abgeschl. Psychotherapieausbildung? wie herausfinden?

Spezielle Fragen zur Lage in Österreich
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metropolis
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Beitrag So., 08.11.2009, 20:32

R.L.Fellner hat geschrieben: hier finden Sie Links sowohl zu den Listen der eingetragenen Therapeuten (für Österreich ist die "Amtliche Datenbank" relevant)
Weiß jemand ob es solche amtlichen Listen auch für Deutschland gibt???

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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Aneurysm
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Beitrag So., 08.11.2009, 20:35

Hm, ich denke, ich werd mal beim Ministerium nachfragen, ob es theoreitsch auch ein Fehler in der Datenbank sein könnte. Wenn die das ausschließen, werde ich mich genauer erkundigen und dazu wohl auch ihren Namen hergeben müssen... Ich werde euch am Laufenden halten. Liebe Grüße, Aneu
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Aneurysm
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Beitrag So., 08.11.2009, 20:38

@metropolis: Nein, weiß ich leider nicht ... ich wollte hier jetzt aber keine Massenhysterie auslösen Ich hatte ja schon lange den konkreten Verdacht...sonst hätte ich ja auch gar nicht nachgeforscht. Liebe Grüße
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Aneurysm
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Beitrag Do., 10.12.2009, 11:27

Wollte euch in dieser Sache mal auf dem Laufenden halten:

Ich habe Kontakt mit dem Bundesministerium und mit dem Verband für Psychotherapie aufgenommen, wo mir gesagt wurde, dass die Liste mit Sicherheit korrekt ist. Man konnte mir aber nicht wirklich weiterhelfen, ohne dass ich den Namen der Therapeutin weitergab. Ich habe daraufhin meiner ehemaligen Therapeutin ein e-mail geschickt, um ihr die Möglichkeit zu geben, mir die Sache selbst zu erklären. Als ich nach über 2 Wochen noch immer keine Antwort erhalten hatte (was ungewöhnlich ist, da sie mir sonst immer antwortete), habe ich mich nochmals an den Verband für Psychotherapie gewandt und dieses Mal den Namen der Thera weitergegeben. Der Leiter des Verbandes hat mir sehr schnell geantwortet. Er fand das sehr hinterfragenswürdig und hat mir dringend empfohlen, die Sache an die Beschwerdekommission zu melden. Ich habe dann alles genau geschildert und es wurde alles an die Beschwerdekommission weitergeleitet. Dort wird die Causa bearbeitet, dauert aber ne Zeit...
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Aneurysm
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Beitrag So., 31.01.2010, 20:08

So, ich weiß nun was Sache ist:

Der Landesverband für Psychotherapie hat für mich Folgendes herausgefunden. Meine ehemalige "Therapeutin" war von Beginn unserer Therapie bis November 2008 Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision. Dass sie in Ausbildung ist, hat sie mir, wie bereits gesagt, verschwiegen. Im November 2008 hat sie die Ausbildung ohne Angabe von Gründen abgebrochen. Zur Info: Ich war bis März 2009 bei ihr in "Psychotherapie". Das Ganze wurde laut der "Therapeutin" von einem Verein für Suizidgefährdete finanziert. Auch mit diesem Verein wurde Kontakt aufgenommen. Die "Therapeutin" war dort nur als ehrenamtliche Betreuerin regisriert und hätte nicht die Berechtigung gehabt, überhaupt Psychotherapie auszuüben. Sie bekam auch kein Geld für unsere wöchentlichen "Psychotherapiestunden". Im Übrigen hat die "Therapeutin" ihre Tätigkeit bei diesem Verein im März 2009 beendet, was ich auch wusste. Im Jänner 2009 hat sie mir angeboten, dass ich dann auch nach dem März 2009 trotzdem weiter bei ihr in Therapie sein kann, für einen Unkostenbeitrag von 10-15 Euro pro Stunde. Dazu wäre es auch gekommen, wenn ich im März 2009 nicht selbst die "Therapie" beendet hätte.

Ich frage mich: WARUM hat sie das getan? Sie hat kein Geld dafür bekommen, sie hat gesagt, sie sei Psychotherapeutin und sie hat mich über 2 Jahre lang therapiert, obwohl sie nicht dazu berechtigt gewesen wäre. Über den Verein hätte sie eigentlich nur als Betreuerin arbeiten dürfen. Mit den Betreuern kann man sich treffen und gemeinsam Freizeit gestalten. Ich hatte mich auch mit zwei solchen Betreuerinnen getroffen, kam aber nicht mit ihnen klar. Ich frage mich aber, warum hat meine "Therapeutin" mir nicht als Betreuerin geholfen??? Dann hätte ich parallel dazu eine richtige Psychotherapie machen können und mir wäre vielleicht wirklich geholfen gewesen... Aber so hat sich meine Genesung nur unnötig hinausgezögert.

Ich weiß gar nicht, wie ich jetzt darauf reagieren soll bzw. was ich jetzt tun soll. Werde es auf alle Fälle mit meiner derzeitigen (echten) Psychotherapeutin besprechen, leider wird das aber noch dauern, da ich aufgrund eines Snowboardunfalles gerade im Krankenstand bin, was wohl auch noch ne Weile so sein wird...

Liebe Grüße,

Aneu
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mitsuko
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Beitrag Mo., 01.02.2010, 11:00

Hallo,

das ist wirklich eine heftige Geschichte. Fast schon tut sie mir leid, wenn ihr Handeln nicht so leichtfertig und letztendlich gefährlich gewesen wäre.
Ich weiß gar nicht was jetzt passieren kann. Da es sich ja eindeutig um Betrug handelt, könnte man sie doch bestimmt dafür dingbar machen, oder? Ich finde, die Gefahr ist auch groß, dass sie sowas irgendwo noch einmal abzieht.

Warum sie es getan hat.... Da es nicht ums Geld ging, dachte sie vermutlich, sie würde dir tatsächlich helfen. Geltungsdrang und Größenwahn fällt mir dazu am ehesten ein.

Lg
mitsuko

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Moni.
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Beitrag Mo., 01.02.2010, 15:14

Hallo Aneurysm,

Warum sie es getan hat?
Ich denke die Antwort ist einfach: Sie brauchte Deine Therapiestunden für Ihre Ausbildung!!!


Mir ist etwas ähnliches passiert. Allerdings in Deutschland. Hier haben die angehenden Therapeuten keine Auskunftspflicht gegenüber dem Patienten. Sie erhalten auch Stundenhonorare, wenn auch nicht die 100%.
R.L.Fellner hat geschrieben: Auch "Psychotherapeuten unter Supervision" dürfen sich nicht als Psychotherapeuten bezeichnen, sondern haben diesen Zusatz anzuführen (selbst die oft verwendete Abkürzung "i.A.u.S." ist eigentlich unzulässig, da nicht transparent).
Ich möchte nicht wissen, wie viele Patienten Ausbildungspatienten sind/waren und es nie erfahren werden.

Da ist Österreich einen Schritt weiter.

Gruß
Moni

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Aneurysm
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Beitrag Mo., 01.02.2010, 15:27

Mir ist etwas ähnliches passiert. Allerdings in Deutschland. Hier haben die angehenden Therapeuten keine Auskunftspflicht gegenüber dem Patienten.
Das stimmt so nicht Moni. Ein Freund von mir - er kommt aus Deutschland (Bonn) - ist bei einer Psychotherapeutin in Therapie, welche noch in Ausbildung ist. Er muss sie sogar "bewerten". Also Rückmeldungen abgeben. Sie muss genau Protokoll führen und natürlich ist sie verpflichtet, ihre Patienten genau über ihren Status zu informieren.
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

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Moni.
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Beitrag Mo., 01.02.2010, 22:44

Hallo Aneurysm,

es ist tatsächlich so, in Deutschland gibt es keine Aufklärungspflicht.

Deshalb regelt jedes Ausbildungsinstitut die Vorgabe nach eigenem Ermessen. Es gibt Institute, die ihre Kandidaten anhalten den Patienten nicht die Wahrheit zu sagen, aber auch Institute die nach jeder Stunde doppelte Fragebögen (Patient und Therapeut) ausfüllen lassen.
Dazwischen gibt es alle möglichen Spielarten.

Aneurysm hat geschrieben: Ich fühle mich gerade ziemlich betrogen...

Kann ich gut nachvollziehen.


Ich wurde ja auch gezielt zu Beginn und während der Therapie belogen, selbst noch zum Prüfungstag.

Heute denke ich, wenn mir so ins Gesicht die Unwahrheit gesagt wurde, dann kann ich nicht glauben, dass in der Supervision die Wahrheit über den Stundenverlauf kommuniziert wurde. Kein Wunder, dass ich häufig das Gefühl hatte: ich bin gar nicht gemeint / hier geht es nicht um mich.

Gruß
Moni

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Aneurysm
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Beitrag Di., 02.02.2010, 07:46

Wow, wenn das echt stimmt, gibt es da echt eine Gesetzeslücke in Deutschland.... kaum zu glauben.

Naja, nur bringen die besten Gesetze nichts, wenn sich die Leute nicht dran halten Ich kann ja jetzt nicht einmal irgendwas machen dagegen (mangels Geld und mangels Rechtsschutzversicherung). Ich muss es einfach hinnehmen und mich ärgern, während sie vermutlich fröhlich weiter therapiert (obwohl sie ja sogar längst ihre Ausbildung abgebrochen hat).
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