Ich habe mich selbst in der Therapie verloren.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Mo., 02.04.2018, 19:20

Ich kenne das von mir sehr gut. Ich habe mir dann gesagt, wenn ich mich übergeben muss, passiert es halt. Ist bislang nicht geschehen. Nur ich hab mir dadurch ein bissl Druck genommen. Es ist so schlimm, weil es an früheres erinnert. Aber jetzt passiert nie haargenau dasselbe. Mir hat Ablenkung zudem geholfen. Und wenns gar nicht anders ging, hab ich mich dem Gefühl hingegeben. Überlebt habe ich es immer. Liebe Gedankentanz...tut mir Leid, dass du dich gerade so da durch quälen musst. Und nicht vergessen trotz allem: es ist "nur" Therapie, nicht das reale Leben. Es ist möglich, dass du entscheidest, wie viel Raum das Ganze bei dir einnimmt. Viel, viel Kraft!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Mo., 02.04.2018, 19:32

Flowfalls hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 19:20 Halte durch, es wird sich lohnen! Nein, nicht nachgeben sondern durchhalten. Weitermachen. Bist Du denn in der Klinik oder ambulant?, hab nicht alles gelesen.
Ambulante Psychoanalyse 3 bis 4 mal Wöchentlich.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Mo., 02.04.2018, 19:38

Philosophia hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 19:20 Und nicht vergessen trotz allem: es ist "nur" Therapie, nicht das reale Leben. Es ist möglich, dass du entscheidest, wie viel Raum das Ganze bei dir einnimmt. Viel, viel Kraft!
Vielen lieben Dank.

Leider bekommen es gerade nicht hin. Es nimmt so viel Raum ein. Zu viel und ich schaffe es nicht dem einhält zu Gebieten. Sobald es nur kurz leise wird, stecke ich wieder mitten drin.
Die Gefühle kommen aus dem Alten und vermischen sich mit dem was passiert ist. Ganz furchtbares Gefühl. Rastlos... aber ja überleben werde ich es. Daran zweifle ich nicht. Wollte mich selbst aber nie wieder so fühlen müssen.
Ich habe wirklich tiefe Angst vor morgen.

Rational weiss ich, das meine Therapeutin auch "nur" ein Mensch ist.
Emotional allerdings, empfinde ich sie gerade wie mein Henker. Ich weiss hört sich verrückt an....
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Mo., 02.04.2018, 19:41

Nein, hört sich nicht verrückt an... ich kenne es. Ich hatte aber das Glück, dass das bei mir in den Sitzungen verschwand... aber dazwischen war stets Hölle.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung


Flowfalls
Forums-Insider
Forums-Insider
anderes/other, 80
Beiträge: 293

Beitrag Mo., 02.04.2018, 21:09

Gedankentanz hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 19:32
Flowfalls hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 19:20 Halte durch, es wird sich lohnen! Nein, nicht nachgeben sondern durchhalten. Weitermachen. Bist Du denn in der Klinik oder ambulant?, hab nicht alles gelesen.
Ambulante Psychoanalyse 3 bis 4 mal Wöchentlich.
Wow, das ist viel u. doch schon intensiv.
Aber es wird alles wieder gut. Lege ein Pause wenn das möglich ist. Und dann wieder weitermachen. Ich sage das, weil ich auch an was schwierigen gearbeitet habe (Therapie) u. dann dummerweise abgebrochen. Heute bereue ich es, nicht durchgehalten zu haben. Es hätte mich weitergebracht.

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 3515

Beitrag Mo., 02.04.2018, 21:36

Gedankentanz hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 19:00 Mir Liebe Menschen finden das sich da wer drittes einschalten soll.
Auf keinen Fall! Du kannst an einer schwierigen Situation nicht wachsen, wenn dir jemand anders alles abnimmt. Es geht auch gar nicht darum, zwischen deiner Therapeutin und dir eine Friede-Freude-Eierkuchen-Atmosphäre herzustellen, in der sich alle wohlfühlen. Im wahren Leben geht das auch nicht. DU hast ein starkes Bedürfnis danach, weil du darüber deine Angst kontrollierst. Die Therapie ist dein Testfeld, wo du dich und dein Verhalten kennenlernen kannst, ohne etwas zu riskieren (man muss sich ja nicht zuallererst im Job oder so in die ersten Konflikte stürzen). Dass du dich grad so schlecht fühlst, tut mir leid. Ich kann das auch aus eigener Erfahrung total nachvollziehen. Aber Therapie ist nicht leicht und du nimmst dir selbst etwas, wenn du vor Schwierigkeiten davonläufst.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Mo., 02.04.2018, 21:56

Flowfalls hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 21:09 Heute bereue ich es, nicht durchgehalten zu haben. Es hätte mich weitergebracht.
Und dass ist ja das Verzwickte. Bleiben und alles wird gut?
Oder gehen und alles wird gut?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Mo., 02.04.2018, 22:03

Montana hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 21:36 Aber Therapie ist nicht leicht und du nimmst dir selbst etwas, wenn du vor Schwierigkeiten davonläufst.
Ich bin in meinem Leben nie davon gelaufen, leider. Dadurch brauche ich ja gerade die Therapie, weil ich geblieben bin.
Weil ich immer gehofft habe, alles wird gut.

Nicht leicht ist untertrieben. Selbst meine Therapeutin ist überfordert.
Mir geht's gerade fast so schlimm, wie zu Beginn der Therapie.
Meine Psyche leidet so, das mein Körper reagiert.
Und ich glaube euch, wenn ihr sagt, ihr müsstet auxmch dadurch, aber gerade ist es unerträglich.
Bis morgen Abend ist noch hin.
Habe Migräne, Magen Schmerzen und Übelkeit. Würde jetzt so gerne schlafen, aber sobald ich mich hinlege wird's noch schlimmer.

Eigentlich bin ich keine Heulsuse, im gegenteil, gut gelaunt und stark. Erkenne mich die letzten Tage selbst nicht wieder. Erschrecke mich vor mir selbst...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Benutzeravatar

Krümmelmonster
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 569

Beitrag Mo., 02.04.2018, 22:04

Hallo Gedankentanz,
wenn du so aus dem Gefühlskaos kommst, weil es dich sehr beschäftigt und dich ganz aufwühlt.
vielleicht helfen dir Skills. Igelball oder Entspannungstechnik suche dir was pesönliches was dir gut tut.
Vielleicht hilft dir auch was dich so beschäftigt bevor das du schlafen gehst auf einen Block schreibst.
jetzt kann ich nichts ändern jetzt las ich meine Gegenwart in ruhe und werde mich morgen beschäftigen Gute nacht!
Einfach mit deinem eigenen Wörter. Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Mo., 02.04.2018, 22:13

Danke Krümmelmonster

Was einfach so schwer ist. Zu Beginn als es mir zwischendurch nicht so gut ging, half mir der Gedanke "Morgen kann ich zu meiner Therapeutin." Hat mir den Druck etwas genommen.
Jetzt geht's mir nicht gut, aber wenn ich jetzt daran denke zur Therapeutin zu gehen wird es noch viel schlimmer.

Ich hoffe so sehr, das ich es mit meiner Therapeutin hinbekomme, aber in Moment fühlt es sich eher nach dem Gegenteil an.

Skils sind eine gute Idee, allerdings wenn ich hier jetzt anfange zu malen bekommt mein Mann einen Schrecken. Er ist so schon besorgt. Und ich versuche mich gerade wackerer zu halten als ich mich fühle.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


Widow
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2235

Beitrag Mo., 02.04.2018, 22:29

Gedankentanz hat geschrieben: Und dass ist ja das Verzwickte. Bleiben und alles wird gut?
Oder gehen und alles wird gut?
Soweit ich sehe, machst Du hier einen kategorialen Denkfehler:
Es geht im Leben nicht darum, dass "alles gut wird". - Das wird es nicht mehr, sobald man über 5 Jahre alt ist und eine Vorstellung von Zeit entwickelt hat.
Es geht vielmehr darum, mit dem, was nicht gut werden und nicht gut sein kann, zurecht zu kommen (Edit: Und das heißt auch, sich nicht mehr der Fähigkeit zu berauben, immer wieder im unabwendbaren Nichtgut kleine Glücksinseln anzusteuern.)

Freud beschrieb das bestmögliche Ergebnis einer Psychoanalyse einst folgendermaßen (und ich finde das immer noch treffend und tröstlich):
Es gehe darum, "das individuelle Unglück in das [all]gemeine Unglück zu verwandeln."

Alles Gute für den morgigen Tag!
w

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Gedankentanz
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Mo., 02.04.2018, 22:38

Widow hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 22:29
Gedankentanz hat geschrieben: Und dass ist ja das Verzwickte. Bleiben und alles wird gut?
Oder gehen und alles wird gut?
Soweit ich sehe, machst Du hier einen kategorialen Denkfehler:
Es geht im Leben nicht darum, dass "alles gut wird". - Das wird es nicht mehr, sobald man über 5 Jahre alt ist und eine Vorstellung von Zeit entwickelt hat.
Es geht vielmehr darum, mit dem, was nicht gut werden und nicht gut sein kann, zurecht zu kommen.

Freud beschrieb das bestmögliche Ergebnis einer Psychoanalyse einst folgendermaßen (und ich finde das immer noch treffend und tröstlich):
Es gehe darum, "das individuelle Unglück in das [all]gemeine Unglück zu verwandeln."

Alles Gute für den morgigen Tag!
w
Widow danke.

Du hast recht, ab 5 kommt ein anderes Verständniss.
Allerdings liegt gut im Auge des Betrachters. Was für mich gut ist, ist es für andere bei weitem noch nicht. Da bin ich sehr genügsam.
Gut heisst für mich, eine gemeinsame Ebene mit meiner Therapeutin zu finden in dem wir wieder aufeinander zugehen können.
In dem wir nicht gegenseitig aneinander zerren. In dem Wut zwar sein darf aber den anderen nicht erdrückt.
Das wir beide Atmen können ohne uns gegenseitig die Luft zu nehmen.

Einst beschrieb meine Therapeutin uns, wir wären wie zwei Magneten die einander anziehen und wo nichts mehr dazwischen passt. In dem Moment wüsste ich nicht was sie meinte, aber jetzt umso deutlicher...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

Benutzeravatar

Kirchenmaus
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 1317

Beitrag Mo., 02.04.2018, 23:35

Hallo Gedankentanz,

ich möchte dir dalassen, dass für mich ein dreijährige Analyse nicht gut war.

Ich habe eine Bindungsproblematik und eine komplexe Traumafolgestörung. Für mich war eine warmherzigere, parteiische Verhaltenstherapeutin, die mit mir Traumakonfrontation macht, schließlich das Richtige.

Ganz vielleicht ist die Therapieform nicht optimal für dich.

Lieben Gruß
KM
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4678

Beitrag Di., 03.04.2018, 05:14

Das "alles gut" stößt mir auch mal wieder auf. Es geht um das Verstehen, um Wahrhaftigkeit.
Die Magnetenaussage deiner Thera hätte mich persönlich wahnsinnig gemacht. Alles, was mit - meiner Meinung nach - zu viel Nähe verbunden ist, versetzte mich in Horror. Auch dass es zwischendurch wieder symptomatisch mieser wird, kann vorkommen - bei mir geschah dies tatsächlich auch nach einem Jahr in Analyse.
Du, wenn sich aber ihre Nähe für dich toxisch anfühlt, würde ich das ansprechen und so benennen. Entweder ihr könnt dann damit arbeiten oder nicht. Wenn nicht, ist es vermutlich besser sich zu trennen, aber ich wünsche dir, dass sie da gut mit dir umgeht. Bisweilen erscheint sie in deinen Schilderungen doch unangenehm fordernd, was Nähe betrifft, was mir persönlich auch nicht zusagen würde. Sie kann sich die ja im therapeutischen Kontext wünschen, aber wenn sie da übertrieben drängelt, finde ich das schwierig.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3703

Beitrag Di., 03.04.2018, 06:25

...ich schreibe dir gleich eine PN...
LG

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag