Mama aus Telefon verbannt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Seerose47
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 13:42

Tupsy71 hat geschrieben: So., 16.12.2018, 22:00 Bin wankelmütig und unsicher und immer in Angst was falsched zu tun bzw. getan oder gesagt zu haben.
Liebe Tupsy, das kenne ich auch sehr gut... Ich habe auch immer Angst was falsches zu machen oder zu sagen, und grüble viel...
Eremit hat geschrieben: So., 16.12.2018, 23:40 Dann besteht dafür wohl auch keine Notwendigkeit. Wenn Kontaktabbruch wirklich notwendig ist, dann zieht man das auch eisern durch, es fällt einem sogar gruselig leicht.
Die Antwort ist nicht richtig... Es ist sehr schwer einen Kontakt abzubrechen wenn es jemand aus der eigenen Familie ist... Vor allem bei der Mutter.

Man hat ja danach praktisch keine Familie mehr, dann ist man zwar den Kontakt zu Menschen los die einem nicht gut tun, aber dafür hat man dann keine Familie mehr, die man ja wohl irgendwie braucht...

Meine Mutter hat auch weggeschaut und tut es noch, und ist einer der Gründe für mein Leid. Und auch wenn ich noch gezwungen bin bei ihr zu wohnen, werde ich den Kontakt zu ihr nicht abbrechen wenn ich ausziehe...

Auch wenn ich weiß dass es besser wäre und notwendig ist. Dann hab ich keine Mutter mehr.

Man ist ja auch seid der Kindheit gewohnt sich anzupassen und zu funktionieren, und man will kein schlechtes, undankbares Kind sein dass den Kontakt zur Mutter abbricht...

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Philosophia
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 13:46

Seerose47 hat geschrieben: Mo., 17.12.2018, 13:42 Man ist ja auch seid der Kindheit gewohnt sich anzupassen und zu funktionieren, und man will kein schlechtes, undankbares Kind sein dass den Kontakt zur Mutter abbricht...
Du bist aber kein Kind mehr, Seerose. Wo bleibt denn da mal die Weiterentwicklung. Als Erwachsener muss man sich nicht mehr brav anpassen und funktionieren - es sei denn, man bleibt in der Kindrolle.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 13:51

Ich habe den Kontaktabbruch zur Familie damals auch eisern durchgezogen. Wie leicht es mir fiel, weiss ich nicht mehr - war halt notwendig.

Inzwischen merke ich, dass ich dadurch zwar die Gefahr akuter Verletzung verhindert habe, aber Vergangene immer noch nachwirken und deswegen auch nach wie vor eine Art Beziehung zu den Tätern da ist.

Ich weiss nicht, ob das Tupsi jetzt weiterhilft, aber ich habe gewisse Zweifel daran, dass pauschale Urteile über Kontaktabbrüche möglich sind.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Philosophia
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 13:52

Und wer sich als Erwachsene entscheidet, den Kontakt zu toxischen Eltern aufrecht zu erhalten, darf (ich mein, doch, aber es nützt null) sich aber auch nicht permanent über sie beschweren und sagen, dass er/sie gezwungen ist, bei ihnen zu bleiben. Wenn die Eltern es verbockt haben, dann ist es so - aber sie sind nicht mehr für das Glück eines erwachsenen Kindes verantwortlich (ein Glück ist das so - und man kann sich sein Leben jetzt selbst gestalten).
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Philosophia
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 13:53

Nein, ich denke, so ein Kontaktabbruch ist echt mit das Schwerste überhaupt - den so zu gestalten, dass es für einen stimmig ist, ist wichtig. Oder es eben nicht zu tun, dann aber auch die Konsequenzen zu tragen - und nicht immerzu noch erwarten, dass die Eltern Kindbedürfnisse erfüllen und so.
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spirit-cologne
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 14:20

Ein Verharren in der Kinderrolle trotz dysfunktionaler Beziehung zu den Eltern resultiert oft gar nicht mal aus der Unfähigkeit, die Trennung auszuhalten, sondern aus dem vergeblichen Versuch, das, was man nicht bekommen hat, wovon man aber glaubt, dass es einem zusteht oder das man es unbedingt braucht, von den Eltern quasi zu erzwingen. Nach dem Motto: "Ich muss meinen Eltern nur lange genug mein Leiden vorleben, dann müssen sie doch sehen, was sie mir schuldig sind und das nachholen!"

Funktioniert nur leider meist nicht.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


montagne
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 20:18

Ja, die Eltern Schulden einem was und werden es einem lebenslang schuldig bleiben. Sie haben sich schuldig gemacht.

Nun ist man erwachsen. Und da hat man die Wahl. Macht man sich nun auch noch an sich selbst schuldig, setzt das zerstörerische, dysfunktionale Werk der Eltern fort oder fängt man an sich selbst das zu ermöglichen, was man wie jeder andere verdient hat, was man sich aber dennoch erarbeiten muss: Liebe, Erfolg, Verbundenheit, ein gutes Leben.

Nur weil es einem nicht in die Wiege gelegt wurde, heißt es nicht, dass man es nicht haben darf oder nicht verdient hat.
amor fati

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 20:30

Man braucht es ja auch, es ist ja echt.
Wenn man es vom den Eltern aber nicht bekommen kann wäre es gut sich Alternativen zu suchen.

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Seerose47
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Beitrag Mo., 17.12.2018, 23:33

Philosophia hat geschrieben: Mo., 17.12.2018, 13:46 Du bist aber kein Kind mehr, Seerose. Wo bleibt denn da mal die Weiterentwicklung.
War klar dass so ein Kommentar auf einen Beitrag von mir kommt...
Philosophia hat geschrieben: Mo., 17.12.2018, 13:46 Als Erwachsener muss man sich nicht mehr brav anpassen und funktionieren - es sei denn, man bleibt in der Kindrolle.
Oh, die Kindheit hat also keine Auswirkungen auf das Leben als Erwachsene? Auf die Persönlichkeit?

Dann frag ich mich warum hier einige User in Therapie sind, und Therapie für so ein wirksames Heilmittel halten...

Bin auch schon wieder raus.

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Philosophia
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Beitrag Di., 18.12.2018, 06:37

Boa, Seerose, echt jetzt? Ich hab null Bock, dich immer in Watte zu packen, bloß weil du, wie wir hier wohl fast alle, ne schlechte Kindheit hattest.
Zu deiner Frage. Ich habe nie in Frage gestellt, dass die Kindheit Auswirkungen auf das Leben als Erwachsener hat oder auf die Persönlichkeit. Aber im Grunde müssen wir - die Gesunden und auch die Kranken - lernen, für unser Leben Verantwortung zu tragen. Oder wir tragen sie eben nicht und machen uns ein Leben lang von der Vergangenheit abhängig sagen: "Ich bin halt so, weil das und jenes früher war." oder "Ich bin gezwungen, bei meiner Mutter zu wohnen, mich zu kümmern (oder sonst was)."
Eine Therapie ist sicherlich etwas für all diejenigen, die lernen möchten, mit der Vergangenheit zu leben und ihr eigenes Leben mehr zu dem eigenen zu machen. Die Therapie hilft auch dabei zu erkennen, wo ich im Hier und Jetzt aktiv was tun kann, dass schlimme Dinge von früher nicht noch mal so passieren. Oder auch zu erkennen, dass man noch nicht bereit für eine Veränderung ist - dann aber auch mit den Konsequenzen lebt. Auch das Nicht-Handeln zieht Konsequenzen nach sich.
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Eremit
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Beitrag Di., 18.12.2018, 14:48

Seerose47 hat geschrieben:Es ist sehr schwer einen Kontakt abzubrechen wenn es jemand aus der eigenen Familie ist... Vor allem bei der Mutter.
Nicht, wenn es notwendig ist.
Seerose47 hat geschrieben:Man hat ja danach praktisch keine Familie mehr, dann ist man zwar den Kontakt zu Menschen los die einem nicht gut tun, aber dafür hat man dann keine Familie mehr, die man ja wohl irgendwie braucht...
Das Verwandtschaftsverhältnis erlischt nicht durch den Kontaktabbruch, Familie bleibt Familie.

Und Menschen brauchen, die einem nur übel mitspielen, kann man nur, wenn man masochistisch veranlagt ist. In diesem Fall leidet man dann aber auch nicht wirklich. Natürlich besteht dann keine Notwendigkeit mehr für den Kontaktabbruch.
Seerose47 hat geschrieben:Und auch wenn ich noch gezwungen bin bei ihr zu wohnen, werde ich den Kontakt zu ihr nicht abbrechen wenn ich ausziehe...
Niemand zwingt Dich, bei Deiner Mutter zu wohnen. Du kannst auch eine eigene Wohnung mieten. Oder im schlimmsten Fall obdachlos/wohnungslos sein.
Seerose47 hat geschrieben:Man ist ja auch seid der Kindheit gewohnt sich anzupassen und zu funktionieren, und man will kein schlechtes, undankbares Kind sein dass den Kontakt zur Mutter abbricht...
Wenn man so denkt und fühlt, hat man die Kindheit nie hinter sich gelassen, ist man nie erwachsen und selbstständig geworden. Was die Frage aufwirft, warum es nie notwendig wurde, selbstständig und erwachsen zu werden.

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Tupsy71
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Beitrag Di., 18.12.2018, 15:02

Also Eremit, ein wenig finde die Worte an Seerose schon etwas hart gesagt.
Natürlich muss man das Eigene Leben Leben und darf nicht für Alles was schief geht im Leben, den Eltern zu schreiben. Doch das Loslösen ist glaub ich auch ein Prozess. Ein Abnabelungsprozess der nur pasdieren kann, wenn due verschiedenen Anteile in einem dafür bereit sind- glaub ich zumindest. Denn ich hatte im Juli einen harten Abnabelungsprozess, so dass ich in d. Klinik landete, da ich nicht begriffen hatte, wad grad mit mir passiert. Doch das kann man nicht herbeizaubern. Es muss von innen her kommen. Und gerade wenn beide Eltern usw. Täter waren odet sind, fällt ed noch schwerer......

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Tupsy71
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Beitrag Di., 18.12.2018, 15:06

....da das innere Kind odet Kindet nicht soweit sind. Es gibt kein Schalter.
Und warum ich selber ed nicht schaffe: mh, vermutlich genau sus den gesagten Gründrn. Ich lebe zum Glück writ genug wrg von Mama, doch irgendwie ist man trotzdem gefangen weil zu vieles im Alltag an das Alte erinnert. Es ist besser geworden, keine Frage, aber ich fühle mich noch nicht stark genug um der Mama die Stirn bieten zu können


Eremit
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Beitrag Di., 18.12.2018, 15:43

Tupsy71 hat geschrieben:Also Eremit, ein wenig finde die Worte an Seerose schon etwas hart gesagt.
Das Leben ist nunmal hart. So hart können keine Worte sein wie das Leben selbst.
Tupsy71 hat geschrieben:Doch das Loslösen ist glaub ich auch ein Prozess.
Ich habe nie behauptet, dass es kein Prozess wäre. Ganz im Gegenteil, ich schreibe ja auch immer von Notwendigkeit. Damit eine Veränderung notwendig wird, muss schon sehr viel vorfallen. Zu viel, um es weiterhin ertragen zu können. Nochmal: Es muss unterträglich sein.
Tupsy71 hat geschrieben:Doch das kann man nicht herbeizaubern.
Habe ich auch nie behauptet. Glaubst Du etwa, bei mir wäre das einfach herbeigezaubert worden? Ich habe auch viele Jahre durchgehend Schei**e fressen müssen, bis die Notwendigkeit zur Veränderung gegeben war. Irgendwann ging es eben nicht mehr, wurde es unerträglich. Dann ging alles auf einmal ganz schnell und leicht.
Tupsy71 hat geschrieben:Es muss von innen her kommen.
Intrinsische Motivation ist nur die eine Hälfte, die andere ist extrinsische.
Tupsy71 hat geschrieben:....da das innere Kind odet Kindet nicht soweit sind. Es gibt kein Schalter.
Der "Schalter" wäre das Erwachsenen-Ich bzw. ein Teil dessen. Das, was einem das Überleben ermöglicht. Das, was einem den Allerwertesten rettet, das, was Kindheits-Ich und Eltern-Ich an den Tisch holt und aufgrund von Notwendigkeit mit der Faust auf den Tisch haut und sagt: Das wird jetzt so gemacht, sonst geht alles den Bach runter.
Tupsy71 hat geschrieben:Ich lebe zum Glück writ genug wrg von Mama, doch irgendwie ist man trotzdem gefangen weil zu vieles im Alltag an das Alte erinnert.
Gegen die Vergegenwärtigung der Vergangenheit hilft nur die Gegenwärtigkeit der Gegenwart. Das Alte ad acta legen und im hier und jetzt leben. Je schlechter die Vergangenheit ist, desto eher will man sie hinter sich lassen. Will man das aber nicht, dann war die Vergangenheit nicht schlecht genug.

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 18.12.2018, 21:32

Ich sehe es schon ähnlich wie Eremit,
würde aber vllt nicht diese Worte wählen.
Ich war froh haben mit 17 noch meine Eltern für mich diese Entscheidung des Abbruchs mit meinem Onkel übernommen,
ich hätte es mit 17 noch nicht können, habe sie anfangs dafür sogar gehasst, weil ich "nicht nur" schlechtes mit ihm erlebt habe.
Aber schon 2 Jahre später habe ich eine weitere solche Entscheidung treffen müssen,
und ich habe sie getroffen, weil ich ohne diese Entscheidung abgekratzt wäre. Ich hätte nicht überlebt.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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