Einsichtnahme in die Patientenakte (Psychotherapie)

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sandrin
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 13:55

Ich sag da nur so viel dazu: Keiner, aber wirklich keiner kann sich hier ein Urteil erlauben, ob ich aggressiv handle, ob das gerechtfertigt ist oder was auch immer. Oder war jemand von euch bei meiner Therapie dabei und kennt den Therapeuten? Ich halte es für ziemlich vermessen, was hier abgeht. Meine Güte. Wenn ich sehe, wie in diesem Forum einige Menschen hier auf subtile Weise aggressiv agieren, dann bleibt mir ohnehin die Spucke weg. Alleine schon dieses Sich-Über-Andere-Stellen und die ständigen Belehrungen, was in der Seele des anderen Forumsmitglieds wirklich vor sich geht. DAS ist ein Akt der Aggression. Ich habe die Nase darüber sowas von gestrichen voll.

Ich habe eine sachliche Frage gestellt, nichts weiter.

@chaosfee: Ich habe auch nicht vor, da jetzt gleich Radau zu machen. Es wurde mir nur klar mitgeteilt, dass er das nicht möchte (als das mit der Akte), und deshalb mach ich mir jetzt natürlich meine Gedanken.

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sandrin
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 14:04

leberblümchen hat geschrieben:(was mich wiederum ein bisschen irritiert, wenn ich an die Selbstwahrnehmung von dir, sandrin, denke, weil du ja immer schreibst, dass du dich nicht getraut hättest, ihm zu widersprechen usw).
Diese Aussage finde ich einfach nur unverschämt. Willst du mir unterstellen, ich sei in Wirklichkeit hochaggressiv und täte nur so aus, als würde ich nicht widersprechen? Bitte halten dich künftig aus meinen Themen heraus. Du bist mir schlicht zu übergriffig.

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stern
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 14:09

Na, das muss aber nicht gegen dich hochpersönlich gehen, wenn die Akte verweigert werden sollte. Dass es nicht unerheblich viele Ärzte bzw. Therapeuten gibt, denen das Einsichtsrecht aufstösst und die die Herausgabe verweigern (obwohl es nicht rechtens ist), ging ja reichlich durch die Presse. Dann muss man notfalls sein Recht einfordern... anderes bleibt dann wohl nicht.

Aggression finde ich persönlich auch nicht per se negativ (im Gegenteil), sondern m.M.n. kommt es darauf an, wie man diese nutzt... und gerade in der PA hat das ja evtl. nochmals einen von der Alltagssprache abweichenden Bedeutungsinhalt, soweit ich weiß... aber sei's drum. Ich habe (wie jeder andere Mensch auch, nehme ich an?) auch ab und an mal Aggressionen ... aber siehe den vorangegangenen Satz: Kommt halt darauf an, was man damit macht. Man kann das ja nutzen, um auf angemessenen Wege [was auch immer das wäre] sich um seine Patientenakte zu kümmern, wenn die Einsicht sich als schwer erweist. Aber wie gesagt: 2-3 Wochen liegen vielleicht gerade noch innerhalb der Grenze. So viel Rechtsprechung dürfte es dazu noch nicht geben, sondern "nur" Empfehlungen. Genauso gut, kann es Aggression des Thera sein, die Akte nicht geben zu wollen... oder Prinzip... Unwissenheit.... oder whatever... weiß man nicht.
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 14:51

leberblümchen hat geschrieben:Man kann natürlich leugnen, dass das Fordern der Herausgabe der Akten ein aggressiver Akt ist.
Ich finde diesen Satz hier unverschämt und übergriffig. Weil dem die Unterstellung zugrunde liegt, dass sandrin nicht selbst um ihre Emotionen weiss, sondern diese verleugnet, aber andere in der Lage sind sie wahrzunehmen und es vor allem besser wissen. Sollte man es nicht eher ihr überlassen was sie meint und wie sie fühlt?

Aber selbst wenn sie aggressiv wäre, finde ich diesen Satz grenzüberschreitend.

Wenn man irgendwo eine DL kauft und diese dementsprechend einfordert stellt das noch lange keinen aggressiven Akt dar. Sonst würde unser gesamtes Wirtschaftssystem ad absurdum geführt. Aggressiv ist wohl viel eher, der der die verpflichtete Leistung zurückhält. In diesem Fall wohl eher der Therapeut, der mit der aktuellen Gesetzeslage ein Problem hat.

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leberblümchen
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 14:57

Sandrin, ich halte mich künftig gerne raus, nur so viel: Merkst du nicht selbst, wie extrem aggressiv du, auch gerade hier und auch gerade mir gegenüber bist?

Der Punkt ist: Wir alle haben mal Aggressionen. Es gibt in diesem Thread niemanden, der deine Aggressionen bewerten wollte (was auch gar nicht möglich wäre, da wir den Therapeuten nicht kennen). Es haben dir hier nur einige Leute aufgezeigt, dass du sehr aggressiv BIST. Woher auch immer das kommt. Niemand sagt, dass das 'böse' oder schlecht ist; es ist nur DA. Dass du das leugnest, das ist das eigentlich Interessante daran. Du teilst die Welt auf in Gute und Böse - und insofern ist es auch kein Wunder, dass du den Th. in der Klinik als 'nur gut' wahrgenommen hast und den ambulanten Therapeuten als 'nur böse'. Auch du denkst von dir selbst ja offensichtlich, dass du 'nur gut' bist und ich (z.B.) 'nur böse'. Nur wirst du deine Probleme nicht lösen können, indem du diese Spaltung immer weiterführst - auch nicht dadurch, dass du vom Therapeuten die Akte forderst oder von mir forderst, in 'deinen Themen' (dies ist nicht dein Thread, btw) nicht zu schreiben. Auf diese Weise wirst du die Aggressionen (die du alleine dem Anderen anlastest) nur scheinbar los.

Ich fürchte, wenn du wirklich an dir arbeiten willst (und letztlich zufriedener werden möchtest), kommst du nicht darum herum, deine Aggressionen genauer anzusehen. Ob du das tatsächlich machst, ist deine Entscheidung; ich möchte dir nur mit auf den Weg geben, dass es eine wertvolle Erfahrung sein kann, auch MIT seinen Aggressionen angenommen zu sein, ihnen auf den Grund zu gehen und zu erkennen, wo genau die EIGENTLICHE Verletzung ihren Ursprung hat, die dich zu dem gemacht hat, was du bist.

Dass du gekränkt bist, kann ich gut verstehen. Komme auch gut damit klar.

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stern
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 15:18

Ist vielleicht auch Definitionsfrage... also mglw. verstehe ich unter Aggression auch etwas anderes, so dass ich Aggression (allgemein gemeint, Einzellfälle bzw. -heiten kenne ich natürlich nicht) nicht unbedingt negativ werte (sondern im Gegenteil... siehe oben).

Und es ist doch auch einigermaßen normal, wenn man sauer ist, wenn man die Akte nicht erhält, oder? Bei mir gäbe es dann jedenfalls Momente, in denen ich mal angep***t wäre. Und dann gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ich mache nichts... und man bleibt dann evtl. auf seinen Aggressionen sitzen, indem man sich schwarz ärgert (und erhält die Akte im, Ergebnis dennoch nicht). Oder man fordert die Unterlagen nochmals an (mit möglichst angemessenen Fristen... mit wie gesagt der Schwierigkeit, dass der Gesetzgeber teilweise -wie das aber in unserem System üblich ist- unbestimmte Rechtsbegriffe verwendet. Aber es gibt ja Empfehlungen).
@chaosfee: Ich habe auch nicht vor, da jetzt gleich Radau zu machen. Es wurde mir nur klar mitgeteilt, dass er das nicht möchte (als das mit der Akte), und deshalb mach ich mir jetzt natürlich meine Gedanken.
Warum wäre ein Brief mit Fristsetzung Radau? Passen wird es demjenigen, der nicht herausgeben will, klar nicht. Aber das muss man nicht hinnehmen... man könnte sich sogar notfalls im Gerichtssaal nochmals treffen. Glaubst du, Therapeuten/dein Ex-Thera würde es darauf ankommen lassen?
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candle.
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 15:41

sandrin hat geschrieben:
Ich habe eine sachliche Frage gestellt, nichts weiter.
Naja sandrin, das hast du eben nicht. Im ersten Post hast du DAS schon angenommen:
sandrin hat geschrieben: Wie gesagt, jetzt sind zwei Wochen um und ich habe immer noch nichts. Meine Vermutung ist, dass da klare Absicht dahintersteht.
Da fing es bereits emotional gefärbt von deiner Seite an. Ich sehe es so als ein Reinwürgen gegenüber den Therapeuten. Und das ist für mich kein Vorgang, der erwachsen ist.

Die Frage ist ja auch was du damit willst? Hättest du das erklärt, wären die Wogen hier sicher nicht weiter aufgeschaukelt. Was willst du denn mit den Unterlagen machen? Dich selber fertigmachen? Fehler des Therapeuten suchen? Das wird ziemlich aussichtslos kann ich dir sagen. Letztlich wirst du dich selber damit in ein tiefes Loch bugsieren, und ich weiß nicht, ob das in deiner jetzigen Situation sein muß? Es geht dir doch eh schon schlecht.

Dass das Recht auf Einsicht auf deiner Seite liegt, ist ja zumindest völlig unbestritten, und das könntest du auch ohne große Emotionen durchsetzen.

candle
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kaja
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 15:53

@sandrin

Dein Therapeut verhält sich nicht korrekt und äußerst unprofessionell. Dir dein Recht vorenthalten zu wollen hat auch für mich sehr viel mit Aggression und Machtkampf zu tun. So sollte sich kein Therapeut verhalten (die Rechnung nicht zu zahlen halte ich übrigens auch nicht für ok).

Vollkommen unabhängig davon darfst du natürlich wütend, verletzt und traurig sein. Das dein Therapeut gefühlt (Vermutung meinerseits) jetzt nochmal nach tritt und eine riesen Show veranstaltet weil es an seinem Ego kratzt oder was auch immer...ja das ist zum kotzen.

Nein es ist kein Akt von Aggression wenn du haben willst was dir zusteht.
Ja es ist ein Akt von Aggression wenn dein Therapeut dein Anliegen als krankhaft bezeichnet und seine Verpflichtung bewusst nicht erfüllt.
Ja du wirkst hier etwas aggressiv und das kann ich unter den gegebenen Umständen sehr gut nachvollziehen.
Du musst auch überhaupt nicht Gandhi sein !

Das eine - sein Recht einfordern - hat aber mit dem anderen - Emotionen wg. Therapie - nichts zu tun.
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chaosfee
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 16:30

kaja hat geschrieben:Dir dein Recht vorenthalten zu wollen
Tut er das denn?
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kaja
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 16:31

Wenn er die Akte wie angekündigt zensiert tut er das, ja.
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chaosfee
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 16:35

Das kann man auch so sehen: Er nimmt ein Recht wahr, das er bis vor kurzem noch hatte und das er vermutlich glaubt noch immer zu haben. Das muss kein Betrugsversuch sein. Wir wissen es schlicht nicht. Dass er es so freimütig gegenüber Sandrin ankündigt, spricht für mich eher für Unwissenheit hinsichtlich der neuen Rechtslage.
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kaja
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 16:38

In Zusammenhang der durch den Therapeuten, bereits im Vorfeld, getätigten Aussagen, eine eher unwahrscheinliche Möglichkeit.
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chaosfee
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 16:43

Die Aussagen kenne ich nicht, denn, wie Sandrin schon schrieb, war ich ja nicht bei ihrer Therapie dabei und kenne ihren Therapeuten nicht. Wenn die Akte nun trotz Hinweis auf die geänderte Rechtslage tatsächlich geschwärzt kommt, kann Sandrin ja immer noch einen Anwalt einschalten.
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 17:04

chaosfee hat geschrieben: Dass er es so freimütig gegenüber Sandrin ankündigt, spricht für mich eher für Unwissenheit hinsichtlich der neuen Rechtslage.
Also ein vollkommen depperter Therapeut? Ein Therapeut, der die durch die Presse gehenden Veränderungen der Rechtslage für Patienten nicht mitbekommt, die ihn selbst beruflich betreffen? Keine Aktualisierung seiner Arbeitsunterlagen? Kein Gespräch mit Kollegen? Hm? Sehr wahrscheinlich.

Ne, der hat mit Sicherheit ein Problem nun auf eine veränderte Gesetzeslage zu treffen und vor allem, dass nun Patienten Rechte (sandrin) haben seine Unterlagen zu sehen oder gar zu zu erfahren was er wirklich über seine Patienten denkt. Vielleicht hat er aber auch gar nicht seine Hausaufgaben gemacht??? Wer weiss...

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stern
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 17:19

Sandrin hat ihn ja darauf hingewiesen, dass er nicht schwärzen darf.

Ich weiß nicht, wieviel er mitschreibt und was an Berichten, etc. in der Akte ist: Aber es können schon einige Seiten zusammenkommen. 2-3 Wochen scheinen (als Grenzwert) noch vertretbar zu sein. Und was auch nachvollziehbar wäre: Dass er vorher nochmals liest, was er herausgibt, sprich: Das kann schon etwas Zeit in Anspruch nehmen, insbes. bei einem Kopierer ohne Auto-Einzug und je nach Umfang der Akte.

Und wenn er es als Aggression deutet (als Analytiker) wird man ihm schlimmstenfalls vorwerfen können, dass er seinen Job macht (indem er analysiert)... und evtl. dass man das selbst nicht so sieht. Ob das inhaltlich zutrifft oder nicht, sei mal dahingestellt.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 05.11.2014, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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