stern hat geschrieben:Und selbst wenn man die Fragestellung auf das Forum einengt (was den Wert der Arbeit wohl per se mindert), ist es nicht aussagekräftig, wenn man nur 2 Threads heranzieht (vgl. Quellen), die zudem in etwas zur selben Zeit verfasst wurden, was nahelegt, dass der Autor auch nicht großartig recherchiert hat. [...] Auszüge aus 2 Threads aus einem Forum als Beleg sind sehr wenig.
Ich glaube ein bisschen wird hier aber übersehen, dass die Aussagen in diesem Thread HIER nun auch wieder auf Basis einer Internetquelle gemacht werden. Das, was lilu gefunden hat, ist die offensichtlich pdf´sierte Powerpoint-Präsentation des Autors, die er für einen Vortrag gemacht hat, nicht der gesamte Aufsatz zu seiner PTF-Forschung.
D.h. die Samples, die er in der PP verwendet, müssen nicht die einizigen sein, die er für seine Forschung herangezogen hat - es kann durchaus sein, dass er weitaus mehr Postingauszüge für die Auswertung bis hin zu den Forschungsergebnissen herangezogen hat. Und auch in seinen Vortrag thematisiert hat. Nur für eine PP muss man sich dann für einige wenige Samples entscheiden, man wirft bei einem Vortrag nicht alle Auszüge, die man verwendet hat, an die Wand.
Denn man fasst ja zusammen, der Hauptteil eines Vortrages ist das Mündliche.
Auch ansonsten ist es so, dass, um zur Gesamtforschung beizutragen, Einzelfallstudien gemacht werden, die später dann wieder durch Vergleichstudien weiterbearbeitet werden. Aber erst mal braucht man ja die Einzelfallstudie. Deswegen ist es nicht ungewöhnlich und falsch, dass er sich nur auf das PTF bezieht, sondern dies ist für sein Vorhaben richtig.
Wäre es eine psycholgische Forschung wäre es aber in der Tat eher unfachlich, Texte OHNE Bezug auf die Gesamtperson zu verwenden, die man nie kennegelernt hat. Da es aber letztlich um eine sprachwissenschaftliche Forschung geht, ist dies wohl durchaus zulässig dies mit einer Fragestellung wie
Wie wird von Betroffenen über Trauma geschrieben? anhand von Texten zu untersuchen. Das ist in diesem Fach genau wie wenn ein Germanist über ein Werk von Kafka schreibt, ohne diesen je als Menschen kennengelernt zu haben.
Ob es Sinn macht, ist jedoch dennoch eine andere Frage