Zwangseinweisung

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.

Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 2008

Beitrag Fr., 15.04.2011, 18:40

Hallo Evelin

oh man, das klingt ja echt nicht schön. Du hast echt schon 'ne Menge mitmachen müssen, jetzt verstehe ich dein Anliegen besser.

Du weisst ja, die anderen kann man nicht ändern, man kann nur an sich selber was tun

Ich finde es toll, dass du den richtigen Schluss ziehst und dich um dich kümmerst!

Kennst du Anlaufpunkte, um da voranzukommen?

Rosenrot

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Thread-EröffnerIn
|Evelin
sporadischer Gast
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weiblich/female, 21
Beiträge: 13

Beitrag Sa., 16.04.2011, 09:10

Am Montag erstmal zum Amt, informieren wegen der Finanzierung. Aber ich denke bei dem Verdienst müssen vielleicht meine Eltern noch bis 25 ran. Paralell gucke ich die Wohnumgsanzeigen durch. Später daran denken, Die Adresse bei Bank und anderen Stellen umzumelden, auch beim Rathaus. (und eine Auskunftssperre, denn sie werden garantiert nach meiner Anschrift suchen) Und dann natürlich so bald wie möglich nen Job bekommen.

Ich sehe es für mich auch als notwendig, nachdem ich ausgezogen bin, noch einige Male zu einem Therapeuten zu gehen, einfach um (vor allem von der Kindheit angefangen, die Jugend, bis heute) alles aufzuarbeiten und dann auch bestmöglich damit abzuschließen, wenn ich dann schon mein eigenes Leben habe.

Gestern bin ich singend und tanzend durch die Wohnung gelaufen. Seit das mit dem Ausziehen, der endgültigen Freiheit, nun wirklich fest steht, war das wie, als ob eine total Schwere Last, die mich all die Jahre bedrückte, plötzlich abgefallen war. Obwohl dass ich noch gar nicht weg bin, alleine die Vorfreude, richtig happy und total super drauf. Wer interesse hat, ich werde bald in einem Blog im Internet vieles der Vergangenheit niederschreiben. Ich geb euch dann den Link.

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Thread-EröffnerIn
|Evelin
sporadischer Gast
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weiblich/female, 21
Beiträge: 13

Beitrag Do., 26.05.2011, 13:35

Ich habe nun eine Möglichkeit gefunden, mich davon abzugrenzen. Es war zwar nicht einfach, aber ich habe ihn für mich als meinen Vater aberkannt. Ich habe es mir selbst gesagt und es auch laut ausgesprochen, dass diese Person nicht mein Vater ist, sondern eine externe Person, mit der ich neutral und ohne jegliche persönliche Bindung zu tun habe. Es ist zwar schade, aber es hilft mir.

Im Gegenzug habe ich überlegt, mir eine neue Vaterfigur zu suchen, aber das möchte ich nicht. Ich bin erwachsen und kann mittlerweile auch schon ohne Vaterfigur leben. Auch ein Punkt, um mir selbst klar zu machen, dass ich weder von ihm abhängig bin und mir somit den ganzen Mist auch nicht freiwillig antun MUSS denn ich hatte mir ja mal eingeredet, als Tochter MÜSSE ich für ihn da sein usw.

Nun, wo ich mir selbst wirklich glaubaft eingeredet habe, dass diese Person nicht mein Vater ist, habe ich dadurch auch einen viel distanzierteren Bezug zu ihm bekommen. Er hat dadurch im Gegenzug auch schon gemerkt, dass ich für seine Ausraster kein Ansprechpartner mehr bin, nicht mehr dafür zur Verfügung stehe. Wenn er sich entsprechend verhält, fällt es mir wesentlich einfacher, ihn einfach links liegen zu lassen.

Mir ist auch bewusst geworden, dass irgendwann mal Schluss ist, mit Hoffnung auf heile Welt und, dass man irgendwann auch aufhören sollte, immer wieder neue Chancen zu geben und immer wieder alles zu verzeihen. Ich war all die Jahre schon ziemlich gutmütig und habe ihm wirklich sehr sehr viel verziehen, nachdem was er alls gemacht hat und wie sehr auch ich darunter gelitten hatte. Nun ist nach dem x. Mal verzeihen einfach Schluss damit.

Das hat auch nichts mit herzlos sein zu tun, sondern einfach mit der Erkentnis, dass ich von meiner Seite aus keine Harmonie mehr mit ihm möchte. Selbst wenn es irgendwann wirklich mit ihm Bergauf gehen würde, der Zug ist von meiner Seite einfach abgefahren. In Vergangenheit waren genug Chancen da, ewig will ich die Tür auch nicht offen halten. Im Leben gibt es manchmal Situationen, die man nicht ändern kann, wenn man die falsche Entscheidung getroffen hat.

Jeder ist für seine Entscheidungen selbst verantwortlich und, er ist wohl alt genug, sich möglichen Kosequenzen im Vorfeld bewusst zu sein. Gut, er mag krank sein, aber dafür kann ich nichts. Selbst wenn ihm irgendwann das Licht aufgeht und er einsieht was er alles falsch gemacht hat und sich wirklch ändert, aus meiner Sicht ist es mittlerweile zu spät, aufeinander zugehen zu können. Es ist zu viel passiert, dass ich nicht einfach vergessen und verzeihen kann. Für mich ist er einfach abgeschrieben, abgehakt & einfach nur irgend eine x beliebige Person.

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Blaupunkt
sporadischer Gast
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weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Mo., 06.10.2014, 10:57

Liebe Community!

Mein Bruder (23 Jahre) wurde von meinem Vater regelrecht durch die Schule/Matura durchgeboxt. Dieser verstarb jedoch kurz nachdem er die Ausbildung erfolgreich beendet hatte. Seitdem ist es mit meinem Bruder nur mehr bergab gegangen. Er hat versucht an einer Universität zu studieren, hörte jedoch nach 2 Wochen auf, mit der Begründung er hielt das Pendeln nicht aus, der Stoff sei zu schwer. Das war 2010. Dann lange Zeit nichts, keine Bemühungen in der Gesellschaft und dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. 2013 versuchte er sich dann an einer Fachhochschule, diese beendete er nach nur ein paar Monaten, warum genau kann ich nur erahnen, er hatte einfach keinen Biss.

Nun das ist die Vorgeschichte, seitdem sperrt er sich regelrecht in sein winziges Zimmer ein. Spielt den ganzen Tag Computer, verlässt das Zimmer nur zum Essen holen, WC und Zigaretten holen. Ist sehr dürr, pflegt sich nicht mehr. Unternimmt auch keine Versuche diesen Zustand zu ändern. Meine Mutter finanziert ihn auch noch, was ich absolut nicht verstehen kann, aber das ist ihre Sache. Jedenfalls schätze ich den Zustand meines Bruders schon recht schlimm ein, vor allem weil er sich auch offensichtlich nicht helfen lassen möchte. Er hat keinerlei Nervengerüst, jeder bürokratischer Aufwand (z.B. Einreichung Sozialhilfe) ist ihm schon zu sehr stressig.

Ich möchte ihn gerne zwangseinliefern lassen, damit überhaupt einmal festgestellt wird, was ihm genau fehlt,… ist er schizophren,… oder einfach nur stinkfaul,… wir wissen es nicht! Meine Mutter hat selber keine Kraft, ist selbst psychisch krank, deshalb möchte ich das in die Hand nehmen. Ich muss noch dazusagen, dass er weder sich noch anderen bis jetzt körperlich geschadet hat, was für eine Zwangseinlieferung sprechen würde. Jedoch vertrete ich den Standpunkt, dass er sich sowohl schadet! Nämlich seinem Leben, er versaut es sich, er will nichts dagegen unternehmen.

Ist es möglich in so einem Fall die Zwangseinlieferung zu veranlassen? Was kann ich noch tun außer nichts?

Liebe Grüße

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Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Mo., 06.10.2014, 11:18

Hallo,

Grundsätzlich ist eine Zwangseinweisung unter diesen Umständen nicht möglich. Die Gefahr muss unmittelbar sein und nicht irgendwo in ferner Zukunft. Das ist auch gut so, es ist sein Leben.
Ihr solltet eher zusehen, dass ihr ihn freiwillig dorthin bewegt. Gut möglich, dass ihr auh Hilfe braucht. Sanfte Gewalt hilft. Fristen setzen, zusehen, dass er sich eine Wohnung sucht, Sozialhilfe bekommt etc.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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