Therapie und geistliche Begleitung

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Yeti
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Therapie und geistliche Begleitung

Beitrag So., 30.12.2007, 22:03

Hallo zusammen,

ich sitze im Moment ein bißchen zwischen zwei Stühlen.
Ich habe ein Problem, was ich einfach nicht geknackt bekomme.
(Was es genau ist, mag ich mal im Moment noch nicht so nennen.)
Zum einen hat dieses Problem eindeutig seine Wurzeln in meiner Kindheit und es ist auch schon einiges durch die Thera leichter geworden.

Andererseits hat dieses Problem auch massive Auswirkungen auf mein Glaubensleben und meine Beziehung zu Gott. Ich habe auch jemanden, der mich auf meinem geistlichen Weg begleitet und manchmal, nicht immer, kommt auch dort dieses Problem zur Sprache. Lange Zeit hatte ich auch den Eindruck, das geht so beides Hand in Hand.

Soweit so gut. Nur ich trete auf der Stelle, ich bin nämlich an einem Punkt, wo ich nun gerne mit diesem Problem fertig wäre und die Lösung fühlt sich zum Greifen nahe an, aber es geht nicht.

Um es mal mit einem Bild zu erklären, was ich meine:
Einer der beiden (Thera oder geistliche Begleitung) kann Gitarre spielen, hat aber kein Instrument und der andere der beiden hat die Gitarre ohne jedoch spielen zu können. Ergo es gibt kein Gitarrenspiel, bzw für mich keine Lösung meines Problems.

Ganz toll oder?
Kennt Ihr so etwas auch? Und wie seid Ihr damit umgegangen?

Liebe Grüße Yeti
(endlich wieder schreibfähig online )

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Beitrag So., 30.12.2007, 22:22

Hallo yeti,

du drückst dich etwas verhalten aus (nicht als Vorwurf gemeint).
Einer der beiden (Thera oder geistliche Begleitung) kann Gitarre spielen, hat aber kein Instrument und der andere der beiden hat die Gitarre ohne jedoch spielen zu können. Ergo es gibt kein Gitarrenspiel,
Um im Bild zu bleiben. Du musst (und nur du kannst) die Verbindung ziehen. Dann überflügelst du beide.

Viele Grüße
Anastasius

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Yeti
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Beitrag Mi., 16.01.2008, 21:34

Hallo Anastasius
Danke für deine Antwort.
(War doch leider wegen PC-Problem offline)
JA, verhalten stimmt schon.
Es fällt mir einfach schwer so ganz genau öffentlich zu nennen, wo der Schuh klemmt.
Ich müßte in der selben Offenheit mit der ich mit meiner Thera reden kann auch in der geistlichen Begleitung reden und das gelingt mir einfach nicht. Weil ich nämlich genau in diesem Punkt schon einmal böse auf der Nase gelegen habe.
Deshalb meine Frage, ob Ihr solche Probleme kennt, die zwar eher psychologischer Natur sind, aber eine geistliche Antwort brauchen? Und wie geht Ihr damit um, bzw eure therapeutischen oder geistlichen Begleiter?

Mal soweit.
Liebe Grüße Yeti

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unterwegs
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Beitrag Do., 17.01.2008, 20:53

Hallo Yeti!
Deshalb meine Frage, ob Ihr solche Probleme kennt, die zwar eher psychologischer Natur sind, aber eine geistliche Antwort brauchen?
Unbedingt! Ich denke, für einen Menschen mit "geistlicher Orientierung" trifft das evtl. sogar auf viele/ alle Fragen zu (auch psychologische). Wobei ich es für mich so formulieren würde: die Fragen psychologischer Natur brauchen eine psychologisch (und psychotherapeutisch) kompetente Antwort und eine geistliche Antwort. Ich entdecke das auch immer mehr als gegenseitige Bereicherung.

Wie frag ich das jetzt ohne dass es nach "Standardfrage" klingt? Aber ich fände es wirklich interessant: was meint denn deine Thera dazu? Kann sie dieses Bedürfnis verstehen? - Sie kennt ja die Problematik - und vielleicht konntest du ihr sogar von deiner geistlichen Begleitung erzählen... hält sie es denn für möglich/ sinnvoll, Offenheit zu wagen?
Klar, letztlich müsstest du das selber wissen, aber sie kann vielleicht doch auch einschätzen, wie verletzlich du dich damit machen würdest und wieviel (therapeutisches) Hintergrundwissen man benötigen würde, um angemessen reagieren zu können?
Einer der beiden (Thera oder geistliche Begleitung) kann Gitarre spielen, hat aber kein Instrument und der andere der beiden hat die Gitarre ohne jedoch spielen zu können. Ergo es gibt kein Gitarrenspiel, bzw für mich keine Lösung meines Problems.
Es gibt z. B. auch Pfarrer mit psychotherapeutischer Ausbildung u.v.m. , bei denen es dann zum Gitarrenspiel kommen könnte. Wie man die allerdings findet - und in manchen Gegenden sind sie besonders dünn gesät... Möglicherweise könnte auch die Klinik "Hohe Mark" solche Therapeuten vermitteln - oder "DeIgnis"? (Beide lassen sich über Google leicht finden.)

@Herr Fellner: weiß ja nicht, wie groß Ihre Einflussmöglichkeiten in solchen Bereichen sind; ich habe jedenfalls schon öfter gedacht, es wäre sehr geschickt, wenn es auf Seiten wie "therapeutensuche.de" o.ä. auch Rubriken gäbe wie "auf Wunsch auch Einbeziehung christlicher Perspektiven" oder so...

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Yeti
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Beitrag Do., 17.01.2008, 21:44

Hallo unterwegs

Meine Thera und mein geistlicher Begleiter wissen beide voneinander. Das war mir von Anfang an wichtig, weil es ja auchum zwei eigenständige Bereiche geht, die sich aber auch an manchen Punkten überschneiden.
Meine Thera ist auch sehr christlich eingestellt, was mir auch echt gut tut. Sie versteht auch grundsätzlich, mein geistliches Bedürfnis in dieser psychologischen Problematik.

"...die Fragen psychologischer Natur brauchen eine psychologisch (und psychotherapeutisch) kompetente Antwort und eine geistliche Antwort...."

Das trifft genau den Punkt.
Und ja, wenn ich diese Offenheit wage, bewege ich mich in einem totalen Grenzbereich und werde sehr verletzlich.
Aber die Schwierigkeit liegt glaube ich eher auf der Eben, daß ich erziehungstechnisch gelernt habe, dass die Frage allein für sich schon unmöglich ist in Bezug auf Gott und zum anderen durch eine Negativerfahrung, daß in diesem Punkt jedes Wort eines zuviel ist.
Mal soweit

LG Yeti

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unterwegs
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Beitrag Sa., 19.01.2008, 17:15

Hallo Yeti!
Meine Thera ist auch sehr christlich eingestellt, was mir auch echt gut tut. Sie versteht auch grundsätzlich, mein geistliches Bedürfnis in dieser psychologischen Problematik.
- Na, immerhin - da hast du ja sozusagen Glück gehabt.
Aber die Schwierigkeit liegt glaube ich eher auf der Eben, daß ich erziehungstechnisch gelernt habe, dass die Frage allein für sich schon unmöglich ist in Bezug auf Gott und zum anderen durch eine Negativerfahrung, daß in diesem Punkt jedes Wort eines zuviel ist.
Wenn ich das so lese, dann frage ich mich gerade, ob deine Thera dir nicht doch noch weiter helfen kann als du vielleicht "ausgereizt" hast?
Denn eine Negativerfahrung mit offenem Reden dürftest du bei ihr ja bisher nicht gemacht haben und auch nicht befürchten (oder vielleicht im Blick auf diese bestimmte Frage doch? - das wäre aber schade ).

Und die Frage in Bezug auf Gott... wie soll ich das denn jetzt fragen... kannst du dir nicht vorstellen, vor einem Menschen diese Frage quasi vor Gott zu thematisieren oder kannst du dir auch nicht vorstellen, ihn selbst (z.B. im Gebet) damit zu "belästigen"?

Wenn eher der Mensch als Gott "das Problem" wäre, dann könntest du doch vielleicht deiner Thera das mal genauso erläutern, oder? Sie kann vielleicht eine ganz hilfreiche Antwort geben auf dem Hintergrund ihrer Qualifikation und ihres Glaubens. Ich nehme zumindest an, dass sie einerseits besser in der Lage sein wird, angemessen und gut zu reagieren und andererseits (da du sie als christlich beschreibst) auch auf dem Hintergrund reagieren kann - und wenn doch nicht oder wenn sie das nicht möchte, dann wird sie es bestimmt sagen und es wäre immerhin ein Versuch.
Oder hast du das schon konkret versucht? (Sorry, das ist mir nicht ganz klar geworden.)

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