Stationärer Klinikaufenthalt: ein paar Fragen

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Sa., 26.06.2010, 10:00

ENA hat geschrieben:Habe gelesen, dass Frühstück in manchen Kliniken schon zwischen halb acht und acht ist und manchmal vorher noch Frühsport (eine Runde durch den Park oder so (Entspannung geht ja noch...)). D.h. hieße dann, dass man spätestens um 7 Uhr (oder früher) aufstehen muss !

Genau so war es in meiner Klinik auch. Ich fand allerdings den Frühsport sehr schön, obwohl es ja mit nüchternem Magen war. Aber danach freute ich mich immer über das Frühstück.


Ich glaube, dass man sich trotz Depression daran dann irgendwie nach einigen Wochen (jaa, ich hatte auch mal verschlafen *gg) gewöhnt. Da ist natürlich so ein Zwang dahinter. Aber irgendwie finde ich diesen Zwang gut. Denn ich finde, Depressionen haben ja an sich, dass man gerne schläft. Und wenn man da dann das Muster (und sei es nur etwas wie zb morgens länger schlafen) fortführt, dann bringt das doch auf lange Sicht auch nicht viel. Wobei ja, Stückchenweise immer früher und früher aufstehen wäre vlt auch mal was.. Aber ich bin so ein mensch, der immer voraus denkt.. Wenn ich weiss, ich ziehe zb in 1 oder 2 Wochen da rein, dann informiere ich mich im Netz ob das so stimmt mit den Aufsteh Zeiten oder bei der Klinik und dann fange ich schon zuhause damit an, damit ich schon einen gewissen Vorsprung habe wegen dem angewöhnen.


Letztendlich finde ich diesen Zwang ganz gut.


LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Liebkat
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Beitrag Sa., 26.06.2010, 10:38

Da geb ich dir Recht, wie soll man sich auf die Therapien einlassen, wenn man gar keine Zeit der Erholung hat. Ich muss am Mittwoch in die Klinik und struktur brauch ich im Mom. am wenigsten, hab jetzt erstmal wenigstens Urlaub (3Tage) vorher. aber da bin ich wohl eher mit putzen packen und meinem Kind, das ich ja dann auch lang nicht seh, beschäftigt.

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ENA
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Beitrag Sa., 26.06.2010, 21:08

Hi!

Also ich würde bei Depression nicht unbedingt von Muster sprechen, wenn es um spät aufstehen geht. Ich denke, es gibt genug Leute, die mehr leisten können wollen, es aber nicht geht, eben wegen der Blei-Schwere und der tiefen Hoffnungslosig- und Traurigkeit in sich drin.

...und zu der Struktur: Was ist denn mit den Leuten, die eben vor der Klinik schon gearbeitet haben und damit die ganze Zeit schon eine regelmäißge Tagesstruktur hatten?...und wenn das dann vielleicht Leute sind, die total ausgepowert sind, die wegen der Müdigkeit und Belastung nicht mehr leisten können und deshalb eine Zeit der Erholung, der Pause, des Kraft-tankens, des Neue-Wege-Suchen benötigen?

Wenn ich mir vorstelle, dass so ein Mensch in eine Klinik kommt, wo er dann auch wieder was leisten muss, früh aufstehen muss,...dann frag ich mich, ob das sein muss und ob das letztendlich nicht nach hinten losgeht... . Bringt da Pause und ein ruhiges Rangehen nicht mehr?

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Beherit
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 17:04

Hallo,
ich habe mal ein paar Fragen zur stationären Therapie.. (Ich konnte leider kein neues Thema eröffnen.)
Also ich bin jetzt nun schon seit 3 Jahren in ambulanter Behandlung und meine Probleme haben sich nur gering, bzw. gar nicht verändert und meine Verhaltensweisen haben sich teilweise sogar verschlimmert und gefestigt.
Nun habe ich jedoch fürchterliche Angst davor, dass die Psychiatrie nicht die geeigneten Therapien zur Verfüng stellt, bzw. ich nur mit Tabletten vollgestopft werde und hinterher noch "verrückter" bin als jetzt. Außerdem bin ich leider noch nicht 18 und werde höchstwahrscheinlich in die Jugendpsychiatrie kommen. Wird man da ernst genommen? Ich möchte jetzt keinem Therapeuten zu nahe treten, aber ich habe jetzt nun 3 Jahre die Erfahrung gemacht, dass meine Therapeutin mich teilweise nicht ernst nimmt und kein Stück auf meine etwas "komplexeren" Probleme eingeht, weil sie schlichtweg damit überfordert ist.
Ich hoffe, dass ihr vielleicht ein paar beruhigende Worte für mich habt =/
Liebe Grüße!
"Unangenehme" Gefühle sind wie bittere Medizin. Wer sie nicht einnimmt, wird krank!

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ENA
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Beitrag Mo., 15.11.2010, 17:03

Hallo Beherit!

Ich glaube schon, dass man nicht nur in einer Erwachsenen-, sondern auch in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie ernstgenommen wird. Ist mit Sicherheit natürlich auch immer eine individuelle Wahrnehmung,...aber ich glaube, wenn man da nicht ernst genommen werden würde, würde es auch kaum jemanden helfen und die Kliniken würden nicht bezahlt werden.

Wenn Du so schreibst, dass Du den Eindruck hattest, dass Deine bisherigen Therapeuten mit Deiner Thematik überfordert waren und Du Dich fragst, ob die Kliniken die geeignete Therapie für Dich bereit stellen, kommt bei mir die Frage auf, was Du denn glaubst, was für Dich eine geeignete Therapie sein könnte? Was müsste der geeignete Therapeut in der geeigneten Therapieform den tun, um Dir helfen zu können?

...und zu dem Medikamenten: Also zum Einen glaube ich nicht, dass man durch Medikamente noch verrückter wird. Medikamente sind für mich eine Übergangslösung, um bestimmte Symptome, unter denen jemand sehr stark leidet, vorübergehend abzuschwächen, damit er leichter leben kann. ...und Medikamente können eine Psychotherapie auch erst überhaupt möglich machen, wenn dadurch die Symptome erstmal soweit in den Griff bekommen werden können, dass der/die Patientin sich überhaupt erstmal auf die Therapie konzentrieren kann! Aus meiner Sicht sind daher Medikamente auch keine Dauerlösung.
...und ich glaube auch nicht, dass Du zu einer Medikamenteneinnahme gezwungen werden kannst. Wenn Du den Mund nicht aufmachst, machst Du ihn nicht auf. Auf der anderen Seite steht natürlich die Frage, was Dir dann hilft....aber das würde ich dann mit dem jeweiligen Arzt oder Therapeuten besprechen.

...und zum Thema Klinik nochmal: Du kannst Dir im Internet auch die Kliniken ansehen, inclusive Therapieangebote, die die haben.
...und Du kannst jederzeit mit den Leuten sprechen, wenn Du Dich nicht verstanden oder nicht ernst genommen fühlst. Die Leute müssen das ja auch erstmal wissen, um dass sich etwas ändern lässt!

Wünsche Dir alles Gute, ENA!

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Beherit
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Beitrag Mo., 15.11.2010, 20:07

@ ENA
ENA hat geschrieben:Was müsste der geeignete Therapeut in der geeigneten Therapieform den tun, um Dir helfen zu können?
Eigentlich habe ich bereits eine Therapeutin kennen gelernt, die mich genau so verstanden hat, wie ich auch wirklich denke und fühle. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll... manchmal hat sie mich nur angeguckt und wusste, was los ist.
Bei meiner jetzigen Therapeutin ist es oft so, dass ich etwas erzähle, was mich sehr beschäftigt und sie reagiert nicht mal drauf, sondern fängt'n anderes Thema an. Sie gestaltet die Stunden zu einfach und zu oberflächlich. Außerdem arbeitet sie mit Kleinkindern, die hauptsächlich AD(H)S haben... wie soll sie dann mich verstehen, wenn ich doch ganz andere Probleme habe?
Eine geeignete Therapieform wäre für mich evtl. die DBT. So etwas hat meine andere Therapeutin mit mir angefangen, jedoch können wir erst nächstes Jahr weiter arbeiten. Da konnte ich echt mitgehen und vor allem habe ich mich da auch mal selbst verstanden ^^
Vielleicht habe ich auch einfach zu wenig Vertrauen und gehe zu negativ an die Sache heran
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agonie
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Beitrag Di., 16.11.2010, 09:51

sprich die therapeutin darauf an.
ist das zufälligerweise eine vt therapeutin ?


nibau
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Beitrag Di., 16.11.2010, 10:02

Ich würde fragen, ob Besuche erlaubt sind, wenn du welche bekommen möchtest
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Beherit
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Beitrag Di., 16.11.2010, 14:17

@ agonie
Hm keine Ahnung.. also morgen habe ich wieder einen Termin bei ihr. Das Problem ist nur, dass ich mich nicht traue irgendwas in dieser Richtung anzusprechen Ich kann ihr ja nicht vorschreiben, was sie mit mir machen soll, bzw. kann ich nicht mehr von ihr verlangen als ihr möglich ist.

@ nibau
Ja, das werde ich auf jeden Fall auch fragen ^^

Weiß vielleicht jemand von euch, wie das mit'm Essen aussieht? Ich bin nämlich Veganerin und ich glaube, dass das Schwierigkeiten bereitet oder? Die kochen dann bestimmt keine Extra-Portionen für mich.
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agonie
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Beitrag Di., 16.11.2010, 14:27

@ agonie
Hm keine Ahnung.. also morgen habe ich wieder einen Termin bei ihr. Das Problem ist nur, dass ich mich nicht traue irgendwas in dieser Richtung anzusprechen Ich kann ihr ja nicht vorschreiben, was sie mit mir machen soll, bzw. kann ich nicht mehr von ihr verlangen als ihr möglich ist.
es ist sehr wichtig gerade sowas in der therapie anzusprechen und ich weiß aus erfahrung wie scheiße es ist wenn die therapeutin in irgendeiner art und weise themen abblockt.
deine therapeutin wird auf keinen fall wütend auf dich sein wenn du ihr sagst, was du willst, allerdings scheinst du generell nicht von ihr überzeugt zu sein,
warum bist du noch bei ihr ?
Weiß vielleicht jemand von euch, wie das mit'm Essen aussieht? Ich bin nämlich Veganerin und ich glaube, dass das Schwierigkeiten bereitet oder? Die kochen dann bestimmt keine Extra-Portionen für mich.
ich bin auch veganer und habe die erste woche in der klinik (war eine psychosomatische) nur salat gegessen, obwohl mir im vorgespräch versichert wurde, dass es auch veganes essen gibt, deswegen solltest du ganz deutlich erklären was veganismus bedeutet (keine milch, eier etc) damit dir nicht das selbe passiert
nach dieser grauenhaften woche hatte ich nämlich einen "privatkoch" und 10 eur pro woche für extra essen, davon hab ich bratlinge und tofu gekauft (dummerweise wusste der koch nicht wie man tofu zubereitet, obwohl ich ihn extra gefragt habe ob er es weiß ...).

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Beherit
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Beitrag Di., 16.11.2010, 14:44

agonie hat geschrieben:deine therapeutin wird auf keinen fall wütend auf dich sein wenn du ihr sagst, was du willst, allerdings scheinst du generell nicht von ihr überzeugt zu sein, warum bist du noch bei ihr ?
Ich bin im Moment noch bei ihr, weil ich bis zu meinem 18. Lebensjahr so ziemlich an dieser Einrichtung gebunden bin. Das ist mittlerweile ein riesiger Komplex. Ich werde von dort aus, z.B. zur Klinik überwiesen und habe auch über diese Einrichtung meine andere Therapeutin kennen gelernt. Ich bin jetzt eigentlich nur noch übergangsweise bei meiner Therapeutin, weil ich sonst gar keinen hätte.
Ich arbeite sehr viel an mir selbst und schreibe Tagebuch, gestalte Stimmungs- und Spannungskurven, habe mir n "Problemhefter" angelegt, aber das alles scheint sie gar nicht zu interessieren.
Soll ich ihr das morgen einfach mal mitbringen und unter die Nase halten und sagen, dass mir das gerade sehr wichtig ist?
Ich weiß auch nicht, aber bei solchen Sachen bin ich immer total unsicher und scheu...

Hey das mit dem Koch finde ich irgendwie witzig ^^ Also da werd ich auf jeden drauf achten, dass ich da nachfrage. Hoffentlich vergesse ich das nicht. Ich hatte nur Angst, dass man da irgendwie zum Essen gezwungen wird oder so.
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agonie
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Beitrag Di., 16.11.2010, 14:53

dem koch war das wohl etwas peinlich und anstatt mich zu fragen hat er einfach gewürfelten, warmen, wabbeligen und ungewürzten tofu ins essen getan.

Soll ich ihr das morgen einfach mal mitbringen und unter die Nase halten und sagen, dass mir das gerade sehr wichtig ist?
natürlich, in der therapie zählt nämlich das was dir wichtig ist.

möglicherweise will dich deine therapeutin nur stabilisieren, doch ehe du deine zeit bei ihr verschwendest solltest du das in erfahrung bringen, denn für mich war es absolut schädlich, dass das was ich gesagt habe (also die themen die nicht mit meinen sozialen ängsten und depressionen zusammenhängen) abgeblockt und fast vollkommen ignoriert wurden.

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ENA
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Beitrag Di., 16.11.2010, 17:10

Es gibt im Übrigen auch Kliniken, die das DBT-Programm anbieten. Da kannst Du Dich auch nach erkundigen.
...und wegen dem Essen: Also wenn es nicht nur vegetarisch, sondern auch vegan sein soll, bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich bei den Kliniken zu informieren und dem zu glauben, was sie einem erzählen. ...Oder vielleicht geht auch Lebensmittel selber mitbringen?

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Beherit
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Beitrag Di., 16.11.2010, 17:27

@ ENA:
Ich habe mich bereits schon darüber informiert, welche Kliniken DBT anbieten, aber ich kann mir ja die Klinik leider nicht aussuchen... Ich habe ja eh erstmal nur ein Vorgespräch. Mal sehen wie das wird.
Auf der Webseite steht jedenfalls nichts Genaues: http://www.klinikum-magdeburg.de/~klini ... ionen.html
Dass ich mir meine eigenen Lebensmittel mitbringe, habe ich mir auch schon überlegt. Das wär vielleicht gar nicht so schlecht!
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agonie
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Beitrag Di., 16.11.2010, 18:05

aufjedenfall sollte dir klar sein, dass du das recht auf eine vegane verpflegung hast, lass dir bloß nicht von denen erzählen, dass du halt mal eine ausnahme machen sollst.

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