Jetzt muss ich auch noch zum Betriebsarzt!

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Trueffel
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Jetzt muss ich auch noch zum Betriebsarzt!

Beitrag Mi., 04.08.2010, 22:38

liebes forum,

ich habe vor drei monaten einen neuen job in einem grossen betrieb aufgenommen, auf welchen ich mich sehr gefreut habe. heutzutage ist es ja nicht einfach etwas zu finden und da dies auch noch was ist was mir sehr gelegen ist und gefallen hat, war ich natuerlich total motiviert und freudig...

leider wurde ich vom ersten tag an von meinem vorgesetzten gemoppt! es fing alles ganz subtil an. zuerst mit bloeden kommentaren zu nichtigen emails, was sich dann steigerte. ich merkte sofort, dass da was "nicht stimmt", aber ich hatte "angst" kontra zu geben, da ich ja der neue bin und auch in der probezeit (6monate). (dazu kam, dass ich von kollegen mitbekam, dass andere wegen relativ nichtigen dingen immer wieder gefeuert wurden!)

in den letzten monaten habe ich alles geschluckt und alles wurde viel schlimmer. bis zu dem punkt an dem ich vor lauter unsicherheit und angst wie gelaehmt wurde und selbst die kleinsten dinge nichtmehr geregelt bekam.
mit meiner gesundheit ging es rapide abwaerts in dieser zeit. 3 stunden schlaf maximum, angst zur abeit zu gehen (sogar schon angst vor dem montag am samstag morgen!!) und panik attacken haeufig am tag im buero...
am montag war es soweit, dass ich das haus nicht mehr verlassen konnte! ich rief an und meldete mich krank. bin zum arzt und der hat mir beruhigungs und schlafmittel verschrieben. heute bekam ich einen anruf, dass ich zum betriebsarzt gehen muss. ich bin nur bis freitag krankgeschrieben, aber die sagten mir, dass ich einen termin machen soll und selbst wenn der mitte naechster woche ist, muss ich da hin!!
jetzt habe ich trotz all den tabletten schon wieder panik!
wollen die mich jetzt vollends rausmoppen??
komisch ist auch, dass mein vorgestzter (der die hauptschuld an meiner lage traegt) derjenige ist, mit dem ich waehrend meiner abwesenheit alles "besprechen" soll!! meine personalabteilung, an die ich meine krankmeldung schickte, hat sich nie gemeldet!!
der stress macht mich kaputt! aber ohne job, kann ich auch nicht ueberleben...
warum handelt die firma so, und was soll ich beim betriebsarzt sagen?? die wahrheit???
...bin ganz verstoert....

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candle
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 22:55

Hallo Trueffel!

Ich kann mir ehrlich keinen Grund vorstellen, außer einer routinemäßigen Vorstellung, weshalb Du zum Betriebsarzt mußt. An sich ist er ja eher zuständig, wenn betriebsintern etwas anfällt, aber doch nicht so? Ich kenne es selber eben nur von notwendigen Impfungen oder Strahlenschutz, dass ich da kontrolliert wurde. Wird bei Euch was in Sachen Arbeitssicherheit getan?

Hast Du überhaupt einen Grund mitgeteilt bekommen wegen dieser Vorstellung?

Übrigens hast Du es richtig gemacht mit der Krankmeldung. Die geht an die Personalabteilung. Sicher ist es nett Deinem Vorgesetzten mitzuteilen, dass Du krank bist, MEHR aber mußt Du ihm nicht mitteilen, weder was Du hast noch genaue Diagnose.

Jetzt ist die Frage natürlich wovor Du mehr Angst hast: Vor dem Mobbing oder vor der Kündigung? Es scheint ja an diesem Chef zu liegen, dass er dauernd Probleme macht, wenn er schnell entläßt, aber läuft das nicht auch mit über den Betriebrat?

Mußt Du mal schauen wie es mit den Ängsten ausschaut, denn wenn Du jetzt einfach fest glaubst, dass Du rausgeworfen wirst, dann mache Dich doch mal mit dem Gedanken vertraut, vielleicht schmälert es Deine Angst.

Ja, auch ein neuer Mitarbeiter darf contra geben, ist immer besser! Siéhst ja, dass das Ergebnis so oder so das selbe sein kann.

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worst case
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 22:56

hallo trueffel,

wenn ich das jetzt richtig einschätze, würde ich mir an deiner stelle nicht nur beruhigungsmittel verschreiben lassen. das hilft dir nämlich nicht wirklich. am besten suchst du einen facharzt auf, der wird dich vermutlich so lange aus dem geschehen ziehen, bis es dir besser geht und du dem ganzen besser standhalten kannst. dazu wirst du dir eine adäquate behandlung angedeihen lassen können.

deiner beschreibung nach, ging das anfangs ja schon los. vermutlich ist dein arbeitsplatz nur ein auslöser.

meines wissens nach ist man immernoch unkündbar im krankenstand. dass sie dich danach rauskicken, das kann gut sein, so wie du deinen arbeitgeber schilderst. du hast natürlich noch die existenziellen nöte, denn du brauchst diese arbeit um zu überleben, sast du. wenn du nichts unternimmst wirst du den job wahrscheinlich über kurz oder lang los. gibt es denn keinen betriebsrat an den du dich wenden kannst?

zunächst ist wichtig, dass es dir wieder besser geht. du kannst sonst garnix anfangen. also würde ich mich bei einem facharzt beraten lassen.

liebe grüße, s.
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:00

candle, das ist in manchen betrieben so. bestimmte "auffällige mitarbeiter" werden vom betriebsarzt gecheckt und mal geschaut, "was der hat". vielleicht ist er ja einfach mal lieber zuhause zum langmachen.

wenn sie ihn auf dem kieker haben, dann machen die das.

allerdings frage ich mich, ob der termin während der AU wahrgenommen werden muß.
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candle
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:04

Ich habe gerade gesehen, dass es in der Schweiz ist, keine Ahnung wie das läuft. Hier ist es meines Wissens nicht rechtens, wenn es sich nicht grad um arbeitsschutztechnische Dinge handelt oder aber man geht freiwillig zum Betriebsarzt oder eben bei Unfall.

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Beitrag Mi., 04.08.2010, 23:10

achso, die schweiz....

es gibt doch in der schweiz bestimmt einen ansprechpartner, wo man sich über ein solches prozedere informieren kann. eine gewerkschaft oder so...
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Beitrag Do., 05.08.2010, 00:05

Gibt es denn keinen Vorgesetzten von dem Vorgesetzten? Betriebsrat?

Ich meine, was hast du in dem Job zu verlieren. Wenn es so weitergeht kannst du gleich kündigen. Das überlebst du kein Jahr. Von daher würde ich alles auf eine Karte setzen und hier ganz offensiv vorgehen, in dem Wissen, daß wenn das dann deine Kündigung bedeutet es ohnehin keinen Sinn gemacht hätte weiter dort zu bleiben.

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Beitrag Do., 05.08.2010, 12:32

Danke an alle soweit

Ja, da ist ein Dilemma! Zum einen halt ich es dort nicht mehr aus. Selbst der Gedanke allein versetzt mich wieder in "Panik". Bin gerade in England, von daher gelten die Schweizer oder deutschen regeln nicht.
hier ist eben alles sehr auf die zeit nach der probezeit fixiert... Im grunde hat man "wenig" rechte waehrend der probezeit. ein fundamentales problem liegt auch daran, dass mein chef mich weitesgehend isoliert hat, sprich, mir arbeit gegeben hat mit der unmissverstaendlichen anweisung nur mit ihm alles zu besprechen. von daher hab ich auch keine "freunde" oder kollegen, die mir den ruecken staerken koennten.
sieht alles sehr sehr dunkel aus mit diesem job!
klar, fuer meine gesundheit und mein selbstvertrauen sollte ich unbedingt hier heraus! doch materiell sieht's sehr schlecht aus. kommt noch dazu, dass ich einiges in diesen job investiert habe (auto, neue wohnung, etc)
noch nie im leben musste ich wegen mobbing oder stress etwas kuerzer treten und jetzt wo ich so gut wie keine alternativen habe, kommt dies zu mir herab!
ich werde wohl dem betriebsarzt die wahrheit ueber das mobbing und die aggressionen darlegen und sehen was passiert...
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Trueffel
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Beitrag Do., 05.08.2010, 12:37

...habe nochmals in den betriebs-bestimmungen gelesen und dort heisst es, dass man zum betriebsarzt geschickt wird wenn der (unter anderem) dazu beitragen kann, die firma um die "richtige loesung" zu beraten.
da meine krankmeldung "arbeitsbedingten stress, schlafstoerungen, panik attacken, usw" auflisted, wird er der firma wohl berichten wollen, ob das stimmt oder nicht!
vermutlich wird er im interesse der firma handeln und versuchen zu sagen, dass dies nicht zutrifft!
so, oder so, viel handlungsfreiheit hab ich nicht... ...oder??
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Beitrag Do., 05.08.2010, 12:38

Woher will Deine Firma das denn wissen eigentlich?

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Beitrag Do., 05.08.2010, 12:40

ja, das würde ich auch.
das bringt dich am ehesten weiter. mal sehen, was er dazu meint. es kann dir passieren, dass man an dich herantritt und dich freundlich bittet, deinen arbeitsvertrag in gemeinsamen einvernehmen aufzuheben. ach ne, ist ja probezeit. du weißt ja nicht, wie der betriebsarzt gestrickt ist. er kann dir auch wohlgesonnen sein.
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