Was ist das für eine Depressionsform?

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candle.
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 14:10

Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 13:50 Ich habe Angst davor, wenn ich die Diagnose Depression loswerde, dass ich dann ohne finanzielle Unterstützung dastehe.
Na endlich: Von daher weht der Wind!? Da mache dir mal keine Sorgen, du wirst sicher immer staatliche Unterstützung bekommen solange du organisierst, dass das beantragt werden kann und was alles dazu gehört. Da sind deine Persönlichkeitsstörung und deine Vita wohl schon eindeutig genug und diese andere ominöse schwere Krankheit. Die Frage ist wohl dann nur, ob du in einem betreuten Wohnen bleiben kannst oder woanders hin mußt, wenn deine andere Erkrankung so schwerwiegend ist, dass du intensive medizinische Behandlung brauchst. Du schriebst ja, dass das abzusehen ist, dass die Lebenserwartung nicht so hoch ist?

Wer macht denn im Notfall deine Sachen? Deine Mutter? Würde die dich betreuen?

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 14:28

Meine Mutter würde sich da wohl eher nicht drum kümmern. Ich muss dann gucken wie es wird, mir eventuell auch Hilfe holen, falls es zu bürokratischen Problemen kommen sollte.

Was ich mich jetzt im Nachhinein noch frage: Wäre es besser gewesen, wenn ich bei den Ärzten von Anfang an ehrlicher mit der Beschreibung von den Symptomen gewesen wäre?
Also wenn ich betont hätte, dass die Depression nur bei unangenehmen Tätigkeiten auftritt?

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Krümmelmonster
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 14:45

Hallo Kimba,
eigentlich ist es doch egal welche Diagnose ,
wichtig ist doch das du untergbebracht bist.
Mit Depression als Diagnosse kann man doch leben.
Zuletzt geändert von Krümmelmonster am Fr., 29.09.2017, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.


candle.
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 14:47

Was steht denn an? Bist du beim Gutachter angemeldet? Bist du noch im ALG II Bezug?

Ich meine wie kommst du darauf, dass du nicht mehr unterstützt wirst?

Was hast du denn für eine Krankheit? Mir fällt da jetzt nur MS oder Mukoviszidose ein. Das wäre schon schlimm genug für weitere Unterstützung.

Ich kann dir nur sagen, dass ich selber den Eindruck habe, dass eine Depression für Hilfe oft nicht ausreicht, ergo nicht so wirklich anerkannt wird bis jetzt als schwere Erkrankung.

Ich denke, du machst hier besser Butter bei die Fische statt rumzurätseln wie du mit welcher Diagnose zu Geld kommst. UND gehe an die entsprechenden sozialen Stellen und mache dich dort schlau.

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Krümmelmonster
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 14:54

Vielleicht kannst du einen Betreuer für dich beantragen.


Alyssa
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 15:12

Dann lass das doch von nem Psychiater abklären. Leg alle Karten auf den Tisch, drucke ihm meinetwegen diesen Thread aus, dann bekommt er gute Einsicht in deine innere Welt und wie du Dinge erlebst/empfindest.
Über deine körperliche Behinderung musst du ihn auch informieren.
Zusammen mit den Gesprächen, die er mit dir führen wird, wird das alles Grundlage seiner Diagnose sein.

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Hiob
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 15:24

"Dann lass das doch von nem Psychiater abklären."

Ja, abklären ist das richtige Wort. Der Psychiater gibt dem, was du ihm dann beschreibst einen lateinischen Namen, er schickt die Rechnung der Kasse, du bedankst dich und gehst heim. Zuhause fällt dir auf, das nutzt dir noch nichts, weil er dir trotzdem nicht helfen kann, aber dann hast du zumindest was übers Gesundheitswesen gelernt.


Alyssa
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 16:36

Hiob, ich denke, das kommt auf den Psychaiter drauf an. Und darauf, wie scharf ein Patient auf eine Diagnose ist bzw. wie sehr er meint, eine Diagnose in Form eines Fachausdruckes oder Zahlenschlüssels zu brauchen.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 17:58

@candle.: Das Problem, dass Depressionen nicht als schwere und vor allem unheilbare (!) Krankheit gilt, bekomme ich ja seit ein paar Jahren auch schon zu spüren.
Mein Wunsch war es damals, diese Diagnose zu bekommen, damit ich nie wieder zu etwas gezwungen werden kann, damit man mich mein Leben lang nicht fordert und für mich zahlt.
Dass das so nicht klappt, wusste ich damals nicht. Deshalb war/bin ich so scharf auf diese Diagnose.

Persönlichkeitsstörungen werden ja in der Regel als nicht so schwer gewertet als dass man deshalb nicht arbeiten kann. Eine schwere Depression, bei der man nur noch antriebslos im Bett liegt, in der Regel schon. Ich wollte bewusst als so jemand eingestuft werden. Erst als ich Antidepressiva einnahm und diese nicht vertrug, habe ich diese Sache überdacht.
Denn das ist nicht das was ich wollte, ich wollte ja als schwer krank eingestuft werden, OHNE daran etwas ändern zu müssen. Ich wusste damals nicht, dass, wenn man mit Depressionen diagnostiziert wird, dazu gebracht wird an sich zu arbeiten.
Denn das wollte ich nie!

@Alyssa: Davor habe ich Angst! Das würde bestimmt zu Ärger führen oder es wird mir nicht geglaubt.
Ich frage mich manchmal schon, ob ich verrückt bin, dass ich sowas gemacht habe.

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Krümmelmonster
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 18:43

@ Kimba du hast doch geschrieben das du auch Krank bist und eine Diagnose Depression hast.
Es ist auch der fall, das deine Eltern ein Teil zahlen.
Was passiert, wenn du keine Depression hättest müsstest du das Pflege-Wohnheim verlassen?
Was heist arbeiten? wenn du Krank bist ohne Depression brauchst du doch auch nicht arbeiten gehen.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 20:27

Ja, ich müsste dann das Wohnheim verlassen.
Zwar habe ich noch die Persönlichkeitsstörung, aber die ist wenn überhaupt nur leicht ausgeprägt. Allerdings übertreibe ich da ziemlich in den Symptomen im Alltag. Das hat verschiedene Gründe. Ich bin es auch nicht mehr gewohnt, mich normal zu verhalten.

Was ich wirklich an psychischen Problemen habe, sind starke Ängste, Albträume, Aggressionen,, soziale Isolierung und vor allem das Gefühl chronisch neben mir zu stehen bzw. in einer Art Blase gefangen zu sein aufgrund dem Erlebten, was mir keiner glaubt. Vorher hatte ich diese Gefühle und Probleme nicht. Ich bin seitdem ziemlich verändert, aber da mir das keiner glaubt, spreche ich es nicht mehr an.
Vermutlich denkt mein Umfeld, diese Symtome (von denen sie eh nicht alle mitbekommen) gehören zu meiner Persönlichkeitsstörung.
Sollen sie doch denken was sie wollen, sie glauben mir ja eh nicht.

Mein Leben ist seitdem quasi eh vorbei.
Ich muss jetzt nur noch zusehen, wie ich finanziell über die Runden komme.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 20:40

Krümmelmonster hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 13:41 welche diagnose wünscht du dir?
Diagnosen als Wunschkonzert, auch mal eine Idee.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Krümmelmonster
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 21:26

Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 17:58
Ich frage mich manchmal schon, ob ich verrückt bin, dass ich sowas gemacht habe.
Schau mal die Welt doch an. Wieviel verrückte auf der Welt rumlaufen, da fällst du auch nicht mehr auf. ;)


Alyssa
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 23:24

Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 20:27 Was ich wirklich an psychischen Problemen habe, sind starke Ängste, Albträume, Aggressionen,, soziale Isolierung und vor allem das Gefühl chronisch neben mir zu stehen bzw. in einer Art Blase gefangen zu sein
Kommt das evtl. daher, dass du dir ein Leben geschaffen hast durch Lügen/Übertreiben, das dir nun nicht mehr gefällt, weil es doch nicht so toll ist wie du dachtest?
Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 20:27Mein Leben ist seitdem quasi eh vorbei.
Ja wenn das so ist, ist wohl Hopfen und Malz verloren...
Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 20:27Das Problem, dass Depressionen nicht als schwere und vor allem unheilbare (!) Krankheit gilt
Das finde ich auch gut so, denn alles andere wäre fatal. Für den Depressiven und auch für die Gesellschaft.
Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 20:27Mein Wunsch war es damals, diese Diagnose zu bekommen, damit ich nie wieder zu etwas gezwungen werden kann, damit man mich mein Leben lang nicht fordert und für mich zahlt.
Tja, das hat nicht geklappt, jetzt spürst du die Konsequenzen deines Handelns. Was nun?
Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 20:27Dass das so nicht klappt, wusste ich damals nicht. Deshalb war/bin ich so scharf auf diese Diagnose.
Dann musst du wohl noch ein bisschen mit den Symptomen tricksen. Und akzeptieren, dass es dir psychisch schlecht geht, weil dein Leben auf einer Unehrlichkeit beruht, die dir jetzt zum Verhängnis wird.
Oder du ziehst die Reissleine, bist ehrlich zu dir und den Ärzten, schaust, ob du aufgrund deiner körperlichen Behinderung in ein anderes Heim aufgenommen wirst und ackerst dich aus deinem Loch wieder raus.

Übrigens, ausgeprägte Persönlichkeitsstörungen können einen schon so hemmen und lahmlegen, dass ein vernünftiger Alltag nicht mehr funktioniert. Über Jahre hinweg und immer wieder. Da ist dann erstmal Klinik angesagt, danach Tagesklinik oder ambulante Therapie, und meist auch noch soziale Wiedereingliederung und berufsfördernde Massnahmen.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Sa., 30.09.2017, 01:12

Alyssa hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 23:24
Kimba&Blacky hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 20:27 Was ich wirklich an psychischen Problemen habe, sind starke Ängste, Albträume, Aggressionen,, soziale Isolierung und vor allem das Gefühl chronisch neben mir zu stehen bzw. in einer Art Blase gefangen zu sein
Kommt das evtl. daher, dass du dir ein Leben geschaffen hast durch Lügen/Übertreiben, das dir nun nicht mehr gefällt, weil es doch nicht so toll ist wie du dachtest?
Nein, das kommt daher, weil deshalb etwas passiert ist, über das ich nicht reden kann. Ich denke, es war eine Art natürliche Strafe für mein vorausgegangenes Verhalten.
Nur allein durch die Lügen und Übertreibungen und dem daraus entstandenen schlechten Gewissen wird man wohl kaum solche Symptome entwickeln. Jedenfalls, wenn man nicht zu starken Schuldgefühlen neigt. Ich hatte ja, bis diese Sache passiert ist, eigentlich kein großes Problem mit meinem Verhalten.

Alyssa hat geschrieben: Fr., 29.09.2017, 23:24Oder du ziehst die Reissleine, bist ehrlich zu dir und den Ärzten, schaust, ob du aufgrund deiner körperlichen Behinderung in ein anderes Heim aufgenommen wirst und ackerst dich aus deinem Loch wieder raus.
Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen. Allerdings hält mich mein Arzt wirklich für depressiv. Wie soll ich ihm das erklären? Ich habe nämlich Angst, dass es dann zu noch mehr Problemen führt, weil ich laut ihm meine Depression nicht einsehen will, also nicht krankheitseinsichtig bin.
Er kennt die Vorgeschichte nicht.
Ich habe die Diagnose Depression mündlich schon seit der Kindheit und gesichert seit dem jungen Erwachsenenalter. Dann müsste ich ja sagen, dass dies Fehldiagnosen seien, aber das hören Ärzte nicht gerne.

Was kann man da machen?


Ich weiß ja selbst nicht, ob ich nicht doch depressiv bin und es nicht merke? Meine Diagnose wurde zwar u.A. mithilfe von Fragebögen gestellt, aber daran kann man das auch nicht richtig feststellen, denn viele Fragen waren zu schwammig formuliert.

Beispielsweise bei Fragen bezüglich des Interessenverlusts habe ich nicht angegeben, dass ich sehr wohl viele Interessen hatte, wenn ich meinen damaligen Freizeitaktivitäten nachging. Denn danach wurde nicht explizit gefragt, es wurde nur allgemein nach Interessenverlust gefragt. Und den hatte ich ja in Bezug auf Arbeit und viele alterstypische Aktivitäten.
Zudem habe ich leichte autistische Züge und somit eigentlich immer ein bis zwei wechselnde Spezialinteressen, auf die ich mich während dieser Zeit hauptsächlich konzentriere. Also habe ich so gesehen in diesen Phasen einen Interessenverlust bei anderen Sachen.

Bei Fragen zum Thema Schuldgefühle habe ich pauschal angekreuzt, dass ich welche hätte, weil ich dachte, dass ich wegen meines damaligen Verhaltens welche hätte haben müssen .

Oder ob ich in Bezug auf meine Zukunft schwarz sehe, da habe ich natürlich auch "Ja" angekreuzt, weil ich Angst hatte, bald nicht mehr finanziell versorgt zu werden.

Was den sozialen Bereich anging, war ich ja sowieso anders als Gleichaltrige. Nachdem die vorigen Freunde aus meiner Schule nichts mehr mit mir zu tun haben wollten, habe ich mir andere Freunde gesucht, die - ebenso wie ich - anders als der Rest der Gesellschaft sind.
Weil meine Eltern und die Mitarbeiter in der Klinik, in der ich diesen Fragebogen ausfüllen musste, diese andersartigen Freunde nicht richtig akzeptieren wollten und mir nahe legten, mir wieder normale Freunde zu suchen, habe ich deshalb bei der Frage, ob ich mich sozial isolieren würde, auch "Ja" angekreuzt, obwohl es eigentlich nicht stimmte.

Bei Fragen zu Schlafstörungen habe ich auch angekreuzt, dass ich welche hätte obwohl ich wusste, dass diese andere Gründe haben.

Bei Fragen zum Thema Grübeleien/depressives Denken habe ich einfach "Ja" angekreuzt, weil mich andere Menschen zuvor als stille, nachdenkliche, gewissenhafte und ernste Person beschrieben haben. Ich wollte aber auch, dass man so über mich denkt.

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