Meine liebe Mama ist gestorben

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Sinarellas
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 21.02.2019, 16:10

mensch, alles ist in ordnung wie du bist und trauerst, ganz fürchterlich wie du dir auch noch darüber kopf machst, wie du jetzt damit umgehen sollst! Na gar nicht oder genau so oder ganz anders, so wie es für dich gerade richtig erscheint. Da kann kein anderer wirklich helfen oder was tatsächlich sinnvolles sagen, denn deinen Trauer ist eine gänzlich andere als die von anderen. Gerade auch dein Bruder, den wird das auch sehr belasten wie es jedes Kind belastet, aber er hat einen anderen Umgang, will sich momentan damit gar nicht derartig ausseinandersetzen, vielleicht kommt das noch vielleicht auch nie, man kann nicht in die Menschen reinsehen.
Dass dein Körper auch rebelliert ist nicht verwunderlich, die Psychosomatik ist hier genau das Ding, alles hängt da irgendwo zusammen.

schau was du möchtest und gerade brauchst, wenn brüllen und schreien dann das, wenn weinen und verkriechen dann das, wenn gar nix dann das und zwar so lange du willst, es brauchst und überhaupt.
Du hast alles recht der welt mit deiner Trauer so umzugehen wie du es gerade tust und wenn es sich morgen wieder ändert ist das auch in Ordnung...

es ist doch eine ausnahmesituation, das kann man weder planen noch wirklich eingreifen, es entwickelt sich.
Und geb acht auf dich, denn schnell wird nach dem neuen Diagnose-Handbuch selbst die völlig normale Trauerzeit pathalogisiert.
..:..

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GuterGeist2019
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Beitrag Do., 21.02.2019, 18:03

Sehr schön geschrieben, Sinarellas!

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DieTraurige77
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Beitrag Do., 21.02.2019, 18:05

Da muss ich echt wirklich recht geben, sehr gut geschrieben Sinarellas!
Herzlichen dank euch allen

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DieTraurige77
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Beitrag Do., 21.02.2019, 18:20

Aber mein Blutdrock macht mir auch sorgen hatte heute ganzen Tag zwischen 150 und 160 zu 104 hoffe mir passiert da nichts sollte er morgen vielleicht vor panik noch mehr steigen oder sinkt er mit den Alprazolam hoffentlich dann wieder

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GuterGeist2019
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Beitrag Fr., 22.02.2019, 20:54

Liebe Traurige77,

ich habe heute immer wieder mal an dich gedacht und ich hoffe, dass du die Beerdigung auch körperlich durchgestanden hast!!

Vielleicht brauchst du erstmal Ruhe, vielleicht tut es dir auch gut, hier zu schreiben...

Gesteh es dir zu, zu trauern und mal nicht wie gewohnt zu funktionieren. Und pass gut auf dich auf!

LG
GuterGeist2019

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reddie
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Beitrag Fr., 22.02.2019, 22:07

Liebe Traurige77,

ich habe heute auch oft an dich gedacht.

Viel Kraft wünscht dir von Herzen
reddie

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DieTraurige77
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 08:48

Hallo an euch alle

Ich bedanke mich für eure lieben worte die tun mir wirklich gut!
Ja ich habe den Tag gestern gut überstanden aber wohl nur weil ich Beruhigungsmittel genommen habe.
Aber jetzt heute is mir so komisch ständig sehe ich irgendwo in der wohnung etwas von meiner Mutter ein Bild von ihr ihre Blumen am Fenster und und und das tut mir heute irgendwie weh. Auch denke ich ständig an unsere perfekten Weihnachten 2018 mit ihr und meinen Bruder und an das Silvester wo ich mit ihr um Mitternacht mit einen Smoothie angestossen habe.
Ich hab jetzt angst alleine zu sein ich bin es gewohnt immer für sie da zu sein.
Ich habe zwar seit 13 Jahren einen Freund aber wir wohnen nicht zusammen und das werden wir auch nie und Freunde naja so wirklich welche habe ich nicht, ja viele bekannte aber wenn ich jetzt so denke freunde sind das nicht.

Ich hoffe es nervt euch nicht aber irgendwie tut mir das schreiben hier gut da ich sonst nicht wirklich jemanden zu reden habe. Ich tu mir blos leider etwas schwer meine gefühle und gedanken niederzuschreiben so das sie andere auch vielleicht verstehen können.


GuterGeist2019
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 09:09

Dann schreib ruhig, wenn dir das gut tut. Ich finde, außerdem, du drückst dich absolut verständlich aus!

Vielleicht kannst du die Erinnerunen an euer letztes schönes Weihnachtsfest 2018 als tröstliche Erinnerung in dir verankern - diese Zeit, diese Gedanken und Erinnerungen bleiben in deinem Herzen - so wie deine Mutter auch...

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DieTraurige77
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 16:49

Und wieder sitz ich hier und schreibe weil ich alleine bin und mich die traurigkeit erdrückt. War kurz einkaufen aber es ist schrecklich es scheint das überall glückliche menschen sind und nur meine welt einfach so stehen geblieben ist.
Ich halte mir immer vor augen das es das beste für meine Mutter und mich ist was passiert ist den ich weis das wenn sie nach hause mit einer Beatmungsmaschine gekommen wäre Bettlägrig und meist verwirrt durch den Sauerstoffmangel es für sie und mich kein leben gewesen wäre. Aber trotzdem denke ich.
Ich war jeden Tag bei ihr hab ihre Hand gehalten und ihr versprochen das sie bald nach hause kommt. Noch am letzten Tag wo ich bei ihr war hat sie zu mir gesagt *ich will heim, hol mich hier raus* und ich versprach ihr das ich mein möglichstes machen werde. Ich hab ihr versprochen mit den ärzten zu reden ob ich mit ihr im Bett bisschen bewegung machen dürfte weil sie hat zu mir gesagt *du ich glaub ich komm aus diesem bett nichtmehr raus*. Am nächsten Tag ich der früh war sie tot. Es tut mir leid das ich meine versprechen nicht halten konnte obwohl jeder weis das ich sie niemals einfach so nach hause holen hätte können. Sie hing ja sehr oft am Tag an einer Nicht Invasiven Beatmungsmaschine aber ich wollte ihr einfach nur hoffnung machen.
Es tut mir einfach alles so leid und auch so sehr in der seele weh das ich nicht weis wie ich jetzt mein leben weiterführen soll. Ich kann überhaupt nicht essen ich denke ganzen tag du musst essen du musst essen aber es geht nicht weis nicht was und bring nichts runter. Ich hab keine lust auf irgendwas nichtmal auf das nötigste. Alles wird zur qual

Kann mir jemand helfen? Hat jemand Tipps für mich?

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reddie
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 17:03

Ja, ich kenne das Gefühl, dass die Sonne jetzt ja eigentlich nicht mehr scheinen dürfte.

Ich habe soviel geweint damals, unglaublich.

Wenn du Garnichts runterbekommst, wären Fertig-Smoothies eine Möglichkeit. Dann hast du was Gesundes im Magen ohne viel Aufwand.

Du hast sehr viel für deine Mama getan und das ist wunderbar. Sie würde ja auch nicht wollen, dass du zusammenbrichst. Aber es ist wirklich schwer, vor allem wenn die Bindung so eng war.

Mir hat der Gedanke geholfen, dass meine Mama nun nicht mehr leiden muss und dass wir uns wiedersehen.

Ich hab mir Familienfotos angesehen - aber ich glaub nicht in der ersten Woche, das wäre zu schmerzhaft gewesen. Irgendwann habe ich auch welche aufgestellt. Jetzt kann ich sie mit Liebe und Dankbarkeit betrachten. Ganz am Anfang hat es immer sehr weh getan, wenn man es mal für ein paar Minuten vergessen hatte.

Du könntest auch eine Trauergruppe besuchen - ich hab das damals aufgrund meiner Sozialphobie nicht hinbekommen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass dies eine große Hilfe sein kann.

Alles Gute und viel Kraft erstmal für heute!

reddie

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Blume1973
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 17:07

Liebe Traurige!

Ich würde dir wirklich gerne helfen und ich glaube zu wissen, wie du dich fühlst. Ich kann es mir irgendwie vorstellen, doch zum Glück leben meine Eltern noch.

Ich habe halt schon einiges von Trauernden gehört und da hab ich immer vernommen, dass du jz leider einmal durch diesen extremen Schmerz hindurch musst. Ich glaube, da gibt es keinen Trick und keinen Rat.

Das tut jz eine gewisse Zeit leider einmal sehr, sehr weh. Man spricht von mindestens 1 Jahr, aber es wird besser und leichter.

Weine, rede mit ihr, bete, wenn es dir hilft. Sei traurig, wütend, enttäuscht ... lass es raus. Rede oder schreibe über deinen Schmerz. Da braucht wohl jeder etwas anderes.

Hab kein schlechtes Gewissen, dass du sie nicht mehr heraus holen konntest. Das ist nicht deine Schuld. Sie hat losgelassen und ist zur Erlösung gegangen.

Du bist ganz sicher nicht alleine mit deinem Schmerz. Ganz, ganz viele Menschen müssen diese Trauer einmal überstehen - leider ....

Alles Liebe
Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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blade
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 17:15

Es tut mir sehr leid, daß Du alleine mit Deiner Trauer bist.
Hast Du vielleicht jemanden aus der Familie, den Du anrufen kannst oder im Bekanntenkreis (in der Krisenintervention wäre das ein vordringliches Ziel, vorhandene Ressourcen zu mobilisieren)?


Wenn nicht dann könntest Du Dir eventuell die Nummer von Psychosozialen Dienst oder ähnlichen Einrichtungen im Internet suchen?
Ich weiß nicht ob es hilft: Nur ein Vorschlag, eine Idee. Hast Du vielleicht ein Foto von Deiner Mutter?
Du könntest eine Nische, einen Beistelltisch oder sowas freiräumen und da das Foto drauf geben. Wenn das zu hart ist, könntest Du auch nur ein anderes Erinnerungsstück von ihr darauf platzieren.

Oder einfach nur einen leeren Platz lassen, der in den nächsten Tagen nur dafür Verwendung findet.

Und alles aussprechen, was Du ihr noch hättest sagen wollen. Du wirst weinen dabei. Es ist besser dabei etwas in der Hand zu haben, einen Polster oder irgend etwas woran man sich festhalten kann.
Es ist nicht unbedingt gut wenn man das alleine machen muss. Aber vielleicht hilft es aus dem Denken zum Aussprechen zu gelangen.

Auch wenn Trauer keine Krankheit ist, wie schon gesagt wurde. Es ist Leiden. Und Psychologen oder Therapeuten können dabei schon auch helfen.

Liebe Grüße
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DieTraurige77
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 17:30

Danke für eure super lieben antworten ihr seit echt toll!
Ja das mit den Smoothies ist eine gute idee das mach ich auf jeden fall! Trauergruppen gibts bei uns nur leider nicht hab schon daran gedacht aber wohn leider in einen ganz kleinen Dorf da gibts leider nichts.
Ja ich sag mir auch immer vor das sie jetzt endlich ihr langes leiden hinter sich hat und das was gekommen wäre hätten wir nicht ertragen und dennoch denke ich mir warum ist es überhaupt soweit gekommen? Warum musste sie plötzlich so starke Verschlechterungen bei ihrer COPD bekommen?
Und das mit dem wiedersehn glaubst du daran? Ich weis nicht bin sehr religiös beten hat mir die letzten Wochen und Monate viel geholfen aber jetzt hat sich alles auf den Kopf gestellt! Ich hab immer an ein leben nach dem Tod geglaubt und tu es eigentlich auch jetzt noch und dennoch bin ich komplett verunsichert.
Es heisst oft die toten vor allem wenn man eine enge bindung hatte geben zeichen aber von meiner Mutter kommt nichts.
Nur 6 Wochen vor ihren Tod hatte ich einen Traum oder irgendwas denn ich weis nichtmal genau ob es Traum oder Wirklichkeit war das mir sagte ihr passiert was sehr schlimmes. Und 1 Tag danach wurde sie krank.

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blade
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 17:44

Liebe DieTraurige77

ich verstehe sehr gut, daß Dir solche Fragen jetzt in den Sinn kommen.
ich habe einen Glauben.
Doch der ist meiner.
Auf Basis dessen was ich glaube kann ich Dir jetzt nicht helfen. Ich kann Dir keine Versprechungen geben was das anbelangt. Ich kann nichts in Aussicht stellen. Das wäre sowas von falsch.

Das darf ich gar nicht.


Ich kann Dir aber Unterstützung anbieten und geben auf Basis dessen was ich sicher weiß.

Und ich glaube zu wissen, daß Trauer ein Prozess ist, der Zeit braucht und auch nicht plötzlich aufhört sondern in Wellen verläuft, die langsam abebben.


Liebe Grüße
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GuterGeist2019
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Beitrag Sa., 23.02.2019, 18:04

Auch ich wollte meine Mutter damals vor ihrem Tod noch nach Hause holen, aber sie durfte nicht mehr transportiert werden. Das war auch schlimm für mich, aber ich habe gesehen, dass sich in der Klinik gut um sie gekümmert wurde.

Du weißt ja selbst, dass es nicht einfach so gegangen wäre, sie nach Hause zu holen. Und du hast viel für deine Mutter getan, hattest eine starke Bindung - es ist völlig normal, dass die Trauer Zeit braucht. Aber genau weil du das alles für sie gemacht hast, brauchst du dir absolut keine Vorwürfe zu machen!

Dennoch glaube ich auch, dass du dich nicht scheuen solltest, z.B. den Krisendienst anzurufen, wenn du dich so sehr alleine fühlst - bevor es nicht mehr geht, nicht erst wenn du dann gar nicht mehr klarkommst.

Einen Termin beim Therapeuten hast du ja, glaube ich. Ist das ein Erstgespräch oder ein Termin bei DEINEM Therapeuten?

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