Plötzlich lesbisch: etwas überfordert

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

tief_unten
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 421

Beitrag Mo., 04.02.2019, 12:06

Also, ich kann mir kaum vorstellen, dass man mit Mitte 30 auf einmal lesbische Vorlieben entdeckt. Fakt is, dass es seit 20 Jahren akzeptiert ist, homoerotisch zu agieren. Gab das Internet, Lokale, also falls das Interesser vorhanden war, stand man nicht auf weiter flur. U. diese Erkenntnis hat man wohl mit 14,15,16; Leute die heute 5o oder 60 sind, u erst mit 40 dazu stehen konnten, ist etwas anderes - aber die wussten es schon früher, wurden aber dazu angehalten normal zu agieren u. hatten keine andere Wahl.

Wenn man seine homoerotische Komponente mal erproben möchte, gibt es genug Bi-Paare, "das Spiel der Frauen", vor 8 Jahren fiel ich auf sowas rein. Ein blödes Paar, dass mir Freundschaft vorspielte, "du bist so nett, wir können dir helfen", PFA, was war dann, wurde dazu angehalten, mir die Vagina anzusehen, sowas Ekelhaftes ist mir überhaupt noch nie passiert, da ich damals 29 war, wars eh meine eigene Schuld so blöd zu sein, seitdem möchte ich nicht mal mehr mit Frauen befreundet sein.
Zuletzt geändert von tief_unten am Mo., 04.02.2019, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Ginko
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 44
Beiträge: 5

Beitrag Mo., 04.02.2019, 12:21

Hallo Bunt,

ich danke Dir für Deine Denkanstöße. Lücken in meinem Leben lasse ich nicht zu, hier steht glaube ich der Selbstschutz an erster Stelle. Es lässt sich ganz gut verstecken hinter der inneren Unruhe, die immer wieder Aktion fordert. Mein Problem ist, dass das gerade bröckelt und ich wissen will, was die Sehnsucht nach dieser Person auslöst. Begegnungen und Vertrauen schaffen ist nicht so einfach, gerade wenn man dem Faktor Zeit nicht viel Raum lässt. Wenn der Kontakt eigentlich nur schriftlich erfolgt und man nur in der Erinnerung suchen kann nach Situationen die meine Seele irgendwie berührt haben. Vielleicht rührt daher auch der Gedanke „des sich rein steigerns“... also dem nachjagen einer Illusion.
Meine Strategie ist im Moment eher Rückzug, da ich aufgrund der Unsicherheit schon verletzend geworden bin (obwohl ich nicht ein bisschen das Recht dazu habe, in irgendeiner Art Anspruch auf Zuwendung dieser Person zu haben). Vielleicht wurden mir auch schon Grenzen aufgezeigt und ich habe sie einfach nicht verstanden.
In mir ist eine ziemlich große Angst, das die nächste Begegnung mein Leben so ins Chaos versetzt, dass ich nicht mehr gegen steuern kann... auf der andern Seite, will ich wissen, was wäre wenn... Die Situation macht mich einsam und traurig, da es keine Möglichkeit gibt, sich mit jemandem richtig auszutauschen. Wie weit geht das Verständnis von Freunden und Familie (ich habe Kinder) in dieser Situation? Meine Risikobereitschaft muss ich in diesem Punkt noch ausloten.
Grüße Ginko

Benutzeravatar

mondlicht
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 55
Beiträge: 657

Beitrag Mo., 04.02.2019, 13:27

@tief_unten: deine Erfahrungen mit irgendwelchen Frauenpaaren, deren Vagina du angeblich anschauen solltest, und ob du dir "vorstellen kannst" oder nicht, dass man mit Mitte 30 etwas Neues für sich entdeckt, sind völlig uninteressant. Tut nichts zu Sache.

Benutzeravatar

tief_unten
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 421

Beitrag Mo., 04.02.2019, 15:57

Wenn du es besser gelesen hättest, war es ein Paar, also m/w, aber danke für das Missverständnis. Es ist mir sogar egal, uninteressant zu sein, da geh ich lieber zu mc Donalds, sicher intererssanter Burger zu essen als mit Pseudo Lesben zu kommunizieren, denen ich nur den RAt gab, es mal real zu versuchen. Da bin ich einen Schritt weiter.

Benutzeravatar

RoboCat
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 551

Beitrag Mo., 04.02.2019, 17:45

Pianolullaby hat geschrieben: Sa., 01.09.2018, 19:26 Kannst Du Dir Sex und Beziehung mit einer Frau denn vorstellen?
Möchtest Du eine Frau küssen?

Wenn du nicht 100% ja sagen kannst, ist meiner meinung nicht eine Homo- oder Bisexualität.
Sondern einfach nur Neugier
So wie das da steht liest es sich so, als ob um Sex mit nem Tintenfisch geht :lol:
Habe gehört, Frauen sind auch Menschen, gar nicht soo viel anders als Männer :anonym:
:axt:

Benutzeravatar

RoboCat
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 551

Beitrag Mo., 04.02.2019, 17:52

Pianolullaby hat geschrieben: Sa., 01.09.2018, 20:06 da ist nicht dieses Mann-Frau was "zueinander" passt. Es ist eine Konfrontation mit sich selber, funktioniert ganz anders. Da ist alles anders.

Gute Güte! Bist du wirklich "erst" 38?

Also ich habe auch Erfahrung mit beidem und ne ganz andere Meinung. Schreibe ich jetzt bloß, damit die arme Threaderstellerin sich nicht noch mehr verunsichert fühlt. Was soll ich sagen, für mich gab es im Grunde keinen Unterschied, ob jetzt Frau oder Mann. Ich weiß jetzt nicht, wie andere so Sex haben, aber wenn es natürlich um den kleinen Freund des Mannes geht und der beim Sex der absolute Mittelpunkt ist, dann ist es sicher ein erheblicher Unterschied, als Frau mit ner Frau zu schlafen. Ist das nicht der Fall, dann sehe ich nicht, wo sich das groß unterscheiden soll.

Ich habe mich noch nie beim Sex mit mir selbst konfrontiert gefühlt, dachte dazu sagt man dann eher Masturbation :lol:
Also man kann halt auch aus allem eine Philosophie und ein Trara machen. Wir haben 2019, wenn du nicht Angst vor dem ewigen Fegefeuer oder dem wütenden Mob in einem konsevativen Hinterdrof hast, probier es doch aus. Du wirst schon keinen bleibenden Schaden davon tragen ;-)

Just my 2 Cents.
:axt:

Benutzeravatar

tief_unten
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 421

Beitrag Di., 05.02.2019, 11:14

Es gibt mehr homosexuelle Männer - als rein lesbische Frauen. Was sicher am Spaßfaktor des männlichen Genitals liegt. Selbst in einer Hetero Bekanntschaft, kommt das Thema des Anal verkehrs auf oder ist sogar oft ein Grund, dass eine Beziehung scheitert. Das einzige was für Männer vlt interessanter is, als der reine Verkehr mit einem anderen Mann ist die weibliche Brust. Eine zusätzliche Komponente der Luststeigerung. oder ein vlt doch ausgeprägteres Gesäß, was auch nur zur Steigerung beiträgt. Wenn man sich heutzutage Pornos ansieht, kommt mir die Vagina eher nur noch als Art "Aufwärmung" vor, die aber ansonsten komplett an Bedeutung verloren hat. AHja, oder der Squirteffekt , wo es damit eher darum geht, dass eben dieser erguss zusätzlich als anregend erfunden wird, also hier wiederum das Männliche gesucht wird. Zudem verwenden Lesben Paare sicher auch Dildos oder Strap ons, was natürlich diese lesbische Veranlagung ins Absurde führt.

Benutzeravatar

Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Di., 05.02.2019, 19:55

ja mittleriweile bin ich gerade 40, also in 2 Wochen.
Und ja als Beziehug macht es mir wirklich nichts aus, egal ob männlein oder weiblein.
Wenn es um den Sex geht, dann bevorzuge ich tatsächlich Frauen,
aber komplett ohne Männer geht es für mich persönlich nicht für immer. Dazu habe ich einfach doch eine Afiinität.
Und ich mag anal ebenfalls, nicht als "Abschluss" aber insgesamt. Egal ob mit Mann oder Frau.
Ich habe ehrlich noch nie ein Strap on benutzt sondern ganz einfach Vibra oder Hand, Kugeln
oder wir waren zu 4. 3 Frauen 1 Mann
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Bunt
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 47

Beitrag Di., 05.02.2019, 21:24

Hi Ginko,
ich kann wirklich sehr gut verstehen, dass du gerne wüsstest, "was wäre wenn..." und auch "wieso", glaube ich jedenfalls. Meinst du, du wüsstest gerne was wäre, wenn du deinem Bedürfnis folgst ? Wieso befürchtest du, die nächste Begegnung könnte für dich so eskalierende Folgen haben? Das "wieso" hat mich auch sehr beschäftigt, der Frage gehe ich gelegentlich nach, aber nicht mehr so sehr, das tut einfach nicht gut.
Ach, so meinst du das mit dem "Reinsteigern", dass man sich ein Bild von der Person bastelt, das nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hat. Ich kann mir vorstellen, dass das leicht passieren kann, weil man eben zu wenig voneinander weiß und sich zu selten erlebt. Man hofft dann dass die Person bestimmte Eigenschaften oder bestimme Werte usw besitzt/lebt....ja, das ist gut möglich.
Manches allerdings bekommt man doch mit, man sollte es dann wohl nicht zu sehr nach seinen eigenen Wünschen ausbauen.... Damit tut man der Person dann auch Unrecht, man kann in so einer Situation wohl maximal von "vergucken" sprechen und das kann dann in jede Richtung kippen, falls man sich kennenlernen kann, falls nicht dann würde es irgendwann vorbeigehen, wenn man die Person nicht mehr sieht und sie dann auch aus seinen Gedanken entlässt.
Also, vllt steckt da dann doch mehr Illusion dahinter. Man sagt ja, das Gehirn kann Realität und Phantasie nicht so gut auseinanderhalten. Da gibt es dieses Experiment, dass man sich vorstellt in eine Zitrone zu beißen. Den meisten läuft dann das Wasser im Mund zusammen, obwohl da real gar keine Zitrone ist. Vllt entspringt diese tiefe Verbindung nur aus den intensiven Vorstellungen und den subjektiv eingefärbten Erinnerungen …

Das ich mit niemandem darüber sprechen kann, macht mich auch traurig, es fühlt sich so an, als ob man einen Teil von sich selbst verleugnet, zumindest über die Dauer und auch bei mir dauert "die Situation" schon länger an, auch wenn es sich verändert hat. Einsam, ja, eben weil diese Gefühle zu mir gehören und ich sie niemandem mitteilen kann. Eine Bekannte traf mich mal heulend an, da habe ich ihr dann von meiner Vermutung, dass ich glaube mich in eine andere Frau verliebt zu haben und wie sehr mich das verwirrt erzählt. Sie fand das interessant und ist locker und wie selbstverständlich damit umgegangen. Ihre Reaktion und es aussprechen zu können war schon etwas erleichternd. Als ich sie das nächste mal traf und sie nachfragte wie es geht, habe ich das alles dann abgetan als Irrtum, es ist ja auch nicht wirklich existent. Und ich wollte ihr auch nichts über den weiteren Verlauf erzählen, dann hätte ich Details auspacken müssen.
Meinem Exfreund habe ich von meiner Vermutung erzählt, weil ich eine Zeitlang so "anders" zu ihm war und ihm das erklären wollte.
Naja....

PS: ich glaube, dass man sich völlig unlogisch in das Wesen einer Person vergucken, vllt sogar verlieben kann, aber das ist eben eine Art des Verliebtseins die vorbeigeht, wenn es nicht ganz vorbeigeht, sondern sich nur verändert, in die Tiefe, vllt auch in die Höhe und in die Breite (mit allen Gefühlen, die der Mensch so hat und das alles mitten im Alltag).... dann ist es Liebe.
Aber hier spricht ein Blinder von den Farben

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Bunt
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 47

Beitrag Do., 07.02.2019, 00:51

@mondlicht
falls du noch mitliest
war mein letzter Beitrag besser zu lesen?
Ich weiß nicht, wie ich es anders hätte schreiben können. Manchmal gehe ich leider etwas zu "kreativ" mit der Zeichensetzung um.

Benutzeravatar

Ginko
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 44
Beiträge: 5

Beitrag Do., 07.02.2019, 15:49

Hi Bunt,
ich würde gerne meinem Bedürfnis folgen und ihr sagen, was ich fühle. Das steht aber irgendwie im Gegensatz zur Angst vor der nächsten Begegnung. Meine Angst besteht unter anderem darin, mich zu ,verraten‘ durch Gesten oder dem was ich sage und ihrer evtl. Konsequenz daraus. Dann habe ich auch Angst davor, wie es mir selber nach der Begegnung geht. Wahrscheinlich fürchte ich einfach nur noch größere Einsam- und Traurigkeit.

Ich habe nochmal drüber nachgedacht, ich würde sagen, ich bin kein Mensch, der sich schnell verliebt. Es gab Momente und Gespräche, wo ich einfach dachte, da ist irgendwie mehr als nur die gleiche Wellenlänge. Jetzt würde ich am liebsten alles was mich bewegt, zuerst ihr mitteilen (mach ich natürlich nicht ...).

Ziemlich mutig finde ich, dass Du Deine Vermutung schon mal jemandem mitgeteilt hast. Auch den Schritt, Dich von Deinem Freund zu lösen. Ich bin auch in einer Beziehung mit einem Mann, der glaube ich, langsam an meinem Verhalten verzweifelt. Ich hab schon einiges versucht, um Struktur in das Chaos im meinem Kopf zu bekommen. Hat noch nicht funktioniert

Deine Definition von Liebe find ich übrigens gut beschrieben. Ich denke, da ist was wahres dran.
Grüße Ginko

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Bunt
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 47

Beitrag Fr., 08.02.2019, 12:17

Hi Ginko,
ja, ich möchte auch gern mit ihr sprechen über „Gott und die Welt“ am liebsten.

Deine Sorgen kann ich gut nachvollziehen. Es ist dann endgültig und wird weh tun, man muss dann abschließen. Eine positive Reaktion wäre zu schön um wahr zu sein. Kannst Du ein wenig einschätzen wie sie zu Dir stehen könnte, nur ein kleines, leises Gefühl? Man hat in der Situation irgendwie nur sein eigenes Gefühl als Gradmesser, um Entscheidungen treffen zu können. Hm, „Angst Dich zu verraten“….an so etwas habe ich bewusst noch gar nicht gedacht. Es könnte sogar sein, dass ich mich schon „verraten“ habe und mein Verhalten insgesamt kontrovers wirkt, weil ich dann doch auch immer wieder „gegensteuer“. Wenn Du Dich „verraten“ würdest könnte sie es vllt bemerken, evtl darauf eingehen. Würde das zu mehr Unklarheit oder Komplikationen führen oder könnte das helfen, abzuschätzen wie sie zu Dir steht und auch zu erspüren wie es sich für Dich anfühlt ? Ja, da tauchen viele Fragen auf, bzgl der Risiken und Auswirkungen, auch auf die Gesamtsituation....Zudem ist dann auch die Frage, ob sie darauf eingehen kann oder ob es auf der anderen Seite auch Hürden gibt…..

Ich habe mal einen tollpatschigen Versuch in ihre Richtung unternommen, das war allerdings so a la „Elefant im Porzellanladen“ und dementsprechend war auch ihre Reaktion distanziert freundlich. Ich denke, dass ich den Kontakt damit belastet habe. Und, habe ich damit nicht schon die Antwort oder habe ich nur nicht die richtige Ansprache gewählt und somit die distanzierte Reaktion evoziert?

Ich teile Deine Angst vor schmerzhaften Gefühle und einem unglücklichen, endgültigen Ende. Kann man diese Angst überwinden, vllt „für das höhere Ziel“: Zu seinen Gefühlen zu stehen, sich selbst zu leben, sich (und vllt auch der anderen Person) eine Chance zu geben, die "Wahrheit" rauszufinden ?
nachdenkliche Grüße
PS: Du wirkst auf mich übrigens geordnet, zumindest scheinst Du einen guten Überblick über Dein Innenleben zu haben, "nur" entscheiden magst Du nicht ? Die Gründe dafür sind für mich absolut nachvollziehbar. Mir geht es da ähnlich.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Bunt
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 47

Beitrag Fr., 08.02.2019, 19:07

Entschuldige die Flut an Fragezeichen, davon hast Du wahrscheinlich schon genug.
Das sind nur Fragen, die ich mir gestellt habe/ gelegentlich stelle.

Benutzeravatar

Ginko
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 44
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 09.02.2019, 09:02

Hi Bunt,
Deine Fragen sind schon ok. Ich hab sie mir teilweise selber auch schon gestellt.
Interessant finde ich auf jeden Fall, dass ich geordnet wirke. Passt wahrscheinlich gut als eine meiner Wesensarten, da ich glaube ich, in den meisten Lebensbereichen ziemlich strukturiert bin. Da liegt dann aber das Problem, hier komme ich mit Struktur nicht viel weiter.
Irgendwie kann ich die Situation nicht einordnen... und das macht mich unruhig. Das heißt, ich kann gar nicht abschätzen, wie sie zu mir steht. Zumindest waren für mich keine eindeutigen Signale dabei. Vielleicht ist meine Wahrnehmung aber auch nicht die Beste, wenn ich sie sehe, weil ich beschäftigt damit bin, mich zu kontrollieren. Mir geht es dann scheinbar wie Dir und ich steuere dann gegen mein ‚gewolltes’ Verhalten. Was wäre, wenn ich mich nicht mehr kontrolliere und zeige was ich fühle: was wenn sie darauf eingeht? Auf jeden Fall mehr Komplikation. Dafür dann aber zu wissen, wie es sich anfühlt, stelle ich mir schön vor.

So klingt das höhere Ziel anzusteuern für mich nach einer sinnvollen Idee. Ich weiß zwar noch nicht, wie ich die Angst besiege, aber vielleicht steht dann am Ende nicht nur das Wissen, wie man zueinander steht, sondern auch die Chance, mit sich selbst im Reinen zu sein. Vielleicht ist der Schmerz am Ende dann auch gar nicht so groß, da er sich auf dem Weg zum Ziel verändert. Was wirst Du tun?

Nicht weniger nachdenkliche Grüße von Ginko

PS: Mein Bauch hat längst entschieden, aber mein Kopf stellt sich noch quer.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Bunt
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 47

Beitrag Sa., 09.02.2019, 15:41

Hi Ginko,
ja, diese Gefühle wollen sich einfach nicht in eine Schublade (Struktur) stecken lassen...kenne ich. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Gefühle (somit der mögliche Schmerz) sich verändern, wenn man sie zulässt, nicht " die Unberührbare" gibt. Finde das (zu starke) Selbstkontrolle das mit einem macht, man wird starr, steif, ist vllt unter Spannung und wird dadurch evtl. unberühr- bzw. unerreichbar. Ja, und man blockiert mglw seine Wahrnehmung und sicherlich seine Spontanität.
Ich würde gern offener sein können für das was da ist. Ich wäre gern lockerer und fähig authentisch zu reagieren und zu agieren, in einem angenehmen Maß , dass ich gern intuitiv erspüren wollen würde (was und wie möchte ich mich zeigen und inwieweit ist es ok/ passt da auch wirklich hin und wieviel Authentizität fühlt sich (noch) gut an). Das ist was ich "tun" werde. Konkreter weiß ich es derzeit nicht. Mein Kopf sagt ich habe die Antwort, wie sie zu mir steht, schon bekommen, mein Bauch sagt, da stimmt (trotzdem) etwas nicht/es ist nicht stimmig.

Geht Dein Bauchgefühl so weit, dass Du mit ihr sprechen möchtest oder geht es Dir erstmal darum, die Kontrolle etwas zurückzunehmen und zu sehen wie und ob sich der Kontakt entwickelt ? Wobei da ja immer noch die Angst davor steht .....Kann man da eigentlich etwas gegen tun? Denke da gerade an Meditation, Affirmationen oder so etwas.

Es gäbe auf jeden Fall die wunderschöne Möglichkeit, verstanden zu werden. Sowas ist toll. Und ich würde sagen, dass Menschen zu denen man eine Verbindung spürt, genau das tun (einen verstehen). Und falls sie mal nicht verstehen, dann ist es ihnen wichtig genug, nachzufragen (verstehen wollen), bei den bedeutsamen Dingen (und was als bedeutsam angesehen wird, ähnelt sich im günstigen Fall dann auch noch) Irgendwie so ganz natürlich "einfach".Das Ganze auch andersherum.
Naja, soweit meine (verträumt- idealisierte) Theorie von schönen zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ähnelt Deinem Bedürfnis, man möchte mitteilen, was einen bewegt. Und man interessiert sich für das, was die andere Person bewegt.

Nur, wie kann das praktisch aussehen in einem (räumlich) distanzierten Kontakt, indem es nicht die Möglichkeit gibt langsam Vertrauen zueinander aufzubauen und wo sich die eigenen Gefühle/ Bedürfnisse irgendwie deplatziert anfühlen. Vertrauensvorschuss? So ein Gespräch würde Aufschluss geben über die wichtigsten Fragen.
Ich finde auch, dass mit sich selbst ins Reine zu kommen schon ein wertvolles Ziel ist und dazu würde man, egal wie das Gespräch verläuft, in jedem Fall kommen und man hat klare Verhältnisse, das tut eigentlich jedem Kontakt gut, denke ich.
Die Theorie steht jedenfalls. So weit so praktisch schwierig.

erfreut mit einer nachdenklichen Person zu schreiben, Grüße

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag