Wann antworten Analytiker auf Fragen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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neko
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Beitrag Di., 26.10.2010, 10:42

danke adw - ist schön zu hören

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neko
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 16:57

ich komm grad aus der therapie und merke, dass es doch alles nicht so einfach ist. ich hab grad nochmal heftig geweint. die gute nachricht ist - anders als noch vor kurzem bleibt nicht mehr so viel schmerz, verzweiflung und angst. v.a. somatisiere ich nicht mehr. aber traurig bin ich schon nach. ich versteh grad nicht so ganz, was passiert. ich wollte heute noch mal darüber sprechen, dass ich mich ein bisschen selber sabotiere, dass ich schöne dinge in der therapie nur sehr vage schildern kann - weil ich angst habe, meine t. macht sie mir kaputt (wie mein vater), lacht sie aus oder findet sie banal (wie meine mutter). ich konnte auch sagen, dass ich mir sehr wüsche, dass meine t. sich mit mir freut - nicht zuletzt, weil sie ja auch einen anteil an all dem schönen hat -, dass ich mich aber gleihzeitig durch mein kryptisches reden schütze, weil ich ein bisschen angst vor ihrer reaktion hab. ich hab auch gesagt, dass ich mir insgeheim wünsche, dass sie mich trotzdem versteht und dass dann alles gut wird. ich weiß, dass das ein recht kindlicher wunsch ist, aber was soll ich tun, er ist da. darüber haben wir dann auch ganz gut geredet, über das warum und das woher meiner angst, meiner vorstellung,dass sie sich nicht mit mir freuen wird. aber ich hab gemerkt, darum geht es mir nicht, denn das weiß und verstehe ich eigentlich alles. ich wollte noch einmal einen neuen versuch machen mit dem sich gemeinsam freuen, das das letzte mal eigentlich nur in ansätzen geklappt hat. dafür gab es auch einen guten anlass, denn im moment überschlagen sich in meinem leben die ereignisse. ich hab das gefühl, ich kann alte muster durchbrechen, fühle mich in vielen situationen frei usw. davon hab ich geredet. sie hat zurück gefragt. da ist es wieder passert: ich hatte das gefühl, sie versteht nicht wirklich, was all das für mich bedeutet. das habe ich diesmal laut und deutlich gesagt. ich hab mich sogar - ja für mich ist das schwer - dazu durchringen können, ihr zu sagen, dass ich mir wünschen würde, sie würde so was sagen wie "ja, das ist ein wichtiger schritt". schon als ich das sagte, kamen mir die tränen in die augen und wollten nicht mehr aufhören zu laufen. sie hat dann zurückgefragt,ob das etwas ändern würde, ob ich mich dann wirklich freuen könnte. ich weiß, das ist wahrscheinlich blöd: aber in dem moment war ich enttäuscht, ich hab mich tief in mir verkrochen und sehr verständig und ein bisschen um ironie bemüht geantwortet, nein, natürlich überhaupt nichts. von dem moment an war ich innerlich weg. ich kam mir so alleine gelassen, zurückgestoßen vor, so nackg, weil ich meinen wunsch ausgesprochen harre, nur - wie mir schien - um mir sagen zu lassen, wie albern der wunsch ist (was ein teil von mir eh schon denkt. ein anderer sagt mir aber, nein das ist legitim, du darfst den wunsch haben. ist grad eine mächtige kontroverse in gange). ich muss mich grad total bemühen, mir klar zu machen, dass meine therapeutin keine sadistische kuh und auch nicht indifferent und gelangweilt ist. das geht anders als früher auch irgendwie. aber ganz verstehe ich es nicht. mich macht das traurig.

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carö
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 17:17

liebe neko,

nicht albern ist der wunsch.. aber ich glaub, er macht abhängig, würde er erfüllt ... wie ein kind vom elternteil, solange es noch nicht alleine entscheiden kann und noch nicht alleine fühlen kann, was gut und was weniger gut ist...

aber ich weiss... es ist verdammt schwer manchmal, wenn man sich etwas so sehr wünscht ...

glg
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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neko
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 17:35

was ich so unerträglich finde, ist, dass man in der therapie lernen soll, auf seine gefühle zu hören, sie anunehmen usw. und dann tut man das, obwohl man weiß, dass das kindlich ist und abhängigkeit schafft und dann wird man im regen stehen gelassen....in meinen verletzten 5 minuten hab ich mich gefragt, ob ihr das spaß bringt, die sehnsucht aus mir rauszukitzeln und mich dann verhungern zu lassen...ich, weiß, dass es nicht so ist, aber trotzdem....so ganz weiß ich nicht wie das irgendwann alles mal aussehen soll mit dem autonom sein, sich umsich selber zu kümmern. irgedwie komme ich da her und irgendwie wünsche ich mir eigentlich am meisten, dass ich meine sehnsüchte nach gesehen werden, sich mit mir freuen, anerkennung bekommen, all das, was ich als kind nie hatte und was ich mir deshalb auszreden versuchte, dass ich das fühlen und integrieren kann - ohne angst vor enttäuschung. ob mir das erleben von enttuschungen - etwas was ich eigentlichchon reichlich hatte, dabei hilft?

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carö
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 17:51

es ist eine ent - täuschung. das heraustreten aus der täuschung, dass es wieder gut wird, wenn wir das, was wir so schmerzlich vermisst haben, auf "zuruf" bekommen... es quasi im hier und jetzt ersetzt bekommen... was, wenn der ruf nicht erhört wird, so wie es oft im realen leben der fall ist....? was, wenn das, was man bekommt, nie mehr die qualität annehmen wird, wie es damals hätte sein müssen..?

es ist ein sich zurückwünschen in die "urzeiten" der kinderzeit .... es wird nie mehr zurückkommen. und das tut weh!

aber ohne, dass wir diese sehnsucht kennen, wissen wir nicht, was uns im innern antreibt und lebendig macht und was wir - wenn wir offen dafür sind und nicht abhängig davon - annehmen und geniessen können, wenn es da ist, als geschenk ...

ich glaub ich schreib das gerade mehr mir als dir, neko ... sorry...
kann dich gut verstehen.
Zuletzt geändert von carö am Mi., 27.10.2010, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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neko
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 18:04

kann dich auch grad gut verstehen - trotz alledem

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carö
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Beitrag Mi., 27.10.2010, 18:22

... danke !
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neko
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Beitrag Do., 28.10.2010, 11:28

ich hab grad was getan weiß noch nicht, ob das richtig ist. ich habe meiner therapeutin auf den anrufbeantworter gesprochen. ich hab gesagt, ich wisse, dass ich bis zur nächsten woche warten önnen solle, das aber nicht könne, weil ich sonst daran ersticke. ich habe gesagt, dass ich mich gestern verletzt und gedemütigt fühlte nd dass ich das nicht verstehe, warum sie sich so verhalten hat. ich hab weiter gesagt, dass es für mich sehr wohl einen unterschied gemacht hätte, wenn sie mal was positives gesagt hätte - uch wenn ich wisse, dass ich mir das selber sagen sollen könnte. genau das könne ich aber (noch) nicht und deshalb hätte ich gerne ihr hilfe gehabt. ich verstehe nicht, warum sie mir das verweigert hat.

im momen ist damit ein bisschen druck weg. keine ahnung, ob das so bleibt.

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Offy
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Beitrag Do., 28.10.2010, 11:38

Hi neko,

ich finde das echt cool, dass du das getan hast. Das muss man sich erst mal trauen.
Ich hätte mir lieber die Zunge abgebissen oder wäre "gestorben", wenn ich sowas hätte sagen wollen.
Dein Mut beeindruckt mich gerade ziemlich.

Okay, das ist jetzt kein konstruktiver Beitrag, aber ich wollte dir das mal sagen.


LG Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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neko
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Beitrag Do., 28.10.2010, 11:55

doch offy, ich find das grad sehr konstruktiv. ich hab auch ziemlich lange auf meiner zunge rumgebissen (für mich ist das in 3 jahren die ersteaktion dieser art), dachte aber, dass ich aus dieser geschichte nicht lernen möchte, dass ich keine hilfe bekomme und verdiene. ich möchte mich nicht dafür schämen, hilfe gewollt zu haben, weil ich sie nicht bekommen habe. ich möchte diesmal wirklich verstehen, warum ich sie nicht bekommen habe. ich hab ich bemüht, das so zu formulieren, dass es vielleicht noch eine andere erklärungsmöglichkeit gibt außer dieses, na ja liebe frau neko, sie sind halt für sich selber verantwortlich und wenn sie das nicht klnnen, dann ist das ihr problem. außerdem war und ist da in mir ganz viel traurigkeit und ich wollte, dass sie die hört und spürt. bis montag hätte ich das alles rationalisiert, ironisiert oder sonst weiß. vielleicht ist das ja für irgendwas gut....

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*AufdemWeg*
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Beitrag Do., 28.10.2010, 12:24

Liebe Neko,

ich hoffe, dass deine Entlastung anhält.
Hast du bewusst auf den AB gesprochen, d.h. wolltest du bewusst deine Therapeutin nicht persönlich sprechen?

Was bedeutet diese Aussage deiner Therapeutin?
ich wisse, dass ich bis zur nächsten woche warten önnen solle
LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag Do., 28.10.2010, 12:40

ja, adw - ich ab bewusst auf den anrufbeantworter gesprochen, obwohl ich sie heute hätt pesönlich ereichen können. warum? weil ich angst vor einer abfuhr hatte - so nach dem motto, wir sprechen dann am montag. ich glaub, wenn das passieren würde, könnte ich nie wieder hingehen...außerdem wollte ich unbedingt zu meinen gefühlen stehen können. dazu brauche ich sie nicht. in real hätte sie mich vielleicht auch eher verunsichert, will heißen, ich hätte gedacht, nee, du kannst die nicht außerhalb deiner stunden nerven und dann hätte ich wieder nix gesagt. obwohl - es wär natürlich schon entlastend,jetzt was tröstliches zu hören. aber noch schlimmer wäre es, eine eiskalte abfuhr zu bekommen....das risiko ist zu groß.

die aussage, ich weiß, ich hätte bis montag warten sollen, die kommt von mir. keine ahnung. ich hab irgendwo die vorstellung, dass mir die 2 stunden n der woche reichen müssten, dass ich es eben aushalten können müsste, zu warten. heute habe ich aber gemerkt, dass ich das nicht schaffe, und dass ich mich auf gar nix anderes konzentrieren kann. jetzt geht es ein bisschen besser.

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*AufdemWeg*
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Beitrag Do., 28.10.2010, 12:56

Okay, d.h. du kommst damit klar,
dass du vielleicht bis zur nächsten Stunde keine Antwort bekommst?
Es ging also um das loswerden...weniger um die Reaktion?

Das mit dem Gefühl mit den zwei Stunden auskommen zu sollen
ist eine andere Baustelle?
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag Do., 28.10.2010, 13:05

sagen wir mal so - ich komme besser klar durch das loswerden. es wär natürlich schon noch mal schöner, eine reaktion zu aben (ein bisschen schwanke ich innerlich noch, hab noch ein ganz ein wenig zeit). ich würde mir auch wünschen das zu können. aber die angst vor zurückweisung ist zu groß. ganz am anfang der therapie, als es mir mal sehr, sehr schlecht ging, da hat mein mann "für mich" und letztlich auch in meinem auftrag bei ihr angerufe, weil ich innerlich echt am verrecken war. das hat sie nicht viel mehr gesagt als ne, wir sehen uns in der nächsten stunde. ich hatte damals die etwas paranoide angst, sie würde mich vor die tür setzen. keine ahung, das sitzt mir noch ganz schön in den knochen.

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carö
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Beitrag Do., 28.10.2010, 13:07

ich finds auch gut, neko, dss du angerufen hast. v.a dass es dir damit gut geht.

ich habe das auch immer gemacht in solchen situationen, hab dann aber bewusst gewartet, dass ich ihn persönlich erreiche.

die "abfuhr" habe ich auch immer bekommen, habe sie aber nie als solche empfunden. mir war es einfach wichtig, dass er in diesen unerträglichen momenten mitbekommt, wie es mir geht und das hat er... das "wir reden dann am montag drüber" fand ich wohltuend... für mich war es ein hinweis darauf, dass es weitergehen wird und alles ok ist.

LG
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