unvorbereiteter Therapieabbruch durch Thera, Lügen

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Krümmelmonster
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 20:20

Ta_Ra,
stelle mir grad Bildlich vor, da stehen ca. 15 Osterhasen oder Weihnachsmänner auf deinem Schreibtisch.
Wenn du die alle verputzt, in ein paar Jahren, passte nicht mehr durch die Tür. Super tolles Geschenk!

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isabe
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 20:27

Das mit den Weihnachtsmännern verstehe ich auch nicht: Dürfen dir dann nur Leute was schenken, die die entsprechenden Feste feiern? Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass ich dann noch Lust auf das Schenken hätte. Schenken ist doch etwas sehr Persönliches; ansonsten können dir deine Klienten auch 2,50 in die Hand drücken. Und ich würde mich auch nicht bevormunden lassen, wenn ich etwas schenke. Idealerweise hat der Patient ein Gespür für den infrage kommenden materiellen Wert und ebenso für den Inhalt bzw. die Botschaft des Geschenkes.

Sollte dieses Gespür abgehen, wäre es wichtig, dies zu thematisieren.


Ta_Ra
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 20:42

Ich wollte damit nur ausdrücken, in welchem Wert in etwa ich Geschenke annehme....natürlich kann es auch was anderes sein.

Idealerweise hat der Patient vielleicht ein Gespür dafür - oft aber eben nicht.

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willowtree
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 21:10

Hallo Moorfrosch,

ich hoffe dein probatorischer Termin verlief gut und hat dich nicht zu sehr geschlaucht.
Moorfrosch hat geschrieben: Mo., 29.05.2017, 15:15 Nach einem qualifizierten und vor allem auch zu mir passenden Therapeuten such ich bereits seit Monaten, einen Weg, wie ich mein aktuelles Leben besser gestalten könnt zu finden, würd ich mich sicher auch nicht sträuben, und falls ich mal meine Akte bekäm, wozu jetzt die "Beschwerde- und Beratungsstelle KOMPASS" mir versucht zu verhelfen, dann schlösse ja auch das Lesen der Akte das Finden eines Weges bzw. eines Therapeuten nicht aus. Eine solche Aktenkopie auf Wunsch zu erhalten ist eigentlich lt. BGB ein Patientenrecht, und woher "weisst" du eigentlich, dass ich auf Teufel komm raus alle Fehler von Frau Dr. R. aufdecken und mich darauf konzentrieren möcht? Das ist nicht mein Antrieb- ich hab auch keine Rachegelüste ihr gegenüber, obwohl ich allerdings denke, dass es ihr als Psychotherapeutin mit Hilfe ihres Supervisors hätte möglich sein müssen, meinen Therapieabbruch vorzubereiten und aufrichtiger zu gestalten. Ich würd das bloß zumindest gern nachvollziehen, wie ihre Haltung mir gegenüber eigentlich war und wie sich das alles entwickelte für sie (wobei ich natürlich auch wiederum nicht davon ausgehen kann, dass das dort unbedingt der Wahrheit entsprechend verzeichnet ist, das ist mir klar). Sie hat mir nichts erklärt. Ich gehe davon aus, dass es gut für mich wär, das zu lesen, was auch immer sie reingeschrieben hätt, und dass ich versuchen würde, konstruktiv damit umzugehen.
Zunächst einmal finde ich es schade, dass du meine Antwort als so kränkend empfindest. Das tut mir Leid und war nicht meine Absicht. Daher hier eine sehr sachlich objektive Antwort.

Du bist ja wegen Depression, Bipolarität und Suizidalität in Therapie gegangen.
Diese Umstände bestehen weiterhin.
Ich nehme an, dass du diese Umstände gerne verbessern würdest.
Eine Verbesserung dieser wird deine Kraft, Energie und Aufmerksamkeit benötigen.

Zusätzlich zu den oben genannten Umständen hast du nun eine sehr unschönes, frustrierendes Therapie-Beziehungsende gehabt.
Dies ist wie ich es herrauslese für dich vor allem deshalb so frustrierend, weil du glaubst, dass du wenn du ihre Motivation/ Sicht der Dinge nicht verstehst- du nicht damit abschliessen kannst.
Die Patientenakte wäre gesetzlich gesehen dein gutes Recht wird dir aber verwehrt.
Die Einsicht zu erkämpfen wird sehr viel von deiner Kraft, Energie und Aufmerksamkeit benötigen.

So und an dem Punkt hast du ein Resourcen-Problem.

Denn deine Kraft, Energie und Aufmerksamkeit ist nicht unbegrenzt. Du hast nur ein bestimmtes Maß mit dem du haushalten musst. Es ist deine Entscheidung wie viel deiner Kraft, Energie und Aufmerksamkeit du in die Akteneinsicht investierst und wie viel du in die Besserung deiner aktuellen Lebenssituation investierst.

Wenn ich diese Karten auf meinem Tisch liegen hätte und priorisieren müsste, würde die gute Frau Dr. Rabenvogel unter den Tisch fallen. Mir wäre es wichtiger an meinen anderen Baustellen zu arbeiten. Frau Dr. Rabenvogel würde weg rationalisiert werden, weil sie im großen Ganzen zu unwichtig ist. Was ich anstreben würde wäre wohl die Beziehung mit einem zukünftigen Therapeut zu besprechen um so einen Abschluss zu finden und Frieden, einfach im Nachhinein eure Dynamik zu reflektieren und vielleicht den ein oder anderen Rückschluss ziehen zu können.

Vielleicht verstehst du nun besser worauf ich hinaus wollte.

Zu den Geschenken hat TaRa alles gesagt was man dazu noch sagen könnte.

LG Willow

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 21:36

Krümmelmonster hat geschrieben: Mo., 29.05.2017, 20:20 Ta_Ra,
stelle mir grad Bildlich vor, da stehen ca. 15 Osterhasen oder Weihnachsmänner auf deinem Schreibtisch.
Wenn du die alle verputzt, in ein paar Jahren, passte nicht mehr durch die Tür. Super tolles Geschenk!
Aber erst ab 15 Kratons Osterhasen und Weihnachtsmänner pro Jahr.

Ich habe übrigens letzte Weihnachten einen 0,50 m großen Weihnachtsmann (der hat definitiv mehr als 2,50 € gekostet) bekommen, und der kleinste war 4 cm hoch und noch jede Menge Herren in Zwischengrößen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 22:26

Wow. Du hast dich auf die suche nach NaP gemacht? Also da haste dich aber schon länger mit der Materie beschäftigt, so schnell kommt man nicht in diese Thematik.
Nun, ich hatte damals schon etwas bekommen und der Test war im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend, jedenfalls nach 2-3 Minuten fiel der Vorhang.

Aus heutiger Sicht war das eine dumme Aktion. Aber damals dachte ich, dass nur der Mangel einer guten Methode das Problem sei.

Zu deiner Therapeutin: Nimm die Beine in die Hand und lauf.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Moorfrosch
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 22:39

Ziegenkind, so eine schöne Frage, gefällt mir und passt so erstaunlich zu zwei Mails, die ich ihr mal schickte, dass ich die unten noch anhänge, für den Fall, dass das noch von Interesse wär:

ja, eine Rabenmutter war und ist sie, hat einen scharfen, schwarzen Schnabel, und während beider Manien (also, das waren Manien "mit psychotischen Symptomen") sah ich in Raben "von ihr gesandte Boten" (oder war sie das selbst und hatte sich verzaubert- da war ich mir nicht ganz sicher...) und antwortete, wenn ich ihre Rufe hörte, mir großem "krah, krah, krah!". Mein Mann, der auch einige Male sprach mit Frau Dr. Rabenvogel, sagte etwa "So eine Krähe! Sie hackt doch bloß auf einen ein- was findst du so toll daran? Und so arrogant..."

Aber ich mochte Rabenvögel, mag ich weiterhin... traurig machen mich alle Raben, die mir begegnen- aber ich mag sie so...haben was Magisches, oder.



Betreff: Dolchmutter
Datum: Thu, 20 Aug 2015 18:30:10 +0200
Von: Moorfrosch
An: Dr. Rabenvogel


..oh, so eine langweilige Stunde- und das haben Sie extra gemacht, um mich zu vergraulen.. Sie wollen, dass ich mich wegwende- “und dann werden wir sehen, ob das bei mir ist, oder ob Sie die weitere Therapie bei jemandem anders machen” o.ä. sagten Sie auch noch. Das ist so grausam- Sie hatten mir doch schon gesagt, dass Sie weiter sprechen würden mit mir. Und dann so ein Dolch zum Stundenende, mit dem ich mich wahrscheinlich wieder 3 Wochen herumzuquälen hab, weil Sie nicht vorhaben werden, mir zu antworten...


Aber eine tröstliche Sache hatten Sie gesagt- Sie stünden mir “als Mutter nur sehr bedingt zur Verfügung”o.ä.- aber immerhin.. dass Sie mir als Mutter, wenn auch nur bedingt, zur Verfügung stehen, das ist aber schön- o, schlaue Dolchmutter.. Das freut mich aber. Das ist gut, ich brauch eine Skalpellmutter…

Man darf aber seine Kinder nicht einfach weiterreichen, das wissen Sie doch, oder…

Ich will auch ganz brav sein und versuchen, den Dolch allein irgendwie schweigend zu verwandeln während der kommenden drei Wochen. [schaumama]



Betreff: Danke nochmal
Datum: Mon, 24 Aug 2015 23:00:07 +0200
Von: Moorfrosch
An: Dr. Rabenvogel

...meine liebe, gute Rabenmutter...

das löste großes Erstaunen aus bei den Polarbären (Bipolar-Selbsthilfegruppe), als sie hörten, meine Psychotherapeutin habe mich besucht in der Psychiatrie- das konnten sie sich kaum vorstellen.. ( "Was, deine Therapeutin hat dich besucht in der Klinik? Das ist aber ungewöhnlich.."), und ich kann es mir auch kaum vorstellen, dass ich so eine liebe und engagierte Rabenmama hab...

ein sehr zufriedenes Rabenjunges
Herzliche Grüße :heart: ,
Moorfrosch
(Nachtlicht)
:rose:

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Moorfrosch
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Beitrag Di., 30.05.2017, 00:36

willow "Die Patientenakte wäre gesetzlich gesehen dein gutes Recht wird dir aber verwehrt.
Die Einsicht zu erkämpfen wird sehr viel von deiner Kraft, Energie und Aufmerksamkeit benötigen.

So und an dem Punkt hast du ein Resourcen-Problem.

Denn deine Kraft, Energie und Aufmerksamkeit ist nicht unbegrenzt. Du hast nur ein bestimmtes Maß mit dem du haushalten musst. Es ist deine Entscheidung wie viel deiner Kraft, Energie und Aufmerksamkeit du in die Akteneinsicht investierst und wie viel du in die Besserung deiner aktuellen Lebenssituation investierst."

Willowtree, das seh ich nicht, dass ich vor eine Entscheidung gestellt wär, meine Energie entweder in die Erlangung einer Aktenkopie oder in die Besserung meiner aktuellen Lebenssituation zu investieren- wie kommst du darauf? Wie ich überhaupt meine "aktuelle Lebenssituation bessern" könnte, ist mir ganz unbekannt. Woran denkst du dabei, was hätte ich deiner Meinung nach zu tun dafür?

Werd telefonieren mit einem der "Kompass"-Leute, "damit wir ein weiteres Vorgehen besprechen" (aus ihrer Mail- falls jemand Interesse hat daran, dass ich die ganze herkopier, mach ich das gern), und dann werden wir sehen. Hab keine Ahnung davon, was die Menschen dort noch für Möglichkeiten sehen, ging eigentlich davon aus, dass ich mir das nicht leisten könnt, mir die Kopie zu erklagen, und dass es keine weiteren Möglichkeiten mehr gibt. Aber die wissen das ja alles und können es mir sagen, was ich noch tun kann. Geh aber nicht davon aus, dass ich dann meine ganze Energie in die Kopie-Erlangung investieren müsst und keine Ressourcen mehr hätt für mein Alltagsleben oder was, kommt mir unwahrscheinlich vor.

Ta_Ra: "Bzgl. Akteneinsicht: wieso möchtest du die haben?
Was erwartest du dir davon? (Entschuldige falls es irgendwo schon steht, aber ich hab grad nicht alles im Gedächtnis)."

Ich möchte eine Kopie haben, weil ich die Hintergründe für ihr Verhalten mir gegenüber sehen will, weil ich es verstehen möchte, wie sich das entwickelt hat für sie, wie ich war ihrer Meinung nach- will mich nicht "auf ihre Fehler konzentrieren", auch nicht "meinen Anteil am Geschehenen ausblenden", sondern ich will lesen, was sie mir eigentlich vorwirft, was dazu geführt hat, dass sie mich so behandelte. Ausserdem käm damit noch was von ihr, was schön wär für mich, und zwar was Wesentliches, nicht unbedingt "der Schlüssel zu allem", aber ich glaub, dass das schon aufschlussreich sein könnt für mich. Ausserdem sind Dr.-Rabenvogel-Sachen alle auch weiterhin "Schätze" für mich- und so eine Kopie, selbst wenn lauter grausame Dinge drin verzeichnet wären, wär auch ein Schatz, ein großer...

"Noch ein Gedanke, der mir beim Lesen zur Therapeutin immer wieder kam: sie dürfte (auch) ein Problem mit Grenzen haben...." glaub, dass das ich bin, die das Problem mit Grenzen hat- bin wahrscheinlich schon einigermaßen "hautlos" zur Welt gekommen (hochsensibel) und kann mich kaum abgrenzen oft. Sie hat mir das oft gesagt, "wenn Sie sich nicht abgrenzen von mir, machen Sie einen Fehler", hat mir Übungen gezeigt, die abgrenzend wirken sollten usw. Sie selbst war schon stark abgegrenzt, glaub ich, kalt und managerhaft oft ("Sie ist ein furchtbarer Verstandesmensch- fühlen Sie sich bei ihr denn gut aufgehoben?", fragte meine damalige Hausärztin, als ich ihr mitteilte, ich machte jetzt eine Therapie bei Fr. Dr. R.), auf jeden Fall toll abgegrenzt, schätze ich, was mich fasziniert, ich hab das nicht, bin ein ausufernder Oktopus in jeder Hinsicht...

"Teile von dem was ich hier lese, tun mir fast ein Bissl weh....ich glaube richtig zu spüren WIE sehr du an dieser Therapeutin hängst und wie abhängig dich das macht.
Das tut mir wirklich sehr leid für dich.

Ich hoffe, du fasst meinen Kommentar nicht auch als gegen dich gerichtet auf, denn so ist er keinesfalls gemeint.
Aber man merkt, wie extrem empfindlich du auf die verschiedenen Aussagen reagierst - überall vermutest du, dass Leute gegen dich sind und dir etwas "böses" wollen (so zumindest mein Eindruck beim Lesen)."

Danke, Ta_Ra, dachte wirklich heute früh noch "die meisten, die mir da schreiben, wollen mich offenbar nur ohrfeigen und fertigmachen- weiss nicht, ob ich das brauch; vielleicht wär´s besser da fortzubleiben.", aber bei dir merk ich auf jeden Fall deutlich, dass du mir nicht feindlich gesonnen bist.. Also, wirklich feindlich sind wahrscheinlich sogar die Wenigsten..

so, das ufert aus, und es ist spät...bonne nuit
Herzliche Grüße :heart: ,
Moorfrosch
(Nachtlicht)
:rose:


isabe
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Beitrag Di., 30.05.2017, 08:47

Das Zitieren ist nicht schwer:

Du siehst oben rechts in den Beiträgen den Button mit den ". Darauf klicken und das, was du nicht brauchst, löschen.
Oder: Du kopierst das, was du zitieren willst, fügst es in deinen Beitrag ein und umrahmst das Ganze dann mit einem - ohne Leerzeichen dazwischen - [ quote ] blablabla [ /quote ]

Ansonsten sind deine Texte zu sperrig. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das Teil das Problems ist und dass sich auf diese Weise das fortsetzt, was sich im Disput mit der Moderatorin gezeigt hat: Du möchtest gesehen werden, du möchtest es Anderen aber auch schwer machen; so als müssten sie erst mal Prüfungen bestehen, um sich als würdig zu erweisen...

Dass du den Mailwechsel - ob in Teilen oder komplett - veröffentlichst, wirkt auf mich wie ein Gewalt-Akt: Du tust dir ja irgendwie selbst weh, wenn du deine persönlichen Texte, die du an eine sehr enge Vertrauensperson geschrieben hast, hier allen Leuten zeigst. Und teilweise stellst du sie ja damit auch bloß, vor allem, wenn es nicht bei einer einzelnen Aussage bleibt. Eigentlich besteht Konsens darüber, dass man privaten Briefwechsel schützt (es sei denn, es handelt sich um Beweismaterial, aber dann müsstest du gut abwägen, welches Zitieren an welcher Stelle welchen Zweck erfüllen soll).

Dein Verhalten ist meinem nicht unähnlich, und deshalb finde ich es faszinierend, sich "so was" mal von außen anzusehen


Ta_Ra
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Beitrag Di., 30.05.2017, 09:40

@Moorfrosch:
Ich will dir nur noch kurz etwas zur Akteneinsicht sagen - nur dass du hier nicht vielleicht etwas zu viel Anstrengung und Hoffnung hineinsetzt, was möglicherweise vergebens ist.
Ich weiß nicht wie es rechtlich in DE ist, könnte mir aber vorstellen, dass dies nicht anders ist als bei mir in Österreich - bei uns führen die meisten Therapeuten 2 getrennte Dokumentationen.
Also eine offizielle und eine persönliche.
Die offizielle muss dem Patienten auf Wunsch ausgehändigt werden - die persönliche aber nicht.
Und meistens stehen die Dinge, die du dir erhoffst da zu finden, wenn überhaupt irgendwo, in der persönlichen Dokumentation.

Frag mal nach, wie das bei euch in DE so ist.....ich denke, das ist da auch so...

Zu einigen anderen Dingen schreibe ich wann anders nochmal, ich habe jetzt nicht genügend Zeit dazu!


isabe
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Beitrag Di., 30.05.2017, 09:47

Nein, bei uns gibt es keine getrennten Akten: Das ist gerade der Witz. Das Einsichtsrecht bezieht sich auf die gesamte Akte; das Einzige, was ausgenommen sind, sind höchst(!)persönliche Anmerkungen des Therapeuten, von wegen: "In der heutigen Stunde musste ich daran denken, wie ich als Kind verprügelt wurde" usw.

Das Recht ist auch nicht relativierbar, im Sinne von: "Der Patient sollte sich schonen".

Wenn der Patient die Akte einsehen möchte, ist sie ihm ohne Verzögerung in Kopie (Kosten hierfür bei 0,5 Euro pro Seite plus ggf. Porto) auszuhändigen oder zur Ansicht vorzulegen. Das ist nicht an Bedingungen geknüpft.

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Moorfrosch
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Beitrag Di., 30.05.2017, 09:50

isabe:" Du möchtest gesehen werden, du möchtest es Anderen aber auch schwer machen; so als müssten sie erst mal Prüfungen bestehen, um sich als würdig zu erweisen...

Dass du den Mailwechsel - ob in Teilen oder komplett - veröffentlichst, wirkt auf mich wie ein Gewalt-Akt: Du tust dir ja irgendwie selbst weh, wenn du deine persönlichen Texte, die du an eine sehr enge Vertrauensperson geschrieben hast, hier allen Leuten zeigst. Und teilweise stellst du sie ja damit auch bloß, vor allem, wenn es nicht bei einer einzelnen Aussage bleibt. Eigentlich besteht Konsens darüber, dass man privaten Briefwechsel schützt (es sei denn, es handelt sich um Beweismaterial, aber dann müsstest du gut abwägen, welches Zitieren an welcher Stelle welchen Zweck erfüllen soll)".

danke für die Zitieranleitung, isabe- nö, das möcht ich anderen nicht schwer machen, schrieb auch weiter oben, dass ich einfach nicht wusste, wie es ging.

Was sollte mir wehtun daran, das hierhin zu kopieren, was ich Frau Dr. R. mal schrieb passend zu Ziegenkinds Frage? Das tut mir gar nicht weh- oder glaubst du, dass ich das nicht darf, meine eigene Mail herkopieren? Warum sollt ich das nicht dürfen? Glaub, dass ich das schon darf- ob ich allerdings was herkopieren darf, was andere mir schrieben, das weiss ich auch nicht, und da könnt ich mir allerdings schon vorstellen, dass ich das eventuell nicht tun sollt. Auf jeden Fall muss ich es erst wissen, eh ich etwa die Kompass-Mail herkopier, das ist wahr und nachvollziehbar.

Muss schon wieder fort.

ja Mist, ging ja gar nicht- ich hatte doch auf " geklickt und den Rest gelöscht..muss aber schnell weg jetzt. vielleicht kann ich´s später noch korrigieren
Herzliche Grüße :heart: ,
Moorfrosch
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isabe
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Beitrag Di., 30.05.2017, 09:59

Menschen dürfen - das ist nun einmal so - Dinge tun, die ihnen wehtun. Besserung tritt dann ein, ganz langsam, wenn man erkannt hat, dass man sich selbst wehtut.


mio
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Beitrag Di., 30.05.2017, 10:31

isabe hat geschrieben: Di., 30.05.2017, 09:47 Nein, bei uns gibt es keine getrennten Akten: Das ist gerade der Witz. Das Einsichtsrecht bezieht sich auf die gesamte Akte; das Einzige, was ausgenommen sind, sind höchst(!)persönliche Anmerkungen des Therapeuten, von wegen: "In der heutigen Stunde musste ich daran denken, wie ich als Kind verprügelt wurde" usw.
Das bedeutet aber letzten Endes, dass es doch zwei "Akten" gibt. Wie ein Therapeut das nun persönlich gestaltet, also ob er die Anmerkungen in das offizielle schreibt oder gesondert anmerkt, dürfte individuell verschieden sein.

Wenn ich mir mal die "Akte" die meine Therapeutin von mir so hat ansehe, dann dürfte davon nur ein Bruchteil offizielle Dokumentation sein und ein Großteil persönliche Notizen. Hierzu gehören zB. auch wortwörtlich mitgeschriebene Aussagen von mir oder Eindrücke von ihr etc. die für eine offizielle Dokumentation vollkommen ohne Belang sind und auch niemanden in dem Umfange interessieren würden, da sie viel zu "kleinteilig" sind.

Dieser Teil meiner Akte hat den Umfang von ca. 200 Seiten, wenn nicht sogar mehr und ich glaube kein Gutachter dieser Welt würde sich die Mühe machen wollen wortwörtlich jeden einzelnen Wortaustausch oder jedes vermeintlich richtige oder falsche Empfinden mit der Lupe anzusehen um den Gesamtverlauf beurteilen zu können. Zumal sich darin ja auch nur was "subjektives" wiederfindet, nämlich das, was meine Therapeutin dazu so denkt und für "festhaltenswert" hält.

Nun könnte man sicher darüber diskutieren, ob dann nicht auch dieser Teil herausgegeben werden sollte im Konfliktfalle, aber ich halte das für keine sinnvolle Maßnahme, da es wahrscheinlich eher dazu führen würde, dass Therapeuten solche Notizen dann nicht mehr "authentisch" und in dem Umfange machen würden, wenn sie Sorge haben müssten, dass sie dafür hinterher "belangt" werden können und letzten Endes bin ich als Patientin es, die von diesen umfangreichen Notizen profitiert.


isabe
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Beitrag Di., 30.05.2017, 10:41

Nur weil ein Therapeut einzelne Sätze schwärzt, heißt das nicht, dass es zwei Akten gibt. Der Rest deines Beitrags hat mit dem Recht auf Akteneinsicht ja nichts zu tun; es ist ja nicht von Belang, ob du annimmst, dass irgendwer an einem Text Interesse hat. Die TE hat Interesse, und ihr ist die Akte auszuhändigen - ggf. mit einzelnen geschwärzten Stellen.

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