Hass auf die Gesellschaft

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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lingaroni
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Beitrag Sa., 18.07.2009, 06:54

@paranoia
weißst du paranoia, ich versteh ja deine sichtweise irgendwie. abgesehen davon natürlich, dass du ausländer zum sündenbock machst für eine welt, die so gar nicht ideal ist.

was ich nicht verstehe ist, wieso du hier herum grantelst, anstatt im umgang mit den wenig erfreulichen bereichen dieser welt konstruktive handlungsweisen für dich zu suchen.

ja, wieso löst du deine probleme nicht auf einer ganz individuellen ebene, also ganz für dich? verändern wirst du die welt/menschen nie. also diese mühe kannst du dir sparen und diese hoffnung kannst du begraben.

LG

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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 18.07.2009, 14:45

Antonia: Bitte aufpassen mit Äußerungen über "Faulheit". Es gibt Menschen, die auf sowas negativ reagieren können, indem sie ihren "Fleiß" unter Beweiß stellen. Auf eine eher destruktive Weise. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Wie wär's mit "Demotivation"? Klingt viel besser, finde ich zumindest...

Mit dem Begriff "Selbstmitleid" muß man auch sehr aufpassen. Viel zu oft wird propagiert, man sollte sich nicht selbst bemitleiden. Natürlich sollte man nicht übertreiben, aber Selbstmitleid gehört dazu. Mit Maß und Ziel.
Du tust als wärst du abgesehen vom TE der einzige der mal einsam war und von misantropen Gefühlen geplagt .
Ich habe gesagt, dass ich diese Gefühle kenne, so zurückgezogen mit Computer als Fenster zur Welt zu leben und aufgrund schlechter Erfahrungen die sog "Gesellschaft" zu hassen.
Und ich sage dennoch dieser Hass und Schuld allen anderen für die Situation geben ist eine Art destruktiver Selbstmitleid . Auch Antriebslosikgeit ist nichts als Angst vor dem Leben, und Hass ist ein Versteck vor dem Leben, vor der Realität.

Ich denke es ist alles ein Nebeneffekt der Süchte. Der Spielsucht. Und paranoia sollte sich in Therapie begeben um diesen Weg zurück ins Leben nicht alleine zu meistern, da es schwierig ist.
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Eremit
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Beitrag Sa., 18.07.2009, 18:40

@Antonia: Ich kann mir nicht ganz recht vorstellen, daß der Ursprung für Paranoias Probleme die Spielsucht ist. So einfach ist das nicht. Menschen hatten diese Probleme schon vor Entdeckung der Elektrizität. Es ist gar nicht mal gesagt, daß Paranoia unter Spielsucht leidet!

Du magst vielleicht manche Symptome kennen, aber die Ursachen für Deine Probleme sind wiederum andere. Wir sollten weg von den Symptomen, mehr hin zu den Ursachen. Sonst springt man nur von einem Symptom zum anderen.

Ich nehme auch gewisse Äußerungen sehr ernst.

Ich war auch mal "faul". Wurde nie ernst genommen und gemobbt. Ein kleines technisches Problem hat vor vielen Jahren ein großes Unglück verhindert. Ein wirklich großes. Es geht hier aber nicht um mich.

@lingaroni: Würdest Du die Anwesenheit in diesem Forum nicht als konstruktiven Zug werten? Genauso könnte Paranoia mit Bäumen reden - außer Blätterrauschen und Knacken haben die aber nicht viel zu sagen. Oder er könnte "fleißig" sein. Im dunkelsten Sinne. Aber er ist hier. Und das ist mal anzuerkennen, weil hier einen Thread zu eröffnen schon Mut voraussetzt.

@Paranoia: Eine gute Therapie wäre eine nette Sache, genauso wichtig ist auch die "Therapie außerhalb der Therapie". Daß Du Dir von einfach überall gute Energie holst. Ich meine nicht Anpassung. Ich meine offene Ohren und Herzen (und auch Augen, ja). Vielleicht gibt es die in Deinem jetzigen Umfeld nicht. Eine konstruktive Möglichkeit wäre dann, das Umfeld zu wechseln. Foren wie diese sind ein guter Anfang. Kommunikation mit unterschiedlichen Menschen trainiert überdies das Gehirn. Hier etwas niederzuschreiben heißt auch weniger Frags/Kills im Ego-Shooter.

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lingaroni
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Beitrag Sa., 18.07.2009, 19:32

@eremit
ja eh, ich war ungeduldig, tut mir eh leid jetzt.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 18.07.2009, 21:26

@Eremit, was hast du fürn Problem ? Der Paranoia hat sich doch nicht beschwert.
Wenn ich sage dass ich ähnliches durchgemacht hab dann heisst es "ähnliches" durchgemacht und nicht " das selbe" .Ich sage das weil es nicht mein Ziel ist mit ihm zu rügen, sondern ihn zu verstehen und ihm zu helfen, wenn ich das sage ich war in einer ähnlichen Situation dann wirkt es nicht so von oben herab.
Zuletzt geändert von Nurse_with_wound am Sa., 18.07.2009, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 18.07.2009, 22:34

ok ich weiss was du meinst, dass vielleicht etwas unsensibel war und falsch ankommt bei ihm. Es war nicht böse gemeint, und ich dachte eigentlich dass man es sieht. Und konstruktiv war es allemal was ich schrieb, schliesslich wiederholst du es mit deinen eigenen Worten was ich schrieb
Ich finde er sollte jetzt was sagen.
Wir wollen hoffen, dass er sich gegen Amoklauf entschieden hat, aber ich denke dass er Angst vor sich selbst bekam, deswegen hat er sich an das Forum gewendet.
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Eremit
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Beitrag So., 19.07.2009, 01:26

@Antonia: Nur weil sich Paranoia nicht beschwert, heißt das noch lange nicht, daß es für ihn in Ordnung wäre.

Ich denke aber, er hat sich schon mal am Anfang dieses Threads beschwert, oder?

Und was hat er als erstes bekommen? Gegenbeschwerden. Genau dieses Prinzip ist es dann, weswegen sich so viele Menschen zurückziehen. Daß man nicht verstanden wird, ist schon mal schwer zu ertragen, aber daß einem noch nicht einmal zugehört wird, das haut einen dann komplett um.

Dann kann es eben passieren, daß man aufhört, seine Beschwerden in Form von Worten an die Menschen zu richten. Mit der Zeit driften Worte in Bedeutungslosigkeit ab. Dann spricht man z.B. mit Gewehrkugeln. Oder handlichen Sprengsätzen. Oder einem Strick um den Hals.

@Paranoia: Ist es so, daß Du Dich hier an das Forum gewendet hast, weil Du Angst vor Dir selbst bekommen hast? Oder, so meine Annahme, hast Du vielleicht noch mehr Angst UM Dich, Dein Glück, Deine Erfüllung? Schließlich hast Du geschrieben, Du möchtest die Dinge, die Dir zugestoßen sind verarbeiten. Und wofür möchtest Du sie verarbeiten? Damit es Dir eines Tages besser geht. Damit Du Dein Leben leben kannst, wie es Dir zusagt.

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Nurse_with_wound
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Beitrag So., 19.07.2009, 01:41

oh weia ... irre... scheinst dich im Kreis zu drehen bzw wir.
Gegenbeschwerden.
aber nicht von mir .
Nun reicht es jetzt . Er soll jetzt weiterschreiben
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Eremit
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Beitrag So., 19.07.2009, 02:02

Wer hat denn angenommen, ich wäre "normal"? Bin genauso irre wie jeder andere auch. Vielleicht sogar noch mehr. Nein, ich denke, ich bin wirklich komplett irre.

Ich drehe mich gerne bewußt im Kreis. Deswegen auch mein Avatar. Ist es denn nicht so mit uns allen? An der Oberfläche bzw. außen ganz schnell, innen drinnen aber am langsamsten...

Am Ende sind wir immer dort, von woher wir kamen. Linearität gehört nicht unbedingt zu den Stärken des Menschen, oder?

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Eleven
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Beitrag Mo., 20.07.2009, 09:26

Ich kann auch kaum noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, weil mir dann die Idiotie der Menschen (z.B. der Zehntel-Sekunden-Blick) erst richtig bewusst wird. Wir Misantrophen sind in einer mieslichen Lage, weil man mit viel Wut umgehen soll und gleichzeitig belächelt wird. Was Amokläufe angeht (wofür wir Außenseiter prädestiniert sind), habe ich mich im Forum schon genug geäußert. Es wundert mich nicht, dass in kranken Indutriegesellschaften wie Österreich die Leute durchdrehen, und andere vernichten. Wenn man die Augen aufmacht wird man das Leid jedes Einzelnen sehen können. Der beste Weg um ein Leben am Rande der Gesellschaft zu führen, ist noch der sich alles zu richten, wie man es haben will, und dann Einzelgänger zu werden, denn wenn man Erfahrungen gesammelt hat, die nicht mehr von der Hand zu weisen sind, ist guter Rat teuer.
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Eremit
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Beitrag Mo., 20.07.2009, 12:04

Eines darf man auch nicht vergessen: Misantropie ist KEINE Krankheit, es gibt KEINE Behandlung. Mit diesem Zustand muß man sich arrangieren. Keine Tabletten, keine Drogen, nichts hilft dagegen.

@Paranoia: Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch eines empfehlen: Das Studium psychologischer und philosophischer Literatur. Nachforschungen anstellen über die geistig-seelische "Funktionsweise" des Menschen. Schlüsse ziehen. Mit einem gewissen Verständnis über diese Gebiete wird es leichter, sich alles zu richten, wie man es braucht. Wissen ist Macht.

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Eleven
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Beitrag Mo., 20.07.2009, 14:39

Misantropie ist KEINE Krankheit
Nein, das nicht, aber es ist nicht schön, in einer Welt bestehend aus Feinden zu leben, auch wenn sich Misantropie wie eine Täterrolle anhört.
Hail to the king, baby

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MrN
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Beitrag Di., 21.07.2009, 18:25

Hallo zusammen,
habe auch einen ganzen Teil solcher destruktiven Gefühle, die ich nicht bewältigt kriege.
Dabei fühle ich mich weltoffen als Philantrop und Humanist.

Mein Haß richtet sich vor allem gegen die Zustände in meiner Arbeitsstelle.
Zur Zeit macht es mir Probleme, daß ich dort demnächst irgendwie wieder anfangen muß.

Sonst wird es finanziell eng für die Familie...

Ich denke übrigens, das Problem sind nicht die Menschen, sondern nur ihre Denkweise. - Und die Handlungen, die daraus resultieren...

Deshalb denke und handle ich so, wie ICH es gerade für richtig halte.
Jeder macht das. - So gesehen, braucht man sich um DEMOKRATIE keine Sorgen machen, außer man will die ABSTIMMUNG manipulieren. Wer wundert sich da noch über die Medien?!

Ist jetzt zwar knapp am Thema vorbei, mußte aber mal raus....
MrN
Dein Problem, das dir Probleme macht,
ist nicht wirklich
dein Problem.


(frei nach Lao Zi)


Eremit
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Beitrag Di., 21.07.2009, 22:58

€Eleven: Nun, ist das denn so überraschend, daß die Welt voller Feinde ist?

Wenn eine Spezies keine natürlichen Feinde mehr hat, was passiert dann? Die Spezies dezimiert sich selbst. Warum sollte das beim Menschen anders sein? Ergo bleibt dem Menschen gar nichts anderes mehr übrig, als sich selbst zum Feind zu machen.

IRGENDWER oder IRGENDWAS ist immer der "Feind". Was ist Dir lieber als Feindbild? Eine entartete, dekadente "Gesellschaft" oder Naturkatastrophen höheren Ausmaßes, gegen die der Mensch nichts ausrichten kann (Stürme, Flutwellen, Meteoriten, Seuchen, etc.)?

Feststellung: Da es immer einen Feind gibt, gegen den es zu kämpfen gilt, ist der Kampf ein Bestandteil des täglichen Lebens (=Überlebenskampf). Daran ist nichts zu ändern, da es quasi ein physikalisches Grundgesetz ist. Es kann also nie eine schöne, heile, perfekte Welt geben. Kein Friede, wenig Freude, und viel zu selten Eierkuchen.

Nebenbei: Warum macht es Dir etwas aus, ein "Täter" für Deine "Feinde" zu sein? Ist es nicht logisch, daß Du der "Feind" Deines "Feindes" bist?

@MrN: Nun, alles hat seinen Preis. Du möchtest Deiner Familie finanziell etwas bieten, also mußt Du da durch. Du hast Deine Prioritäten. Insofern ist es gut, da Du Dir ja bewußt bist, daß Du auch FÜR etwas kämpfst, nicht nur GEGEN etwas. Hoffentlich weiß Deine Familie das auch zu schätzen...

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Eleven
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 20:59

Eine gute Theorie, Eremit, aber bei mir verhält sich das so, dass ich annehme, dass mich Leute nicht leiden könnten, wenn sie mich besser kennen würden.
Eremit hat geschrieben:ist der Kampf ein Bestandteil des täglichen Lebens (=Überlebenskampf)
Also bei mir gestaltet sich dieser Überlebenskampf als Kampf gegen die eigene Krankheit (Depressionen).
Eremit hat geschrieben:Warum macht es Dir etwas aus, ein "Täter" für Deine "Feinde" zu sein?
Es macht mich nicht glücklich, wenn ich z.B "Rache" ausgeübt habe. Es ist wie eine Pflichterfüllung, aber manchmal wäre es mir lieber, wenn ich einfach mal verzeihen könnte. Leute, die das können, sind dem inneren Frieden näher.
Hail to the king, baby

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