Macht- und sexueller Missbrauch in der Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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bettiblues
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Beitrag Di., 20.06.2023, 20:05

Liebe Maya,

ich weiß gar nicht richtig was ich jetzt antworten soll...

Du triffst so ziemlich den Punkt: ich höre alle Tipps von außen und ich weiss sie selbst (ich bin selbst in einer beratenden, aber nicht therapeutischen Tätigkeit) und ich helfe vielen Menschen, aber mir selbst kann ich nicht helfen... Deine Worte berühren mich.

Es ist bei mir tatsächlich so, dass ich mich meinem Fatalismus "ergeben" habe, aufgehört habe nach Lösungen für mich zu suchen, ich aber nicht "gehen kann" ohne Gerechtigkeit erzeugt oder gefunden zu haben. Das zu meinem "Status" jetzt. Die Wahrheit ist aber auch, dass ich "irgendwie" überlebe - die Trennung aus dieser toxischen Beziehung war Mitte 2021. Und seither ist kein einziger Tag in meinem Leben gewesen, an dem ich nicht besessen davon gewesen wäre, "das Gleichgewicht herstellen zu müssen". Ein bisschen habe ich geschafft, aber noch lange nicht genug.

Darf ich Dich fragen, was Dir geschehen ist? Für mich und auch für die anderen wunderbaren Menschen die hier unterwegs sind?

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verzweigt_verliebt
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Beitrag Mi., 05.07.2023, 15:39

Liebe bettiblues,

ich möchte dir nur sagen, dass ich mich in vielem wiedererkenne aus deinen Erzählungen. Ich möchte nicht so sehr ins Detail gehen, aber ich kenne vieles auch was du schilderst. Den Missbrauch, die Krise die daraus entsteht, und dann die lange, endlose Zeit "danach". Die Anrufe bei den Anwälten, die Gespräche mit dem Ethikverein, die lange Arbeitsunfähigkeit, Warten auf den Klinikplatz, die vielen Gespräche mit Ärzten, Psychologen, Anwälten. Ich habe keine tollen Tipps für dich, außer dir zu sagen, dass du nicht alleine bist mit dem was du erlebst und erlebt hast. Und ich finde, das Verlangen nach Gerechtigkeit ist verständlich und gesund. Inwiefern du diese Gerechtigkeit beispielswiese auf dem Rechtswege erlangen kannst, ist eine ganz andere Frage, aber das Bedürfnis, dass Gerechtigkeit wiederhergestellt wird, finde ich natürlich und gesund. Ich kann mich dazu in Beziehung setzen, als was für eine Katastrophe du das Geschehene erlebst, denn ich habe manchmal das Gefühl, sogar in fachlichen Darstellungen fällt es oft hinten runter, was Missbrauch in Therapien für Patient*innen tatsächlich bedeutet. Wie real und wie furchtbar die Folgen für die Menschen sind.

Du bist nicht allein mit dem, was du erlebt hast.

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Nalinini
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Beitrag So., 09.07.2023, 20:05

Liebe Bettyblues,

ohne ins Detail gehen zu wollen: auch ich bin betroffen. Die Trennung von meinem ehemaligen Psychotherapeuten liegt nunmehr 2 Jahre zurück. Ich zweifle nach wie vor oft daran, ob ich mich von dieser Erfahrung jemals erholen werde. Ich habe gute Erfahrungen mit dem Ethikverein gemacht - dort wurde mir eine Folgetherapie vermittelt. Dein Bedürfnis, dass Deine ehemalige Therapeutin Einsicht zeigt, kann ich gut nachvollziehen. Genau das wünsche ich mir auch: Einsicht und Anerkennung des Leids, das er bei mir verursacht hat. Stattdessen bin ich die "Böse", die er noch auf dem Totenbett verfluchen wird. Das schmerzt sehr.

Eine juristische Auseinandersetzung schließe ich für mich aus - ich will bei mäßiger Erfolgsaussicht nicht noch mehr Lebenszeit und emotionalen Aufruhr in ihn investieren.

Es tut mir leid, was Du Erleben musstest. Ich wünsche Dir viel Kraft.

Liebe Grüße
Nalini

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bettiblues
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Beitrag Di., 19.12.2023, 19:09

Einen guten Abend ins Forum,

ich klinke mich nochmal ein und gebe ein "Update" zu mir und meiner Geschichte... mein psychischer, emotionaler Zustand hat sich nicht geändert, wird es auch nicht mehr - damit habe ich mich abgefunden bzw. muss akzeptieren, dass es keine Lösung mehr für mich gibt.

Ich habe mich nach all der Unschlüssigkeit, wie ich umgehen kann mit dem was mir widerfahren ist, tatsächlich zu der Anzeige bei der Polizei entschieden. Das war Ende September und es steht noch aus, ob etwas passiert. Ich setze nicht allzuviele Hoffnungen hier rein, deshalb wird mich ein "Scheitern" kaum mehr zerstören, als es ohnehin der Fall ist.

Und ein weiteres: ich bin in Kontakt zu einer Journalistin, die das was mir (und anderen) widerfahren ist, öffentlich machen möchte. Ich freue mich darüber, dass dieses Thema auch eine seriöse öffentliche Wahrnehmung bekommt. Bewusst habe ich mich gegen eine skandalöse, auf die Person bezogene Berichterstattung entschieden.

Die unmittelbare Zeit die bevorsteht, ist für mich persönlich ein Albtraum. Hätte es diese Person nicht gegeben, hätte ich eine Familie und Weihnachten mit meinem nunmehr 5-Jahre alten Sohn haben können.

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candle.
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Beitrag Di., 19.12.2023, 21:29

Hallo!
Du schreibst immer von deinem Sohn?
bettiblues hat geschrieben: Di., 19.12.2023, 19:09 hätte ich eine Familie und Weihnachten mit meinem nunmehr 5-Jahre alten Sohn haben können.
Fremdgehen ist da ja nochmal eine andere Sache zu der du wohl "stehen" mußt und grundsätzlich bereit warst. Oder ist das falsch?

Habt ihr nicht einen gangbaren Weg gefunden wenigstens gute Eltern zu sein? Das verstehe ich nicht ganz. Wer hat da jetzt wen verlassen?

Lieben Gruß
candle
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Shukria
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Beitrag Di., 19.12.2023, 22:17

Also ich finde Fremdgehen und sexueller Kontakt in einer therapeutischen Beziehung , das sind schon 2 verschiedene paar Schuhe.

Immerhin besteht in einer therapeutischen Beziehung immer ein strukturelles Machtgefälle

Beim „Fremdgehen“ wird angenommen das es eine gleichrangige Beziehung ist

Das ist schon ein ziemlicher Unterschied

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candle.
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Beitrag Di., 19.12.2023, 22:27

Shukria hat geschrieben: Di., 19.12.2023, 22:17 Also ich finde Fremdgehen und sexueller Kontakt in einer therapeutischen Beziehung , das sind schon 2 verschiedene paar Schuhe.
Ich meinte allgemein ist da eine Bereitschaft. Abgesehen davon kein Grund sein Kind allein zu lassen. Darum ging es mir in erster Linie.

Und Sex mit dem Therapeuten? Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen wie man sich dazu überreden lassen kann.

Mich würde ja noch interessieren wann sie ihre Kassenzulassung abgegeben hat, denn in der Therapiezeit ist sie sicher haftbar, andernfalls möglicherweise keine "echte" Therapeutin.

candle
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Sydney-b
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Beitrag Di., 19.12.2023, 22:52

bettiblues hat geschrieben: Di., 19.12.2023, 19:09

Ich habe mich nach all der Unschlüssigkeit, wie ich umgehen kann mit dem was mir widerfahren ist, tatsächlich zu der Anzeige bei der Polizei entschieden. Das war Ende September und es steht noch aus, ob etwas passiert. Ich setze nicht allzuviele Hoffnungen hier rein, deshalb wird mich ein "Scheitern" kaum mehr zerstören, als es ohnehin der Fall ist.

Und ein weiteres: ich bin in Kontakt zu einer Journalistin, die das was mir (und anderen) widerfahren ist, öffentlich machen möchte. Ich freue mich darüber, dass dieses Thema auch eine seriöse öffentliche Wahrnehmung bekommt. Bewusst habe ich mich gegen eine skandalöse, auf die Person bezogene Berichterstattung entschieden.
Du hast einen Entschluss gefasst und ihn umgesetzt.
Das ist unglaublich mutig von dir und ich ziehe den Hut vor dir!
Deine Therapeutin hat gravierend die Abstinenz verletzt und dich missbraucht.
Außerdem hat sie nach Abgabe ihrer Approbation eine Patientin weiter behandelt.
Auch dies ist eine Straftat.
Von daher kann (und mag) ich mir nicht vorstellen, dass sie ohne Strafe davonkommen sollte.

Hast du mit der Journalistin Kontakt aufgenommen, die hier im Forum vor einiger Zeit nach Geschädigten gesucht/angefragt hat?
Ich denke, bei dieser Journalistin bist du in guten Händen.

Den schlimmsten Alptraum hast du hinter dir!
Er liegt nicht mehr vor dir, auch wenn es sich so anfühlen mag, weil die Weihnachtsfeiertage nahen.

Du bist raus aus dieser missbräuchlichen Beziehung.
Das ist erstmal das Wichtigste.

Deine Ex Frau beschreibst du als sehr entgegenkommende Person.
Deshalb wirst du deinen Sohn doch bestimmt sehen dürfen an den Feiertagen?

Vielen Dank für dein Update.

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Shukria
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Beitrag Mi., 20.12.2023, 10:39

candle hat geschrieben: Ich meinte allgemein ist da eine Bereitschaft. Abgesehen davon kein Grund sein Kind allein zu lassen. Darum ging es mir in erster Linie.

Und Sex mit dem Therapeuten? Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen wie man sich dazu überreden lassen kann.
Ich finde das zu hart formuliert und es beinhaltet ja genau das typische Vorurteil, das man in einer therapeutischen, abhängigen Beziehung das Machtgefälle unberücksichtigt lässt.

Es kann durchaus Gefühle in dieser Richtung geben, genau dafür öffnet man sich ja und dann erwartet man auch das damit adäquat umgegangen wird zb das diese hinterfragt, beleuchtet werden und nicht angefeuert und ausgenutzt

Es ist völlig okay wenn du es dir nicht vorstellen kannst, ich kann mir das auch nicht vorstellen aber darum geht es nicht sondern auf die Strukturen und Verantwortlichkeiten zu schauen.

Es geht’s hier nicht um individuelles Fehlverhalten/Versagen der Klientin und darauf zielt im Fokus deine Frage nämlich ab.
Es geht darum das strukturelle Machgefälle in den Blick zu nehmen. Es ist kein persönliches Versagen der Klientin, sondern Teil eines strukturellen Problems von Therapie wie Klientinnen geschützt sind/werden, wenn die Therapeutin „versagt“ in ihrer Behandlungsverantwortung.

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candle.
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Beitrag Mi., 20.12.2023, 11:17

Der wichtigste Punkt scheint mir erstmal zu klären, ob diese Therapeutin überhaupt eine Kassenzulassung hatte, sonst läuft die Anzeige womöglich auch ins Leere. Und die Zulassung für die Krankenkasse vergibt meines Wissens die Ärztekammer.
Ob man das nun einfach herausbekommen, weiß ich nicht, aber so einfach ist es eben nicht einen Kassenplatz zu bekommen.
Dann gibt es ja noch Therapeuten ohne Kassenplatz, die aber dennoch mit der Kasse abrechnen können.

Und ja, wenn sich jemand beklagt Weihnachten nicht mit dem Kind verbringen zu können, liegt das an der Person selber sich darum zu kümmern. Das hat nun gar nichts mit der Therapeutin zu tun.

candle
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Tobe
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Beitrag Mi., 20.12.2023, 11:43

Ich kann mich Shukria nur anschließen...
Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man sich in sonstigen Situationen “verführen“ lässt, oder ob dies in einer therapeutischen Beziehung passiert.
Es ist auch nicht selten, daß Klienten für ihren Therapeuten starke Gefühle entwickeln.
Vielleicht auch weil viele von ihnen zum ersten Mal die Erfahrung machen, da ist jemand der sich um mich kümmert, jemand der mir zuhört, jemand der mich wahrnimmt.

Wenn man dann diesbezüglich nicht stabil genug ist, tun manche alles dafür damit dieses Gefühl bestehen bleibt und sie dies nicht wieder verlieren.
Wenn dann ein Therapeut dies bewusst oder auch unbewusst ausnutzt, ist dies ein Machtmissbrauch.

Klienten die sehr kopflastig sind kommen m.E. erst gar nicht in diese Gefühlsspirale hinein.
Für solche ist dieses Risiko auch kaum gegeben. Allerdings haben solche kopflastigen Klienten es m.E. auch schwerer sich auf eine Therapie gut einlassen zu können. Da viele Probleme ja auch emotional gesteuert sind.


Ich kam selber mal in eine ähnliche Situation, als mir vor sehr langer Zeit mal ein junger Patient im Vollrausch (Alkohol) Liebesgeständnisse machte.
Einerseits fühlte ich mich auch geschmeichelt, aber andererseits wusste ich genau, daß dieser Patient niemals solche Geständnisse mir gegenüber im nüchternen Zustand gemacht hätte.
Ich wies ihn verständnisvoll, vorsichtig und dennoch sehr einfühlsam zurück. Ich kümmerte mich natürlich auch weiterhin sehr einfühlsam um ihn, da es auch mein Job war.
Es war dennoch eine sehr schwierige Situation in der ich mich dann befand, die nicht einfach zu händeln war. Alles andere hätte jedoch in dem Fall einen Machtmissbrauch meinerseits bedeutet.


Man kann in solchen Fällen niemals die Schuld dem Patienten oder Klienten zuschreiben, da sich diese in solchen Situationen in einem Ausnahmezustand befinden und so ist es eben auch in einer Psychotherapie.

candle. hat geschrieben: Mi., 20.12.2023, 11:17 Und ja, wenn sich jemand beklagt Weihnachten nicht mit dem Kind verbringen zu können, liegt das an der Person selber sich darum zu kümmern. Das hat nun gar nichts mit der Therapeutin zu tun.
Auch das ist leider nicht so einfach, wie Du Dir dies vorstellst.
Da gibt es ja auch immer noch die zurecht gekränkte Ex-Frau.
Wenn diese den Kontakt zum Kind erschwert oder gar verwehrt, ist es nicht so leicht.
Sicher kann man sich darum kümmern, ggf. auch vor Gericht ziehen und ein Umgangsrecht einklagen. Aber auch da ist nicht sicher, daß dies von Erfolg gekrönt sein wird und es ist oft ein langwieriger Prozess, wo meist die Kinder auch darunter leiden können.
Auch weiß ich nicht wie es aktuell rechtlich in gleichgeschlechtlichen Ehen (oder Ex-Ehen) aussieht, wie da die Möglichkeiten für “bettiblues“ überhaupt sind.

Ich denke es steht keinen zu, darüber zu urteilen.

L.G. Tobe
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candle.
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Beitrag Mi., 20.12.2023, 11:52

Tobe hat geschrieben: Mi., 20.12.2023, 11:43 Klienten die sehr kopflastig sind kommen m.E. erst gar nicht in diese Gefühlsspirale hinein.
Für solche ist dieses Risiko auch kaum gegeben. Allerdings haben solche kopflastigen Klienten es m.E. auch schwerer sich auf eine Therapie gut einlassen zu können. Da viele Probleme ja auch emotional gesteuert sind.
Das ist ja indirekt auch eine Unterstellung. Man kann in der Hinsicht einfach auch gesund und vernünftig sein.
Von daher:
Ich kam selber mal in eine ähnliche Situation, als mir vor sehr langer Zeit mal ein junger Patient im Vollrausch (Alkohol) Liebesgeständnisse machte.
Einerseits fühlte ich mich auch geschmeichelt, aber andererseits wusste ich genau, daß dieser Patient niemals solche Geständnisse mir gegenüber im nüchternen Zustand gemacht hätte.
Ich wies ihn verständnisvoll, vorsichtig und dennoch sehr einfühlsam zurück. Ich kümmerte mich natürlich auch weiterhin sehr einfühlsam um ihn, da es auch mein Job war.
Ich würde nicht mal auf den Gedanken kommen mich einem Patienten irgendwie zu nähern. Wenn "man" sich da schon in seiner Rolle mehr oder weniger zwingen muß sich zurückzuhalten, ist das für mich schon wirklich über alle Grenzen und sollte überlegt werden, ob "man" für solch einen Beruf geeignet ist.

Tobe, dein Beitrag hat mich jetzt wirklich etwas schockiert.

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 20.12.2023, 11:59

bettiblues hat geschrieben: So., 18.06.2023, 17:49 Ende letzten Jahres habe ich erfahren, dass diese Patientin sich letztes Jahr tatsächlich suizidiert hat und bis kurz vor ihrem Tod, trotz Abgabe der Approbation von ihr weiterbehandelt wurde. Sie war insgesamt 4 Jahre dort in Therapie, bezahlt hatte ihr Vater privat. Ich selbst habe die Rechnungen gestellt - 5-7 Sitzungen pro Woche + pauschale 2 Stunden für den Schriftverkehr außerhalb der Sitzungen.
Zu der Frage mit der Kassenzulassung:
Sie hat ihre Approbation zurückgezogen und trotzdem (zumindest eine Patientin) weiterbehandelt.
Dieser Tatbestand kann mit einer Gefängnisstrafe enden.

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Beitrag Mi., 20.12.2023, 12:02

Ist eine Approbation nicht was anderes?

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Beitrag Mi., 20.12.2023, 12:03

Hier kann ich Tobe nur beipflichten. Wir wissen gar nicht, wie die rechtliche Position der TE zum Kind ist. Nur, wenn sie rechtlich ein Elternteil ist, könnte sie überhaupt etwas einklagen. Ob das dann so toll für das Kind ist, sei mal dahingestellt. Ich finde auch, die Ex-Partnerin als „gekränkt“ hinzustellen, etwas untertrieben. Hier geht es immerhin auch um einen Rückfall mit Substanzen. Und ein sehr kleines Kind. Verantwortung für ein Kind zu tragen, heißt eben auch manchmal unbeliebte Entscheidungen treffen zu müssen. Wäre zum Beispiel die neue (ausgedachte) Freundin der Ex drogen- oder alkoholabhängig, dann würde ja auch der Aufschrei kommen, wie man dem Kind solche Verhältnisse zumuten kann.

Daher denke ich, ist die TE auf einem guten Weg, sich um ein gutes Verhältnis zu bemühen. Sie hat ja wohl noch ab und zu Kontakt und stellt das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt. Dass es dem Kind gut geht, das ist ja das Wichtigste. Gerade auch zu Weihnachten. Für die TE ist es sicher hart, Weihnachten alleine verbringen zu müssen. Für das Kind ist es aber, zumindest vorerst, vielleicht die bessere Lösung, wenn sie sich da nicht sehen. Das können wir doch gar nicht beurteilen. Außerdem wissen wir doch gar nicht, ob es eventuell weitere Fahrtwege gibt, die ja mit eingeplant werden müssen.

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