für Menschen wie uns nicht auf Rezept?
Warum? Ist das ein wirklich ernstgemeinde Frage?

Die wirklich ''harten'' Dorgen gibt es doch auf Rezept - Benzos, Buprenorphin, Methadon, Morphium ect pp - reicht das nicht schon? Reicht auch nicht schon der Teil der Ärzte aus die diese Verschreiben und zwar Fahrlässig?

Jeder Süchtig ist an seiner Sucht selber SCHULD! Und ich bin der Meinung das diese eigende Schuld auch selber zutragen ist und nicht auf KOSTEN anderer - Therapien und co. natürlich mal ausgegnommen-. Natürlich bringt jede Sucht(Nicht nur Substanzbezogenen) ab einem gewissen Grad Problem wie Beschaffungskriminaltät, Schulden und Co mit sich - daran ist aber jeder selber Schuld! Weil der Süchtig endscheidet ob er etwas nimmt oder nicht und je nach dem für was er/sie sich endscheidet muss er die Last mit aufsich nehmen.

Gruß
M
wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpf hat schon verloren

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 14:06

Chamaya hat geschrieben: Warum gibt es das für Menschen wie uns nicht auf Rezept?
Ich glaube, ich würde sogar dafür aus Deutschland wegziehen,
wenn das ginge...

Ohne Kiffen geht es mir schlecht und ich bin sogar nochmal 6 Jahre älter als du! [/i]
Ganz einfach: Auf Rezept gibt es Psychopharmaka und ambulante und stationäre Psychotherapie.

Auf Rezept gibt es Marihuana nicht gegen psychische Probleme sondern zB gegen die Spastiken bei MS Patienten und gegen die Nebenwirkungen bei der Krebstherapie.

Wenn es Drogen auf Rezept geben sollte, dann würde jeder Alki seinen Schnaps von der Kasse bekommen können, und das kann ja wohl nicht der Sinn der Übung sein..

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 16:56

R.L.Fellner hat geschrieben:Vorteile bringen kann: Anonymität (= kein Auftauchen in öffentlichen Akten jeglicher Art)
Achja? Ist das so? Na, das finde ich ja super! Das wusste ich noch garnicht!
R.L.Fellner hat geschrieben:und -wenn sinnvoll und in bestimmten Phasen nötig- intensiver Betreuung bis zur Erreichung stabiler Abstinenz.
Aha, damit haben Sie mir sehr weitergeholfen mit diesen Informationen!

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Thread-EröffnerIn
ananda
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Beitrag Di., 13.10.2009, 11:09

Hi Leute

Danke für alle Antworten! Alles klar soweit?
Bei mir geht's ganz gut. Ich bemühe mich, mich zu mögen!
Homöopatisches Opium hat halt leider nicht viel gebracht
R.L.Fellner hat geschrieben: eine "private" Therapie (bei der keine Kasse, Organisation oder sonstige öffentliche Stelle involviert ist) bei einem(r) Therapeuten(in), welcher über spezifische Erfahrung in diesem Bereich verfügt, zwei ganz wesentliche Vorteile bringen kann: Anonymität (= kein Auftauchen in öffentlichen Akten jeglicher Art) sowie individuell abgestimmter und -wenn sinnvoll und in bestimmten Phasen nötig- intensiver Betreuung bis zur Erreichung stabiler Abstinenz.
Ich muss mich erst geistig auf eine Therapie vorbereiten, sodass es mir auch wert ist, dafür zu bezahlen
Ich denke "private" Therapie hört sich genz schön teuer an. Habe mal mit Hypnose zur Nichtraucherin werden wollen - Fehlschlag - 90€! Konsequenz weitere 90€ für Stoff,...

Minerva hat geschrieben: Jeder Süchtig ist an seiner Sucht selber SCHULD! Und ich bin der Meinung das diese eigende Schuld auch selber zutragen ist und nicht auf KOSTEN anderer -
Jaja, ich weiß schon:
Jeder LEBENDE ist an seinem LEBEN selber SCHULD!!!!! Weil diese Idioten alle zum weißen
Licht hin gegangen sind! Wir tragen alle unser Packal und niemand zahlt uns was dafür - wie schade,...

liebe Grüße
ananda

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Minerva
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Beiträge: 389

Beitrag Di., 13.10.2009, 11:18

Ich muss mich erst geistig auf eine Therapie vorbereiten, sodass es mir auch wert ist, dafür zu bezahlen
dann bist du noch nicht bereit für eine Therapie und ja hört sich jetzt krass an aber auch noch nicht fürs aufhören-so ist mein eindruck- in deinem Kopf hatts glaube ich einfach noch nicht ''klick'' gemacht weil wenns das hätte-würdest du himmel und hölle in bewegung setzten um hilfe zubekommen.
Endschuldige bitte meine ehrlichen Worte-aber das ist nun mal Fakt udn jeder der schonmal dadrin gesteckt hat und es geschafft hat wird das bestättigen können.
Falls ich etwas falsch verstanden haben sollte-endschuldige.

Gruß
M
wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpf hat schon verloren

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