Thera vermisst Emotionen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Scars
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 27
Beiträge: 1515

Beitrag So., 10.12.2023, 12:28

candle. hat geschrieben: So., 10.12.2023, 12:04 Und das soll was genau sein?
Beziehung zum Therapeuten, Umgang mit Konflikten, Erwartungshaltungen, Schutzmechanismen, Emotionen…?

Wenn es sich nicht um ein klar definiertes störungsspezifisches Problem handelt finde ich es immer hilfreicher, wenn sich verschiedene Menschen zu einem Thema äußern auch mal fernab des Ganzen „kerngesunde“ Menschen oder welche, die das Problem gar nicht kennen (die insbesondere). Verschiedene Menschen verschiedene Perspektiven.
Remember to leave pawprints on hearts.

Werbung

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15143

Beitrag So., 10.12.2023, 12:48

Scars hat geschrieben: So., 10.12.2023, 12:28
candle. hat geschrieben: So., 10.12.2023, 12:04 Und das soll was genau sein?
Beziehung zum Therapeuten, Umgang mit Konflikten, Erwartungshaltungen, Schutzmechanismen, Emotionen…?
Ja, nur ich empfinde das mittlerweile so, dass hier die meisten Schreibenden immer die gleichen Probleme damit haben und wenn es nicht gekonnt wird sich selber "rüberzubringen" dann sind immer die Therapeuten schuld. Das kann es ja auch nicht sein.
Wenn es sich nicht um ein klar definiertes störungsspezifisches Problem handelt finde ich es immer hilfreicher, wenn sich verschiedene Menschen zu einem Thema äußern auch mal fernab des Ganzen „kerngesunde“ Menschen oder welche, die das Problem gar nicht kennen (die insbesondere). Verschiedene Menschen verschiedene Perspektiven.
Das klingt super, ist aber leider keine Forenrealität.
Ich bin zwar nicht gesund, aber ich habe diese Probleme, die am laufenden Band in ziemlich gleicher Form hier beschrieben werden, eher nicht.
Und wenn ich das jetzt aus meiner Sicht anders schildere und denke, dass man eher mal ins kalte Wasser springen sollte um voran zu kommen und sich selber etwas aktiver einzubringen, dann wird dem nie gefolgt.
Kommt hier jemand anmarschiert und schreibt, dass die Gefühle abgespalten sind und was für horrorartige Dinge wie Dissoziationen und was sonst noch, dann wird dem einfach gefolgt, statt in sich intensiver reinzuhorchen. Und das verstehe ich nicht.

Manchmal muß man die Dinge nicht größer machen als sie sind. Dennoch werden das dann immer mal wieder Therapeuten Beziehungsdramen.

Es kann ja wirklich viele Ursachen haben weswegen die Emotionen beim anderen nicht "landen". Und wenn eine Nachfrage eine Kränkung auslöst, dann kann man selber mal darüber nachdenken was das genau ist. Kränkbar, ertappt in der Tarnung oder unbewußt... das gibt so viele Unterschiede...

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4883

Beitrag So., 10.12.2023, 12:49

candle: Was mich allgemein stört ist, dass hier diagnostisch völlig unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen.
Das sehe ich auch so. Wenn jemand sagt, dass er sich von seinen Gefühlen distanzieren muss, um im Alltag klar zu kommen, dann finde ich das erst mal normal. Das tut mehr oder weniger jeder. Würde jeder seinen Ehestreit, ... oder sonst was mit z.B. zur Arbeit schleppen und seine Emotionen überall zulassen, würde die Arbeitswelt und das Sozialleben zusammenbrechen.

Jemand, der selber eine psychische Diagnose hat, bei der Emotionen dissoziiert werden usw. sieht das natürlich aus einer ganz anderen Perspektive.
Wir betrachten das Problem der TE eben aus unterschiedlichen Perspektiven.

Was mich aufhorchen lässt ist, dass QueenFirefly schreibt, dass die Therapeutin bohrt und bohrt. Das finde ich hinterfragungsbedürftig. Aber das ist eben meine Perspektive. Andere, mit psychischen Störungen, bei denen Emotionsabspaltung ein Symptom ist, werden das anders sehen als ich.

Was nun auf die TE zutrifft, das muss die TE selber enstcheiden. Genauso wie selber herausfinden muss, ob die Erwartungen ihrer Therapeutin an sie stimmig sind.
alatan: Sie werden eingesetzt als Überbrückung, wenn eine effiziente Behandlung noch nicht möglich ist, warum auch immer.
Sie werden von jedem Menschen mehr oder weniger im Alltag eingesetzt. Ohne z.B. Gedanken-Stopp, "Gefühle wegsperren" würde der Alltag nicht funktionieren.
Ich denke halt, dass man nicht aus jedem "Sich von Gefühlen distanzieren" ein psychisches Problem machen sollte.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3304

Beitrag So., 10.12.2023, 16:00

QueenFirefly hat geschrieben: Mi., 06.12.2023, 15:24 Nun habe ich aber das Problem, dass sie immer schon bemängelt, dass man mir meine Emotionen nicht anmerkt.
[...]
Letzte Woche und dieses Mal hat sie wieder gesagt, dass man nicht merkt, dass es mir schlecht geht,
Wenn ich mir allein das hier anschaue, dann sehe ich da schon einen Anlass, die Therapeutin zu kritisieren. Denn sie wiederholt ja immer das gleiche. Wo ist denn der Masterplan, der vorsieht, der Patientin damit zu helfen? Selbst wenn man annimmt, dass das immer wieder eine Einladung sein soll, das aufzugreifen und es gezielt zum Thema zu machen: wie lange will sie das noch so machen, wenn die Patienten nicht darauf einsteigt? Das ist doch unsinnig. Wenn etwas zigmal nicht so funktioniert wie es gedacht ist, dann ist man doch dumm, es bis in alle Ewigkeit immer wieder auf dieselbe Weise zu versuchen.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass die Anzahl der Therapiestunden endlich ist, müsste erst Recht mal irgendwann der Punkt kommen, wo die Therapeutin die Situation auflöst und sowas sagt wie: "ich habe 100 mal versucht, Ihnen eine Brücke zu bauen um über Thema x zu sprechen und habe dabei festgestellt, dass Sie das nicht nutzen konnten. Jetzt finde ich es an der Zeit, etwas anderes zu versuchen."

Und natürlich machen endlose Wiederholungen derselben Situation auch etwas mit einem Patienten. Ich habe ein sehr trauriges Beispiel von einer Freundin, die von ihrem Psychiater immer und immer wieder gefragt wurde, ob sie eine Berufsausbildung hat. Teilweise sogar dreimal während eines einzigen Termins. Die Frage an sich ist selbstverständlich legitim und nützlich. Sie hat sie natürlich auch beantwortet. Aber nach einer langen Zeit der Verunsicherung (der Psychiater ist immerhin Fachmann und verfolgt womöglich irgendeinen Plan...) hat sich doch die Erkenntnis durchgesetzt, dass er entweder ein Idiot ist oder (wahrscheinlicher) am Beginn einer Demenzerkrankung steht.

Werbung

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15143

Beitrag Fr., 29.12.2023, 12:43

Hallo,

ich wollte mal nachfragen, ob sich an deinem Problem schon etwas gelöst hat?

Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag