schizotype Störung - auf der Suche nach Artgenossen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 26.03.2016, 19:51

Unnahbarer hat geschrieben:Da die anderen Gruppenmitglieder der AD(H)S-Gruppe insgesamt irgendwie anders sind als ich und ich mich inzwischen selbst analysiert habe, komme ich derzeit immer mehr zur Ansicht, dass ich eine schizoide Persönlichkeit sein könnte, sozusagen eine schwächere Form der schizotypen Persönlichkeit. Meine von mir selbst wahrgenommenen Symptome sind:
Es ist genau anderes rum.
Die Schizoide Persönlichkeitsstörung ist die leichtere Störung von beiden.
Die Schizotype Persönlichkeitsstörung ist schwerwiegender und der Schizophrenie ähnlich.

Mein Rat an Dich, sei wie Du bist,
versuche nicht wie andere zu sein.

Du bist Du und das ist gut so.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Unnahbarer
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Beitrag So., 27.03.2016, 11:30

"Es ist genau anderes rum.
Die Schizoide Persönlichkeitsstörung ist die leichtere Störung von beiden."

Sag ich doch : "...komme ich derzeit immer mehr zur Ansicht, dass ich eine schizoide Persönlichkeit sein könnte, sozusagen eine schwächere Form der schizotypen Persönlichkeit."

Aber danke für Deinen Rat! Im Moment ist mir die Analyse neben einem authentischen Auftreten genauso wichtig, da sie eine gezielte Behandlungs- bzw. Selbstbehandlung ermöglicht. Neben der Möglichkeit einer schizoiden Persönlichkeit sehe ich derzeit bei mir noch die Möglickkeit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeit. Wichtig wäre es für mich hier die Unterschiede herauszuarbeiten und anschließend noch einmal Behandlungsmöglichkeiten auszuloten, hierzu gehört auch mir die Frage zu stellen, was früher bei meinen bisherigen Therapien gut und weniger gut gelaufen ist, da unterschiedliche Persönlichkeitsstörungen unterschiedliche Herangehensweisen bedürfen. Sollte ich zu der Auffassung gelangen, dass neben dem bestehenden ADS nicht die schizoide sondern eher die ängstlich-vermeidende Persönlichkeit bei mir zutrifft, würde ich in diesem Forum natürlich einen eigenen Themenblock eröffnen.

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hannah_1880
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Beitrag Di., 29.03.2016, 07:42

Das mit der Diagnose ist meiner Meinung nach immer nur der Versuch jmd in eine Schublade zu stecken - u.a. um einen akademischen Diskurs zu ermöglichen.

Es gibt auch unterschiedlich starke Ausprägungen, man muss nicht alle Symptome der einen Persönlichkeitsstörung haben, man kann auch Symptome einer oder mehrerer anderen haben (gemischte Persönlichkeitsstörung). Ist bei mir auch so.

Vielleicht hast Du ...
1) eine schizoide PS mit schizotypen und ängstlich-vermeidenden Anteilen oder
2) eine ängstlich-vermeidende PS mit schizoiden und schizotypen Anteilen.
==> Ist doch letztlich egal. Da sollen Akademiker drüber diskutieren - für Dich ändert das meiner Meinung nach nichts.

Wo sollen denn da die Behandlungsunterschiede liegen? Ist ja nicht so, dass es gegen die schiziode PS eine Pille gibt und gegen die ängstlich-vermeidende PS eine ganz andere.
Es gibt Psycho-Pillen doch immer nur gegen einzelne Symptome aber nicht gegen bestimmte PS-Diagnosen, oder?
Sogar bei Depressionen werden ja Neuroleptika/Antipsychotika wie Abilify verschrieben ...

Und bei den Psychotherapien hört man ja immer, dass die Methode zweitrangig ist - Hauptsache ist das Verhältnis Therapeut-Patient.
Mir wurde vom Arzt nach einem klassischen VT (dort bekam ich keinen Platz) einer empfohlen, der Tiefenpsychologe ist und mit TFP arbeitet (transference focused therapy) - von der Methode her was komplett anderes.

Oder übersehe ich etwas?

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Unnahbarer
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Beiträge: 7

Beitrag Do., 31.03.2016, 01:39

Hmm, also bei Deinem Hinweis der Gefahr des Schubladendenkens gebe ich Dir recht. Allerdings habe ich etwas Zweifel daran, dass es allein oder vorrangig das wichtigste ist, dass sich Therapeut und Patient gut verstehen. Hilfreich ist es sicherlich, aber ohne geignete Konzeption wird man nicht auskommen. Während bei der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung in der Therapie eher das Thema Angst und ihre Reduktion im Mittelpunkt steht

https://www.therapie.de/psyche/info/ind ... icherheit/

ist das Hauptthema bei der schizoiden Persönlichkeitsstörung eher die Isolation und ihre Verringerung

https://www.therapie.de/psyche/info/ind ... schizoide/

wobei dabei alle drei Therapieformen (Psychoanalyse, tiefenpsychologische Therapie und Verhaltenstherapie angewendet werden können. Ein guter Therapeut versteht es sicherlich dabei Mischtypen geeignet zu therapieren. Mein ehemaliger Psychoanalytiker hat mich rückblickend manchmal überfordert, indem er so getan hat, als ob Menschen alles erreichen können, wenn sie nur verstünden, dass sie alle in Freiheiten lebten. Das habe ich bestritten. Auch seine Ansicht, dass die Außerparlamentarische Opposition es sich sehr einfach mache, weil sie keine Verantwortung trage fand ich schwierig und falsch genauso wie sein Versuch mich während meines Studiums quasi in eine Arbeitsstelle "hineinzuprügeln". Ich hatte immer die Ansicht vertreten, dass das Arbeiten neben dem Studium die Studiumzeit verlängert und so kam es dann auch. Rückblickend finde ich seine Einschätzungen manchmal doch etwas leichtfertig. Ich bin noch heute davon überzeugt, dass er sich mir gegenüber so verhalten hat, weil er sich an eine bestimmte position angelehnt hat, die er mit Entschiedenheit weiterverfolgt hat. Ich habe zwar viel gelernt in den Therapien. Allerdings stehe ich heute grundsätzlich immer noch da wo ich zuvor stand: sehr unsicher, hölzern und zurückgezogen gegenüber anderen auf Arbeit mit der Kritik der Anderen an mir, denen genau diese Eigenschaften an mir stören. Geändert hat sich hier also nicht allzuviel. Nun bin ich arbeitslos und versuche verzweifelt den Anschluss gegenüber den Anderen zu halten bzw. wiederherzustellen, nur um überhaupt wieder arbeiten zu dürfen.

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Erwin79
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Beiträge: 5

Beitrag Di., 05.04.2016, 11:49

So wie ich das während meiner bisherigen "Psycho-Karriere" verstanden habe, ist der Schizoide der, der sich mehr oder weniger freiwillig zurückzieht und andere Menschen nur als Mittel zum Zweck ansieht, selbst in einer Partnerschaft.

Der Schizotype ist eher der Exentriker, der aber wegen seiner komischen Art nicht im sozialen Umfeld ankommt.

Ja, ich denke auch, dass mit dem aktuellen Modell im ICD-10 das Schubladendenken gefördert wird. Im Regelfall hat man nicht eine Persönlichkeitsstörung sondern ein Mix aus verschiedenen Symptomen. Hier müsste eigentlich ein anderes Modell mit fließenden Grenzen her. Vielleicht kommt es ja noch irgendwann.

Mit der Beschreibung von Unnahbarer kann ich mich auch recht gut identifizieren: "unsicher, hölzern". Distanziert würde ich mal noch hinzufügen. Habe auch relativ viel gelernt während meiner Therapien, bin aber letztendlich immer noch der Alte auch wenn ich manchmal, wie im Theater, ein Rollenwechsel versuche, was aber auf Dauer unheimlich anstrengend ist.

Ein wirklichen Job hatte ich noch nicht. Zum einen krankheitsbedingt, zum anderen drücke ich mich auch davor irgendwo anzufangen obwohl ich eigentlich genau weiß, dass mit das weder gut tut noch irgendwie weiterhilft. Hab dieses Jahr meinen ersten richtigen Berufsabschluss während einer Art Reha-Maßnahme vom Jobcenter gemacht.

Privat sieht es nicht anderes aus. Wenig Freunde, aber immerhin gibt es welche. Ein Beziehung hatte ich noch nie.
Man sieht mir diese ganzen Dinge zum Glück auf den ersten Blick nicht an. Aber ab dem Zweiten dann schon.


Gruß
Erwin79


Camuschop
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Beitrag Mi., 17.08.2016, 12:17

Hallo meine lieben Leidensgenossen,

Ich wende mich an diesen Thread, da ich vor kurzem von einer Psychiaterin die Verdachtsdiagnose schizotype Störung erhalten habe.
Meine persönlichen Vermutungen hatten mich bereits schon länger in die ungefähre Richtung getragen, doch lassen und ließen sich noch keine konkreten Begrifflichkeiten erhärten, da sowohl mein Ausdruck, als auch der hinterlassene Eindruck ein ausweichender, vager und unförmiger ist.

Symptomatisch finde ich mich in vielen der Beiträge hier wieder.

Soziale Kompetenzen und zwischenmenschliche Beziehungen sind mehr als mangelhaft gegeben und der Umgang mit anderen Menschen fällt mir schwer.

Fehlendes Einfühlungsvermögen sowie Affektabflachung und unzureichende Reaktionsmuster für emotionales und und gesellschaftliches Verhalten binden mich an und in eine hölzerne, unbeholfene Starre.

Argwohn, Mitleid und Geringschätzung stehen dem Neid und der Sehnsucht nach Vertrautheit zum Otto Normalverbraucher ambivalent gegenüber.

Mein Seelenleben scheint vor mir, wie auch dem Nächsten gleichermaßen verschlossen, eingemauert und umzäunt.

Isolation ist eine alte Vertraute von mir. Sie ist wohl bedingt durch mein Unwohlsein in Gegenwart anderer und mein exzentrisches Auftreten.

"Beziehungen" hatte und habe ich zwar, aber sie kommen nicht über eine unpersönliche, distanzierte Schwelle hinweg, welche oft -nach dem sich Enttäuschung über das Unvermögen einstellt - den Kontakt zu Affären verkommen lässt.

Was meinen Leidensdruck allerdings am meisten schürt ist mein scheinbar äußerst selektives Gedächtnis, geprägt von mangelndem persönlichem Bezug zu Inhalten und Ereignissen, sowie der Unmöglichkeit mich auf konkrete Details über Mitmenschen und deren Eigenheiten zu berufen.

Dies führt zu einer lauernden, Kräfte zährenden Wachsamkeit um Inflexibilität im Umgang mit anderen zu vertuschen und ein wenig abzuschwächen - mit mangelhaftem Erfolg.

Es fällt mir äußerst schwer thematisch einen gemeinsamen Boden mit anderen zu finden oder zu halten - Details, Verbindungselemente und persönlicher Bezug fehlen, Vertiefung scheint unmöglich.

Magische, esoterische Denkinhalte sind mir fremd, obwohl luftige Themen ohne konkretem Realitätsbezug vorwiegen.Erfolg

Bis jetzt hat mir Gesprächstherapie keinerlei namhaften Erfolg eingebracht. Unnahbarkeit und Weitschweifigkeit sind ein großes Hindernis. Pharmakotherapie lindert nur die sozialen Ängste, die rezidivierenden Depressionen scheinen auch unantastbar.

Konntet ihr durch Verhaltenstherapie oder andere Therapieformen Erfolge verbuchen? Ich bin neugierig was euch so hilft.

Sieht sich womöglich jemand hier wiedergespiegelt und kann persönliche Erfahrungen und Bewältigungsstrategien teilen?
Ihr könnt mich auch per PM kontaktieren.


Mit freundlichen Grüßen,
Camuschop

PS: Dies ist mein erster Post, ich hoffe er ist nicht zu lange, umständlich geschrieben, offensiv oder sonst irgendwie nicht regelkonform. Wer Fehler findet darf sie gerne behalten.


schizotypal cat
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Beitrag Mo., 08.01.2018, 12:17

Hallo,

auch ich wäre an einer Kontaktaufnahme mit Leidensgenossen interessiert. Bin innerlich sehr gefühlsbetont, echte Nähe kann ich vermutlich aber nur mit Tieren. Lebe in einem Katzenrudel; das ist meine "Familie". Entspanntes Zusammensein mit Menschen nicht möglich. Erwerbsunfähig, viele Arbeitsplatz-Traumata (war immer wie "an der Front" für mich). Jetzt Frühpension. Alternde Frau und kleines Mädchen gleichzeitig. Mein innerlich psychisch "reifster" Teil ein etwa 4-jähriges Mädchen, das "Mama" spielt (oder das zumindest versucht) für den Säugling / das Kleinstkind in mir.
Nach außen hin kann kurzfristig "normal" spielen. Manche fallen bei den ersten Begegnungen drauf rein und finden mich erst mal wohl tatsächlich "sympathisch". Dachte ich zumindest eine Zeitlang... ev. ist es gar nicht so. K. Ahnung.
Mittlerweile bin ich wohl "schrullig" genug (Selbstgespräche im Supermarkt, Stehen zu meiner "Berufung" als "Crazy Catlady" etc. ... dazu noch Frau über 40, oft Körpersprache eines kl. Mädchens...), dass man mich eh gleich als "verrückt" durchschaut und meidet :-D

Alles Liebe

schizotypal cat


shesmovedon
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Beitrag Mo., 08.01.2018, 13:54

schizotypal cat hat geschrieben: Mo., 08.01.2018, 12:17
Mittlerweile bin ich wohl "schrullig" genug (Selbstgespräche im Supermarkt, Stehen zu meiner "Berufung" als "Crazy Catlady" etc. ... dazu noch Frau über 40, oft Körpersprache eines kl. Mädchens...), dass man mich eh gleich als "verrückt" durchschaut und meidet :-D

Sind dir die Selbstgespräche bewusst?
Mir geht es etwas ähnlich, ich spreche leider lautstark mit meinen Stimmen, zum Beispiel an der Kasse, Bushaltestelle, Zug und so weiter. Ich kriege das nur nicht bewusst mit. Manchmal erwische ich mich dabei, manchmal merke ich es, weil mich die Leute so schräg anschauen.
Mich würde interessieren, ob dir das bewusst ist und wenn ja oder nein, was du dagegen tust oder ob dir einfach egal ist, dass dir das passiert?
Ich würde das so gerne in den Griff kriegen. Ich versuche da jetzt immer dran zu denken, wenn ich das Haus verlasse und ich habe schon das Gefühl, dass das langsam etwas fruchtet, aber man kann halt auch nicht 100 % darauf achten und wenn man wieder nicht mehr bewusst drauf achtet, fängt es wieder an.


schizotypal cat
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Beiträge: 2

Beitrag Mo., 08.01.2018, 16:29

Hallo Schlendrian,

früher hatte ich mehr das Bestreben, das zu unterlassen. Da ist es mir ab und an zwar passiert, wobei ich es dann für mich als "laut denken" abtat - und falls eine Reaktion meinerseits erforderlich war jemand Anderem gegenüber (Arbeitsplatz oder so... oder jemand fragt nach, weil vom Reden sich gemeint fühlend), dann hab ich das auch so gesagt: "Oh, Entschuldigung, ich denke einfach manchmal laut..."
In der Regel fällt es mir auf, wenn ich es mache, weil ich mich immer quasi von außen überwache, um mein Verhalten in einem möglichst annehmbaren Bereich zu halten, ohne mich aber verbiegen zu müssen. Eine Gratwanderung. Zumal "Anpassung" als natürliches Bedürfnis (es sei denn als entweder Schutz, zur Tarnung eben... also gespielt - oder aber in Form eines totalen Verschmelzungswunsches, wenn ich mich in einer Verliebtheit völlig aufgelöst habe als junge Frau) in meinem Wertesystem höchstens in Form von Kompromissbereitschaft in Maßen vorkommt.
Ich bin eben so... also diese Vierjährige, die sich optisch wie eine Zehnjährige fühlt, sich dann im Spiegel sieht und "Ups! Ich bin ja schon fast 50, richtig..." oder der Katzen-Mensch, die Menschenkatze, die sich in der Natur, im Universum mittlerweile geborgen fühlt: als Seele, als Säugetier... nicht aber als Mensch unter Menschen. Was teilweise tragisch und tw. wundervoll ist ("Werdet wie die Kinder!")
Oder in Form von Brücken Schlagen, über (nicht rein kompetenzbezogene) Hierarchien, Wettbewerb und diese ganze Ego-Scheiße und dieses entsetzliche Industriesklaven- und Marktschreiertum hinauszuwachsen, Alternativen aufzuzeigen.

Jedenfalls ist mein Bestreben, von der Norm akzeptiert und integriert zu werden, sehr geschrumpft, seit ich älter geworden bin. Wofür sollte ich mich schämen? Für Mottenlöcher im Pullover? Zu kurze Hosenbeine? Aber HALLO...? Ein Normaler bringt Andere absichtlich in Verlegenheit, rammt seine Ellenbogen durch die Gegend und schämt sich NICHT?
Sorry... wollte eigentlich nicht auf die Kurve kommen... (Lösche es aber nicht, da zu rebellisch für Verleugnung)

Was ich sagen wollte ist: Versuche mich und mein Sosein anzunehmen und ergo auch Besonderheiten meinerseits nicht mehr so streng zu zensurieren wie früher. Wenn ich jetzt Selbstgespräche führe, mach ich tw. sogar schon bewusst weiter, wenn es mir auffällt und mein erster Impuls wäre, es zu unterdrücken. Eventuell senke ich die Lautstärke oder formuliere es dann eher "laute Gedanken"-mäßig, also nicht dialogförmig.

Dazu muss ich sagen, dass ich mir Rebbellion eher leisten kann, da ich meine Katzen als sehr enge, liebevolle und voller Entzücken meinerseits geliebte Bezugspersonen habe. Ich bin ja nicht alleine und BRAUCHE die anderen Menschen nicht so sehr wie jemand, der so einen Alternativweg für sich jetzt nicht sieht ;-)


germanidiot88
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Beitrag Fr., 23.03.2018, 16:35

Hallo, das ist mein erster Post und allein das zu schreiben erfordert schon Überwindung nicht sterben zu wollen.
Mir wurde seit 2011 schizotype PS festgestellt.Ich habe euer Forum gelesen, hatte mich nie getraut, mich da zu registrieren.
Ich weiß nicht ob man mich als normal bezeichnen kann, weil ich eine eigene Wohnung, Job und mal eine Beziehung hatte/habe.
Ich bin meist introvertiert, kann aber wenn mein emotionales/psychisches Akku aufgeladen ist, mich etwas auffällig entfalten. Vielleicht habe ich ADS und es wurde nie getestet.
Ist sie aufgebraucht oder bin ich mit Menschen zusammen(Freunde) dann bin ich schweigsam, meine Emotionen werden durch meine maskenartige Mimik verschleiert, sprich emotionslos.
ICh kann bestenfalls mit 2 Leuten ein Dialog führen, wobei mit einem fühle ich mich wohler.
Ich habe sehr wenige Freunde, für die ich meine Hand ins Feuer legen könnte.

Allein aber bin ich fast emotional frei.fast entfesselt.
Draußen vor Leuten sehe ich meistens gezwungen mir Ketten anzulegen, obwohl welche davon locker sind, dass ich etwas entfalten kann.

Ich neige viel zu denken, zu vergleichen und mich in Metaphern zu sprechen, um andere zum denken zu bewegen und aus Angst, meine Gehirnzellen würden absterben, wenn ich das nicht tue. Oder ich neige mich zu Selbstgesprächen, die mehr wie ein Dialog vorkommen, weil ich ein zweites Ich sich selbstständig gemacht hat, nämlich meine Vernunft.
Früher nach der Diagnose war ich auch misstrauisch bei allen, was ich sehe oder empfand. Heute bin ich etwas naiver als früher, um als guter Mensch zu leben zu können, bin aber auch sehr ehlich.

Ich bin sehr beeinflussbar von allen Medien, seien es Mangas/Animes, Bücher, TV oder Internet, was mein magisches Denken stützt.

Was die Kleidung betrifft, trage ich normal, in schick, aber ungebügelt :lol: .

Ich kann manchmal aggressiv werden, wegen Mobbing in meiner Kindheit oder Missverständnis meiner Eltern. Hatte meine Aggressionen erst 10 Jahre lang mit Gewalt begonnen, dann nach einem eigenen Schwur erstmal abgekühlt, dann verbal und später mit der Faust auf "unzerstörbaren" Fensterscheiben.

Der einzige Mensch, der Verständnis zu meiner Krankheit zeigt, ist mein älterer Bruder, nachdem ich ihm die Diagnose erzählt hatte. Bisher konnte niemand nachvollziehen, was ich tat und warum ich es tat. Seit dem verstanden wir uns sehr gut zu einander.

Ich hoffe ich habt auch Verständnis für mich und was ich geschrieben habe.
Wie gesagt, bin ich manchmal nicht gut mit Menschen und vielleicht antworte ich nicht sofort oder für eine lange Zeit auf eure Messages.
Habt auch auch dafür Verständnis.

Gruß germanidiot88


Moska
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Beitrag Di., 27.03.2018, 21:23

Hallo,
Ich habe die Diagnose Schizotype Störung mit depressiven Verstimmungen seit ich 16 bin. Habe allerdings bis vor einer Woche nichts davon gewusst, weil meine Mutter mir die Befunde nicht gezeigt hatte.

Ich bin sehr froh diesen Foren Eintrag gefunden zu haben, das Internet ist sehr unauskünftig wenn man diese PS googelt und in dem SH-Forum das ich eigentlich nutze, gibt es niemanden soweit ich weiß. Habe noch nicht öffentlich gefragt.
Introvertiert bin ich nicht, allerdings fällt mir echtes Vertrauen unheimlich schwer. Soziale Kontakte Pflege ich leidlich gut. Smalltalk strengt mich meist sehr an und ich habe in den meisten Fällen das Gefühl die 'Pointe' oder den Kern nicht verstanden zu haben.
Freie Tage stressen mich wahnsinnig, es passiert mit unter das ich den ganzen Tag nichts mache weil ich keine Entscheidung treffen kann /will.
Wenn ich stark gestresst bin (oder wie ich es ausdrücke: den Zugang zum Leben verliere) habe ich große Ängste, leichte Paranoia, akustische und visuelle Sinnestäuschungen.

Ich glaube ich komme gut mit der Gesellschaft zurecht, habe allerdings das Gefühl nicht hineinzupassen, mein Selbstbild und Gefühl gleicht mehr einem Koboldartigen Wesen als einem Menschen. Dinge wie Nonverbale Kommunikation missinterpretiere ich oft, denke ich.
Ich habe wahnsinnige Erinnerungslücken, die mir unnatürlich vorkommen, mich wütend machen.
Kennt ihr das Gefühl, dies sei nicht euer Leben und ihr wurdet es nur leben, während ihr auf "das Richtige" wartet?
Emotionslos bin ich nicht, allerdings konnte ich in meiner Pubertät nicht damit umgehen, was svv und die Abspaltung von meinen Gefühlen nach sich zog. Seit dem habe ich oft das Gefühl nicht eins zu sein und "auf mich" aufpassen zu müssen.

Ich dachte nicht das mich dieser Befund so aus der Bahn wirft, aber im Endeffekt bin ich ziemlich durcheinander seit dem.

LG Moska

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