Trans ist Trend: Wie eine Ideologie unser Land verändert

Gibt es demnächst themenbezogene TV- oder Radio-Sendungen? Kinofilme? Fanden Sie interessante Artikel oder Pressemeldungen in Zeitschriften oder im Internet, Bücher oder DVD's? Hier können Sie die anderen davon informieren...
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stern
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Beitrag Do., 03.08.2023, 09:24

Candykills hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 09:10 Aber warum muss denn "wann ist ein Mann ein Mann" abgewertet werden,
Ähm, wo?

Es ging mir um die Omnipräsenz, also dass die Geschlechtsidentität bzw. Sexualität eben nicht nur Thema von LGBT* ist. Aber medial wird gehypt, bei denen gehe es um nichts anderes.
Ich hätte genauso gut Beispiele aus Frauenzeitschriften nehmen können, welchen Anforderungen Frauen genügen sollten... während die Emma dagegenhält, dass Geschlechterrollen vielmehr aufzulösen sind. Jeder ist an vielen Stellen damit konfrontiert. Aber "Sexualisierung" wird meist LGBT* vorgeworfen.
Warum darf denn nicht auch der Mann Probleme haben? Warum ist das denn nur Frauen vorbehalten?
Das wollte ich nicht gesagt haben und habe es hoffentlich auch nicht.

Ich wollte am Ende eher noch andeuten, dass es neben biologische Kategorien auch eine soziale gibt. Ich glaube, die nennt man dann öfters gender.
Ich verstehe einfach nicht diese Radikalität immer darin. Nur Frauen sind benachteiligt, nur LGBTQI*.
Selbst der Mann erfährt Nachteile und wenn man das als Mann erwähnt, dann hauen wirklich alle auf einen drauf.
Um den Diskriminierungsaspekt ging es mir gar nicht. Aber unser GG ist klar: Niemand darf wegen seines Geschlechts benachteiligt werden.
Nur was kann ich als irgendein Mann in der Mitte der Gesellschaft dafür, wie die katholische Kirche das heilige Buch zu ihren eigenen Gunsten instrumentalisierte?
Genauso wenig wie Frauen, denen eingerichtetet wurde, dass Frauen wegen ihrer körperlichen Disposition nicht Fussball spielen können oder Frauen Kinder bekommen und für Führungsositionen nicht tauglich sind.
Und wenn versucht wird, das ernsthaft zu diktutierem, kommt irgendwann Nius mit Gender-Gaga daher.
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stern
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Beitrag Do., 03.08.2023, 10:12

Candykills hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 09:10
Jedes Geschlecht hat seinen eigenen Struggle, das ist einfach so. Und solang das nicht alles offen kommuniziert wird, solang immer das eine Geschlecht dem anderen Geschlecht seine Probleme und Traumata abspricht, ist auch die Bereitschaft klein aufeinander zu zu gehen.
Ich würde sagen, um Rechte mussten oft hart gekämpft werden. In anderen Ländern evtl. sogar unter Einsatz des eigenen Lebens. Schwule Männer wurden bis 1995 auch hierzulande kriminalisert

Zum Einsatz für Frauen eine interessante Doku: https://www.zdf.de/dokumentation/dokume ... n-104.html
Btw.: Interessant auch der Passus, wie natürlich Grabschen angesehen wurde. Dass sich das änderte, war keine Selbstverständlichkeit. Oder siehe Debatten zu Vergewaltigungen in der Ehe.

Aber mein Punkt ist: Vorgeworfen wird der Einsatz für Rechte wiederum den trans Menschen in der Doku: Transaktivismus. (Wie als ob Nius nicht aktvistischi unterwegs ist, aber sei's drum.) Das geht in Social Media soweit, dass das als faschistoid verunglimpft wird.
Es kann aber z.B. keine Sprache vorgeschrieben werden (außer z.B. in Schulen, wo es auch etwas Sinn macht, dass jedes BL das gleiche Deutsch lehrt). So wird meines Eindrucks nach echt einiges massiv überhöht. Ich kenne auch niemandem, dem eine Geschlechtsänderung aufgezwungen werden soll. Aber trans mussten sich lange sterilisieren lassen, wenn sie einen Eintrag ändern wollten.
Das bedeutet nicht, dass nur die diskriminiert werden. Ist unter solchen Umständen aber nicht so verwunderlich, wenn die auch mal aufbegehren .
Unter den Schutz des GG fallen alle (für die das GG relevant ist).
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Beitrag Do., 03.08.2023, 11:07

"Jedes Geschlecht hat seinen eigenen Struggle, das ist einfach so. Und solang das nicht alles offen kommuniziert wird, solang immer das eine Geschlecht dem anderen Geschlecht seine Probleme und Traumata abspricht, ist auch die Bereitschaft klein aufeinander zu zu gehen."

Ist das eine neue Erkenntnis?

Ein Grund dafür, dass sich einige Personen in der Gesellschaft am Thema stören, könnte sein, dass jemand, der nicht physisch als Mann geboren ist und sich erst später hat umoperieren lassen, hinterher glaubt, Frauen (er war selbst mal eine Frau) und ggf. auch Männern den Mann erklären zu müssen.

Ich finde das nicht sympathisch. Zumal es kein Hexenwerk ist (aber leider eher selten praktiziert wird), sich nicht nur um sich zu drehen, sondern sich z. B. auch mit dem anderen Geschlecht auseinanderzusetzen.

Ich kann mir vorstellen, dass manche Menschen sich wirklich im falschen Körper fühlen, sich auch intensiv mit dem Thema befassen und sich nach einer Geschlechtangleichung im richtigen Körper fühlen. Und das ist toll, ich gönne es ihnen. Aber das macht den ganzen Rest der Gesellschaft noch nicht doof.

Ich habe das Ganze in einer milderen (!) Form erlebt. Ich war früher auch nicht in allem eine "typische" Frau, aber ich hatte alle körperlichen Merkmale. Man muss sich als Frau/Mann auch nicht zwangsläufig von anderen sagen lassen, wie Frau oder Mann zu sein hat.
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stern
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Beitrag Do., 03.08.2023, 12:23

Ob das so ist, weiß ich nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass es vllt. Probleme begünstigte, weil man lange Zeit nur 2 Kästchen anerkannte, ohne viel Raum für Zwischentöne?
Entweder du bist das oder das. Und wenn du trans bist, bist du gestört, kannst aber (wenn du doch sterilisieren lässt), dann in das zweite Kästchen einsortiert werden.

Manchmal hört man: Ich habe ja schon als Kind lieber mit Jungs Fussball gespielt, whatever.

Aber was sagt das bitteschön über das Frausein aus? Es kann sein, das in dieser Gesellschaft eher Jungs gefördert werden oder das eigene Leistungsniveau eher der Jungsgruppe entspricht.
Ich weiß nicht: Wenn man so eine Gedöns macht wie "Jungs spielen im Sportunterricht Fussball, Mädchen tanzen" (so war das zeitweise), so entstehen vllt. erst Irritationen, wenn man als Mädchen lieber Dinge machen würden, die für Jungs vorgesehen waren.
Ansonsten würde es vllt. heißen: Ich bin eine Mädchen, dass gerne Fussball spielt und Elektrotechnik studieren möchte. Ohne viel Gedöns, dass das aber doch Männerberufe und -sportarten sind.... und ob das noch eine "richtige" Frau ist.

Das muss freilich niemand tun, aber sicherlich kann man hinterfragen, ob all das, was Gesellschaft oder Nius an einen heranträgt, wirklich dem Wesen entspricht oder etwas ist, dass meh oder weniger gesellschaftliche Erwartungen sind, wie ein Mann, eine Frau, ein Homosexueller, etc. sein sollte.

Und je stärker die Biologie gewichtet wird, desto stärker vllt. auch das Bedürfnis nach körperlcher Anpassung? Trans ist das eine, aber Lippenunterspritzungen, Busenvergrößerungen, Schönheitsoperationen bei Männern nehmen doch auch zu und gibt es deutlichdeutlich häufiger als geschlechtsangleichende OP. Woran liegt das?
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Beitrag Do., 03.08.2023, 13:57

stern hat geschrieben: Mi., 02.08.2023, 15:26 Wer als Schwuler mit Kriminalisierung rechnen musste ( § 175 StGB alt ) bzw. vom ICD bzw. der Gesellschaft als psychisch gestört gelabelt wurde oder in Gefahr läuft, sich Anfeindungen auszusetzen, wenn er sich zeigt, schrie natürlich nicht in jedem Fall, dass er schwul bzw. trans ist. :dunno:.
Den Aspekt würde ich bei der Interpretation von Zahlen jedenfalls auch berücksichtgen.
Ja, das erklärt vielleicht einen Anstieg von 100, 200, 300, 400, 500... Prozent. Nicht aber einen Anstieg um 4500 Prozent. Zumal dieser in den letzten Jahren stattfand, und ich würde mal sagen, dass Transsexualität schon vor zehn Jahren bei weitem nicht mehr so stigmatisiert war in der Vergangenheit. Vielleicht war es gesellschaftlich sogar akzeptierter als es heute ist.

Englands bekannteste Genderklinik Travistock musste vergangenes Jahr schließen, ich zitier das mal:
Kindern unter zehn Jahren wurden ohne lange Untersuchungen oder Erklärungen der Nebenwirkungen Pubertätsblocker verabreicht. Besorgte Eltern stimmten zu, weil man sie vor schlimmeren psychischen Folgen warnte.
[...]
Hinzu kamen Versäumnisse bei der Nachverfolgung der Patienten, so dass die späteren Folgen der Behandlung nicht registriert sind. Zahlreiche Mitarbeiter äußerten öffentlich ihr Sorge, dass junge Menschen sich ohne hinreichende Prüfung einem unumkehrbaren Prozess unterzogen. Wer intern oder von außen Zweifel an dem Vorgehen der Klinik anmeldete, wurde jedoch als transphob gebrandmarkt und der Hetze von Aktivisten ausgesetzt.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 08918.html

Das ist eines der Beispiele, auf das ich mich beziehe, wenn ich sage, dass manches lieber ausgeblendet wird.
Kinder und Jugendliche teils irreversiblen medizinischen Behandlungen zu unterziehen, ohne das in irgendeiner Form zu prüfen, weil alles andere als reine Affirmation als transfeindlich markiert wird, ist grob fahrlässig, diplomatisch formuliert.

Dass NIUS ein rechtspopulistisches Propaganda-Portal ist, darüber brauchen wir an dieser Stelle gar nicht diskutieren. Das würde ich als kleinsten gemeinsamen Nenner voraussetzen.

Daraus aber abzuleiten, dass jede Kritik und jedes kritische Hinterfragen bestimmter Aspekte transphob ist, ist halt ein Teil des Problems. Aber auch eine Möglichkeit, sich nicht inhaltlich damit auseinandersetzen zu müssen. Und das ist eine Tendenz, die ich im Transaktivismus durchaus wahrnehme und die ich als autoritär empfinde.
Ich hab mich lange nicht damit beschäftigt, weil ich echt keine Lust hab auf Kulturkämpfe. Dann habe ich im Winter Hogwarts Legacy gezockt und wurde dafür u.a. als Faschistin beschimpft und heftig angegangen. Daraufhin hab ich mich mal etwas näher damit beschäftigt, zunächst mit grundsätzlicher Sympathie für den Transaktivismus, eben aus dem Grund, weil ich die Diskriminierung von trans Menschen ablehne. Meine Sympathie für den Aktivismus war aber ganz schnell verflogen und hat sich ins Gegenteil gedreht.
Ich hab wirklich noch nie ein so toxisches, aggressives Auftreten erlebt (und ich hab ne Antifa-Vergangenheit). Gewaltaufrufe und Mord- und Vergewaltigungsdrohungen gegen Feministinnen sind kein Aktivismus, sondern exzessiv ausgelebter Frauenhass.
"No Debate" ist keine demokratische Strategie.
Eine Hexenjagd gegen Frauen wie Maya Forstater, JK Rowling oder Kathleen Stock, die einen materialistischen Feminismus vertreten, der sich an manchen Punkten ideell mit dem Queerfeminismus und der Queer Theory beißt (wie es konkurrierende Theorien nun mal so an sich haben), ist keine inhaltliche Auseinandersetzung.
Die Weigerung, andere Positionen als die eigene als legitim anzuerkennen, und die ignorante Umdeutung von Interessens- und Zielkonflikten in Transfeindlichkeit, ist autoritär und verwässert und verharmlost echte Transfeindlichkeit.

Damit hab ich ein Problem. Ich habe ein Problem mit Zensur, ich habe ein Problem mit der Akzeptanz von Gewalt und ich habe ein Problem damit, dass sich dieser Aktivismus in erster Linie gegen Frauen richtet. Was doppelt bescheuert ist, denn es sind keine Feministinnen, die Gewalt gegen queere Menschen ausüben, sondern in erster Linie Männer. Trotzdem gehen Transaktivist:innen, so wie ich das wahrnehme, nur gegen Frauen vor. Auch bei der Reichelt-Doku übrigens. Dahinter stecken ja zwei Personen, ein Mann und eine Frau, verklagt wurde meines Wissens nur die Frau. Vielleicht hat das einen Grund - ich kenne ihn nicht -, aber in diesem Zusammenhang hinterlässt das einen schalen Nachgeschmack. Egal wie man zu der Doku steht.
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Beitrag Do., 03.08.2023, 14:10

Hast du valide Zahlen für D?

Ich habe nur mal nach Geschlechts-OP angesehen. Die nehmen zu, aber bei weitem nicht mit Faktor 45. Waren in einem Coronajahr sogar rückläufig.

Schönheits-Op bei nicht trans Menschen aber auch. (Seine) Patienten werden lt. Mang immer jünger und Wünsche ausgefallener. Woran liegt das?

Beliebt auch OP im Intimbereich. Redet halt nur nicht jeder drüber und sieht auch nicht jeder.

Daraus aber abzuleiten, dass jede Kritik und jedes kritische Hinterfragen bestimmter Aspekte transphob ist, ist halt ein Teil des Problems.
Weiß nicht, ob du meine Beitrage gelesen hast. Aber ich tat das ja nicht.
Kommt darauf an... siehe Beispiele. Muss man jeden Fall für sich genauer ansehen, was genau gesagt wurde.
Zuletzt geändert von stern am Do., 03.08.2023, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Do., 03.08.2023, 14:14

peponi hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 13:57 Damit hab ich ein Problem. Ich habe ein Problem mit Zensur, ich habe ein Problem mit der Akzeptanz von Gewalt und ich habe ein Problem damit, dass sich dieser Aktivismus in erster Linie gegen Frauen richtet. Was doppelt bescheuert ist, denn es sind keine Feministinnen, die Gewalt gegen queere Menschen ausüben, sondern in erster Linie Männer.
Das ist in der Tat ein sehr wahrer Punkt, den ich selbst auch nicht so auf dem Schirm hatte. Eigentlich wird ausschließlich gegen Frauen vorgegangen.
Wobei es das umgekehrt in anderen Bereichen auch wieder gibt, in denen nur gegen Männer vorgegangen wird, so als gäbe es das Problem seitens Frauen nicht.

Dass Feministinnen (oder allgemein Frauen vielleicht eher?) keine Gewalt gegen Transmenschen ausüben kann ich nicht ganz zustimmen, weil ich das, was ich weiter oben beschrieben habe schon als Gewalt gegenüber Transmenschen empfinde.
Ich empfinde es als psychische Gewalt, wenn irgendwelche queer-feministischen Aktivisten sich für die Abschaffung des ICD-Codes für Transsexualität einsetzen und nicht die Betroffenen selbst fragen, was für sie eigentlich erstmal die bessere Lösung wäre.

Am Ende grenzt es sogar an körperlicher Gewalt, wenn das ICD-10 ausläuft und lauter Transmenschen durch die Gegend rennen und vielleicht noch selbst Hormone produzieren und die Krankenkasse dann überhaupt keine Indikation mehr sieht, ihnen weiter die Hormone zu finanzieren.
Deswegen kann ich das nicht so unterschreiben, weil ich diesen Aktivismus im höchsten Grade als übergriffig empfinde. Das betrifft nicht nur den Transbereich, sondern das sind etliche Bereiche, wo irgendwelche Aktivisten, die selbst gar nicht zu spezifischen Minderheit gehören meinen, sie müssten irgendwie für deren Rechte einstehen, so als wären die Leute selbst zu blöd dafür. Und am besten bestimmen sie dann auch noch für die blöden Leute, welche Rechte sie zukünftig haben sollten.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag Do., 03.08.2023, 14:21

Was ICD 11 German Edition angeht, hatte ich mal geschaut. Noch in the making.
Jedem ist bewusst, dass die Finanzierung da ist auslaufen könnte. Aber dazu gibt es noch nichts konkretes. Aktivisten (wobei die Bezeichnung wahrscheinlich nicht jedem gerecht wird, denn das sins ja oft selbst trans Menschen) setzen so wohl für die weitere Finanzierung ein.
Das wird man wohl abwarten müssen. Das Gesetz ist dafür jedenfalls nicht zuständig.

Dass Hormon teils auch eigenmächtig genommen werden, soll eh der Fall sein, zu nicht geringen Anteilen. Habe aber Zahlen nicht mehr präsent.


Gewalt gegen queer nimmt lt. Statistiken zu. Woran liegt das?
Ich war entsetzt, als Hape erzählte, dass er wegen zunehmender Homophobie wieder von Berlin nach Köln zog.
Zuletzt geändert von stern am Do., 03.08.2023, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Do., 03.08.2023, 14:22

stern hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 12:23 Manchmal hört man: Ich habe ja schon als Kind lieber mit Jungs Fussball gespielt, whatever.

Aber was sagt das bitteschön über das Frausein aus? Es kann sein, das in dieser Gesellschaft eher Jungs gefördert werden oder das eigene Leistungsniveau eher der Jungsgruppe entspricht.
Ich weiß nicht: Wenn man so eine Gedöns macht wie "Jungs spielen im Sportunterricht Fussball, Mädchen tanzen" (so war das zeitweise), so entstehen vllt. erst Irritationen, wenn man als Mädchen lieber Dinge machen würden, die für Jungs vorgesehen waren.
Ansonsten würde es vllt. heißen: Ich bin eine Mädchen, dass gerne Fussball spielt und Elektrotechnik studieren möchte. Ohne viel Gedöns, dass das aber doch Männerberufe und -sportarten sind.... und ob das noch eine "richtige" Frau ist.

Das muss freilich niemand tun, aber sicherlich kann man hinterfragen, ob all das, was Gesellschaft oder Nius an einen heranträgt, wirklich dem Wesen entspricht oder etwas ist, dass meh oder weniger gesellschaftliche Erwartungen sind, wie ein Mann, eine Frau, ein Homosexueller, etc. sein sollte.
Hallo stern,

das sehe ich auch so. Was ich mir vorstellen kann, ist auch, dass der eine oder andere erst nach einer Geschlechtsumwandlung merkt, dass das keine ultimative Heilsbringung ist, sondern beide Geschlechter mit ihren Geschlechterrollen hadern.

Nur fühle ich mich als Teil der Gesellschaft nicht daran schuld. Es ist ja auch nicht so, als wäre das das einzige Problem, dass man haben kann. Nur wird ihm viel Aufmerksamkeit geschenkt neuerdings, oder?

Meine persönliche Erfahrung ist, dass es die Mehrheit der Gesellschaft einfach nicht groß kümmert, ob sich eine Frau nicht als Frau fühlt oder ein Mann nicht als Mann fühlt. Und zwar, weil man entgegen der Vorurteile auch als "Priviligierter" (weiß, wohlhabend etc.) ganz substanzielle eigene Probleme haben kann. Deswegen ist man gut beraten, wenn man eben nicht nicht jeden Spruch auf sich bezieht bzw. über gewissen Dingen steht - wenn man sich wirklich besser fühlen will.
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Beitrag Do., 03.08.2023, 14:42

stern hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 14:10 Hast du valide Zahlen für D?
Nein, habe ich nicht, müsste ich raussuchen. Ich bezieh mich viel auf England, weil die "Gender Wars" (gibt übrigens eine gleichnamige Doku dazu, die anders als die NIUS-Propaganda sehr empfehlenswert ist) dort schon länger toben, während das hier erst am Anfang steht, so wie ich das wahrnehme.
Das Grundproblem der affirmativen Behandlung ist aber das gleiche wie in England.
Es kann so viele Gründe für Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter geben. Bevor also irreversible medizinische Maßnahmen ergriffen werden (und das sind eben nicht nur GeschlechtsOPs, sondern auch Pubertätsblocker), MUSS das abgeklärt werden. Was es nicht wird, wenn ausschließlich auf affirmative anstelle von explorativer Behandlung gesetzt wird.

Das mit SchönheitsOPs zu vergleichen, ist Whataboutism. Und ja, ich bin auch dagegen, dass Minderjährige sich SchönheitsOPs unterziehen. SchönheitsOPs sind aber etwas anderes als die Entfernung der Brüste, beispielsweise.

Ich habe deinen Beitrag gelesen. Du schriebst, dass es auch Erklärungsansätze gibt, die nicht transfeindlich seien. Womit du, bewusst oder unbewusst, offen lässt, ob du die genannten Erklärungsansätze für den massiven Anstieg bei jungen Mädchen transfeindlich framst oder nicht. (Aber das kann auch viel meiner Interpretation entstammen; zugegeben muss ich das Prinzip der wohlwollenden Interpretation manchmal auch noch etwas mehr verinnerlichen :anonym: ).
Candykills hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 14:14 Dass Feministinnen (oder allgemein Frauen vielleicht eher?) keine Gewalt gegen Transmenschen ausüben kann ich nicht ganz zustimmen, weil ich das, was ich weiter oben beschrieben habe schon als Gewalt gegenüber Transmenschen empfinde.
Ich empfinde es als psychische Gewalt, wenn irgendwelche queer-feministischen Aktivisten sich für die Abschaffung des ICD-Codes für Transsexualität einsetzen und nicht die Betroffenen selbst fragen, was für sie eigentlich erstmal die bessere Lösung wäre.
Ich denke, hier benutzen wir dieselben Begrifflichkeiten, meinen aber unterschiedliche Sachen damit (wie oft in solchen Diskussionen). Mit "Feministinnen" habe ich mich nicht auf Queerfeministinnen bezogen, sondern auf Radikalfeministinnen, die ja das Lieblingsfeindbild darstellen. Und mit "Gewalt" meinte ich direkte, körperliche Gewalt gegen trans Menschen. Denn die wird nun mal nicht von (Radikal)Feministinnen ausgeübt, sondern in den allermeisten Fällen von Männern.
Das zur begrifflichen Präzisierung; inhaltlich stimme ich dir aber zu.
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Beitrag Do., 03.08.2023, 14:47

Nur fühle ich mich als Teil der Gesellschaft nicht daran schuld. Es ist ja auch nicht so, als wäre das das einzige Problem, dass man haben kann. Nur wird ihm viel Aufmerksamkeit geschenkt neuerdings, oder?
Wenn man einen Aspekt aufgreift, heißt das natürlich nicht, dass es der einzige Apsekt ist. Ich glaube nicht, dass solche Thematiken früher weniger präsent waren. Die Inhalte haben sich im Lauf der Zeit etwas verändert... Frauenbewegung, Abtreibungsthema, Homosexuelle, die dann für ihre Rechte kämpften... und nun vermehrt Transsexuelle bzw. mit zunehmender Gleichstellung auch nochmals Geschlechterrollen.
Aufgereger waren alles, glaube ich. Bei Aspekten, die nicht jeden betreffen, denkt ein Teil vielleicht: Was interessiert mich das?! Die sollen Politik für mich machen.

Allerdings ist keine Errungenschaft save. Da kann man wieder zu z.B. Abtreibungen zurückgehen, was manche lt. Programm so vorschwebt. Auch wenn ich in andere Länder schaue, finde ich manche Entwicklung bedenklich. Damit, bestimmte Gruppen als Gefahr skizzieren, fàngt es an. Und das finde ich an der Nius Beitrag besonders bedenklich.
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Beitrag Do., 03.08.2023, 15:14

peponi hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 14:42

Ich habe deinen Beitrag gelesen. Du schriebst, dass es auch Erklärungsansätze gibt, die nicht transfeindlich seien. Womit du, bewusst oder unbewusst, offen lässt, ob du die genannten Erklärungsansätze für den massiven Anstieg bei jungen Mädchen transfeindlich framst oder nicht.
Das habe ich offen gelassen, weil ich mir dazu kein Urteil bildete. Dazu müsste ich tatsächlich Postionen/Aussagen genauer anschauen.

Und dann müsste man auch schauen, was bedeutet transfeindlich/-phob. In Abgrenzung dazu kann es z.B. auch unbedachte Äußerungen geben, die zwar jemanden treffen, wo aber eher nicht als transfeindliche Haltung zu verorten ist. Beispiele:

Wer so sozialisiert wurde, dass man Schwarze Neger nennt, der meint das nicht unbedingt rassistisch. Den würde man dann wahrscheinlich vor der Kopf stoßen, wenn man ihn als Rassisten beschimpft. Es gibt aber auch Zeitgenossen, die entsprechend Formulierungen gezielt einsetzen oder hart an der Grenze argumentieren, um sehr wohl ressistsche Ressentiments zu schüren.

Oder ist ist transfeindich, wenn es als Volksverhetzung oder Verletzung von Persönlichkeitsrechten zu klassifizieren ist? Oder "feindlich" als Gegenteil von "freundlich"?

Sowas nicht mehr benennen zu können, könnte auch nicht die Lösung.


Kündigungen hierzulande sind (nur) möglich, wenn gegen Pflichten aus dem Arbeitsvertrag verstoßen wird, was dann auch juristisch überprüfbar ist.
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peponi
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Beitrag Do., 03.08.2023, 17:30

stern hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 15:14 Sowas nicht mehr benennen zu können, könnte auch nicht die Lösung.
Nö, dafür hab ich aber auch nicht plädiert.
Ich plädiere nur dafür, den Vorwurf der Transfeindlichkeit nicht als Instrument zur Immunisierung gegen Kritik einzusetzen. Denn damit verwässert man nur den Begriff, tut wirklichen Transfeinden einen Gefallen und erstickt jede sachliche Auseinandersetzung im Keim.
stern hat geschrieben: Do., 03.08.2023, 15:14 Kündigungen hierzulande sind (nur) möglich, wenn gegen Pflichten aus dem Arbeitsvertrag verstoßen wird, was dann auch juristisch überprüfbar ist.
ach stern, du klammerst dich immer so an juristische Regelungen und blendest dabei aus, dass das neben der juristischen auch noch eine soziale Dimension hat.
Die Aufhebung des Arbeitsvertrages von Maya Forstater war auch rechtswidrig und sie hat vor Gericht in zweiter Instanz Recht bekommen und eine hohe Entschädigung zugesprochen bekommen. Macht die existenziellen Sorgen, denen die Frau ausgesetzt war, und den Hass und die Gewaltdrohungen, den sie abbekommen hat, aber nicht ungeschehen. Und es hat eine abschreckende Wirkung auf andere Frauen, die sich sehr genau überlegen, ob sie den Mund aufmachen und für ihre Rechte eintreten und dadurch in Gefahr laufen, ihre Existenz zu gefährden. Gibt ja genug andere Beispiele.

Dass das nie hätte passieren dürfen, ändert nichts daran, dass es passiert ist.
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Beitrag Do., 03.08.2023, 17:40

Was Zunahmen angeht, würde ich für meinen Teil eher auf Diagnosen, Personenstandsänderungen, Geschlechts-OP abstellen... bzw. genau schauen, wovon man redet.
Denn trans ist ja nicht gleich trans in dem Sinne, dass tatsächlch eine Geschlechtsinkongruenz vorliegt (wie man es heute nennt). So bezeichnen sich manche als queer/transgender/whatever oder kleiden sich nur abweichend, können sich aber mehr oder weniger mit dem zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Das ist dann Privatssphäre, in die der Staat in aller Regel eh nicht eingreifen kann... und auch andere nichts anzugehen hat.
Wenn es um Änderung des Personenstands geht, dann kann der Staat hier schon eher Voraussetzungen vorsehen.
Und den riesigen Hype vermag ich hier bis jetzt noch nicht so zu erkennen.


Schwer ist, wenn alles in einen Pott geworfen wird, also wenn keine Geschlechtsinkongruenz im eigentlichen Sinn vorliegt und zig Selbstdefinitionen in den Raum gestellt werden. Natürlich völlig legitim. Aber es ist dann auch etwas nachvollziehbar, wenn nicht mehr jeder folgen kann... und wiird dann wirklich schwer abgrenzbar.
Anderseits macht es wahrscbeinlixh genauso wenig Sinn, wsnn jemand sagt, ich bin agender, und Nius höhnisch erwidert: Nein, du hast schließlich einen Penis also hast du dich männlich zu fûhlen und zu geben.
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reddie
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Beitrag Do., 03.08.2023, 19:18

Man kann es auch so sehen (Achtung Gedankengang auf weed):

Wenn übermäßig viele junge Menschen sich in dieser Zeit in ihrer sexuellen Identität verunsichert fühlen und den Behandlungsweg einschlagen, könnten die wirklich transidenten (falscher Begriff?) Mensch länger auf ihre Bewilligung warten, um Operationen etc. kämpfen müssen.

Vielleicht kein superguter Vergleich. Wenn viele Menschen von Schmerzmitteln abhängig werden, haben es die Menschen mit chronischen Schmerzen schwerer an dringend gebrauchte Schmerzmittel zu kommen, werden oft als drugseeking abgeurteilt. Da herrscht große Verzweiflung.

Grüsslis
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Zuletzt geändert von reddie am Do., 03.08.2023, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.

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