Was ich mir mit dem PC angetan habe

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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urknall
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 10:34

"Es gibt mittlerweile schon Kliniken die Entzug von der Computersucht anbieten..."

Ja gibt es.. die schlimmste kassenabzocke seit langem. Computersucht ist nicht Entziehbar.. weil es keine Entzugserscheinungen gibt. (Langeweile ist keine Entzugserscheinung sondern ein selbstverschuldeter zustand)

Das wenn man es so überhaupt nennen will zu "heilen" ist logisch und total einfach. Man muss die Zeit vor dem Computer schlicht mit anderen dingen ersetzen. Arbeit, Freizeitbeschäftigung, Sport, Freunde.. es ist wirklich einfach und die möglichkeiten unendlich.
Ich verstehe keinen der das nicht hinbekommt ganz ehrlich, weil wenn man das will tut man es einfach, will man es nicht dann sollte man halt einfach weiter vor dem pc hocken, manche leute wollen auch wirklich nichts anderes.. und das ist auch ok.. manche hocken 10h vor der glotze manche 10h vor dem pc.. über die fernsegucker regt sich auch keiner auf, wobei ein onlinespiel wenigstens ja noch zwischenmenschliche kommunikation bieten also... fernseher<onlinespielen.
Computerspiel"süchtig" zu werden ist fast immer ein produkt von mehreren faktoren.. 1. übergewicht 2. alleine 3. zuviel zeit 4. minderwertigkeitsgefühle im realen leben.. also versagensangst. Alles dinge die man mit etwas zielstrebigkeit leicht überwinden kann.. natürlich nur selber.. wenn man unbedingt wem haben will der einen das sagt wie einen kleinen kind und dafür paar 1000 euro verlangt.. kann man halt auch eine therapie machen..

Ic

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Illamay
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 20:33

Hallo alle zusammen

Ich habe diesen post gerade entdeckt und gelesen, und würde glaube ich sehr gerne auch noch meine 2 cent dazu legen. Damit für alle ersichtlich ist, inwieweit ich mit dem thema zu tun habe, und inwieweit meine erfahrung hier von wert ist oder nicht ( denn dessen bin ich mir selbst nicht 100% sicher ) hier ein paar zeilen zu mir selbst.

Als ich 11 war kam das internet zu uns ( ich bin übrigends 28 ). Damals hab ich angefanden zu spielen. Als ich 12 war begann für mich ein neues schuljahr, an einer neuen schule. Und, naja, ich weiss nicht wies anderstwo war - aber wer mit 12 nicht raucht, kifft oder trinkt, ist für den rest der schüler, wenn er glück hat, nicht existent. Wenn er pech hat, ziel sämtlicher bully attacken. Ich war leider zweiteres. Ich möchte nicht behaupten, dass es meine persönlichkeit nicht auch zum positiven gebildet hätte - aber mein interesse an meinem "umfeld" hat es auch nicht sehr gut getan. Die leute in meinem spiel waren da ganz anderst. Immer ein offenes ohr, sehr verständnisvoll, und es war ihnen egal was ich rauchte oder welche markenschuhe ich trug !
Mit 14 hab ich dort jemanden kennengelernt ( Meridian59, falls das noch wer kennt ? ), mit 15 haben wir uns verliebt. Mit 16 bin ich ausgezogen um mit ihm gemeinsam in der ersten gemeinsamen wohnung zu leben, und mit 17 haben wir uns verlobt. Mit 19 folgte mein matura abschluss, elektronik / nachrichtentechnik mit ausgezeichnetem erfolg ( ja, ich bin wirklich weiblich .. ). Um das ganze noch etwas abzukürzen : heute bin ich 28, lebe immernoch in der selben beziehung, bin MCITP für exchange 2007 und server 2008, und habe einen ziemlich genialen job. Online spiele haben mich jedoch seit ich 11 war begleitet. Momentan spiele ich seit 2004 EQ2 in einer ziemlich erfolgreichen gilde. Wir bewegen uns weltweit innerhalb der 8 besten, und meine spielzeit beläuft sich auf 5 bis 6 stunden unter der woche und manchmal ( wenns uns beiden spaß macht ) auch gut mal das ganze wochenende durch.
An manchen wochenenden wünscht sich mein schatz eher den ferhseher. Und ich muss gestehen es fällt mir dann meistens sehr schwer, nicht einfach einzuschlafen. Die situation einfach da hinzugucken ohne dabei selbst in die handlung involviert zu sein und "am ball" bleiben zu müssen, oder ohne interessante diskussionen mit anderen leuten führen zu können, ist extremst ermüdend. Das programm ist halt nicht immer kino qualität, und um ehrlich zu sein, der grossteil des alltäglichen fernsehprogramms, ist geistig alles andere als anspruchsvoll.

Eigentlich will ich euch garnicht so weit von dem ursprünglichen thema wegführen, aber ich weiss nicht wie ich anderst mein fazit erreichen soll. Deshalb jetzt meine große frage an euch, und ich bin sehr gespannt auf alle antworten.

Wie genau definiert ihr sucht ?

Muss man entzugserscheinungen haben, wenn man "seine dosis" nicht kriegt ? Wie müssen die aussehen ?
Ist man süchtig wenn man x stunden am tag vorm pc sitzt ?
Ist man süchtig wenn man x stunden am tag vorm fernseher sitzt ?
Ist man nur dann süchtig wenn man über diese menge an zeit keine sozialen interaktionen hat ?
Ist man nur dann süchtig wenn man gleichzeitig übergewichtig / schlecht lernfähig ist ?


Aber wieder zurück zum eigentlichen topic :

Fast alle haben bisher einen drastischen stop vorgeschlagen. Ich persönlich empfinde das als keine gute idee. Wer sich mit dem einen hobby die zeit schlecht einteilen kann wird beim nächsten hobby nicht besser dran sein. Finde einen weg, alles zu tun, was du gerne willst. Du musst dir nur genau klar werden was das ist. Von einem extrem ins nächste zu fallen empfinde ich selbst nicht als die ideale lösung. Wenn du selbst nicht in der lage bist, deine zeit korrekt einzuteilen, bitte jemandem, der dich versteht, dir dabei zu helfen.

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Katzenauge
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 21:06

Ist es keine Entzugserscheinung, wenn man ständig nur an den PC denkt, solange man nicht davor sitzt? Und dass man ständig den Zwang verspürt, wieder zum PC zu gehen?

Sorry, aber ich habe das Gefühl hier sprechen einige von Dingen, die sie nicht verstehen und gar nicht kennen.

@Insane: Wenn du zu einem Psychologen gehst bist du doch schon quasi in einer Therapie. Was sagt er denn so zu deinem Problem? Gibt er dir konkrete Ratschläge? Hast du von den Besuchen irgendwie profitiert?


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Beitrag Mo., 23.08.2010, 21:32

Illamay hat geschrieben:meine spielzeit beläuft sich auf 5 bis 6 stunden unter der woche und manchmal ( wenns uns beiden spaß macht ) auch gut mal das ganze wochenende durch.
Das erscheint mir als gar nicht so viel (wenn das "manchmal" nicht überhand nimmt). Wenn Du Fernsehen nicht magst, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Hast Du denn einen Leidensdruck?

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estelle
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 21:40

5-6 Stunden am Tag?


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Beitrag Mo., 23.08.2010, 21:46

"Unter der Woche", achso pro Tag, na das wäre natürlich viel zu viel.

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beissknut
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 23:44

Illamay hat geschrieben:Fast alle haben bisher einen drastischen stop vorgeschlagen. Ich persönlich empfinde das als keine gute idee. Wer sich mit dem einen hobby die zeit schlecht einteilen kann wird beim nächsten hobby nicht besser dran sein.
Du hattest Glück. Glück mit einem Onlinespiel jemanden real kennenzulernen und mit ihm das Leben so zu meistern (vermutlich durch gegenseitigen Aaufbau), dass ihr beide fest im Leben steht. Dass es zu zweit mal viel einfacher geht brauch ich hoffentlich nicht zu erwähnen, weil das bereits unzählige Male bewiesen wurde. Aber solches "Glück" trifft nur auf einen minimalen Prozentsatz von Zockern zu. Der Großteil hat nicht solches Glück und wird oft in einen gefährlichen Sog reingezogen.

Wenn sich dieser Sog schon Jahre ansammelt, dann gibts keine andere Lösung als einen drastischen Stopp. Optimalerweise sollte dieser Stopp aber von einem selbst ausgehen, bzw. wie oben von Am ShaeGar beschrieben in der Erkenntnis dass die Verdienste im Spiel in Wirklichkeit null und nichtig sind, dass dadurch oftmals das Sozialleben stark verdrängt wird. Wenn das echte Sozialleben in den Hintergrund tritt kann man wohl von Sucht sprechen.

Nun kannst du sagen: du weisst das alles und kannst trotzdem das Spiel geniessen ohne süchtig zu sein. Und ich stimme dir zu aus einem Grund: Weil man grob sagen kann "du hast dich sozial etabliert", weil du einen Freund hast. Das bedeutet: du hast es nicht notwendig erst soziale Kontakte zu knüpfen um einen Partner zu finden, am Wochenende fortzugehen, sozial zu sein, sich den Launen anderer aussetzen, weil du bereits "aus dem Schneider bist". Somit kannst du auch problemlos Wochenenden durchspielen ohne im Hinterkopf das schlechte Gewissen zu haben du verpasst etwas im Leben.

Aber diejenigen, die nicht soweit sind, die nicht dieses Glück hatten und von denen man weiss sie zocken und sind Single, die stehen auch in der Gesellschaft asozial dar. Und der MMORPG Sog trägt oft nicht dazu bei, sich selber aufzuraffen und sich diesen Launen der Leute in der Realität hinzugeben wenn man doch viel leichter Verdienste und Anerkennung im virtuellen Leben erreichen kann.

Im Übrigen stimmt es nicht, dass eine übermässige Zeiteinteilung bei Hobbies auch bei jedem anderen Hobby passiert, als Gegenbeispiel: macht man starken Sport kann man beispielsweise nicht 8h am Stück sporteln, weil das der Körper nicht mitmacht, und selbst wenn man stundenlang sportelt benötigt der Körper seine Erholungsphase. Im Gegensatz dazu, geht sich das pausenlose Zocken locker aus, auch am nächsten und übernächsten Tag...

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