Rache Gewalt am Täter

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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BluePoint
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 06:04

Interessantes Thema!
Naja, Rache ist vielleicht das falsche Wort. Ich wünschte mir nur, das sie einsehen wie sie sich verhalten. Aber das ist Wunschdenken, das wird nie passieren. Aber ich finde es spannend wie sowas erleichtern kann.

Bei jemand anderem habe ich auch keine Rachegefühle. Es ist nur schmerzhaft zu wissen, diese Person macht weiter, wird immer neue Opfer finden. Das macht mich traurig.

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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 07:30

Ich glaube, dass es sogar ganz gesund ist, wenn man zeitweise den Täter oder die Täter hasst und ihnen alles Böse wünscht. Ich finde sogar, dass das ein sehr wichtiger Schritt ist, dass man solche Gefühle auch haben darf und nicht alles so akzeptiert, wie es ist und dann auch noch die Schuld unbewusst bei sich sucht.
Insofern: ich denke alle Gefühle sind erlaubt, welche dann hilfreich sind, um weiter zu machen ist noch mal eine andere Frage.
Ich finde es eine sehr interessante Frage nach dem Tod.
Ich wünsche mir sehr oft, dass meine Eltern tot sind. Weniger aus Rache und Hass, sondern weil ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben will. Und weil mich alles belastet, was mich irgendwie mit ihnen zu tun haben lässt. Und solange sie nicht tot sind, bin ich nie sicher, ob ich mich nicht doch noch um irgendetwas werde kümmern müssen.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 08:29

Seh ich wie Gespensterkind, es ist ein wichtiger und auch logischer (möglicher) Schritt, die Gefühle und Gedanken die der Täter ausgelöst hat, an die richtige Richtung zu adressieren.
Ich zum Beispiel bin von dem Schritt noch zu weit entfernt, dass ich es richtig adressieren kann und erlebe eher noch Angst und Schrecken, wenn ich an die Täter denke. Besser fände ich es, wenn ich die Folgen immer dahin bringen kann, wo sie hingehören und nicht gegen mich selbst.

Alle Gedanken und Gefühle sind erlaubt, gibt keinen Richter, der einem das Denken verbieten kann.
ich habe durchaus auch schon mehreren Menschen den Tod gewünscht, auf einen Autounfall gehofft oder gemeine Wünsche ans Universum "gesendet"... das bringt vor allem Erleichterung und labelt mich als Mensch nicht.

Was hilft hat Recht, solange man sich an die zwischenmenschlichen sinnvollen Gesetze hält und diese Kraft nicht in der Art ausagiert, dass man anderen Menschen bewusst Schaden zufügt.
..:..

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Lawendelblüte
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 17:36

ja, genau so sehe ich das aus. Ganz pragmatisch, der Täter ist weg und eine unmittelbare Gefahr besteht nicht mehr. Die Angst vor zufälligen Begegnungen, der Konfrontation, die dann für mich mit Macht zu tun hat, ist weg. Das ist schon mal ein großes Gefühl von "ich bin sicher". Das was in einem selber ist, ist eine andere Sache.

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candle.
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 17:39

Das ist jetzt aber widersprüchlich zu deiner Überschrift oder nicht?

candle
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Lawendelblüte
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 18:09

candle. hat geschrieben: Mi., 02.11.2022, 17:39 Das ist jetzt aber widersprüchlich zu deiner Überschrift oder nicht?

candle
wie meinst du das?


candle.
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 18:21

Ja an wem wolltest du dich rächen, wenn sie nicht mehr leben?

candle
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Scars
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 18:36

Ich habe Rachegefühle gegenüber Nicht-Tätern, ich halte das für ziemlich menschlich... wenn man verletzt worden ist oder zurückgesetzt... bei Neidgefühlen, Eifersucht... Ohnmacht... sollte man halt ggfls. nur nicht unbedingt umsetzen, wie mit so vielem. Ich denke dabei allerdings nicht an den Tod oder Gewalt sondern unmittelbar das, was mir auch gefehlt hat. Wenn mir z.B. jemand was weggenommen hat (z.B. das letzte Stück Kuchen obwohl er schon 2 hatte) dann würde ich in der nächsten Situation vielleicht auch etwas wegnehmen wollen oder nicht teilen oder so, rücksichtslos sein beim Kuchen (und damit womöglich noch prahlen und genüsslich kauen, wenn ich was zu essen habe und die Person gerade Hunger schiebt... dann möchte ich den leiden sehen :anonym: ). Ist vielleicht was Anderes als bei Tätern, aber ich glaube das kennen viele Menschen.
Remember to leave pawprints on hearts.

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Lawendelblüte
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 18:47

candle. hat geschrieben: Mi., 02.11.2022, 18:21 Ja an wem wolltest du dich rächen, wenn sie nicht mehr leben?

candle
Die Täter leben noch. Die Frage nach Rache wurde diskutiert und es zeigte, sich dass viele die Gedanken!! kennen.
Im Gegenzug fällt auch auf, dass, sollte ein Täter an Alterschwäche oder Unfall sterben, es bei einigen Entlastung bring. Das eine hat mit dem anderen nicht unmittelbar zu tun.


candle.
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 18:52

Lawendelblüte hat geschrieben: Mi., 02.11.2022, 18:47 es bei einigen Entlastung bring.
Ach, für dich persönlich war das jetzt nicht gemeint?

candle
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Sinarellas
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 20:10

candle. in deine Art zu kommunizieren kann man schnell passive Aggressivität reininterpretieren.
Was denkst du bringen den TEs bei denen du so kommunizierst deine provokativen Fragen?
..:..

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Lawendelblüte
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 21:21

ja, versteh ich auch nicht, dachte ich habe eine klare Frage gestellt. Diese Fragen wurden für mich informativ beantwortet. Ich fühle mich zwar nicht direkt provoziert, jedoch verstehe ich das Hinterfragen nicht, da ich ja in einem Post weiter oben z.b. klar geschrieben habe, dass ich Entlastung versprüre. Vielleicht stört dich das "man" hätte ich evtl. mich oder mir schreiben sollen. Auf jedenfall gebe ich Sinarellas Recht, bringen tun diese Kommentare nichts.
Vielleicht fehlt dir ein klares Statement von mir. Nein, ich würde den Tätern nichts antun, da ich 1,zu feige wäre, 2, die Konsequenzen nicht tragen möchte 3, mein Schmerz damit nicht weg ist, 4, ich an sowas wie eine höhere Instanz glaube. Dennoch bin ich kein Moralapostel und behaupte nicht, dass mir solche Gedanken in den Sinn gekommen sind-aber mehr auch nicht. Meine Absicht zielte darauf, zu hören, ob ich damit alleine als Opfer da stehe, oder ob das anderen auch so geht.
Und Ja, wenn sie weg von der Welt wären aufgrund eines Schicksalschlag wäre ich nicht traurig. So, hoffe dass du jetzt verstehst was ich meine.


candle.
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Beitrag Mi., 02.11.2022, 21:43

Lawendelblüte hat geschrieben: Mi., 02.11.2022, 21:21 Vielleicht stört dich das "man" hätte ich evtl. mich oder mir schreiben sollen.
Ja, das war es wohl was mich irritiert hatte.

Und dann habe ich noch zig Gedanken im Kopf, aber damit will ich dich nun auch nicht nerven.

candle
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Charlie Foxtrott
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Beitrag So., 06.11.2022, 11:59

On topic please! Wichtiges Thema, verfolgt mich auch seit Jahren, mal mehr, mal weniger. Und ist wohl auch normal und gesund, da es ja signalisert, dass Deine Grenzen überschritten wurden.
Lösungen: Im IRRT lernt man, den Täter in der Phantasie zu entmachten (nicht massakrieren, außer Gefecht setzen reicht), Helfer dazuzuholen. Hat mir super geholfen.
Rituale: Zeig es Deiner höheren Instanz, grab ein Loch und schütte die Wut rein, lass ein Pflänzchen daraus wachsen, schreib es auf einen Zettel, wirf ihn ins Feuer, zünd ne Kerze daran an. Falls Christ, könntest Du beten, Rachepsalme lesen. Mal den Täter und übermale ihn mit einem Rachebild, aus dem eine schöne Landschaft erwächst.
Schreib ihm Wutbriefe. Entwirf eine Antwort darauf, 1 x eine entschuldigende, einsichtige, 1 x eine ablehnende, schreib auf beide Briefe noch mal eine Antwort und dann ist gut.
Yoko Ono hat in einer Ausstellung Gewaltorte benannt, Besucher*innen durften ergänzen.
Man könnte Täterzitate am Tatort hinterlassen, zusammen mit einem "Schäm Dich!" (Stein, Zettel, aufs Pflaster malen).
An meinem Tatort gab es neulich eine Kunstausstellung zum Thema Gewalt/Antigewaltarbeit. Solch Glück hat nicht jede/r, aber vielleicht hilft der Gedanke.

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Hiob
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Beitrag Do., 10.11.2022, 17:30

@ Candle, ich hab auch die Vermutung, sie fragt das ganze eher "informativ".
Aber vielleicht irren wir uns.

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