Therapeutenkiller

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.

Proserpina
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 16:40

candle. hat geschrieben:Proserpina, ich denke du verharmlost jetzt auch ganz stark. Dennoch bezweifle ich, dass die Forumbeiträge auf User hier großen Einfluß haben. Nachtcafe muß sich eh alleine durchkämpfen.
Diesen Passus verstehe ich jetzt nicht. Klar muss sie alleine da durch, aber was hat das jetzt mit meinem Geschriebenen zu tun?
candle. hat geschrieben:Für mich persönlich ist dieses "Brief zerreißen" einfach gar nicht altersgemäß noch sinnvoll um für sich etwas zu erreichen. Das muß ihr erstmal klar werden. Immer weglaufen und meinen, der Therapeut war dann eben nicht richtig, ist natürlich irgendwo eine schwache Ausrede. Damit kommt man meistens auch nicht weiter.
Hm.... wie gesagt, ich kann das Zerreißen nachvollziehen, habe ich ja begründet. Und, einen Therapeuten auch mal zu wechseln, bedeutet nicht unbedingt Flucht, sondern womöglich auch (konstruktive) Flexibilität. Wenn ich merke, dass ich mit einem ums Verrecken nicht weiterkomme und mich trotz Bemühen nicht wohlfühle, ist die Wahrscheinlichkeit, dass mit diesem Thera eine Therapie Sinn hat, mE recht gering.

Dann lieber eine neue Suche auf sich nehmen, was ja auch ein Kraftakt ist. Ich denke, so lange das nicht öfter/andauernd passiert, ist dagegen nichts einzuwenden. Aber noch ist doch eh alles offen und wir gackern folglich gerade über ungelegte Eier.

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candle.
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 16:51

flowerbomb2 hat geschrieben: Moment mal. Der Therapeut hat vorgeschlagen, ..
Du willst damit sagen, dass du selber nur tust was man dir vorschlägt? Meinst du nicht, es hätte noch eine dritte oder vierte Lösung gegeben?

Proserpina genau! Eigentlich geht es ja nur um eine Begriffserklärung, die werde ich mir gleich nochmal raussuchen. Ich hatte schon die tolle Idee dazu einen Selbsttest zu initiieren.

candle
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Proserpina
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 16:58

candle. hat geschrieben:Ich hatte schon die tolle Idee dazu einen Selbsttest zu initiieren.
Ymmd!

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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:01

Was denn z.B.?

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candle.
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:06

flowerbomb2 hat geschrieben:Was denn z.B.?
flowerbomb, das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Machst du wirklich nie Vorschläge oder fragst nach wie du Dinge noch lösen könntest?

Therapie ist eine Krücke, laufen muß man selber bzw. man bestimmt auch die Richtung selber.

candle
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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:17

es ist nicht dein Ernst, dass du jetzt keinen Vorschlag parat hast, nachdem ja anscheinend andere Alternativen in Betracht kommen

Natürlich mache ich Vorschläge, aber in dem Fall fällt mir nichts ein. Dir anscheinend auch nicht ohne Zeit zu haben zu überlegen, sonst hättest du es ja geschrieben..

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candle.
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:29

Man kann mit dem Therapeuten reden. Oder man macht den Versuch erstmal nur einen Satz vorzulesen. Oder sagen, den Brief zerriße ich nicht, bringe ihn aber wieder mit und würde es nochmal gerne versuchen.

Vielleicht liegt es auch am Therapeuten, vielleicht aber auch nicht. Es ist ja bekanntlich so, dass "man" mal den Tritt den den Allerwertesten braucht- ich auch und es hat funktioniert.

Für mich bleibt immer die geheimnisvolle Frage offen, warum manche es einfach nicht können,habe dazu schon vom Therapeuten eine gelungene Antwort zu bekommen, würde hier aber den Rahmen sprengen.

REDEN ist wichtig. Und flowerbomb, sag doch gleich, dass dir nichts einfällt.

Das Problem bleibt ja dennoch.

Nennen wir doch umtransformiert den "Therapeutenkiller" einfach den "Schlag vor den Bug", den "Wachrüttler" oder "Tritt in den Popo" oder den "Kopf waschen", vielleicht wirkt das ja nicht gar so hart auf einige User hier.

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stern
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:33

candle. hat geschrieben:WAS ist an der Sache DRAN, dass mich der Therapeut SO nennt?
Bei sachlicher Kritik fragt man=ich sich das für gewöhnlich... aber bitteschön: Was haben abwertende Begriffe (und diese Tendenz wohnt diesem Begriff inne) in einer PT zu suchen. Nachtcafés Thera hat sie schließlich überlebt (sic!, vgl. "Killer"). Das ist dermaßen überzogen, dass die wenigstens Menschen, unterstelle ich, dann noch fragen, wieviel dran ist.. ebenso wie wenn mich (noch überzogener zur Verdeutlichung) jemand "bl*de K*h" nennen würde... da würde ich mich auch nicht fragen, ob ich "bl*d bin und/oder eine K*h". Davon abgesehen kann die Haltung "jemand macht nichts von dem was ich empfehle" oder "dem ist nicht zu helfen / therapieresistenz" evtl. auch eine Abwehrhaltung sein, bei der (unreflektiert) der Anteil beim Patienten gesucht wird... ohne mal die Frage voranzustellen, WORAN es liegen könnte, dass die Therapie nicht so läuft wie erhofft. Ist der Patient vielleicht überfordert... sind Interventionen unpassend, wurde etwas übersehen usw. Und DAS halte ich für das eigentlich unpassende, wenn vorweg nicht darüber geredet werden kann, ganz sachlich, was denn los ist - beide Seiten.
Therapie ist eine Krücke, laufen muß man selber bzw. man bestimmt auch die Richtung selber.
nur wo ist in dem Fall die Krücke *such*???
Zuletzt geändert von stern am Sa., 03.12.2011, 17:38, insgesamt 2-mal geändert.
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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:34

Ich dachte eigentlich, dass ich das mit meiner Frage zum Ausdruck gebracht hätte, dass mir nichts einfällt..

Ich finde generell so eine Art Ultimatum in der Therapie von beiden Seiten nicht angebracht, deshalb fand ich das komisch vom Therapeuten dieses "entweder oder"..

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stern
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:42

Es ist ja bekanntlich so, dass "man" mal den Tritt den den Allerwertesten braucht- ich auch und es hat funktioniert.
Ein Arschtritt (oder etwas im übertragenen Sinne, das qualitativ einem Arschtritt entspricht) ist etwas übergriffiges... von einer Therapie erhoffe ich ein anderes Niveau. Wenn ich dem Therapeuten einen Arschtritt verpasse (oder etwas, was dem qualitativ gleich kommt), dann muss ich ebenfalls damit rechnen, dass mir eine unmissverständliche Grenze gesetzt wird... aber nicht, dass ich getreten werde (oder etwas passiert, was einem Tritt gleich kommt). Sprache verrät manchmal ganz schön viel... selbst wenn klar ist, dass ein Thera nicht wörtlich genommen in den Arsch tritt.
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titus
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:47

Hm, ich weiß nicht, ob die Ablehnung, den Brief zu lesen, nicht grundsätzlich auch anders gelesen werden könnte. Es kann ja immerhin sein, dass er die Patientin ermuntern wollte, die 'Stimme' zu erheben. Dem Anderen einen Brief in die Hand zu drücken, kann so was von 'Weglaufen' haben. Wobei ich den Satz "...oder vernichten Sie es" schon ziemlich schlimm finde, denn damit wird ja angedeutet, dass die Gedanken von Nachtcafé vernichtenswert (= belanglos) sind - und das wiederum ist ein Problem, mit dem sich viele Patienten rumschlagen, dass sie selbst ihre eigenen Gefühle für unwichtig oder gar falsch halten! Dadurch, dass der Therapeut nun dieses Vernichten als Option vorschlägt, wird doch für die Patientin offensichtlich, dass die Möglichkeit besteht, dass er an dem, was sie empfindet, gar nicht interessiert ist - und das geht in einer Therapie ja nun gar nicht!
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:48

Da geb ich Stern Recht..das ist das Niveau von Freunden oder Bekannten und da nehm ich mich auch selbst nicht aus, aber sowas hat in einer Therapie eigentlich keinen Platz.


Proserpina
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 17:58

Jetzt kommen wir der Sache endlich mal näher:
titus hat geschrieben:Hm, ich weiß nicht, ob die Ablehnung, den Brief zu lesen, nicht grundsätzlich auch anders gelesen werden könnte. Es kann ja immerhin sein, dass er die Patientin ermuntern wollte, die 'Stimme' zu erheben. Dem Anderen einen Brief in die Hand zu drücken, kann so was von 'Weglaufen' haben.
Genau! Und prinzipiell das Gleiche, also dieses Provozieren "die Stimme zu erheben", habe ich versucht mit meinen Beispielen zu verdeutlichen. Nämlich, dass ich -genau wie Du- annehme, dass das die Intention sein könnte, weil es eben gar nicht so unüblich zu sein scheint, in dieser Weise zu arbeiten.

Das hat nichts mit bösartigen Erziehungsversuchen zu tun, sondern damit, mit Herausforderungen zu arbeiten.
titus hat geschrieben:Wobei ich den Satz "...oder vernichten Sie es" schon ziemlich schlimm finde, denn(....) dass er an dem, was sie empfindet, gar nicht interessiert ist - und das geht in einer Therapie ja nun gar nicht!
*unterschreibt* Da ist der Thera mE klassisch über das Ziel hinausgeschossen.

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stern
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 18:16

Hm, ich weiß nicht, ob die Ablehnung, den Brief zu lesen, nicht grundsätzlich auch anders gelesen werden könnte. Es kann ja immerhin sein, dass er die Patientin ermuntern wollte, die 'Stimme' zu erheben. Dem Anderen einen Brief in die Hand zu drücken, kann so was von 'Weglaufen' haben.
Genau! Und prinzipiell das Gleiche, also dieses Provozieren "die Stimme zu erheben", habe ich versucht mit meinen Beispielen zu verdeutlich.
Als Ermunterung würde ich Provokationen nicht beschreiben ... sondern es soll zu einem best. Verhalten bewegen, in dem man mehr oder weniger "stichelt"... also ebenfalls wie ein "Arschtritt" nicht sonderlich "schön", wenn man es denn wörtlich nehme (Sprache sagt ja auch einiges aus). Jo... dann liest jemand, der seine Grenzen nicht wahren kann, vielleicht den Brief vor. Alles supi, denn das erwünschte Verhalten wurde ja nun gezeigt? Ich sag' nein... denn ein tiefersitzendes Muster hebelt man so nicht aus. Sonst bräucht's gar keine Therapien... denn wenn das funktionieren würde, bräuchte man Patienten nur an eine Apperatur anzuschließen, die einen Impuls ausendet, wenn man nicht das erwünschte, vielleicht sogar in der Tat nicht "gesundheitsförderliche" Verhalten an den Tag legt.

Sondern: Warum nicht erstmal fragen, was es denn so schwer macht, den Brief vorzulesen... oder warum läuft jemand weg... spielt Scham eine Rolle... traut sich jemand nicht... hat jemand Angst, usw. Und dann kann man ja daran erstmal anzusetzen, was vermutlich die Chance erhöht, dass man ein Muster überwinden kann. Jemanden zu etwas bringen ist IMO eine viel geringere Kunst... die zudem nur äußerst vordergründig eine Lösung beinhaltet... ebenso wenn ich jemanden an den Therapiestuhl fesseln würde. Dann bleibt derjeniger zwar hocken... aber mental ist er längst weggelaufen... meine Meinung.

Seit ich mit mir selbst "liebevoller" umgehen kann, kann ich solchem Verhalten noch weniger abgewinnen als zuvor .
Zuletzt geändert von stern am Sa., 03.12.2011, 18:34, insgesamt 2-mal geändert.
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candle.
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Beitrag Sa., 03.12.2011, 18:27

flowerbomb2 hat geschrieben:Ich finde generell so eine Art Ultimatum in der Therapie von beiden Seiten nicht angebracht, deshalb fand ich das komisch vom Therapeuten dieses "entweder oder"..
Wie würdest du es denn lösen?

"Entweder oder" hat eben immer noch enorm Handlungsspielraum und besser als zu sagen: Hiermit breche ich die Therapie ab, ODER?

Problem ist hierbei, dass wir weder Therapeuten sind und zudem offenbar diese Erfahrungen sehr selten gemacht werden, was ja auch für sich spricht. Ich kann mir ja auch nur mit meinem Wissen Spekulationen erarbeiten, was mich immer wieder zu der Frage führt: Warum diskutiert man dann überhaupt?

candle
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