Polytoxikomanie

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Polytoxikomanie

Beitrag Mi., 14.11.2007, 10:10

Hallo Leute,

ich dachte, ich eröffne mal einen Thread über Polytoxikomanie. Mich betriffts - ich bin polytoxisch.
Als ich letztens mit meiner Beraterin gesprochen habe, ist durch meine Erläuterung "mir ist egal was, hauptsache es erzeugt eine Welle" eben dieses Wort gefallen. Polytoxikomanie - wer ist ebenso betroffen? Ist eigentlich jeder Süchtige politoxisch? Ich kenne viele, die zuerst Upper und dann Downer konsumieren - sind das dann schon Polis?

Hier mal kurz ein Auszug aus Wikipedia:
Polytoxikomanie (deutsch: Mehrfachabhängigkeit) ist eine Form der Drogensucht, bei der der Konsument von mehreren Suchtstoffen abhängig ist.

Bei "harten" Drogen werden meist so genannte Upper (antriebssteigernde, aufputschende Drogen) und Downer (Drogen und Medikamente, die müde machen, den Antrieb dämpfen und angstlösend sind) im Wechsel konsumiert. Häufig kommt dazu noch der Missbrauch von Alkohol, Tabak und Medikamenten wie Benzodiazepinen, Codein und anderen Opioiden und Barbituraten.

Siehe auch: Mischkonsum, Toxikomanie.

Des Weiteren besteht eine Polytoxikomanie nicht nur aus dem Konsum von mehreren Suchtstoffen im Wechsel, sondern vielmehr aus dem krankhaften Verlangen, etwas einzunehmen. Was ist dabei meist egal, "hauptsache es dröhnt". Eine Polytoxikomanie ist nicht minder schädlich für Körper und Geist als eine Abhängigkeit von einem einzelnen Stoff.
Wer Erfahrung hat - weggekommen ist oder noch immer damit lebt - bitte Erfahrungen niederschreiben.

lg
sensi

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Sabrina187
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Beitrag So., 18.11.2007, 13:21

Jap ich bin auch so eine Kandidatin...
Ich weiß garnicht ob ich schreiben kann ich WAR Polytox oder ich BIN??
Also konsumiert habe ich Heroin, Kokain, Benzo´s, Methadon und Hasch. Eine Droge allein hätte mir garnicht genügt...Meine "perfekte" Droge war also die Kombination aus den oben aufgeführten!!! Damals war mir noch garnicht klar das es da Unterschiede bei der Diagnostik der Sucht gibt...bis ich damals in Entgiftung war und auf meinem Entlassungsschein als Diagnose "Polytoxikomanie" stand!!
Hab mein Arzt gefragt und der erklärte mir was das ist...und dass das eigentlich die schwerste Art einer Drogenabhängigkeit ist!!!
Aber das letzte Mal als ich die Kombi konsumiert hab ist fast 4 Jahre her und seit 7 Wochen bin ich nun komplett clean!!!
War bis vor 7 Wochen im Methaprogramm, auch fast Beikonsumsfrei...bis auf THC!!!
Heute könnte ich mir garnicht mehr vorstellen mir das ganze Zeug rein zu hauen...vor allem hab ich schon einige Male durch diesen Scheiß an Gottes Pforten gekloppft...
Liebe Grüße, Sabr!na
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win
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Beitrag Di., 20.11.2007, 15:49

hallo sabrina

finde ich super dass du das so durchziehst, bist du eigentlich in nachbehandlucng oder so, weiß jetzt auch gar nicht mehr, ob und wann du therapie gemacht hast

was für möglichkeiten gibt es in aachen, gibts nur das alex zum thema nachbetreuung

ist das eigentlich vom gefühl bzw. vom entzug her ein unterschied ob man "nur" h abhängig ist

lg

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Beitrag Mi., 21.11.2007, 06:49

hi an alle

also bei mit wurde auch Polytoxi diagnostiziert obwohl ich das selbst nie so gesehen habe. Ich war eigentlich die größte Zeit rein Heroinabhängig. Nur im Schlimmsten Fall wenn ich gar kein H aufstellen konnte habe ich langsame oder O Tee konsumiert. Für mich war das immer ein Unterschied von der Wirkung her, bei "nur H" hatte ich immer das Gefühl noch ganz gut funktionieren zu können, waren Roiperl oder so dabei weiß ich oft gar nimmer was an diesen tagen passiert war. An Ende meiner Drogenzeit kam dann noch Koks dazu - das war für mich sehr gefährlch das habe ich gleich bemerkt.

Manchmal denke ich mir als Poyuser hat man es nach dem Entzug noch schwerer. Wenn ich heute Medikamente brauche, dann weiß ich ich kann alles nehmen ausser Opiat oder Morphinhältige, bei Polytoxikomanen ist das sicher nicht so einfach!

lg

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Sabrina187
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Beitrag Mi., 21.11.2007, 11:30

win hat geschrieben:hallo sabrina

finde ich super dass du das so durchziehst, bist du eigentlich in nachbehandlucng oder so, weiß jetzt auch gar nicht mehr, ob und wann du therapie gemacht hast

was für möglichkeiten gibt es in aachen, gibts nur das alex zum thema nachbetreuung

ist das eigentlich vom gefühl bzw. vom entzug her ein unterschied ob man "nur" h abhängig ist

lg
Hey Win...
Nee ich hab keine Therapie gemacht, sondern mein Problemchen selbst in die Hand genommen!!!
Ich bin nämlich der Meinung das man sich, was die Sucht betrifft, nur selber heilen kann!!Hab mir vor 4 Jahren meinen eigenen ganz persönlichen "Plan" erstellt und mich strikt daran gehalten(von dem Tag an kein einziges Mal mehr konsumiert!!!)...egal wer von aussen was gesagt hat!!Denn immer dann, wenn ich das getan hab was meine Familie oder die Drogenberatung wollte ging der Schuß nach hinten los!!!
Nachsorge mach ich eigentlich auch nicht direkt...ich geh halt alle 4 Wochen zu meinem Ex-Metha Arzt(er macht auch Psychotherapie!!!) und quatsch ein wenig mit ihm!!!Den kann ich dir wirklich nur wärmstens empfehlen!! Hab schon einige Suchtärzte kennen gelernt, aber er ist die absolute Krönung!!!Und wenn ich seine Unterstützung nicht gehabt hätte, weiß ich nicht ob ich heute da wäre wo ich bin!!
Dein Freund kann zur Nachsorge zur Suchthilfe in die Herzogstraße gehen...auch ein super Verein!! Dort könnte er evtl auch ne ambulante Therapie machen...Das ham sie mir auch angeboten, ist mir aber zu eng strukturiert alles!! Jede Woche Gruppe + 3 Einzelgespräche im Monat is für mich defintiv zu viel...ich bin doch so froh endlich frei zu sein und nicht wegen meiner Sucht an irgendwas gebunden zu sein...
Aber für Leute die grade Clean sind find ich das die Beste Unterstützung!!
Kann dir ja mal wenn du willst die Adressen per PN schicken!!
Naja...ich glaube schon das es ein Unterschied ist, ob du Polytox bist oder nur Heroinabhängig...Vom Heroin hast du nen krassen körperlichen Entzug, Koks dagegen nicht...aber wenn man dazu noch vom Koks runter kommt, verfällt man echt in eine Art Depressionen, die Welt ist dunkel und grau(ohne Antidepressiva hätt ich das niemals gepackt...)...Und sich dann wieder aus diesem Loch, Heroinentzug und Koks abstinenz, zu befreien sind echt Höllenqualen!!
Koks und heroin zusammen sind so ziemlich das Schlimmste was einem überhaupt passieren kann!!
Liebe Grüße...
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Beitrag Do., 22.11.2007, 01:00

Hallo Leute,

jetzt meld ich mich auch nochmal zu Wort - da ich ziemliche Probleme mit meiner Poly habe.

Es ist so, dass ich ständig irgendwas konsumiere. Am öftesten wohl Morphium. Aber auch Benzos und Kokain. Wenn was zu kiffen da ist, kiffe ich auch.
Nun, irgendwie habe ich ja das Glück, dass noch keine körperliche Abhängigkeit besteht. Zumindest keine allzuschlimme. Ich weiß, dass ich wegen dem Morphium vielleicht ein bis zwei Tage Probleme hätte, dann wäre ich allerdings weg davon.

Was also kann ich tun? Entgiften wäre Blödsinn - wovon denn? Da ich auf nichts körperlich drauf bin, kann ich auch von nichts entgiften.

Denkt ihr, dass eine Psychotherapie helfen könnte?

Mir ist immer völlig egal woher ich meine "Welle" habe - hauptsache ich hab eine.
Es ist einfach reine Wellengeilheit um die Realität nicht mehr mitzubekommen ...
Wer soll da helfen?

lg
sensi

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Unicorn
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Beitrag Mi., 28.11.2007, 22:10

Hmm ich hätte eine Frage zu dem Thema ....
Glaubt ihr, mann kann auch "zeitweise" Poly sein ?
Bei mir ist es so, dass ich so ziemlich alles nehme (außer H - mehrere schlechte Erfahrungen), sofern ich Gelegenheit habe
Das heißt, früher, in der Teenagerzeit hab ich pausenlos Konsumiert, war auch in den entsprechenden Kreisen unterwegs - heute habe ich ein Kind das ich sehr liebe und die Verantwortung darüber ist mir extremst wichtig, und ich habe mich auch schon längst von diesen Kreisen entfernt

Aber wenn ich die möglichkeit habe, an etwas ranzukommen, dann schaff ich es nicht die auszulassen - also es kommt vielleicht alle paar Monate mal vor dass meine kleine bei der Oma schläft - aber dann, ja dann - dann will ich "was" haben, und nocheinmal in die alten Zeiten eintauchen die ja so unbeschwert waren (aber auch ziellos und selbstzerstörend)
Meistens kommen dann Upper - am liebsten in Kombi mit nem Joint oder Alk "zum Einsatz"

Das "lustige" dabei ist, dass ich zwar starke Raucherin bin, aber ansonsten im Alltag Drogen ablehne, also ich muss nicht pausenlos Konsumieren - aber ich denke oft daran - ich selber wäre mir egal aber ich will eine gute Mutter sein und das gibt mir genug kraft es zu lassen - so lang meien kleine Anwesend ist - wenn nicht schaltet das hirn ab und will einfach nur mehr "fliegen" und den Rest des Lebens vergessen - egal womit das auch immer funktioniert
Mfg

Gibt dir das Leben Zitronen ? Mach Limonade draus !


KeineAngaben
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 22:27

Als aller erstes: ich möchte niemandem auf die Füße treten, da jeder individuell ist ums niemand gleich.! Aber was ich hier lese, kommt Das ganze was hier niedrer geschrieben und kommentiert ist/ würde, nicht wie ein politoxischer Mensch, rüber.!
Wei gesagt ich möchte niemanden verletzen oder diskriminieren,!!! Aber sorry POLITOX beschränkt sich nicht auf Drogenkonsum!!! Wer wirklich damit zu kämpfen hat , hat das Problem das alles!!! Wirklich alles zur Sucht bzw zum “ Drogenkonsum “ werden kann!!! Ob Amphetamine,Bnzopiene,Morphium, kokain, cNnabin, Halluzinatinofen( LSD, Pilze, Engels Trompete, stechapf etc.... ) poli æußert ich definitiv nicht in Misch-/Drogenkonsum... wer es wirklich ist und nicht denkt es zu sein , kämpft mit zb; essstörugen, schlaf, Sport, Arbeit,oder auch Drogenkonsum, wie die meisten denken und interpretieren...!!! Sorry für die Wort Wahl da ich Verständnisses habe für die die ich nicht fühle , aber deren Existenz ich mich sehr bewusst bin, & Respektiere ... aber etlich :WTF was denkt ihr von euch? Wisst ihr wer ihr seit? Was euch ausmacht? Was euer Problem ist? ??
Poli= mehrfach Abhängigkeit
= poli lässt sich nicht auf Drogenkonsum definieren!!!
= wer wirklich poli ist kämpft mit allem!!: schlaf, essen,Leistung,Arbeit,Sport,Drogen,Verhaltensweisen,lügen,sex... etc es gibt unendlich Dinge weil e auf Alles übertragbar ist!!!
Hoffe ich habe niemanden verletzt... etc. ,
Wollte nur mal sagen entweder ihr lasst euch behandeln regelmäßig, oder ein Guta then über Erich erstellen !!?,.. aber wenn ihr nicht bereit dafür seit , sorry aber hört auf über etwas zu reden von dem ihr definitiv kein Ahnung habt😉
Wer was wirklich fühlt nimmt jede Hilfe die er bekommen kann, weil er verzweifelt ist u d alkaline da niemals raus kommst..!!!
Liebe Grüße
& guten Start in die Woche
Ka


KeineAngaben
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 22:32

Sorry für schreib Fehler Autokorrektur lrs vorhanden😒😉☺️😊😂


Eremit
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Beitrag Mo., 03.12.2018, 22:40

KeineAngaben hat geschrieben:Aber sorry POLITOX beschränkt sich nicht auf Drogenkonsum!!!
Polytoxikomanie – ist eigentlich ein älterer Begriff, heutzutage wird öfter von multiplem Substanzgebrauch gesprochen und geschrieben – ist laut Definition nunmal der gewohnheitsmäßige Konsum von zwei oder mehr psychotropen Substanzen. Darunter fallen nicht nur Drogen (nach dem Betäubungsmittelgesetz), sondern auch andere Substanzen (z.B. auch Psychopharmaka) – aber es müssen eben psychotrope Substanzen sein. Süchte wie z.B. Spielsucht oder ähnliches haben nichts damit zu tun, das ist wieder ein Thema für sich.
KeineAngaben hat geschrieben:aber hört auf über etwas zu reden von dem ihr definitiv kein Ahnung habt
Die Vorschreiber haben auf jeden Fall mehr Ahnung von der Definition des Begriffs Polytoxikomanie als Du.


Eremit
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Beiträge: 8876

Beitrag Mo., 03.12.2018, 22:42

bk-ks.de hat geschrieben:Bei einer Kombination von nichtstoffgebundenen und stoffgebundenen Süchten, wie Spielsucht und Alkoholismus, liegen zwar zwei Abhängigkeitskrankheiten vor, es wird aber nicht die Diagnose Polytoxikomanie verwandt. Dies gilt auch für jene Fälle, bei denen eine Suchtkrankheit auf eine andere folgt, die Stoffe aber nie gleichzeitig konsumiert wurden.
(Quelle: https://www.bk-ks.de/infos-ueber-sucht/ ... oxikomanie)

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Carpincha
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Beitrag Di., 04.12.2018, 13:14

Eremit hat geschrieben: Mo., 03.12.2018, 22:40
KeineAngaben hat geschrieben:aber hört auf über etwas zu reden von dem ihr definitiv kein Ahnung habt
Die Vorschreiber haben auf jeden Fall mehr Ahnung von der Definition des Begriffs Polytoxikomanie als Du.
Und sie haben - zumindest an dieser Stelle - bereits vor elf Jahren aufgehört, darüber zu reden. :lol:

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