'Vertrauen': in aller Munde, aber mir so unklar

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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candle.
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 13:16

Wie geht das?

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hope_81
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 13:19

Na ja, in dem du dich einfach nicht öffnest, eine Rolle spielst, dich nicht zeigst. Schauspielen halt.
Ich kann mit Menschen zusammen sein ohne ihnen zu vertrauen, der Preis ist, das die Menschen nie wirklich wissen wer ich bin. Das ist frustrierend und führt immer ins Desaster.
Außerdem macht es fürchterlich müde.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Kekse
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 13:26

klar gehen Beziehungen. Besonders gut mit Leuten, die auch nicht wissen was echtes Vertrauen ist.
Dann fehlt auch keinem konkret was. Oder erst, wenn man anfängt Dinge zu hinterfragen...

Und ja, eine Folge davon nicht zu Vertrauen ist, dass das Zusammensein mit anderen Menschen unheimlich anstrengend wird.
Schließlich lauert ja überall eine Gefahr. (Oder was auch immer. Das scheint wohl für jeden anderes zu sein.)

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candle.
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 13:28

Ich glaube schon, dass du es so möchtest, jedenfalls forcierst du das hier oder vermittelst es, dass es so sein muß- ich sehe es nicht. Man kann Menschen nicht stundenlang eine Maske vortanzen, das geht nicht. Für mich sind das einfach zu wenig Begründungen gerade.

Wie kommst du gerade darauf?

Ich habe eher das Gefühl, dass du nicht ganz beim Thema sein kannst, denn dann würde vielleicht was anderes herauskommen, im Moment ist es wie ein Quotendurchhecheln hier im Thread ohne Gedankenpause.

Mich stört das gerade irgendwie, weil ich mal wieder nix helfen kann.

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Beitrag Mo., 07.01.2013, 13:30

Redest du mit mir???

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carö
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 13:38

ja es ist fürchterlich ermüdend und hält eine negativspirale aufrecht. ohne sich so geben zu können, wie einem ist, sondern nur im schutz der maske, gibt es auch keine chance zu erleben, dass man ok ist, auch mit unmaskiertem gesicht. was wiederum eine basis ist, um sich selbst, so wie man ist, akzeptieren zu können und auf dieser basis sich weiterzuentwickeln.

es sei denn... man geht das risiko des vertrauensvorschusses ein... und: es gibt diese menschen, die wissen oder zumindest ahnen, dass hinter der maske und hinter dem funktionieren noch etwas anders sein kann. nur was genau es ist, das können sie nicht wissen, wenn man sie es nicht sehen lässt.

liebe hope(less), ich glaube, ohne risiko gibt es keine weiterentwicklung. ich glaube, vertrauen kann sich entwickeln sich beim wagnis des riskios, verletzt zu werden. man selbst kann am eigenen vertrauen wachsen, denn vertrauen "gehört" einem sozusagen selbst.

LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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ch123
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:02

liebe hopeless, ich weiss ja jetzt nicht, von welcher version des wortes vertauen du ausgehen magst. aber was die pattsituation betrifft, die du befürchtest: "solange ich mir nicht selbst vertraue und solange ich mich selbst nicht akzeptiere und wertschätze kann ich nicht vertrauen. aus basta" möcht ich was sagen.

ich glaube ganz fest daran, dass man vertrauen lernen kann und eigentlich auch lernen muss, weil´s ja nix is, was einfach so da ist oder einem gegeben ist. natürlich haben die einen (die das glück hatten, es schon als kinder lernen zu dürfen) möglicherweise bessere voraussetzungen als die anderen, (die sozusagen auf die schnauze gefallen sind und das gegenteil gelernt haben. nämlich dass sie grundsätzlich NICHT richtig sind, wie sie sind, und deshalb unter allen umständen versuchen müssen, eine maske aufzuhaben).

zum glück können wir zeitlebens lernen. und lernen geht halt in verdammt kleinen schritten und ist immer wieder verbunden mit fehlschlägen.

denkst du, du könntest auch daran glauben?

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lemon
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:06

Ich sehen mich sehr danach mich einfach einmal komplett fallen lassen zu können. Das ist eine sehr starke Sehnsucht von mir. Fallenlassen, gehalten werden ohne Angst im Nacken.
Mach dir mal bewusst vor was du Angst hast.
Vor Enttäuschung, vor dem Fall....
Du wirst dich immer wieder fangen können, diese Kraft hast du, sonst würdest du jetzt auch nicht stehen.
Sicherheiten gibt es nicht.

Ist es nicht besser einfach Vertrauen zu schenken, als in ewigem Zweifel zu leben.
Zweifel schütz nämlich nicht vor Verletzungen, Zweifel macht einsam. Da nehm ich schon lieber ein bisschen Risiko in Kauf und fühl mich wohl und lass es mir gut gehen in meinen zwischenmenschlichen Beziehungen.

Ich glaube auch, dass wenn man selbst eine vertrauenswürdige Person darstellt, dass man dann leicht Vertrauen schenken kann, meist geht der Mensch von sich selbst aus.

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Tigerkind
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:11

Ich glaube man vertrauen kann man nur, wenn man das Risiko eingeht verletzt zu werden.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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hope_81
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:16

Ja Tigerkind, dass stimmt.
Zweifel, ja ich zweifel immer alles an jeden Mist...Sogar Dinge, die man gar nicht anzweifeln kann.
Wie kann ich denn lernen diese Zwiefel, dieses Misstrauen abzustellen. Es ist ja schließlich da. Ich nehme mir das so oft vor und scheitere wieder....
@ candle
dich habe ich nicht verstanden. Klar möchte ich vertrauen, stehe mir aber immer wieder im Wege dabei.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Tigerkind
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:20

Ich vermute Du kannst Dich nur dafür entscheiden das Risiko voll und ganz und bewußt in Kauf zu nehmen und dann hoffentlich positive Gegenerfahrungen zu machen, bei dem Versuch gute Erfahrungen zu machen kannst Du ja Deine Menschenkenntnis etc. mit einfließen lassen, Du mußt ja nun nicht jedem sofort blind vertrauen.

Hast Du eigentlich ein Beispiel?
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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candle.
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:22

hopeless81 hat geschrieben: Klar möchte ich vertrauen, stehe mir aber immer wieder im Wege dabei.
Ich verstehe dich auch wenig, vielleicht weil du keinem roten Faden so folgst aus meiner Sicht. Letztlich geht es ja auch nur um eine Begriffserklärung hier. Und das ist eben sehr vielfältig wie man sieht.

Die Frage ist wie du dir im Wege stehst, was tust du nicht oder tust du und um was für eine Beziehung mag es dir wohl gehen?

Vielleicht erkennst du auch, dass es gar nicht so wild ist wie du denkst.

candle
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hope_81
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:24

Tigerkind hat geschrieben:Ich vermute Du kannst Dich nur dafür entscheiden das Risiko voll und ganz und bewußt in Kauf zu nehmen und dann hoffentlich positive Gegenerfahrungen zu machen, bei dem Versuch gute Erfahrungen zu machen kannst Du ja Deine Menschenkenntnis etc. mit einfließen lassen, Du mußt ja nun nicht jedem sofort blind vertrauen.

Hast Du eigentlich ein Beispiel?
Es fängt bei der Massage/ Friseur an und hört beim Aufbau einer Beziehung auf, ich bin immer immer mega angespannt, dadurch furchtbar müde und selbst bei meiner besten Freundin hört diese Anspannung nicht auf. Es ist auch nicht, dass ich bei ihr zum Beispiel verschlossen bin, aber die Anspannung diese "hab Acht stellung" die bleibt.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
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candle.
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:26

Was könnte ein Friseur denn nun tun?

candle
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hope_81
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Beitrag Mo., 07.01.2013, 14:27

@ candle
mich interessiert einfach was andere unter Vertrauen verstehen, damit ich den Hauch einer Ahnung davon kriege, was das ist. Weniger um Definitionen, mehr um Erfahrungen geht es mir.

@ mir die Haare verschneiden, mir die Schere ins Ohr rammen, mir Geschichten erzählen, die ich nicht wissen will.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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