Kleine Umfrage zur Therapieform

Platz für Umfragen und angeregte Diskussionen dazu..
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Draußen
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 09:03

Psychoanalyse. Am Anfang ging es mir nur ums Überleben, aber inzwischen will ich ganz ich selbst sein.

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Möbius
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 10:20

isabe hat geschrieben:

(...)

Es gibt für alles Gründe. Und wenn sich jemand an einem Thread beteiligen möchte, tut er das in der Regel nur, wenn er eine Vorstellung davon hat, worum es dem TE geht. (...)
Das genau scheint mir nicht die Regel, sondern die Ausnahme zu sein. Aber Gründe gibt es natürlich trotzdem immer !

(Jaja, schon gut - es ist abgeschmackt, flach, hohl, dünn, narzistisch-destruktiv und volksverräterisch obendrein, aber heute ist Freitag der 13. und der Wetterbericht ist einfach nur neoliberal ! Es war mir halt danach.)

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Mitzi
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 10:43

sandrin hat geschrieben:Mich interessiert es einfach, weil ich finde, dass in diesem Forum irgendwie wenig an Verhaltenstherapie erinnert. Ich hatte immer ein wenig den Eindruck, dass jemand, der aus dieser Ecke kommt, hier irgendwie schwerer andocken kann.
Ich habe/hatte tatsächlich damit Schwierigkeiten hier im Forum, und verstehe daher die Frage. Bzw. war ich zuerst hier im Forum, und kam dann mit der manchmal gegensätzlichen Fahrweise in der Therapie nicht zurecht. Ich hab den Zwang in der Vergangenheit zu graben und das steht mir/meiner Therapie oft im Weg. (*) Bei der Ursachenforschung plötzlich keine so große Rolle spielten.
Mittlerweile achte ich mehr darauf, auf welche Themen/Blogs ich mich einlasse, um meinen eigenen Weg nicht zu verlieren und wieder alles in Frage zu stellen.

Aber ich spiele auch mit dem Gedanken das Verfahren/die Person zu wechseln, ich habe überhaupt keinen Vergleich und es wird mir irgendwann einfach zu wenig sein.


(*) vor allem die Frage was ich BIN, und was davon nur eine Überzeugung ist, etwas nicht (verändern) zu können.
Wenn ich wüßt, wo das ist, ging ich in die Welt hinein ...
There’s some good in this world, Mr. Frodo. And it’s worth fighting for.

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lisbeth
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 11:10

isabe hat geschrieben: Es gibt für alles Gründe. Und wenn sich jemand an einem Thread beteiligen möchte, tut er das in der Regel nur, wenn er eine Vorstellung davon hat, worum es dem TE geht.
Nein, das würde ich so nicht unterschreiben.
Du möchtest vielleicht eine Vorstellung davon haben, worum es dem TE geht. Das kann man so aber nicht verallgemeinern, sondern das ist deine Herangehensweise.

Mir z.B. reicht es, wenn die Frage oder das Thema irgendeine Resonanz in mir hervorruft. Dafür muss ich nicht die tieferliegenden Gründe wissen oder worum es der fragenden Person *eigentlich* geht. Die tieferliegenden Gründe *kann* ich mMn überhaupt nicht wissen, es sei denn, die TE legt diese offen - alles andere ist Spekulation oder sogar Projektion. Und das kann man hier im Forum ja immer wieder gut beobachten, wohin das führt.
sandrin hat geschrieben:Mich interessiert es einfach, weil ich finde, dass in diesem Forum irgendwie wenig an Verhaltenstherapie erinnert. Ich hatte immer ein wenig den Eindruck, dass jemand, der aus dieser Ecke kommt, hier irgendwie schwerer andocken kann
isabe hat geschrieben:DAS, z.B., ist eine ganz andere Frage als die, die du gestellt hast.
Ja, aber warum sollte man da nicht einfach mal erst ganz "banal" nach der Therapieform fragen? Es ist ja auch eine Frage, wie ich meinen Erkenntnisgewinn durch Fragestellung operationalisiere. Und nicht alles muss man gleich von Anfang an vielschichtig betrachten. Man kann sich ja auch einfach erstmal anschauen, was so da ist - nämlich: Welche Therapieformen sind hier vertreten? Komplizierter bzw. vielschichtiger werden die Dinge meiner Erfahrung nach von ganz alleine.

Ich finde es in diesem Zusammenhang eher interessant, dass die Form bzw. der Inhalt der Fragestellung anscheinend auch schon bestimmte Nutzer mit bestimmten Therapieformen (das ist jetzt völlig neutral gemeint - nicht dass sich davon auch auch gleich wieder jemand angegriffen fühlt...) anspricht bzw. überhaupt nicht anspricht.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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sandrin
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 14:24

Ich hatte ja Möbius schon geantwortet, dass ich mich länger aus dem Forum zurückgezogen hatte. DAS war genau der Grund. Es passiert hier leider immer wieder, dass manche User (und ich spreche es aus: es sind vorwiegend analyseorientiere)in die Rolle ihres Therapeuten schlüpfen und beginnen, andere zu analysieren. Ich finde das sehr grenzwertig - es viel ja schon der Begriff Projektion - der wird wahrscheinlich das eine oder andere Mal schon richtig sein.

Es gibt im Grunde zwei Möglichkeiten: Sich vom Thema angesprochen fühlen (so wie das für viele ja der Fall war/ist) oder halt einfach nicht antworten. Aber ich bin ganz ehrlich - auf mich wirkt das alles sehr elitär und arrogant.


isabe
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 14:29

Dann analysiere ich mal weiter: Das ist eine Projektion deinerseits

Aber du hast Recht: Ich finde die Fragestellung als solche tatsächlich nicht interessant und habe nur deshalb überhaupt geantwortet, weil du aus den bisherigen Antworten geschlossen hast, dass "hier" nur wenige Analysanden vertreten sind. Und diese Schlussfolgerung ist natürlich nicht zulässig, weil sich eben nicht alle User beteiligt haben.

Wenn dir die bloße Aufzählung von diversen Verfahren als hilfreich erscheint - warum nicht?

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sandrin
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 14:32

Sonst hätte ich ja nicht gefragt ....


kaja
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 15:09

@sandrin

Vielleicht weil die VTler es leid sind ständig zu hören wie oberflächlich ihre Therapien sind, voller Hausaufgaben, ohne tiefe Beziehung zum Therapeuten und im Grunde bloß ein Coaching auf Kosten der Krankenkasse.

Mir persönlich ging es jedenfalls mächtig auf den Keks. Mittlerweile ist es mir egal. Sollen sie ihre Vorurteile und kruden Vorstellungen behalten.
After all this time ? Always.

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sandrin
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 16:48

@ kaja: Versteh ich voll und ganz.

Was ich aber auch noch sagen wollte, ich fand den Aspekt interessant, dass es sich die Indikation im Laufe des Lebens auch ändern kann. Es gibt Zeiten, da geht es ums nackte Überleben, zu anderen Zeiten kann man sich vielleicht den Luxus erlauben, sich selber näher zu hinterfragen und zu durchleuchten. Ich finde auch, dass das nicht für alle Zeiten in Stein gemeißelt ist.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 16:51

Möbius hat geschrieben:
In der militärischen Strategie gibt es immer "den Feind" - in der Psychotherapie ist der Feind: der Dämon, der Drache. Der Schutzpatron der Psychiatrie ist der Heilige Georg - der mit dem Drachen kämpft. Der Drache, der Dämon - das sind natürlich nur Methaphern, die es erleichtern, die Strategie anzuwenden: auf eben den Kampf mit dem Drachen.
Also ehrlich gesagt, kann ich mit der Vorstellung das meine Depression ein Dämon oder mein Feind ist, rein garnichts anfangen.
Für mich ist sie ein Hinweis, das ich etwas in einem Leben verändern muss.

Das ist genau der Grund warum ich Psychotherapie gemacht habe und mir in den vergangen Jahren immer wieder Sitzungen gegönnt habe. Um etwas zu verändern das mich belastet und zu einer Depression führen könnte.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Fr., 13.01.2017, 16:55, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Möbius
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 16:54

Nostra res agitur ! Ich analysiere hier ständig an anderen usern herum. Das können natürlich nur Fingerübungen sein, was ich auch regelmässig deutlich mache. Meist geht es ja eh nur um anekdotenhafte Episoden - nicht um "Charakteranalysen" oder so. Ich kann das ja auch - ok, ich bin Dilletant, habe keinen systematischen Überblick, aber die Lücken sind beileibe nicht mehr so groß, wie bei meiner "Lehranalyse" meiner selbst. Ich tue das einerseits, weil jede Analyse eines anderen mich selbst ein Stückweit mit analyisiert - und schlicht um zu üben. Das tun ja sehr viele Psychologiestudenten hier - nur outen sie sich normalerweise nicht, stellen ihre Ergebnisse nicht vor. Ich weiß nicht, was daran "grenzwertig" sein sollte ?

Ich gestehe auch gerne zu, daß mir die Analyse anderer Leute sehr großes Vergnügen bereitet - es ist ähnlich wie mit Chirurgie: wenn man nicht selbst auf dem Tisch liegt, sondern vielmehr derjenige ist, der das Messer in der Hand hat und an anderen herumschnibbelt - dann macht das richtig Spaß.


isabe
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 17:09

Ich ersetze das Wort "analysieren" übrigens durch das Wort "hinterfragen". Das ist eine Haltung, mit der man Fragestellungen begegnen kann. Das Wort "projektion" liest man hier übrigens meist von denen, die sich über das Analysieren aufregen..

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sandrin
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 17:11

Ich würde sagen, dass das ein wenig darauf ankommt. Man muss halt darauf achten, anderer Grenzen nicht zu verletzen. Ist ja schön, wenn es einem selber Spaß macht, aber da ist halt immer auch noch eine andere Person beteiligt. Außerdem könnte man das doch auch als Ablenkung von der eigenen Problematik sehen, so rein anayltisch gesehen Oder?

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Mondin
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 17:13

sandrin hat geschrieben:Hallo, Ihr alle

Mich würde ganz generell mal interessieren, wer von euch welche Art von Therapie macht. Wenn ihr Lust habt, antwortet. Würde mich freuen!
Hallo sandrin!

Ich habe vor knapp 20 Jahren mit einer Analyse angefangen, weil ich als "nicht therapierbar" im Sinne einer Verhaltenstherapie galt, wie in den Vorgesprächen zu einer angestrebten Kliniktherapie herauskam. Ich wurde als extrem instabil und für Gruppentherapie inkompatibel eingestuft und mir wurde geraten in die Akutpsychiatrie zu gehen (und mich mit Pillen vollpumpen zu lassen). Ich war schon immer extrem eigensinnig und wenn ich etwas nicht will, dann will ich nicht. Und weil ich keine (jedenfalls nicht nachweislich) Gefahr für mich und Andere darstellte, konnte mich auch keiner zwingen.

Ich belas mich also, in der Hoffnung etwas zu finden, das mir würde helfen können und stieß auf die Analyse, von der ich mir versprach, dass sie mir helfen könnte, meine mich beherrschende Angst (dass ich völlig verrückt und damit lebensuntauglich sein könnte) besser verstehen und damit in den Griff bekommen zu können. Ich suchte einen Analytiker und stieß nach einer Weile auf "den Weihnachtsmann". Einen Thera, der tatsächlich wie der klassische Weihnachtsmann aussah, mit schlweißem Haar und ebensolchem Bart, kurz vor dem Ruhestand. Der Mann hat mir unfassbar geholfen und mich innerhalb einiger Monate derartig stabilisieren können, dass ich im Folgenden (neben, bzw. zwischen den Stunden bei ihm) zwei Klinikaufenthalte mit Verhaltens- und Körperterapie absolvieren konnte.

Danach war ich dann noch eine Weile beim "Santa" und dann kamen wir überein, dass ich es nun alleine versuchen solle/wolle. Was soll ich sagen, es hat funtioniert.

Ich persönlich glaube, dass Therapien im Grunde sowas sind, wie die verschiedenen Werkzeuge in einem Werkzeugkasten. Je nachdem was kaputt ist in der jeweiligen Psyche, kann man eher mit einer Zange oder eher mit einem Schraubenzieher was anfangen. Und wenn viel kaputt ist, dann braucht man eben auch mehr, respektive verschiedenes Werkzeug.

Lieben Gruß!
Mondin

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Mondin
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Beitrag Fr., 13.01.2017, 17:18

Möbius hat geschrieben: Ich gestehe auch gerne zu, daß mir die Analyse anderer Leute sehr großes Vergnügen bereitet - es ist ähnlich wie mit Chirurgie: wenn man nicht selbst auf dem Tisch liegt, sondern vielmehr derjenige ist, der das Messer in der Hand hat und an anderen herumschnibbelt - dann macht das richtig Spaß.
Ich habe vor einiger Zeit mal darüber nachgedacht, also über dieses Analysieren. Ich denke, man selbst kann viel lernen, im Umgang mit Menschen, die einen zu analysieren suchen, wenn man die "Trigger" verfolgt. Man muss diese (das Praktische am Netz) dem Gegenüber ja nicht einmal offenbaren, sondern kann ganz für sich schauen, wo einen da "etwas anpiekst" und das für sich verwenden.

Ärgert man sich über einen Analysierer, ist der einfachste Weg vermutlich sowieso die Ignoranz, zumindest ist sie das, was man nach außen zeigt. Was man im stillen Kämmerlein damit macht, ist dann nochmal eine ganz andere Hausnummer. Ich habe viel (über mich) gelernt, indem ich mich mit meinem Ärger über gewisse Leute auseinandergesetzt habe, ohne dass diese davon etwas mitbekommen hätten. Das ist etwas, das ich am Internet sehr schätze.

....

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