Ich habe mich selbst in der Therapie verloren.

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Tristezza
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Beitrag Di., 03.04.2018, 06:53

Bleiben oder gehen? Ich würde euch eine gewisse Zeit geben, um zu sehen, ob ihr es miteinander noch hinkriegt. Manchmal gibt es überraschende Wendungen. Falls die Krise allerdings über viele Wochen oder gar Monate andauert, würde ich das Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorziehen. Ich hatte mal eine ähnliche Zeit mit meiner Analytikerin und hätte die Therapie fast abgebrochen, weil es sich für mich nach Folter angefühlt hat, zu ihr zu gehen (du schriebst, glaube ich, auch, vom Gefühl, durch die Hölle zu gehen). Es war wohl eine Wiederholung des frühen Traumas. Dann haben wir aber doch noch die Kurve gekriegt. Meine Therapeutin konnte mir plötzlich wieder anders begegnen und ich konnte bleiben. Das Ganze hat maximal zwei Wochen gedauert. Viel länger hätte ich es nicht aushalten wollen.
Ich wünsche dir für heute eine gute, klärende Stunde!

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Marilen
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Beitrag Di., 03.04.2018, 07:15

Beitrag doppelt abgeschickt, sorry
Zuletzt geändert von Marilen am Di., 03.04.2018, 07:20, insgesamt 1-mal geändert.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.


Marilen
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Beitrag Di., 03.04.2018, 07:19

Widow, nennt ein wichtiges Stichwort: Zeit.

In einem anderen Thread fiel sie mir auch auf: die eingefrorene Zeit und ich erinner es gut von mir selbst.
Objektiv konnte ich sagen, was Zeit ist
aber innen, ist die Zeit als das Trauma geschah, stehen geblieben, eben, eingefroren eingefroren. So reicht es nicht aus ein objektives Zeitgefühl zu haben, wenn es innerlich eingefroren ist und das Trauma so allgegenwärtig, denn es fehlt jede Vorstellung für die eigene Entwicklung.
Meine Analyse stand so mehrere! Monate, bis ich begriff, dann konnte ICH den Schritt raus machen. Meine Analytikerin hätte das nicht für mich gekonnt und ich denke, hätte sie es versucht, wär meine Analyse gescheitert gewesen.

Ich wünsche dir, dass DU den Schritt gehen kannst!
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:18

Philosophia hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 05:14 Die Magnetenaussage deiner Thera hätte mich persönlich wahnsinnig gemacht. Alles, was mit - meiner Meinung nach - zu viel Nähe verbunden ist, versetzte mich in Horror.
So geht's mir auch. Mir ist ihre verbale Nähe schon viel. Die Magnetaussage hatte sie schon recht früh in den Raum geworfen. Da konnte ich es noch nicht greifen. Jetzt aber, fühlt es sich genau so für mich an. Und das macht mir zu schaffen. Gerade weil da Wut im Raum hängt.

Aber immer noch mein Dilemma, nicht zu wissen ob es sich so gehört. Der Verlauf "natürlich" ist.
Darum auch der Gedanke, das ein Dritter es sich anschaut.
Es ist halt meine erste Therapie, meine erste Therapeutin. Ich habe keinen Vergleich.
Vielleicht ist sie gerade ganz zufrieden, mit dem wie es läuft. Who knows...
Was ich weiss, für mich fühlt es sich nicht gut an.
Bin gerädert und habe riesen Bammel vor nachher
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:25

Kirchenmaus hat geschrieben: Mo., 02.04.2018, 23:35 Hallo Gedankentanz,

ich möchte dir dalassen, dass für mich ein dreijährige Analyse nicht gut war.

Ich habe eine Bindungsproblematik und eine komplexe Traumafolgestörung. Für mich war eine warmherzigere, parteiische Verhaltenstherapeutin, die mit mir Traumakonfrontation macht, schließlich das Richtige.

Ganz vielleicht ist die Therapieform nicht optimal für dich.

Lieben Gruß
KM
Davor habe ich in Moment Angst. Das ich da bleibe und es mir schadet.

Wie gesagt, ich gebe selten schnell auf. Bin aber da ein gebranntes Kind. Mein "nicht Aufgeben", hat mir nicht gut getan. Was wenn ich wieder in so einer Situation stecke? Zwar mit einer anderen Person, aber gleichen unguten Gefühlen.
Lohnt es sich diesesmal wirklich durchzuhalten? Oder ist es der Moment um aus meinen Fehlern zu lernen?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:29

Marilen hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 07:19 Widow, nennt ein wichtiges Stichwort: Zeit.

In einem anderen Thread fiel sie mir auch auf: die eingefrorene Zeit und ich erinner es gut von mir selbst.
Objektiv konnte ich sagen, was Zeit ist
aber innen, ist die Zeit als das Trauma geschah, stehen geblieben, eben, eingefroren eingefroren. So reicht es nicht aus ein objektives Zeitgefühl zu haben, wenn es innerlich eingefroren ist und das Trauma so allgegenwärtig, denn es fehlt jede Vorstellung für die eigene Entwicklung.
Meine Analyse stand so mehrere! Monate, bis ich begriff, dann konnte ICH den Schritt raus machen. Meine Analytikerin hätte das nicht für mich gekonnt und ich denke, hätte sie es versucht, wär meine Analyse gescheitert gewesen.

Ich wünsche dir, dass DU den Schritt gehen kannst!
Durchhalten kann sich lohnen. Wenn ich nur wüsste ob es bei mir ähnlich ist.

Ist dir deine Therapeutin auch mal so mit Wut begegnet?
Wie war das für dich?
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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:31

Tristezza hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 06:53 Bleiben oder gehen? Ich würde euch eine gewisse Zeit geben, um zu sehen, ob ihr es miteinander noch hinkriegt. Manchmal gibt es überraschende Wendungen.
Das ist gerade meine Hoffnung. Und die große Angst das dem nicht so ist.

Das "nicht wissen" ist gerade die dunkle Wolke über meinem Kopf
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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:50

Pro:
.Ich mag meine Therapeutin sehr gern
.Sie entschuldigt sich wenn nötig
.Sie war bisher immer da, wenn ich sie brauche
.Ich habe erst durch sie gelernt, mich wichtiger zu nehmen
.Sie gab mir bisher viele Denkanstöße
.Sie versucht an mich ran zu kommen
.Sie ist ehrlich

Contra
.Mal ist es Ok wie ich bin, dann wieder nicht
.Meine Angst, als Machtkampf zu deklarieren
.Mich zu Fragen warum ich solche schlechten Gefühle bei ihr hervorrufe
.Meine plötzlichen Selbstzweifel
.Das Gefühl nicht gut genug zu sein, ihr das nicht zu geben, was sie von mir erwartet (aus ihrem guten Wunsch für mich heraus)
.Sie ist wütend auf mich
.Freut sich nicht auf mich
.Das ich Angst vor der Sitzung habe
.Meine Symptome wieder kommen
.Die Nähe
.Die Abhängigkeit

Und bei alle dem habe ich Angst, ihr unrecht zu tun.
Das ich das "Monster" in der ganzen Geschichte bin sie nur so ist, weil es an mir liegt. Es ihr ohne mich, mit einem anderen Patienten besser ergehen würde.
Fühle mich falsch
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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:52

Ich hab sie über lange Zeit sadistisch und sehr kalt erlebt in dem was sie sagte und wie sie mit mir umging.
Meine Analyse stand über mehrer Monate.
Ich konnte gar nix mehr machen. Nicht sprechen, nicht gehen. Nur hingegangen bin ich. Dass ich kommen soll, das war der einzige Konsens der zu dieser Zeit zwischen uns bestand.
Zuletzt geändert von Marilen am Di., 03.04.2018, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:55

Marilen hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 09:52 Ich hab sie über lange Zeit sadistisch und sehr kalt erlebt in dem was sie sagte und wie sie mit mir umging.
Oh krass. Was hat dich dazu gebracht durchzuhalten?
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Beitrag Di., 03.04.2018, 09:57

Vertrauen. Ich wusste tief in mir, irgendwo tief in mir: die ist FÜR mich. Ich war mir sicher bei ihr.
Und wie du, bin ich eine, die eher zu lange aushält.
Dieses einemal wars gut!
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Beitrag Di., 03.04.2018, 10:13

Marilen hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 09:57 Vertrauen. Ich wusste tief in mir, irgendwo tief in mir: die ist FÜR mich. Ich war mir sicher bei ihr.
Und wie du, bin ich eine, die eher zu lange aushält.
Dieses einemal wars gut!
Das hört sich wirklich schön an.
Ich glaube auch das meine FÜR mich ist. Allerdings habe ich diese kleine Stimme (im übertragenen Sinne) im Hinterkopf, die das immer wieder hinterfragt.

Vielleicht macht das auch meine Therapeutin so wütend. Das sie mir eigentlich nur gutes Will und sie mein Mißtrauen ihr gegenüber nicht nachvollziehen kann, vielleicht sogar unfair findet.

Was ein Riesen Mist.
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Beitrag Di., 03.04.2018, 10:19

Mir wurde halt anerzogen das auch "Das Gute" schlecht ist....
Darum bin ich auch dem Guten so misstrauisch gegenüber.
Mein Problem was meine Therapeutin ausbaden muss.
Dabei bringe ich ihr mehr Vertrauen entgegen, als sonst jemanden. Nur zum hinlegen reicht es nicht.
Dabei würde ich den Schritt so gerne gehen, schaffe es aber nicht.
Wie einer mit Höhenangst, der es nicht schafft über die Balustrade zu schauen, um die schöne Aussicht zu genießen.
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Beitrag Di., 03.04.2018, 10:28

Ja, diese Stimme ist mir vertraut, deswegen war das einzige, was ich über diese Monate mit Ach und Krach geschafft habe, hinzugehen..trotz der Stimme...mehr war nicht möglich aber DAS war gut.

Für die Analytikerinen ist das Job und weitaus weniger dramatisch als für uns. Wenn sie was taugen, trennen sie und können auch das tragen.
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Beitrag Di., 03.04.2018, 10:34

Marilen hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 10:28 Ja, diese Stimme ist mir vertraut, deswegen war das einzige, was ich über diese Monate mit Ach und Krach geschafft habe, hinzugehen..trotz der Stimme...mehr war nicht möglich aber DAS war gut.

Für die Analytikerinen ist das Job und weitaus weniger dramatisch als für uns. Wenn sie was taugen, trennen sie und können auch das tragen.
Da warst du aber ganz schön stark. Das Einzige was du geschafft hast... Das ist eine ganze Menge und mehr hat es dann ja auch erstmal nicht gebraucht.

Ich hoffe ich habe diese Stärke und das es sich am Ende lohnt.

Das Therapeuten es (er)tragen können müssen, weiss ich rational. Emotional empfinde ich mich gerade als riesen Zumutung für meine Therapeutin. Und wer ist das schon gerne...
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