Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Solage
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Beitrag Fr., 25.03.2022, 21:58

„heranführt. Für ihn steht die Arbeit an der Übertragung, an der Abwehr und den Widerständen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Intensive Psychodynamische Kurzzeittherapie nach Davanloo, www.istdp.de, steht: „Der Therapeut handelt in hohem Respekt vor der Person des Patienten, aber Respektlosigkeit vor seiner destruktiven Abwehr.“ Ich selbst finde diesen Satz fragwürdig und habe von Patienten bisher nichts Positives über diese Therapie gehört. Daher würden mich Ihre Erfahrungen damit sehr interessieren. Sie können gerne im Kommentarfeld über Ihre Erfahrungen berichten – ich schalte Ihren Kommentar später frei.“

https://www.medizin-im-text.de/2013/250 ... loo-istdp/

Ich schließe mich Frau Dunja Voos an, das ist für mich kein wertschätzender Umgang mit Mitmenschen, sondern eine Brachialgewalt, die Menschen knacken will. Verpackt in einem Helfermantel, der erstickt und keinesfalls befreit.

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leonidensucher
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Beitrag Fr., 25.03.2022, 23:28

ausreichendes Strukturniveau my ass. Also selbstüberhöhendes Schönsprech für

" wenn es nicht funktioniert, ist der Patient schuld".

Grundgütiger, ich hoffe wirklich, dass Du nur so tust, als seiest Du Mitglied der heilkundlichen Berufe. Falls nicht: was Münchnerkindl schon so schön ausführte, dürften wir hier in vollster Blüte erleben. Erschreckende Inkompetenz mit fragwürdigen Grundmotiven, gut getarnt durch Selbstüberhöhung und Abwertung des Ggü in Pseudoklugsprech.
NEVER WASTE A GOOD CRISIS.

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 26.03.2022, 09:50

Ich wollte noch etwas einwerfen.
Ich habe bis zum bitteren Ende die Therapie verteidigt. Auch in meinem Umfeld, wo schon längst schräge Blicke gekommen waren und auch Kommentare, wenn ich bisschen etwas davon erzählt hatte.

Ein Satz blieb dabei hängen. Wir waren zu dritt und ich erzählte etwas aus der Therapie. Einer der 2 Anwesenden murmelte dann: "Bis er sie dann bald ganz kaputt hat."
Und ich habe weiter verteidigt. Habe gesagt, das gehört so. Das läuft da eben anders.
Ich habe immer das so andere hervorgehoben. Ich habe sogar gesagt, dass der Therapeut so toll anders ist als die bisherigen, nicht so tot.
Das mit dem nicht so tot, würde ich immer noch unterschreiben. Ich wollte bis zum Schluss daran glauben, dass irgendwie noch die Kurve ins Gute klappen kann. Dass der Horror kippen würde und ich erkennen würde: Ja! Ich war doch die Kranke. Er hatte ja soooo recht. Er ist doch ein ganz Toller und Netter und nicht das Monster, als das ich ihn sehe. Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanke!

Wohl auch geködert durch so dumme Sätze wie "in 1 Stunde kann man sein Leben ändern" . Und das obwohl ich die schon damals im Grunde schrecklich fand.

Ich hätte da, glaube ich, nie den Absprung geschafft, wenn nicht die Stunden verbraucht gewesen wären.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 26.03.2022, 10:34

diesoderdas hat geschrieben: Sa., 26.03.2022, 09:50
Ich hätte da, glaube ich, nie den Absprung geschafft, wenn nicht die Stunden verbraucht gewesen wären.

So wie Leute Probleme haben aus Sekten oder Beziehungen mit häuslicher Gewalt den Absprung zu schaffen und diese verteidigen.

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 06.04.2022, 14:51

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 26.03.2022, 10:34
diesoderdas hat geschrieben: Sa., 26.03.2022, 09:50
Ich hätte da, glaube ich, nie den Absprung geschafft, wenn nicht die Stunden verbraucht gewesen wären.

So wie Leute Probleme haben aus Sekten oder Beziehungen mit häuslicher Gewalt den Absprung zu schaffen und diese verteidigen.
Du sprichst das sehr deutlich aus.
Ich widerspreche da auch keineswegs, merke aber spontan, wie da dieser Zwang des Verteidigen Wollens (oder eher müssens?) kommt.

Anderes Thema:
Ich habe in den letzten Tagen recht viel nachgedacht über die Therapie. Da ich gerade mit jemandem ziemlich viel über so alles mögliche Innere spreche, auch Ängste, Bedürfnisse (privat, kein Therapeut).
Da wurde mir wieder sehr bewusst, dass die Therapie bei mir eben nicht bewirkte, dass ich am Ende gut zu diesen Bedürfnissen stehen konnte. Ich habe mich in Therapie zwar sehr oft verdammt bedürftig gefühlt und das auch gezeigt/ausgesprochen, aber das Ende vom Lied war, dass bei mir ankam, dass ich das eigentlich gar nicht darf. Ist ja so schwach, so abturnend, so....
Auch wieder so widersprüchlich. Dass von mir verlangt wird, so Zeug zuzulassen. Und wenn es dann passiert, dann schien es irgendwie zu viel und nicht gewollt (für den Thera). Oder ich bekam Worte wie Selbstmitleid hingeknallt.

Bei mir war definitiv irgendwann der Punkt erreicht, dass ich nicht mehr sagen wollte, wie es in mir aussah, da ich keinen Bock mehr hatte, mir einen Seitenhieb einzufangen.

Und selbstverständlich entscheidet der Therapeut, was Selbstmitleid, Trauern, Mitfühlen für sich selbst, bedürftig sein, ist.

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diesoderdas
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Beitrag Do., 21.04.2022, 12:46

Auf der von Solage oben verlinkten istdp page gibts gerade einen Beitrag zum Thema Liebe, Schuld, Vergebung.

Ich weiß nicht, mir stellts da alles auf, wenn ich das lese. Und wieder sehe ich dabei den Davanloo vor meinem innere Auge und wie seine Schäflein um ihn rum ihn anhimmeln und anschmachten.

Irgendwie auch hart, wenn es so eine Fachgesellschaft nicht mal mehr auf 20 Mitglieder bringt.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 21.04.2022, 17:45

diesoderdas hat geschrieben: Do., 21.04.2022, 12:46
Ich weiß nicht, mir stellts da alles auf, wenn ich das lese. Und wieder sehe ich dabei den Davanloo vor meinem innere Auge und wie seine Schäflein um ihn rum ihn anhimmeln und anschmachten.

Irgendwie auch hart, wenn es so eine Fachgesellschaft nicht mal mehr auf 20 Mitglieder bringt.

Ist halt ne Psycho-Sekte. Zum Glück mit weniger Anhängern wie der Hellinger-Dummfug.

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 27.04.2022, 08:28

münchnerkindl hat geschrieben: Do., 21.04.2022, 17:45 Zum Glück mit weniger Anhängern wie der Hellinger-Dummfug.
Oh weh, ja , Hellinger.
Da schüttelte es mich auch schon. Hatte mir vor längerem mal Videos von ihm angeschaut. Richtig übel.

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mita
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Beitrag Mi., 28.09.2022, 08:46

Gibts hier eigentlich jemanden außer mir der aktiv in is-tdp Behandlung ist?

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 28.09.2022, 09:32

mita hat geschrieben: Mi., 28.09.2022, 08:46 Gibts hier eigentlich jemanden außer mir der aktiv in is-tdp Behandlung ist?
Ich sowieso nicht, aber das war ja klar ;-)

Wie geht´s dir inzwischen denn damit? Wie läuft´s?

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mita
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Beitrag Do., 03.11.2022, 11:25

Also einige wollten ja wissen was mit mir und der IS-TDP Behandlung ist. Ich hab eine "komplexe Posttraumatische Belastungsstörung" und für mich war und ist diese Art der Behandlung für nichts gut. Ganz einfach aus dem Grund, da ich auch nach vielen Behandlungen nach dieser Art keine Veränderung festgestellt habe.

Es läuft bei mir immer so ab: Aktuelles Thema aussuchen was mich belastet, Zb unter Menschen sein. Sich in diese Situation hinein versetzen und Gefühle spüren. Ich werde aufgeregt und verspüre hauptsächlich Angst. Der Therapeut fragt welche Gefühle noch da sind. Ärger, Wut? Projektion der Wut auf Therapeuten (in Vorstellung) indem ich ihn (meistens als Tier, zB Tiger, Löwe etc) zerfleische und zermatsche. Dann schauen wer anstelle der Therapeuten wirklich dort liegt. Meistens ist es dann eine Person unter der man als Kind gelitten hat (Mutter, Vater, Bruder usw).

Ich will mir nicht herausnehmen zu behaupten dass diese Art der Therapie dumm ist oder nicht funktioniert. Sie funktioniert nur bei mir nicht, da ich mich zwar super aufregen kann und auch die Angst und Wut dann verspüre. Das klappt ganz gut und ich fühle mich, nach dem heraus lassen der Wut in der Vorstellung, danach auch besser, jedoch bin ich danach wieder nur beim Ausgangszustand, d.h. bevor ich mich aufgeregt habe und so viel Angst hatte weil ich mir die (für mich) schlimme Situation vorgestellt habe. Diese Art der Therapie hat nie dazu gefühlt etwas zu lösen, d.h. dass diese Angst erst gar nicht entsteht, oder zumindest weniger ist. Das ganze kam nur noch oben drauf, wenn ihr versteht was ich damit sagen will.
Ich denke hier lassen sich viele im ersten Moment fehl leiten.

Vielleicht liegt es an mir, dass irgendwas in mir das ganze blockiert oder mein Therapeut mich schlecht oder falsch anleitet, oder weil diese Methode nicht geeignet ist für mich. Ich habe das aber nie absichtlich sabotiert. Es funktioniert einfach nicht.

Ich sehe IS-TDP eher positiv für spezifische traumatische Erlebnisse, wie zB Misshandlungen usw. wo man eine ganz konkrete Situation hat mit einer ganz bestimmten Person. Dort kann das sicher eher helfen.

Ich würde jedem raten immer sofort aufkommende Zweifel, Fragen oder Gefühle dem Therapeuten zu sagen, auch wenn es ggf. nicht gut ankommt. Ich hab das immer gemacht. Mein Therapeut hat dann oft so getan als läge das an mir, oder als würde ich nur nicht wollen. Ich konnte meine Bedenken und Gefühle dazu aber immer gut erklären und begründen, so dass er dann nicht viel dagegen sagen konnte. Ich habe die Methode nie von vornherein in Frage gestellt. Dazu bin ich auch gar nicht in der Lage. Es ist aber immer gut sofort zu sagen: Wie sehe ich das ganze gerade? Was geht oder geht nicht? Innerliche Blockaden ansprechen usw. Fühlt man sich nicht gut dabei? Immer sofort sagen und darüber Diskutieren. Ein guter Therapeut wird darauf immer eingehen.

Soweit dazu. Bei Fragen einfach schreiben.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 03.11.2022, 12:23

Es erschreckt mich zutiefst was ich hier lese und ich frage mich wie Therapeuten auf die Idee kommen sowas anzuwenden.
Eine Therapie bei der der Therapeut den Patienten verantwortlich macht wenn es nicht klappt ist IMMER falsch.

Diese Methode ist bei komplexer Traumatisierung ganz sicher komplett ungeeignet und eigentlich ein Kunstfehler.
Ich hoffe es fallen nicht zu viele drauf rein.

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diesoderdas
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Beitrag Fr., 04.11.2022, 13:01

mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Also einige wollten ja wissen was mit mir und der IS-TDP Behandlung ist. Ich hab eine "komplexe Posttraumatische Belastungsstörung" und für mich war und ist diese Art der Behandlung für nichts gut. Ganz einfach aus dem Grund, da ich auch nach vielen Behandlungen nach dieser Art keine Veränderung festgestellt habe.
Willst du es trotzdem weiter machen?
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Es läuft bei mir immer so ab: Aktuelles Thema aussuchen was mich belastet, Zb unter Menschen sein. Sich in diese Situation hinein versetzen und Gefühle spüren. Ich werde aufgeregt und verspüre hauptsächlich Angst. Der Therapeut fragt welche Gefühle noch da sind. Ärger, Wut? Projektion der Wut auf Therapeuten (in Vorstellung) indem ich ihn (meistens als Tier, zB Tiger, Löwe etc) zerfleische und zermatsche. Dann schauen wer anstelle der Therapeuten wirklich dort liegt. Meistens ist es dann eine Person unter der man als Kind gelitten hat (Mutter, Vater, Bruder usw).
Das lief bei mir bisschen anders. Ich kam gar nicht so oft zu aktuellen Themen.
Ich habe zwar probiert aktuelles einzubringen, aber da kam dann ganz oft gleich der Schwenk vom Therapeuten zu "Was fühlen Sie hier jetzt mir gegenüber"? . Für mich gefühlt wurden meine Themen abgewürgt.
Über das Abwürgen war ich dann eben genervt oder wütend. Als Beispiel.
Was bei mir nie funktioniert hat/hätte, eine Wut auf ihn zu richten, die eigentlich einer anderen Person gilt.
Da hakt es bei mir einfach komplett. Warum sollte ich das tun?
Würde ich z.B. erzählen, dass ich wütend bin, weil mein Chef 3 x einen Termin mit mir vergessen hat, dann kann ich diese Wut doch nicht auf den Therapeuten projizieren. Sowas klappt bei mir einfach nicht. Denn die Wut gilt ja dem Chef und nicht dem Therapeuten.

Du kannst das dann tatsächlich, verstehe ich das richtig? Also, du schilderst Wut (oder sonst ein Gefühl) auf eine Person und spürst dann diese Wut auf den Therapeuten?
Oder spielst du einfach mit, weil er das halt so will?
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Vielleicht liegt es an mir, dass irgendwas in mir das ganze blockiert oder mein Therapeut mich schlecht oder falsch anleitet, oder weil diese Methode nicht geeignet ist für mich. Ich habe das aber nie absichtlich sabotiert. Es funktioniert einfach nicht.
Da reihen sich bestimmt noch paar andere ein, bei denen das nicht funktioniert.

mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Ich würde jedem raten immer sofort aufkommende Zweifel, Fragen oder Gefühle dem Therapeuten zu sagen, auch wenn es ggf. nicht gut ankommt. Ich hab das immer gemacht. Mein Therapeut hat dann oft so getan als läge das an mir, oder als würde ich nur nicht wollen.
Mir wurde das eher so hinten rum aufgedrückt mit Formulierungen in der Art von "Sie können es eben nicht besser, wenn Sie alles geben und da geht eben nicht mehr, dann ist das eben so..."
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Ich konnte meine Bedenken und Gefühle dazu aber immer gut erklären und begründen, so dass er dann nicht viel dagegen sagen konnte.
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Immer sofort sagen und darüber Diskutieren. Ein guter Therapeut wird darauf immer eingehen.
Weiß nicht, ob du mit "ein guter Therapeut wird darauf eingehen" deinen Therapeuten meinst oder eher allgemein.
Weil... Dein Therapeut geht in dieser Hinsicht gar nicht wirklich auf dich ein, oder?

Was wäre, wenn du ihm sagst, er soll den istdp Part weglassen?
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Ich werde aufgeregt und verspüre hauptsächlich Angst. Der Therapeut fragt welche Gefühle noch da sind. Ärger, Wut?
Das kenne ich so auch.
Es war schon im Vorfeld klar, dass er nun "Wut" von mir hören will.

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alatan
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Beitrag Fr., 04.11.2022, 15:12

mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Also einige wollten ja wissen was mit mir und der IS-TDP Behandlung ist. Ich hab eine "komplexe Posttraumatische Belastungsstörung" und für mich war und ist diese Art der Behandlung für nichts gut. Ganz einfach aus dem Grund, da ich auch nach vielen Behandlungen nach dieser Art keine Veränderung festgestellt habe.
Für eine kPTBS ist die Methode gewiss nicht geeignet, evtl. sehr viel später, wenn die grundlegende invalidisierende Symptomatik behandelt ist. Welche Art von Behandlungen hast du denn vorher gemacht, auch etablierte traumaspezifische?
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 jedoch bin ich danach wieder nur beim Ausgangszustand, .... Diese Art der Therapie hat nie dazu gefühlt etwas zu lösen, d.h. dass diese Angst erst gar nicht entsteht, oder zumindest weniger ist.
Das wundert mich nicht.
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Vielleicht liegt es an mir, dass irgendwas in mir das ganze blockiert oder mein Therapeut mich schlecht oder falsch anleitet, oder weil diese Methode nicht geeignet ist für mich.
Ersteres sicher nicht. Was du beschreibst, hat mit der Methode nur äußerlich ein wenig etwas gemeinsam, ist aber völlig verzerrt und zeigt, dass der Therapeut nicht im entferntesten versteht, was er tut. Zusätzlich wie oben schon geschrieben, scheint das für dich so nicht anwendbar. Zunächst müsste vielleicht sehr lange eine Strukturierung der Angst erfolgen, ansonsten wird Schaden angerichtet!
mita hat geschrieben: Do., 03.11.2022, 11:25 Mein Therapeut hat dann oft so getan als läge das an mir, oder als würde ich nur nicht wollen. Fühlt man sich nicht gut dabei? Immer sofort sagen und darüber Diskutieren. Ein guter Therapeut wird darauf immer eingehen.
Das ist fatal und untherapeutisch, egal, um welche Methode es geht, führt zur Missallianz und damit zwangsläufig zum Misserfolg, abgesehen von dem oben Gesagten. Du scheinst keinen "guten Therapeuten" (gehabt) zu haben, denn der hätte weder grundlegende therapeutische Prinzipien missachtet noch eine wirksame Methode falsch indiziert und falsch angewendet. Bitter.

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mita
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Beitrag Sa., 05.11.2022, 21:49

diesoderdas hat geschrieben: Fr., 04.11.2022, 13:01 Du kannst das dann tatsächlich, verstehe ich das richtig? Also, du schilderst Wut (oder sonst ein Gefühl) auf eine Person und spürst dann diese Wut auf den Therapeuten?
Oder spielst du einfach mit, weil er das halt so will?
Ne, das geht bei mir genau so wenig. War das selbe wie bei dir. Wieso sollte ich an meinem Therapeuten die Wut auslassen? Die Begründung ist ja dann immer "Wut will zerstören, im kontrollierten Raum des Therapeuten kann man diese Wut bei ihm, als Ersatz, ablassen" usw. Das ist aber für mich unlogisch. Wenn ich so viel Wut habe, dass ich dann (selbst wenn es nur in Vorstellung ist) eine unschuldige Person zerfleische, dann brauche ich mehr als nur eine Therapie.
diesoderdas hat geschrieben: Fr., 04.11.2022, 13:01 Weiß nicht, ob du mit "ein guter Therapeut wird darauf eingehen" deinen Therapeuten meinst oder eher allgemein.
Weil... Dein Therapeut geht in dieser Hinsicht gar nicht wirklich auf dich ein, oder?

Was wäre, wenn du ihm sagst, er soll den istdp Part weglassen?
Doch. Meiner ist darauf eingegangen. Wie gesagt konnte ich meine Gedanken zu der Sache immer gut erklären und begründen denke ich. Das war, vor allem nach ein paar istdp Sitzungen, immer auf Augenhöhe. Auch wenn ich am Anfang immer dachte das kommt nicht gut an wenn ich jetzt einfach so meine Zweifel zu der Methode äußere. Es hat sich aber dann herausgestellt dass dem nicht so war. In der Richtung kann ich inzwischen nix negatives sagen. Auch wenn das oben oder in vorherigen Posts von mir vielleicht anders klingt. Auch @chrysokoll hatte sowas ja gesagt. Das mit der "Schuld", es liegt an mir dass es nicht klappt, war mein Empfinden in den ersten Sitzungen. Oft am Anfang auch weil ich mir nicht getraut habe meine Bedenken oder Zweifel an der Sache klar und ohne Hemmungen zu äußern. Ich hab dass dann immer auf mich geladen. "Ich mache etwas falsch" usw. Deswegen schreibe ich ja, dass ich jedem Empfehlen kann sowas SOFORT anzusprechen. Jeder gute Therapeut wird darauf eingehen. Vor allem wenn man es begründen kann und nicht einfach sagt das ist Mist, das klappt nicht usw.

Um das nochmal zu spezifizieren: Ich habe auch durch einige Gesprächen mit anderen Patienten, die ebenfalls istdp gemacht haben, erfahren dass das viele gleich nach 1-2 Behandlungen mit dieser Methode diese strikt ablehnen. Ich denke dass das wirklich oft vorkommt, da bei den Sitzungen Gefühle aufkommen, die schon sehr lange versteckt sind. Wenn diese dann hoch kommen, erschrickt man erstmal und will mit diesen lieber nicht in Kontakt kommen, da es logischerweise unangenehm ist. Bei mir war das genau so. Das Problem ist dann eben, was mache ich mit diesen Gefühlen? Was bringt es diese in der Sitzung auf den T. zu übertragen und was soll danach genau deswegen besser sein? Woran merke ich dass sich dadurch etwas verbessert? Die Fragen konnte ich nie wirklich beantwortet bekommen und sind mit auch so nicht klar nachdem diese Methode bei mir oft angewendet wurde.

Ich würde mir nie anmaßen istdp grundsätzlich als Unsinn zu bezeichnen. Ich denke aber sie ist nur in ganz speziellen Fällen und nicht für eine breite Anwendung geeignet (und eben auch nicht für mich).
alatan hat geschrieben: Fr., 04.11.2022, 15:12 Für eine kPTBS ist die Methode gewiss nicht geeignet, evtl. sehr viel später, wenn die grundlegende invalidisierende Symptomatik behandelt ist. Welche Art von Behandlungen hast du denn vorher gemacht, auch etablierte traumaspezifische?
Teilweise. Aber bei einer komplexen gibt es ja nicht immer wirklich eine Situation die man direkt als traumatisches Erlebnis behandeln kann, im Gegensatz zu einer "normalen" PTSD.

Wenn etwas unklar ist, dann immer weiter fragen. Es ist auch oft schwer sowas in so ein paar Worte zu fassen, ohne dass es ggf. falsch verstanden wird. Ich denke aber dass ich einiges noch aufklären konnte. Finde den ganzen Austausch hier inzwischen super interessant.

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