Zyprexa Absetzen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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littlebuddha
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Beitrag Mo., 26.01.2009, 23:34

Ja, Münchnerkindl,
das stimmt. Aber es muss ja nicht sein, dass es am Medi lag, immerhin hat sich in der Zeit auch meine Lebenssituation massiv verändert: Auszug, Studium, neue Stadt, neue Freunde (zum ersten mal wirkliche Freunde). Ich denke die Medis haben in gewisser Weise Probleme betäubt, die natürlich jetzt nicht weg sind, sondern wiederkehren. Nur kann ich ja nicht mein ganzes Leben lang vor diesen emotionalen Krisen weglaufen, im Extremfall heißt es aber doch: Finger weg von dem was dich fertig macht, und in meinem Fall sind das Frauen. Bisher war ich immer wegen irgendeiner Frau psychisch gef***, weil ich damit nicht umgehen kann, weil ich blockiert bin, weil es mir dann dreckig geht und ich leide wie in der Hölle. Das kann wohl keiner nachvollziehen.
littlebuddha hat geschrieben:Und wenn du einfach so das Medi absetzt und dir erwartest daß du dann durch ein Wunder auf einmal psychisch völlig gesund sein wirst, dann machst du dir aber ganz massiv was vor.
Ja, ich mache mir wirklich etwas vor, aber bewusst, und in diesem Fall versuche ich den krankmachenden Suggestionen des Arztes bzw. der ganzen Industrie meine eigenen Suggestionen entgegen zu stellen, und zwar positive: Du schaffst das! Du brauchst das nicht! Du willst nicht dass du unmündig irgendwelchen Ärzten blind vertraust, die dich mit riskaten NL vollpumpen! Du kannst deine Probleme lösen, vielleicht mit einem guten Therapeuten. Denn der Auslöser für alle "psychotischen" Leidenschaften waren immer Frauen, und das wurde ja gar nicht angegangen in der Medi-Zeit. gut, der Arzt HAT mich in Therapie geschickt, aber meine Gefühle und Probleme wurden meiner Meinung nach aufgrund der medis so geblockt waren dass ich gar nicht wirklich tehrapiert werde konnte - mir ging es ja gut.

Ich bin der festen Überzeugung, dass ich mein Leben auch ohne NL leben will, kann und werde.

Warum sollte ich einen Arzt glauben, der mich alle 6-8 Wochen für max. 10 Minuten sieht und spricht? Was weiß der von meinem Leben? Von meiner Entwicklung? Mein Arzt war nicht schlecht, nur hatte er wirklich kein Interesse daran mich von dem Zeug runterzubringen. Irgendwelche diffusen Diagnosen (irgenwas mit Schizophrenie wirds hal sein) und diffuse Ideen vom Absetzen (wenn sie in "geordneten Verhältnissen" leben) halten mich immer nur weitere Jahre hin.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 27.01.2009, 00:02

Naja, du scheinst immerhin die Problematik doch auch zu sehen. Und so dumm ist dein Ansatz nicht, dich jetzt, wo deine Lebenssituation geregelter ist deinen Problemen zu stellen.

Aber mach es vorsichtig!

Meine Erfahrung ist mit dem Pillenteilen ist übrigens daß es die Wirkung in keiner Weise beeinträchtigt. Ich hab das auch schon öfters gemacht da ich früher hin und wieder mal Neuroleptika als "Notfallmedis" genommen habe und da eine viertelte genommen habe, und auch bei Einschleichversuchen nach einem sehr schlimmen Erlebnis immer mit einer viertelten begonnen habe (die mir aber in allen Fällen so zugesetzt haben daß ich es gelassen habe) immer die "normale" Wirkung erlebt. Eine Rasierklinge oder ein Teppichmesser ist da sehr brauchbar.

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littlebuddha
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Beitrag Di., 27.01.2009, 01:02

Also mir sagten Arzt und Apotekerin man solle die Pillen nicht teilen, weil die sonst im im Magen kaputt gehen, weil der Film sie vor der Magensäure sonst nicht mehr schüten kann.

Vielleicht hattest du ja andere Pillen???
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littlebuddha
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Beitrag Mi., 28.01.2009, 00:59

Super Tag gehabt.

Gestern das Gespräch mit Psychiater, der mir mit aller psychischen Gewalt einreden wollte ich sei krank, ich glaube ihn aber kein einziges Wort mehr und alles Vertrauen ist hin; werde mir einen Arzt suchen, der mir wirklich helfen will, wieder eigenständig und selbstbewusst und selbstbestimmt zu leben, ohne Psychopillen. Lese auch unterstütztend von Peter Lehmann (Herausgeber) "Psychopharmaka absetzen", was sehr hilft all diese Erfahrungsberichte und kritischen Meinungen zur Schulpsychiatrie. Es ist sehr wichtig, sich genau zu erkundigen.

Weiterhin oft Gespräche mit guten Freunden über mein Vorhaben; sich moralische Unterstützung holen! Sehr wichtig, damit man nicht alleine ist. Habe dahin weitgehend Unterstützung meines sozialen Umfeld. Lebe auch zur Zeit in einer sehr netten WG. Hoffe hier bleiben zu können.

Fühle mich seit gester wie ein freier Mensch, wie ein neuer Mensch, der sich nicht mehr von einem "Arzt" vorschreiben lässt, wie sein Seelenzustad gefälligst zu sein habe. Vielleicht glaubt der ja einfach an das psychiatrische Dogma des angeblichen "Dopaminüberschusses" im Hirn, ich jedenfalls nicht. Durchdenke mein Problem mit Frauen/Liebe/Gefühlen; denke an eine tiefgehende Therapie, um mich meinen persönlichen Teufeln zu stellen. Wenn es mir in einem Jahr gut geht, wovon ich ausgehe, bin ich ein lebendes Beispiel dafür wie ein Psychiater einen gesunden Menschen mit psychologischen Problemen an der Stange hält um ihn mit Pillen schwach zu halten.

Heute 2.5mg Pille Zyprexa genommen, wieder Marke Eli Lilly (Teufelsanbieter!). Habe Angst vor Lilly, die schon 28.000 Mal in den USA verklagt worden sein soll aufgrund Folgeschäden.

Will das noch bis Mai durchziehen und immer weiter reduzieren. Hoffe ich finde einen guten anderen Arzt, der mich wirklich unterstützt ohne mir Angst aufzuschwatzen.

Das für heute, mit einem fetten
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littlebuddha
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Beitrag Do., 29.01.2009, 22:19

Zehnter Abend seit Reduktion.

Gefühlslage: Hervorragend. Stimmung positiv. Vom Psychiater mir gefälligst vorgeschriebene (!) "Rückfall-Psychose" bahnt sich nicht an. Leichte Müdigkeit. Reduktion auf 2.5 statt 5mg bisher sehr gut überstanden, (fast) überhaupt keine Probleme. Gefühl, mein Leben wieder selbst zu steuern, Selbstbewusstsein wächst. Soziale Kontakte einfach und erfüllend. Freude im Herzen.

Trinke sehr viel Tee, Pfeffi und Kräuter (ca. 7 Tassen täglich), zur Entgiftung. Höre viel Entspannungsmusik abends. Sollte mehr schlafen, früher ins Bett. Auf Alkohl verzichte ich jetzt, und auch Fleisch nur wenig.

Leider viel Stress wegen WG-Zimmersuche. Nicht so optimal. Dafür lebe ich zur Zeit übergangsweise in einer sehr netten und offenen WG, die in meine Pläne eingeweiht sind. Vertrauen da.

Morgen Termin bei einem Allgemeinmediziner, zwecks Zweitmeinung zu den Pillen und Absetzen. Möchte sehr gerne nicht-psychiatrische, aber dennoch ärtzlich-professionelle Begleitung. Wenn das klappt sage ich dem alten Psychiater ade, kein Vertrauen mehr zu seiner Zunft und der Psychopharmaka-Pharmaindustrie.

Fazit: Auch heute super. Mein Psychiater spinnt!
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littlebuddha
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Beitrag Fr., 30.01.2009, 22:43

Allgemeinmediziner hilft mir, rät mir, nach zwei Wochen abzusetzen, halte ich aber für zu früh. Werde nach zwei Wochen den Rest der 2.5mg Pillen alle zwei Tage nehmen, dann alle drei Tage.

Auch heute super! Gleich vier WGs angesehen, keine Probleme, auch wenn ich ziemlich Stress haben wegen WG-Suche.

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knieriem
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 00:34

ich bin mittlerweile nicht mehr ganz so gut auf zyprexa zu sprechen. habe das medikament, wenn mich meine erinnerung jetzt nicht trübt, mit mehreren unterbrechungen insgesamt 3 jahre eingenommen. zum schluss war ich auf 3x10mg täglich. ich hab während dieser zeit sage und schreibe 60kg zugenommen und mein spitzengewicht von 180kg(!) erreicht. (bin 190cm gross). da trotz dieser enormen gewichtszunahme die tendenz weiterhin steigend war, habe ich meinen behandelnden facharzt gebeten, zyprexa abzusetzen.

nun nehme ich 1200mg solian täglich und hab bereits wieder 40kg an gewicht verloren. soweit ich die geschichte mitverfolgt habe, bin ich nicht der einzige, bei dem diese nebenwirkung auftrat. in den usa soll es zahlreiche klagen gegen lily gehagelt haben.

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littlebuddha
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 18:00

die letzten Tage seit Sonntag vor vier Tagen:

Auch tagsüber mittelstarke Müdigkeit, eine tiefe Erschöpfung. Liegt auch am Stress der letzten Tage, intensive Wohnungssuche.

Ansonsten gut, bis auf diese Müdigkeit...
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littlebuddha
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Beitrag Fr., 13.02.2009, 17:25

Gut.

Laut Internisten bin ich chemisch gesund, soll heißen die Werte sind im normalen Bereich. Also nach fünf Jahren Zxprexa-Gebrauch keine bedeutenden Stoffwechselstörungen.

Vierte Woche seit Reduktion. Alles im Grünen Bereich, außer abends leichtem Schwindel. Die "Psychose", die mir der Arzt prognostizierte ("Sie werden SOFORT rückfällig!") sind nicht in Sicht. Mir geht es super, prima, fühle mich voller Energie. Etwas aufgekratzt. Teils übermannen mich die Gefühle sogar und ich bin ziemlich aufgeregt; vor kurzem sogar leichten Anfall von Panik wegen der Aufregung. Schlafe aber recht gut, nur manchmal Probleme mit Durchschlafen - geht aber klar.

Was stört ist der Schwindel, teils leichtes neben sich stehen (sehr leichte Depersonatisierungen), was wegen der Rezeptorenveränderungen im Gehirn so ist - das Hirn muss sich wieder umstellen. Der Arzt hat mir davon nix erzählt (auch als ich fragte wich er aus), dass durfte ich mir schön selbst anlesen. Er würde mir wieder einreden wollen dass seien psychotische Symptome. Haha, ist schon offensichtlich wie der mich in seinen Krallen behalten will, keiner (wirklich KEIN EINZIGER!) meiner Freunde hielt mich in den vergangenen fünf Jahren für komisch oder psychotisch, ich hab nachgefragt.

Ich trete mir jeden Tag in den Ar*** dafür, dass ich mich von dem Arzt so hab einlullen lassen. Vielleicht wollte er ja helfen, aber ICH bin der Experte für meine Psyche nicht ER, der mich höchtens (!) alle vier Wochen mal für fünf Minuten spricht. Und jetzt habe ich das Risiko von Spätdyskenesien (unheilbares und chronische Zuckungen, Krämpfe, Zittern; auch Jahre nach der letzten Einnahme noch möglich!) ...

Wie ich mich psychisch gesund halte? Ich höre Musik, die ich liebe und bin umgeben von tollen Menschen, lese Bücher die mich aufbauen und die mich mit mir und der Realität näher vertraut machen, habe eine positive Einstellung zur Zeit und versuche mich nicht von jedem Scheiß gleich fertig machen zu lassen. Wenn ich Herzrasen habe, akzeptiere ich das und versuche nicht mich gleich mit Tabletten runter zu reduzieren. Später geht es wieder, als wär nix gewesen.

Wie es weiter geht? Keine Ahnung. Tabletten nehme ich nur noch, wenn es sein MUSS. Auch sonstige Medikamente. Der Internist wollte mir gegen meine charakterliche Fahrigkeit und motorische Unruhe, die ich schon seit ganz früh habe, gleich einen Betablocker verschreiben. Nö, nicht wieder chemische Keule gegen das, was ich nun mal bin.

Schönen Gruß an alle!!!
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knieriem
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Beitrag Fr., 13.02.2009, 20:37

ich habe, meist aus sexualtechnischen gründen, selbst oft die medikamentöse behandlung meiner krankheit ausgesetzt. darunter auch zyprexa-therapien. deine beschreibung triffts genau, die ersten monate nach der ausklingphase waren für mich auch immer "die besten meines lebens". danach gings so langsam, dass ich es nicht mal merkte, wieder bergab. und das wirklich in die tiefsten abgründe meiner schizophrenie. sprich: das absetzen der medis ging ausnahmslos jedes mal mit wehenden fahnen in die hose.

nichtsdestotrotz wünsch ich dir, littlebuddha, dass du wirklich "geheilt" bist und kein rückfall dich übermannt. ich will nicht besserwisserisch wirken, ich rate dir nur zur vorsicht.

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littlebuddha
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Beitrag Mi., 18.02.2009, 23:05

Danke,
Knieriem, für den Hinweis. Hoffe es geht besser als es dir geschah.




Ab heute jeden zweiten Tag eine 2.5mg Tablette.
Spüre: Müdigkeit; Schwindel. Leichtes neben sich stehen. Bin aber arbeitsfähig.
Und: Lustlosigkeit im Sozialen (heute jedenfalls in der WG, als ich mit Freunden essen war war es sehr gut; muss also nicht daher kommen). Die Stimmung ist heute etwas niedrig im Vergleich zu den letzten Wochen.

Gestern spontan Anfall extremster Müdigkeit und Erschöpfung, hätte es aus der Stadt fast nicht nach Hause geschafft und mich mitten auf den Fußweg gelegt und wäre nicht mehr aufgestanden. Doch nach Hause geschafft, ins Bett fallen lassen und auf den Schlaf gewartet, der aber nicht kam. Lag eine Stunde so da im Dämmerzustand, dann wurde diese Erschöpfung besser und nach drei Stunden ging sie ganz weg. Das war extrem...
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littlebuddha
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 13:36

Psychisch OK.

Vor kurzem beim Arzt gewesen; dieser hat wieder (absichtlich) meine Absetzerscheinungen als "Rückkehr der Symptome" bezeichnet. Klar, Übelkeit, Schwindel und körperliche Schwäche bis zum Umkippen gehören ja auch direkt zum Symptomkreis der Schizophrenie!

Ich habe da wieder direkt gemerkt, dass er mir wirklich einreden will, dass ich das Zeug nehmen solle - das tut er ganz bewusst, er weiß sehr wohl, dass meine Symptome Absetzerscheinungenen sind (er bestreitet auch, dass das Zeug abhängig macht; was vielleicht stimmt, aber dass es das Gehirn verändert und dies Absetzprobleme verursacht scheint er während seinem langjährigen Studium und Praxiserfahrung übersehen zu haben; falls der berhaupt jemals Leute wieder runtergebracht hat)

Je mehr ich mich damit befasse, desto klarer wird mir die Zikularität der Psychiatrie: Absetzen verursacht natürlich Schlaflosigkeit, da einem Übel ist und es einem körperlich schlecht geht. Dies, über Tage gesehen, erklären Psychiater als "Rückkehr der Symptome" (was insofern stimmt dass ein gestörter Schlaf wirklich schlecht für die Psyche ist); sie übersehen dabei aber, dass es nix mit irgendwelchen "Symptomen" zu tun hat, sondern einfach mit der Entwöhnung des Stoffs, auf dem der Patient drauf ist. Wenn ein Alkoholkranker im Absetz-Delirium Dinge sieht, erzählt dem ja auch keiner der wäre nun schizophren. Mit solchen Aussagen, "Rückkehr der Symptome blabla", verunsichern Psychiater bewusst psychisch labile Patienten um sie zur Compliance (also zur Krankheitseinsicht und Tabletteneinnahme) zu bewegen.

Da ich von dem Arzt keine Hilfe erwarten kann, und nicht denke von irgendeinem andere Psychiater, muss ich allein weitergehen. Von 2.5mg runter auf Null wird sehr hart. Vorgestern versuchsweise abends keine genommen und eine sehr üble Nacht gehabt, schlaflos hin und her gewälzt, Übelkeit und Kopfschmerzen. Erst gegen 5.30h eingeschlafen und einen schlechten Schlaf gehabt.
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littlebuddha
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Beitrag Fr., 27.02.2009, 13:52

Sechste Reduktionswoche.

Keinerlei "Psychose" in Aussicht. Fühle mich hervorragend und auch der Schwindel kommt nur noch selten.

Am kommenden Wochenende dann Reduktion von 2.5mg auf nur alle zwei Tage eine 2.5mg.

Hatte sehr viel Stress, WG-Suche, neue WG zwischenzeitlich, hin und her rennen, Magisterarbeit schreiben, Frauen kennen lernen, Eltern besuchen. Nun also seit einer Woche wieder eine neue WG, die endgültige. Fühle mich wohl hier. Trotz all dem Stress keine "psychotischen Symtome", wie der Arzt mir einreden wollte.

Was ich damit sagen will: Nicht immer hat der Arzt Recht! Wenn ich auf seinen Rat hören würde wäre ich in fünf Jahren noch an die Pillen versklavt. Ich kenne mich besser als der Arzt, bei dem ich nur alle 6 Wochen mal für 10 Minuten vorspreche. Ich nahm mir das Selbstbewusstsein selsbt zu entscheiden, ob ich das Zeug brauche oder nicht. Seit ich mich dafür entschied, das Zeug abzusetzen habe ich ein neues verstärktes Selbstbewusstsein. Was für ein Gefühl ist es, zu glauben, ohne die Pillen nicht leben zu können, vom Arzt und Pillen abhängig zu sein, nicht sich selbst, sondern einem Arzt zu vertrauen, der keinerlei persönliches Interesse an einem hat, sondern durch seine Patienten Geld verdient und die Pharmaindustrie zu Milliardären macht?
Und was für ein Gefühl ist es dann, wieder auf sich selbst zu hören, zu wissen, es geht auch ohne, reisen zu können ohne die Angst die Tabletten zu vergessen.

Es ist auch nicht leicht. Schwindel, Kopfschmerzen und leichte Übelkeit gehören bei mir dazu. Etwas Schlaflosigkeit wegen den Entzugssymptomen auch. Man muss aufpassen, dass nicht zu verwechseln mit "Rückehr der Symptome", wie die Ärzte denken. Dass es einem nach jahrelangem Psychopharmakagebrauch beim Absetzen nicht sonderlich gut geht ist klar. Sie machen zwar nicht süchti, das Hirn muss sich dennoch erst mal wieder umstellen. Man sollte auch nur Absetzen, wenn man weiß dass man sich den Schlaf nachholen kann, sonst geht es wirklich schlechter allein wegen Schlafmangel.

Sollte es mir irgendwann wirklich schlechter gehen kann ich immer noch wieder Tabletten nehmen; jetzt brauche ich sie nicht und ich fühle mich frei .

Empfehlung:
Peter Lehmann, "Psychopharmaka absetzen". Mit vielen Erfahrungsberichten.


Man sollte unbedingt Erfahrungsberichte lesen und sich informieren, damit man weiß was man zu erwarten hat. Und wenn das nach eingen Monaten überstanden ist würde ich noch raten, Peter Lehmann "Der chemische Knebel. Warum Psychiater Psychopharmaka verschreiben" zu lesen (Achtung, harte Lektüre über die Psychiatrie, sehr verstörend! Also erst lesen wenn man psychisch gefestigt ist nach dem Absetzen.)
Lehmann ist einer der ersten (und einzigen!), die Bücher über die Schattenseiten der Psychiatrie schreibt. Er war selbst ein Opfer dieser Industrie.

Viele Grüße und viel Mut an alle!!!
Euer kleener Buddha
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Beitrag Mi., 04.03.2009, 11:44

Seit fünf Tagen nur noch alle zwei Tage eine 2.5mg Tablette.

Es geht mir gut.

Fühle mich nicht "psychotisch", soziale Fähigkeiten wie immer.
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 04.03.2009, 16:29

Hört sich gut an

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