Paranoide Persönlichkeitsst - Umgang als Angehöriger

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Millennium220
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Paranoide Persönlichkeitsst - Umgang als Angehöriger

Beitrag Do., 22.04.2010, 21:11

Es geht um meine Mutter; nach etlichen Gängen zu Psychologen habe ich herausgefunden das meine Mutter unter einer paranoiden Persönlichkeitsstörung "leidet". Das bedeutet, meine Mutter hat ein abgrundtiefes Misstrauen gegenüber allen Menschen; keine persönlichen Beziehungen können mittel bis langfristig aufrechtgehalten werden. Auf meine Partnerschaften hat dies ebenso fatale Auswirkungen. Jede Partnerin führt "etwas im Schilde", will sich nur bei mir zu Hause einnisten, mein Geld und und und....
Ganz übel bei diesem Problem ist die Tatsache das geschaffene Distanz zu meiner Mutter ihr krankhaftes Misstrauen erst recht anschürt, dann gehen die Verdächtigungen erst richtig los; sage ich jedoch offen und ehrlich was ich mache und "berichte" über meine Partnerschaft werden die seltsamsten Argumente ins Leben gerufen, dass die Frau auch wieder nur finanzielle Interessen hat, mich ausnutzen möchte etc etc....
Es ist sozusagen ein Teufelskreis der sich in den letzten 2 Jahren bei mir und meiner Mutter extrem entwickelt hat.
Nun die Frage, wie gehen Angehörige mit Eltern um die diese Persönlichkeitsstörung aufweisen ?

Bin für jeden Hinweis mehr als dankkbar.
Alles Gute euch da draussen.....

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Emely
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Beitrag Do., 22.04.2010, 21:36

Hallo Millenium,

wohnst du noch bei deiner Mutter oder bedeutet die "geschaffene Distanz", dass du ausgezogen bist?

LG
Emely

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Millennium220
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Beitrag Do., 22.04.2010, 21:41

Hallo Emely,

danke für dein Interesse an meinem Beitrag.
Ich wohne mittlerweile 300km weg von ihr, das erst seit kurzem, aber ich habe bei meiner beruflichen Veränderung auch darauf geachtet das ich damit örtliche Distanz schaffe, das ist mir gelungen. Ich denke dieser Schritt ist auf jeden Fall sinnvoll, aber doch erst nur der Anfang.

Was meint du...?
Beste Grüsse

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Emely
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Beitrag Do., 22.04.2010, 21:47

Hallo Millennium,

dann bist du sehr spät bei deiner Mutter ausgezogen. Könnte es sein, dass sie nicht verkraftet, dich zu
"verlieren". Gibt es noch andere Geschwister oder lebt dein Vater noch?

LG
Emely

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Millennium220
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Beitrag Do., 22.04.2010, 21:52

Möglich, die emotionale Beziehung ist schon sehr eng, egal ob Persönlichkeitsstörung oder nicht, meine Eltern (mein Vater lebt noch) haben sonst keine Kontakte, das ist dann schon klar das der Sohn der nächste ist. Ich bin Einzelkind, spricht also auch dafür das ich eben im Mittelpunkt stehe....

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Emely
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Beitrag Do., 22.04.2010, 21:58

wie fühlst du dich denn jetzt ,nachdem du ausgezogen bist? ist es eine "Befreiung" für dich oder hast du ein schlechtes Gewissen, deine Eltern (Mutter) alleine gelassen zu haben?

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Millennium220
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Beitrag Do., 22.04.2010, 22:00

Vom Grundsatz her geht es mir sehr gut, aber es gibt eben z.B. das Telefon, gerade diese Woche hatte Sie mich iweder in Verdacht, wollte explizit wissen was ich am Wochenende mache, ob ich meine Partnerin getroffen habe oder nicht, wenn ich mich nicht täglich melde wittert sie schon Verdacht, bzw. dann gibt es wieder Ärger - und ich möchte das eben nicht, ds ich mein Privatleben, auch wenn es meine Mutter ist, so detailliert darstelle.......

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 22.04.2010, 22:09

Ich würde nicht mehr so viel von deinem Privatleben vor ihr ausbreiten. Und die Telefonanrufe einschränken. Mit einer paranoiden Person kannst du nicht vernünftig reden.

Das alles ist ein Symptom der Krankheit, von daher würde ich aufhören, das inhaltlich ernst zu nehmen. Das würde ich ihr am Telefon auch so sagen, daß du dich weigerst, über solche Themen mit ihr sinnloserweise zu kommunizieren.

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Emely
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Beitrag Do., 22.04.2010, 22:15

meiner Meinung nach brauchst du dein Privatleben vor deiner Mutter auch nicht auszubreiten. Wenn du möchtest, kannst du ihr etwas erzählen, wenn nicht, muss sie das akzeptieren.
Du bist alt genug und hast ein Recht darauf, dein eigenes Leben zu leben und auch deine eigenen Fehler zu machen. Vielleicht hört sich das für dich hart an, aber ich würde versuchen, ihr deutlich rüberzubringen, wo die Grenzen des "Einmischens" sind. Wenn sie psychisch krank ist, kannst du ihr aus 300 Kilometer Entfernung nicht wirklich helfen. Da müssen deine Eltern schon selbst eine Lösung finden. Oder was meinst du?


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[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 22.04.2010, 23:31

Ich habe Paranoiker gekannt, und ich hatte selber solche Phasen. Es ist völlig sinnlos, darauf einzugehen, weil der Paranoiker sofort mißtrauisch reagiert, wenn jemand ihm seine Wahnvorstellungen ausreden will. Es bleibt Dir nur, bei den genannten Themen Deiner Mutter auszuweichen. Irgendwann wird sie damit aufhören.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 22.04.2010, 23:41

Hallo Millennium220,

ich habe zunächst eine Verständnisfrage:
Woher hast du die Diagnose "paranoiden Persönlichkeitsstörung"?
Wurde deine Mutter fachärztlich untersucht????

Innere Freiheit

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Millennium220
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Beitrag Fr., 23.04.2010, 08:54

Hallo innere Freiheit,

die Diagnose ist sehr seriös, ich habe mich mit mehreren Psychologen in Verbindung gesetzt und wir haben das gemeinsam erörtert, ich kann natürlich nicht offen mit meiner Mutter darüber sprechen, aber mit Fragen die auf diese Problematik eingehen (indirekte Fragestellungen zu diesem Thema), hat meine Mutter alles mit "Ja" beantwortet. Also insofern ist die Diagnose schon zutreffend.

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candle
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Beitrag Fr., 23.04.2010, 11:33

Über Dritte sehr schwierig. Dazu die Frage: Hilft es Dir eine Diagnose zu wissen und wenn ja, was?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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