Werde Vater, aber will es nicht sein.

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Nico
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Beitrag So., 25.10.2020, 13:43

Wenn du in den nächsten Jahren zur Kindsmutter so viel Abstand wie möglich haben willst, ist die Zukunft ( was dich und deinen Sohn anbelangt) eh schon fixiert.

Es ist nämlich möglich überhaupt keinen Kontakt zur Kindsmutter zu haben. Du überweist regelmäßig und das war es dann.
Allerdings war es das dann auch mit der Beziehung zu deinem Sohn.
Ja auch das kann unter Umständen das Beste für alle Beteiligten sein, oder zumindest das Beste was du zu leisten im Stande bist.

Weißt du, das ist keine Theorie oder Moral von mir, ich wurde mit 30 Vater und die Beziehung war auch vorbei.
Ich kenne das!
Nur dass mein Sohn ab da bei mir aufgewachsen ist ( da war er keine 2 Jahre alt) und ich lange Alleinerzieher war.
Heute ist er fast 30 und wir sind immer füreinander da wenn einer von uns etwas braucht.

Für mich war das sowohl damals als auch jetzt rückwirkend betrachtet die beste Entscheidung.

Das kann bei dir durchaus anders sein, aber ES IST DEINE ENTSCHEIDUNG

und du wirst damit unter Umständen lange leben müssen
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Di., 27.10.2020, 00:16

Ja, danke für eure Rückmeldungen!

Das hat mir gut geholfen, um Klarheit für mich zu bekommen.

Vieles meiner düsteren Betrachtungsweise resultierte wohl auch aus einem Stimmungstief am Wochenende. Werde versuchen, das Beste draus zu machen. Erst mal auf Sicht fahren.
Wird vielleicht auch doch nicht so schlimm werden, so schrecklich war die Mutter nun auch nicht. Wird sich wahrscheinlich noch vieles weiter relativieren mit der Zeit. Sind alles nur Menschen.

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Joa
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Beitrag Di., 27.10.2020, 06:01

Nur um das mal in aller Deutlichkeit zu sagen, denn das geht mMn in dem Thread zu wenig hervor. Wenn ein Kind ohne Vater aufwächst, reißt das ein tiefes Loch, das nie zu füllen sein wird. Das Kind wird vermutlich sein Leben lang stark darunter leiden. Mal so ganz grundsätzlich.

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saffiatou
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Beitrag Di., 27.10.2020, 06:32

Joa, ich stimme dir zu, aber schlimmer noch ist es wenn der Vater nur widerwillig da ist und wenn das Kind eine dauerhafte Ablehnung spürt, oder auch dauerhaften Streit und Stress in der Beziehung der Eltern, dann lieber ohne Vater.

So wie der TE hier schreibt und alles um seine ex Partnerin ablehnt, ist e besser einfacher Zahlvater zu sein, wie andere auch schon schrieben.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Philosophia
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Beitrag Di., 27.10.2020, 06:35

Aber wenn das Kind zu spüren bekommt, dass es lästig ist, aber ein Elternteil so tut, als wäre das nicht der Fall, weil es sich eben gehört, das Kind zu lieben (auch wenn das faktisch nicht zu erzwingen ist), dann ist das noch schlimmer. Ich finde es richtig gut, dass du spürst, was du da fühlst und das auch benennst - und zwar jetzt schon. Denn so kannst du dir Hilfe holen und das bearbeiten.Vieles resultiert doch offenbar aus den ganzen Kränkungen aus dieser Beziehung. Wenn du diese bearbeitet hast - denn du hast dich ja da entschieden ein Beziehungspartner zu sein (hat dich ja keiner gezwungen) -, dann gelingt es dir vielleicht, dich deinem Baby auch emotional zu nähern. Ich drücke dir ganz doll die Daumen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Joa
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Beitrag Di., 27.10.2020, 07:32

Ich maße mir nicht an zu sagen, was "schlimmer" ist. Es ist anders. Niemand hat persönlich beide Erfahrungen gemacht und beides ist einfach super scheiße.

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Philosophia
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Beitrag Di., 27.10.2020, 08:13

Ja, es ist beides scheizze, aber es ist wichtig und richtig, wenn sich jemand solcher Gefühle bewusst wird, weil nur dann kann man/frau etwas tun. Und der VorbeiNichtVorbei will das offensichtlich, sonst hätte er sich hier nicht mit den Gefühlen gezeigt. Denn er musste ja mit Gegenwind rechnen und hat es trotzdem gewagt. So sehe ich das.
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Beitrag Mi., 28.10.2020, 22:22

Danke an alle!

Ich beantrage nun hiermit die Löschung dieses Threads. (Nicht, dass später einer/eine der betreffenden Personen diese Posts später findet. Dafür sind meine Formulierungen hier teilweise zu brutal.)
Finde jedenfalls gerade nicht, wie man es selber löschen kann hier.

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Philosophia
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Beitrag Do., 29.10.2020, 07:17

Alles Gute für dich und dein Baby! Ich hoffe, du findest einen guten Weg für dich/euch!
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Beitrag Do., 29.10.2020, 18:34

Philosophia hat geschrieben: Do., 29.10.2020, 07:17 Alles Gute für dich und dein Baby! Ich hoffe, du findest einen guten Weg für dich/euch!
Dankeschön.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 30.10.2020, 09:21

Ich weiß nicht was schlimmer ist: Ein Vater der kein Vater ist, nicht für einen da ist, sich nicht an der Erziehung beteiligt oder ein Vater der nur auf dem Papier für einen da ist und ab und zu mal einen zum Geschichten erzählen aushält äh "nimmt".
So oder so braucht ein Kind beide Wurzeln um gedeiehen zu können um ein Baum mit festen tiefen WUrzeln zu werden. Fehlt eine Wurzel, wird der Baum immer (egal was kommt) wackelig sein. Aber die Verantwortung zu übernehmen, fällt insbesondere vielen Männern sehr schwer. Bedauerlich, dass ein weiteres Kind ohne verantwortungsbewusste Eltern aufwächst, denn auch die Mütter tun am Ende viel dafür, dass nur eine Wurzel bestehen bleibt.

Ich denke der Thread kann geschlossen, nicht jedoch gelöscht werden.
..:..

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Beitrag Sa., 31.10.2020, 06:58

Tja, es ist schon sehr einfach, Verantwortungslosigkeit zu unterstellen. Kostet ja nix.
Hier die völlige Aufopferung zu fordern, weil das Kind unendlich viel Wert beigemessen wird und dem Vater oder den Erwachsenen null, ist emotional zwar verständlich (bei Kindern flippen die meisten Menschen gerne aus), aber nicht legitim. Ich habe auch ein Leben und das ist nicht weniger Wert als das des Kindes.

Wie gesagt, das Kind und die Mutter wohnen nicht einfach so "um die Ecke" und nein - weil da jemand nicht richtig gelesen hatte - die Entfernung sind eben nicht bloß 2h- Autofahrt, sondern eher 8h. Und ich bin nicht derjenige, der weggezogen ist. Wenn ich nun arbeitslos wäre oder einen leicht austauschbaren Job mit wenig Momentum dahinter, könnte ich sicherlich einfach in die Nähe ziehen. Und damit nur alle meine sozialen Kontakte aufgeben und durch die sozialen Kontakte der Kindsmutterfamilie auszutauschen. Nee, vielen Dank.

Für Paare ist es in der Regel sehr einfach, die Verantwortung zu übernehmen, weil die Bedingungen sehr viel einfacher sind. Und für Mütter lässt es zumindest auch einfach behaupten, die Verantwortung zu übernehmen bzw. übernommen zu haben. Schließlich bekommen diese in der Regel das Kind und haben in der Regel dann auch nichts weiter mehr zu tun, als sich nur um das Kind zu kümmern. Zumindest solange sie Betreuungsunterhalt erhalten. Falls sie vorher auch schon nicht berufstätig waren, beträgt ihr beruflicher Schaden genau 0. Die finanzielle Absicherung ist ihnen garantiert, und zwar vom Vater, wenn dieser leistungsfähig ist. Und nein, der Unterhalt macht sich nicht mal so eben von allein.

Und nein, für eine Schwangerschaft trägt auch nicht nur allein der Vater Verantwortung. Die Mutter genauso. Es ist auch in ihrer Verantwortung, den Vater dann nicht auch noch komplett zu vergraulen. Ich bin bestimmt nicht aus "Panik" oder aus "Angst vor Verantwortung" (der Klischeevater flieht ja deshalb immer aus der Verantwortung, weil er bloß Angst um die Aufgabe seiner Klischeehobbies "Fußball und Bierabende" hat) aus der Beziehung rausgegangen oder weil mir die zukünftigen Aufgaben zu lästig gewesen wären. Im Gegenteil: Es ist mir sehr schwer gefallen, die Beziehung zu beenden, gerade weil ich ja wusste, dass sie nun auch noch schwanger geworden ist.

Außerdem habe ich viel über das Parent Alienation Syndrom gelesen. Selbst, wenn der Vater alles gibt, was er nur kann und jedes Wochenende zu Besuch käme, kann er den emotionalen Totalverlust trotzdem erleiden. Nein danke.

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Marsianerin
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 10:19

Das Verhalten deiner Frau klingt nach Kindesunterschiebung. An deiner Stelle würde ich auf einen Vaterschaftstest bestehen.

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matrjoschka05
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Beitrag So., 01.11.2020, 00:41

Ja du hast auch ein Leben und das kannst du selbstbestimmt und unabhängig leben. Ein Kind kann das nicht. Vielleicht kommt daher das größere Mitgefühl für Kinder?

VorbeiNichtVorbei hat geschrieben: Sa., 31.10.2020, 06:58 Und für Mütter lässt es zumindest auch einfach behaupten, die Verantwortung zu übernehmen bzw. übernommen zu haben. Schließlich bekommen diese in der Regel das Kind und haben in der Regel dann auch nichts weiter mehr zu tun, als sich nur um das Kind zu kümmern. Zumindest solange sie Betreuungsunterhalt erhalten. Falls sie vorher auch schon nicht berufstätig waren, beträgt ihr beruflicher Schaden genau 0. Die finanzielle Absicherung ist ihnen garantiert, und zwar vom Vater, wenn dieser leistungsfähig ist. Und nein, der Unterhalt macht sich nicht mal so eben von allein.
Das find ich ein bisschen allgemein formuliert, obwohl es hier ja ganz speziell um deine Ex-Freundin und dich geht. Es gibt genug Mütter die Vollzeit arbeiten und alleinerziehend sind, die den Vätern ewig wegen Alimenten nachrennen müssen und tlw sogar einklagen müssen, dass sie endlich was bekommen. Da ist nix mit "sich nur um das Kind kümmern".

Weißt du eigentlich sicher, dass sie schwanger ist? Ich hab das jetzt so verstanden, dass ihr euch schon einige Monate nicht mehr gesehen habt? Und gerade am Anfang kann man ja schnell mal behaupten, dass man schwanger ist, da sieht man ja sowieso noch nix.
Wieso ist es eigentlich keine Option, dass du das Sorgerecht bekommst? Dann müsste SIE 8h fahren um ihr Kind zu sehen und du müsstest keinen Unterhalt zahlen. Hättest auch noch total wenig mit ihr zu tun, weil sie maximal am Wochenende das Kind abholen kommen dürfte und könntest eine richtige Beziehung zu deinem Kind aufbauen.

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Joa
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Beitrag So., 01.11.2020, 07:47

Was sehr wesentlich ist, ist dass sich die Persönlichkeit nunmal vor allem in den ersten Jahren prägt und die Weichen für das Innenleben eines Menschen gestellt werden. Allein schon daher ist es wichtiger, wie die nächsten Jahre für das Kind verlaufen als für dich. Sorry, ist so.

Natürlich ist das ganze Thema jetzt, vor der Geburt, total abstrakt und ich finde es (besonders unter den Umständen) sehr verständlich, dass du nicht glücklich bist damit. Aber eines will ich dir noch sagen - gib dem Kind und euch beiden wenigstens eine echte Chance. Lass es jetzt mal auf dich zukommen und versuche wirklich offen für eine Beziehung zu sein. Das wünsche ich euch. Alles Gute!

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