Therapeut bei facebook gefunden

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 11:56

@ ExtraordinaryGirl
Wie sieht es mit den Rechten des Therapeuten und der Eigenverantwortung des Patienten aus?
Hast du selber schon mal Psychoanalyse gemacht?
Wenn ja, dann solltest du eigentlich verstehen, wo das Problem der TE liegt. Es geht darum, dass durch das Erfahren persönlicher Dinge über den Therapeuten ein wesentlicher Bestandteil der PA nicht mehr funktioniert, nämlich die Übertragung. Das könnte nach Auffassung der PA den therapeutischen Prozess gefährden. Und genau das ist doch die Sorge der TE.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Vincent
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 11:59

Ja, Jenny, das hatte ich dann wohl überlesen.

(Polizisten sind nach ihrem Gelöbnis gegenüber dem Staat bzw. dem Bundesland immer im Dienst - 24 Stunden am Tag!)
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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hopelife
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 12:03

Ego, die frage ist viel zu allgemein. Hast du noch nie jemanden gegoogelt?

Wenn ein Patient ihren Therapeutin verführen will gehört das auch nicht zur Eigenverantwortung.

Therapie ist einfach ein sensibler Bereich und nicht umsonst ist es nicht gestattet von seinem Privatleben in der Pa zu erzählen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 12:07

@ chaosfee
Naja, es gibt ja auch sehr viele Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen der PA. Die einen sind halt mehr, die anderen minder abstinent. Und der Patient kann sich aussuchen, was ihm besser passt.
Ich bin ganz deiner Meinung. Ich gehe jedoch in diesem Thread auf die TE und ihre Sorge ein. Ich selber denke, dass es der Therapie keinen Abbruch tut, wenn Realität einfließt. Ich persönlich habe kein Problem damit.

Aber: Wieviel Realität darf in eine Therapie fließen? Ist es vertretbar, wenn eine Klientin erfährt, was ihr alter Therapeut über eine 30 Jahre jüngere Frau so für Sprüche von sich gibt? Versetz dich mal in eine Klientin, die sexuellen Missbrauch erleben musste und die dann so einen spruch von ihrem Therapeuten in der Öffentlichkeit lesen muss.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 12:24

Jenny, was soll das jetzt?

Ich habe genau darüber in einem der letzten Beiträge etwas geschrieben und werde deshalb nicht auf deinen Beitrag eingehen.

-

Natürlich habe ich schon einmal jemanden gegoogelt. Habe ich (auch wenn ich nicht stolz darauf bin) bisher bei allen Therapeuten/Therapeutinnen getan, natürlich nicht mit der Vorstellung, nur Informationen zu finden, die mir gefallen.

So war es manchmal auch, mich hat das aber nicht daran gehindert, etwas auf sie zu übertragen. Damit sage ich nicht, dass das bei allen der Fall ist.

Ich habe die Frage nur gestellt, weil ich mich über Aussagen wundere, die bei mir den Eindruck erwecken, dass ein Therapeut oder eine Therapeutin bei ALLEM, was er oder sie tut, auch an die Patienten denken muss.

Dass sind aber selbstständige Menschen, die auch ein Recht auf ein selbstständiges Leben haben. Und es gibt sogar solche unter ihnen, die es wichtig für sich UND die Patienten halten, das so zu kommunizieren. Wer grundsätzlich ein Problem damit hat, ist dann wohl bei jemandem anderen besser aufgehoben, fühlt sich vielleicht auch in einer PA wohler als sonst irgendwo.

Aber ich hatte irgendwie geahnt, dass es ein Fehler ist, soetwas anzusprechen und wenn man mich deshalb angreifen sollte, bin ich wieder draußen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


chaosfee
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 12:33

Da bin ich aber auch wieder bei dem Argument, dass mir dieser Spruch ja nicht aufgedrückt wurde. Ich kann eben nicht erwarten, dass er sich komplett abschirmt, was m.E. auch nur schwer möglich ist. Da reicht es schon, wenn ein entfernter Bekannter ein Foto von mir irgendwo veröffentlicht.

Wieviel Realität darf sein? Solange der Therapeut nichts Unsittliches tut oder von sich gibt, finde ich, kann man ihm hier keinen Vorwurf machen. Es sollte ihm eigentlich eher peinlich sein, daher denke ich auch, dass er das nicht bewusst öffentlich gesetzt hat. Was während der 50 Minuten/Woche passiert, ist etwas anderes, da gehe ich mit dir d'accord. Auch, was außerhalb der 50 Minuten bewusst an Kommunikation bewusst an die Patientin geht. Aber nichts, was die Patientin, wenn sie gezielt danach sucht, findet. Das grenzt für mich an Verstecken.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 12:40

@ ExtraordinaryGirl
Jenny, was soll das jetzt?
Mein Posting war nicht böse gemeint. Sorry wenn es bei dir so rüberkam.
Aber ich hatte irgendwie geahnt, dass es ein Fehler ist, soetwas anzusprechen und wenn man mich deshalb angreifen sollte, bin ich wieder draußen.
Niemand greift dich an. Ich zumindest nicht.
Ich denke, dass es da gerade ein Kommunikationsproblem zwischen uns gibt.
Du schreibst und diskutierst sehr allgemein darüber, ob Therapeuten gar nichts privat machen dürfen, immer an ihre Klienten denken müssen.
Ich hingegen habe bei meinen Postings die TE, ihre Sorge (PA, Abstinenz, Übertragung) und den Spruch ihres Therapeuten im Hinterkopf.
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rosenstil
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 12:55

nach einem Therapeuten zu googeln hat nicht unbedingt mit "stalken" zu tun. Man kann auch googeln um etwas über die Arbeiten des Therapeuten zu erfahren, seinen Werdegang, Veröffentlichungen etc. Das ist vollkommen legitim und auch heutzutage üblich, dass das Medium Internet dafür genutzt wird.

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Nozi
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 13:13

ich hab jetzt die zusatzdiskussionen nicht gelesen, nur zur eingangsfrage: ich finde das sehr unprofessionell, meine freundin ist therapeutin und die hat zwar einen fb-account, aber der ist so eingerichtet, dass sie nicht einfach so gefunden werden kann. aus exakt den beschriebenen gründen. würde ihm das an deiner stelle unbedingt mitteilen, dass es einen sehr schlechten eindruck macht!
lg
nozi

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Beitrag Mi., 11.06.2014, 13:44

Okay, Jenny, dann tut es mir leid, was ich geschrieben habe.

Ich hatte bei gewissen Beiträgen den Eindruck (und da meine ich jetzt nicht dich spezifisch), dass es nicht mehr um die Therapie der TE oder der Psychoanalyse als eine von verschiedenen gleichwertigen Therapieformen ging, sondern dass so formuliert wurde, als würde man sich auf Therapeuten bzw. Therapien im Allgemeinen beziehen.

Was den Spruch angeht, mag ich mich jetzt nicht groß äußern, ich kann die Diskussion darum auch nicht ganz nachvollziehen.

Und bin auch IM ALLGEMEINEN der Ansicht, dass ein Therapeut nicht bei allem, was er außerhalb der Therapie tut, darauf Rücksicht nehmen muss, dass das vielleicht irgendwann eine seiner Patienten mitkriegen könnte, der vielleicht davon getriggert wird. Das hätte für mich etwas von permanenter Fürsorge und einer Beziehung, in der niemand selbstständig agieren darf ... Und hört sich für mich nicht wirklich gesund an.

Ich will aber nicht bestreiten, dass es in diesem speziellen Fall (TE) vielleicht unangebracht ist, dass der Therapeut so sein Facebook-Profil handhabt - wenn es denn seines ist.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 13:56

@ ExtraordinaryGirl
Okay, Jenny, dann tut es mir leid, was ich geschrieben habe.
Kein Problem

Letztendlich ist ja gut, dass Menschen verschiedene Meinungen haben. Stell dir mal vor, alle würden eine einzige therapeutische Praxis stürmen
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 14:11

Danke.

Eine witzige Vorstellung.

Ich finde es auch gut, dass es so viele verschiedene Therapeuten gibt - so findet (hoffentlich) jeder Patientin irgendwann den, der für ihn am Besten geeignet ist.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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hopelife
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 14:58

Ego es ging mir nicht darum, aber du hast ja so denke ich mich persönlich angesprochen. Was mit der Eigenverantwortlichkeit ist.
Was ist daran so schlimm einen Namen zu googeln. Ich habe das hunderte male gemacht. Es ist nichts für was ich mich schämen müsste.
Es ist doch eigentlich keine grundsätzliche Diskussion.
Sehe das aber wie Jenni

Es soll ja Frauen geben,die daran nichts schlimmes finden,wenn ein Mann auf eine pubertierende steht.
Aber wehe das hätte eine Therapeutin Mitte fünfzig einer 20 jährigen geschrieben, wäre wahrscheinlich hier eine ganz andere Diskussion geworden, aber bei männlichem Therapeuten ist das natürlich ganz normal. Er hätte schließlich ein Privatleben.
Das stimmt. Dennoch ich würde meinen, dass es Frauen die ihren Therapeuten in einer ganz anderen Rolle wahrnehmen retraumatisieren könnte.
Das passiert automatisch, ich glaube nicht, dass det Patienten eine Idealisierung unbedingt beeinflussen kann, wenn dieser sich auf den Prozess der Therapien einlässt.
Es bleibt nunmal ein Therapeut. LG
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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hopelife
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 15:03

Hätte ich meine ehemaligen Therapeutin mit einer Frau meines Alters irgendwie knutschen gesehen, mich hätte man sicher reanimieren müssen. Soviel zur Idealisierung während einer Therapie.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Fify
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Beitrag Mi., 11.06.2014, 15:06

Also ich weiß nicht, aber vermutlich steigert ihr euch in etwas rein.
Stellt euch vor, das ist ein Kommentar zur eigenen Tochter. Du bist ein Dreamgirl. Und das ist nur als Aufmunterung gemeint, weil sich grad der Freund von der Tochter getrennt hat und war als Aufmunterung gemeint, dass sie doch toll ist.

Das wäre mal eine ganz andere Interpretation.

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