Ich verstehe das, eigentlich "stört" die Aussage deines Vaters die Kohärenz deines Bildes. Das meine ich ganz und gar nicht abwertend. So nach dem Motto: Jetzt habe ich mich so halbwegs damit abgefunden, dass mich meine Eltern nicht lieben, jetzt stört mein Vater diese Entwicklung, indem er plötzlich das Gegenteil behauptet. Und zack bumm: Du misstraust deiner Wahrnehmung.
Deine Mama war Sozialarbeiterin, du Erzieherin. Also ich bin auch Pädagogin (Lehrerin) und kann dir sagen, dass es genau oft in Familien mit pädagogischem Hintergrund alles andere als optimal läuft. Ich selber habe noch keine Kinder, leider. Aber wir sehen das in der Schule schon oft, dass Kinder in Familien, wo man sie wegen des Backgrounds der Eltern gut aufgehoben meint, dort vernachlässigt werden. Das ist paradox, aber Realtität, auch wenn es sicherlich Ausnahmen gibt.
Deine innere Realität, die sich aus vielen Erfahrungen speist, ist das, was zählt. Und du darfst auf dein Gefühl vertrauen. Du sollst es sogar. Denn auch die Sicht deines Vaters ist emotional gefärbt und mag vielleicht auch eine Abwehr seiner Schuldgefühle sein.
LG Sandrin
Tu ich nur so?
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@neele: So schwarz-weiß ist es aber schon nicht. Ich habe z. B. meine Mutter gefragt, weshalb sie mich als Baby einfach mit meinem 6-jährigen Bruder allein ließ, was fast zu meinem Tod geführt hätte. Ich hätte das niemals getan. Aber sie erklärte mir dann wirklich glaubhaft, dass es früher so üblich war, die Kleinen den Größeren mitzugeben. Sie sei genauso großgeworden. Sie hat es nicht anders gekannt. Damals war man noch nicht so aufgeklärt. So kann ich es nachvollziehen, sie hat es wirklich nicht erkannt, es lag nicht daran, dass sie mich nicht liebte. Sie küsste mich auch nie groß, weil sie auch nicht so erzogen wurde, ihre Mutter war krank (Hirntumor) und drohte ihr oft Schläge an, ihr Vater war lieb, aber das mit dem Umarmen, Herzen und Küsschen geben war damals einfach nicht üblich, erklärte sie mir.
Meine kleine Nichte neigt zu Übergewicht, weswegen meine Schwester enorm auf ihr Gewicht achtet, aber nicht, weil sie ihr Kind nicht liebt, sondern weil sie nicht will, dass sie wie viele in unserer Familie dick wird und in der Schule gehänselt wird. Aber die Kleine könnte das natürlich auch falsch verstehen. Was ich meine, Kinder können die Motivation der Eltern nicht immer nachvollziehen, es wird zu wenig erklärt. Trotzdem kann die Liebe durchaus da sein.
Meine kleine Nichte neigt zu Übergewicht, weswegen meine Schwester enorm auf ihr Gewicht achtet, aber nicht, weil sie ihr Kind nicht liebt, sondern weil sie nicht will, dass sie wie viele in unserer Familie dick wird und in der Schule gehänselt wird. Aber die Kleine könnte das natürlich auch falsch verstehen. Was ich meine, Kinder können die Motivation der Eltern nicht immer nachvollziehen, es wird zu wenig erklärt. Trotzdem kann die Liebe durchaus da sein.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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Die Liebe kann auch da sein und das Verhalten der Eltern trotzdem falsch! Ich meine, es gibt auch Eltern, die ernsthaft meinen, sie täten ihrem Kind mit einer Tracht Prügel etwas Gutes. Also, dass dann nur daran festzumachen, dass man die Liebe hinter den Taten nicht sieht, greift nicht immer.
Meine Mutter hat das Problem, dass sie praktisch, alles Negative, was in meiner Kindheit passiert ist, verdrängt. Es ist einfach nicht wahr. Sie hat z. B. im Streit mal zu mir gesagt, dass es besser gewesen wäre, mich nach der Geburt ertränkt zu haben. Sie behauptet steif und fest, das alles sei nicht passiert. Und so ist es mit den meisten traumatischen Dingen. Ich weiß aber inzwischen, dass es in ihr begründet liegt. Dass sie mit der Schuld nicht umgehen könnte und einfach massiv zum Verdrängen neigt. Sie könnte mit der Schuld nicht umgehen, weil sie mich nämlich durchaus liebt. Und ihr Verhalten ist mit ihrem Gefühl inkompatibel. Dennoch bin ich so weit, dass ich weiß, dass meine Wahrnehmung richtig ist. Es hat lang gedauert, bis ich so weit war.
LG Sandrin
Meine Mutter hat das Problem, dass sie praktisch, alles Negative, was in meiner Kindheit passiert ist, verdrängt. Es ist einfach nicht wahr. Sie hat z. B. im Streit mal zu mir gesagt, dass es besser gewesen wäre, mich nach der Geburt ertränkt zu haben. Sie behauptet steif und fest, das alles sei nicht passiert. Und so ist es mit den meisten traumatischen Dingen. Ich weiß aber inzwischen, dass es in ihr begründet liegt. Dass sie mit der Schuld nicht umgehen könnte und einfach massiv zum Verdrängen neigt. Sie könnte mit der Schuld nicht umgehen, weil sie mich nämlich durchaus liebt. Und ihr Verhalten ist mit ihrem Gefühl inkompatibel. Dennoch bin ich so weit, dass ich weiß, dass meine Wahrnehmung richtig ist. Es hat lang gedauert, bis ich so weit war.
LG Sandrin
Ja, das kenne ich auch von meiner Schwester ... Sie hat alles vergessen, alles was sie ihrem Sohn angetan hat. Sie wettert jetzt sogar moralisch gegen solche, das das getan haben, was sie selbst auch gemacht hat. Sie kann sich überhaupt nicht mehr erinnern, irgendwie gespenstisch. Aber sie hat das sogar selbst bemerkt und dachte an Alzheimer etc.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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