Angst vor Pflegebedürftigkeit

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Broken Wing
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Beitrag Do., 01.02.2018, 22:04

Das ist unverständlich. Warum kannst du froh sein, das überlebt zu haben? Ich glaube, das sagst du einfach nur, weil man es so sagt. Wer das ernst meinte, ginge mit seinem (Über)Leben achtsamer um. Das ist auch nicht mit dem Geschrieben in Einklang zu bringen, dass du dein Leben hasst.

OK, ich muss es für dich extra hinschreiben: Das war natürlich nur eine zynische Bemerkung auf dein Posting. Du sagst eigentlich nur, dass alle Menschen so schlecht seien und die Lösung nur darin bestünde, nicht pflegebedürftig zu werden. Abhängigkeit sei ein inakzeptabler Zustand. Du warst es aber noch nie, das nur am Rande. Vielleicht kommt ja alles doch ganz anders und es geht dir als Pflegebedürftige besser, zumindestens psychisch? Kein undenkbarer Zustand, weil dann das Nichtstun einen Grund und Sinn haben könnte und der psychische Stress wegfiele.
Außerdem steht es niemandem frei, darüber zu entscheiden. Niemand will gelähmt sein, eine Beeinträchtigung haben u.u. Logischerweise muss man pflegende Menschen verachten, die einen versorgen und dadurch länger in diesem Zustand halten, wenn man den eigentlich nicht will.

Ich hoffe, das ist jetzt halbwegs verständlich geworden. Falls nicht, tut es mir aufrichtig Leid. Ich möchte nicht weiter darauf eingehen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 00:35

Broken Wing hat geschrieben: Do., 01.02.2018, 22:04 Das ist unverständlich. Warum kannst du froh sein, das überlebt zu haben?
So richtig froh bin ich darüber nicht, deshalb habe ich das Wort in Anführungszeichen gesetzt.
Ich bin aber insofern froh, als dass ich nicht dadurch (also diese Sache, über die ich nicht reden kann/will) gestorben bin. Das wäre durchaus möglich geworden. Einige, die das ebenfalls erlebt haben, sind daran gestorben.

Da ich diese Sache überlebt habe, halte ich es für ein Geschenk, dass ich leben DARF!
Ich finde, so ein wertvolles Geschenk (vermutlich das wertvollste überhaupt) sollte man zu schätzen wissen.


Da ich an die Wiedergeburt glaube, denke ich, dass man möglichst in einem Moment sterben sollte, in dem es einem seelisch relativ gut geht bzw. so gut wie möglich geht.
Ich glaube, dass man diesen Seelezustand in das nächste Leben oder was auch immer, mitnehmen wird.
Wenn das also der Ausgangszustand für das neue Leben bzw. Bewusstsein wäre, dann kann das nicht gut werden.

Ähnliches gilt für Suizid. Ich sehe Suizid als Sünde.

Frag mich bitte nicht, warum ich das glaube, denn ich weiß es nicht. Es ist einfach so ein Gefühl.
Broken Wing hat geschrieben: Do., 01.02.2018, 22:04Wer das ernst meinte, ginge mit seinem (Über)Leben achtsamer um.
Ich gehe seit dieser Sache achtsam damit um. Vorher war das nicht so, da war das eher so ein Spiel für mich.
Anhand meiner Beiträge kann man sich darüber kein Urteil erlauben.
Hassen tue ich es trotzdem.
Das ganze warum und wieso hier zu erklären ist mir nicht möglich. Ich kann hier nicht mein ganzes Leben aufschreiben.
Broken Wing hat geschrieben: Do., 01.02.2018, 22:04Abhängigkeit sei ein inakzeptabler Zustand.
Genau.
Broken Wing hat geschrieben: Do., 01.02.2018, 22:04Vielleicht kommt ja alles doch ganz anders und es geht dir als Pflegebedürftige besser, zumindestens psychisch?
Das wäre wünschenswert.
Broken Wing hat geschrieben: Do., 01.02.2018, 22:04Logischerweise muss man pflegende Menschen verachten, die einen versorgen und dadurch länger in diesem Zustand halten, wenn man den eigentlich nicht will.
Aus diesem Grund würde keine Pflegeperson verachten. Ich habe Angst, dass es Machtmissbrauch seitens des Personals geben könnte.


Ja, jetzt habe ich verstanden, was du sagen möchtest.

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blade
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 08:05

[quote=Kimba&Blacky post_id=989520 time=1517528155 user_id=63808]

Da ich an die Wiedergeburt glaube, denke ich, dass man möglichst in einem Moment sterben sollte, in dem es einem seelisch relativ gut geht bzw. so gut wie möglich geht.
Ich glaube, dass man diesen Seelezustand in das nächste Leben oder was auch immer, mitnehmen wird.
Wenn das also der Ausgangszustand für das neue Leben bzw. Bewusstsein wäre, dann kann das nicht gut werden.





Das ist ziemlich genau und präzise formuliert was ich auch glaube (nicht weiß).
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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 14:40

Ja, ich will kein Risiko eingehen. Wer weiß, ob ich dann nicht in die richtige Hölle komme.
Mein Leben ist qualvoll, aber es geht bestimmt noch schlimmer.

Ich frage mich, wann es endlich aufhört.

Das letzte Mal wirklich glücklich war ich in der Zeit kurz bevor etwas passiert ist, das mein Leben verändert hat. Das heißt, ich bin jetzt seit ca. 16 Jahren unglücklich.
Nicht so stark, dass ich in jeder Sekunde an den Tod dachte, aber schon so, dass ich, wenn ich konkret danach gefragt werden würde, sagen würde, dass ich das Leben, so wie es gerade ist, als nicht zufriedenstellend erlebe.

Durch die eventuell drohende Pflegebedürftigkeit wird es vielleicht noch schlimmer.

Ich möchte doch einfach nur frei und gesund sein!

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blade
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 14:52

an die richtige Hölle glaub ich nicht
und sollte jemand versuchen mich dahin zu verfrachten, nehm ich ihm den Dreizack weg und leg ihn damit um.

aber wenn man angeschlagen und durch den Wind ist, eventuell verzweifelt kann man das sicher nicht so ohne weiteres

Was ist Dir denn passiert?
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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 15:24

Kann und möchte ich im Internet nicht drüber reden. Glaubt mir auch kaum einer.

Aber dadurch weiß ich, dass es noch schlimmer als jetzt werden kann.
Angst davor ist mein Begleiter.

Das Leben ist grausam, aber es geht noch schlimmer!

Und meine Belastbarkeit ist begrenzt. Das heißt, sollte es nach einem unnatürlichen Tod alles noch schlimmer werden, dann kann ich das nicht verantworten.
Also lieber jetzt "die Füße still halten" und warten, bis es auf natürliche Weise bzw. durch die körperliche Erkrankung vorbei geht.

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blade
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 15:33

Naja. Ich finde die Erde in ihrem gegenwärtigen Zustand kommt dem Konzept der Hölle langsam ziemlich nahe.
Wenn irgendeine Wesenheit mir mal begegnen sollte und mir weis machen möchte (egal ob Mutter Theresa, Ghandi oder irgendeine einschüchternde weißbärtige 10Meter-Gestalt mit Blitzen in der Hand)
ich müsse noch mal hierher zurück weil ich diesen oder jenen Fehler gemacht hätte

kann sie es gerne meiner statt unter den selben Ausgangsvoraussetzungen versuchen, ich werde nur höflich darum bitten, gefälligst in Ruhe gelassen zu werden.

wichtig ist, es ihnen nicht zu glauben, daß sie das Recht dazu haben, haben sie nämlich nicht.
auch mit überwältigender "Liebe" werden sie mich dazu nicht bewegen können, alles ein mieser Trick.

schlimmer geht's immer, sagt man
kann sein

geht's auch immer besser?
wenn nein
warum soll schlimmer möglich sein
und besser nicht?
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blade
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 15:55

versuchen wir mal die Dinge objektiv zu sehen.

Jeder Mensch kommt ahnungslos auf die Welt
wird an das Leben gewöhnt
empfindet Liebe für Mamma und Papa (oder auch nicht, aber wenn die halbwegs normal sind schon)
lernt das Glück kennen

und erfährt, daß alle sterben
müssen
kein Papa mehr, keine Mama mehr auch kein Mensch mehr
auch Mensch wird sterben

und es wird höchstwahrscheinlich nicht angenehm sein

dann kommt die Kirche: Erbschuld, Dudu böse Du...
es wird dann immer schlimmer

ich mein, geht's noch?
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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 16:43

blade hat geschrieben: Fr., 02.02.2018, 15:55geht's auch immer besser?
wenn nein
warum soll schlimmer möglich sein
und besser nicht?
Das frage ich mich auch. Anscheinend nicht. Jedenfalls bete und bettele ich wie bekloppt, dass es mir doch wenigstens mal ein bisschen besser gehen soll. Aber es kommt nichts.
Naja, dann soll es wohl so sein.
blade hat geschrieben: Fr., 02.02.2018, 15:55empfindet Liebe für Mamma und Papa (oder auch nicht, aber wenn die halbwegs normal sind schon)
Darin liegt schon mein erstes Vergehen. Ich habe sie ja nicht geliebt obwohl sie anfangs gut zu mir waren. Womöglich muss ich u.A. deshalb mein Leben verbüßen.
Wahrscheinlich bin ich ein Soziopath und werde deshalb bestraft.

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blade
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 17:03

ich erlaube mir höflich auf folgende Unstimmigkeit hinzuweisen (ist nicht als Anklage zu verstehen, ich habe den gleichen Fehler auch lange praktiziert):

Du vermischt Inhalte und was wichtiger ist die Geisteshaltung einer Erlösungslehre
mit einer Erleuchtungslehre.

Auch das Gebot Mutter und Vater zu ehren machte mir zu schaffen, weil ich es eben nicht konnte.
Ich konnte sie nicht ehren. Es war ein Dilemma.

Meiner Meinung nach ist Gnosis oder das Urchristentum eher einer Erleuchtungslehre.
Beten tritt da in den Hintergrund und meditatives Zuhören in den Vordergrund.

Ich will Dich auch nicht bekehren.
Aber wenn man eben Gedankengut wie Schuld und Sühne mit Wiedergeburt vermischt
dann vielleicht noch Konzepte wie Schuldübernahme/Sündenbock etc.....


das ist nicht gut.,geht schnurstracks auf die Substanz und man weiss gar nicht wieso eigentlich
insgesamt hat man plötzlich alle Verantwortung
aber gar keine Rechte mehr.

(laut Christus, der Geist des wahren Gottes haben Menschen NICHT Erbschuld sondern den göttlichen Funken in sich, das ist was Gutes und auch den Tröster (Comforter))
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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 17:13

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich glaube, ich muss mich dem fügen.

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blade
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 17:17

verstehe nicht was Du damit meinst, würde aber eher sagen, daß das nicht stimmt.
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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 17:40

Ich meine das Pech in meinem Leben, was wirklich extrem bei mir vorhanden ist.

Jedesmal, wenn ich mich dagegen versuche zu wehren, wird es schlimmer!

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tief_unten
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 18:11

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Wie stellst du dir denn einen Idealzustand vor. Wie sieht der aus? Abgesehen einer inneren Ruhe, auch das Äußere, die Umgebung.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 18:16

- Körperlich gesund sein, keine körperlichen Schmerzen zu haben schließt das ein

- nicht mehr fremdbestimmt von Fachpersonal sein

- Auszug aus dem Wohnheim, in dem ich lebe

- die Vergangenheit ungeschehen machen

- andere Familie haben

- arbeiten gehen

- Bekannte haben (zu Freundschaften bin ich anscheinend nicht in der Lage)

- Hobbys ausführen können

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