Wer hat Erfahrungen mit Emotions Anonymous (EA)?

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Dampfnudel
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Wer hat Erfahrungen mit Emotions Anonymous (EA)?

Beitrag Mo., 10.01.2011, 22:37

Hallo,

kennt jemand von Euch die Emotions Anonymous -Gruppen?
Ich habe vor längerer Zeit mal einen Erfahrungsbericht von jemandem gelesen, der sagte, die Gruppe hätte ihm sehr dabei geholfen, seine Depressionen zu überwinden. Ich habe mir die Website durchgelesen und sie so verstanden, dass die EA zu den verschiedenen Anonymous-Gruppen gehören, die letztlich alle auf dem Programm der Anonymen Alkoholiker aufbauen, so wie z. B. auch Narcotics Anonymous, Overeaters Anonymous, Gamblers Anonymous usw., also nach einem 12-Schritte-Programm vorgehen, in diesem Fall eben zugeschnitten auf Menschen mit emotionalen/psychischen Problemen.

Der Website konnte ich entnehmen, dass es auch in meinem Wohnort eine EA-Gruppe gibt, und ich hatte mir die Seite jetzt vor allem deswegen genauer angeschaut, weil ich überlege, ob ich da mal hingehen soll. Beim Lesen ist mir allerdings aufgefallen, dass da unheimlich viel von Gott die Rede ist, in einem Wikipedia-Artikel über das 12-Schritte-Programm steht, dass ein gemeinsames Gebet gesprochen wird und Texte vorgelesen werden. Zwar steht an mehreren Stellen, dass EA eine spirituelle, keine religiöse Gruppe sei, und unter den FAQ steht nochmal explizit, dass es keine Sekte sei, aber ich bin ein bisschen "vorgeschädigt" durch einen Ex-Freund, der einer bestimmten (von mir sehr kritisch betrachteten) Religionsgemeinschaft angehörte und dessen manipulative Art (Thera sprach von Gehirnwäsche, als ich ihr davon erzählte) ich zu einem guten Teil mit seiner Sozialisation in dieser Religionsgemeinschaft und auch mit einem Teil meiner heutigen psychischen Probleme in Verbindung bringe.

Also, eigentlich würde ich gern mal schauen, ob ich in so einer Selbsthilfegruppe eine zusätzliche Stütze finden könnte, zumal meine Therapie dieses Jahr voraussichtlich ausläuft. Aber gleichzeitig spüre ich eine ganz bedrohliche Angst, wenn ich an diesen "spirituellen" Aspekt denke. Der Sumpf meiner vergangenen Beziehung steht da gleich wieder vor mir. Einerseits denke ich, dass dieses Programm wahrscheinlich nicht weltweit und seit Jahrzehnten so erfolgreich wäre, wenn es nicht schon sehr vielen Menschen geholfen hätte. Andererseits trifft dasselbe auch auf besagte Religionsgemeinschaft zu (ist also letztlich doch kein Argument), und ich glaube, alles, was in die Richtung geht, würde ich in meinem momentanen Zustand als absolute Hölle erleben und nicht nochmal überstehen.

Ich würde mich daher freuen, wenn jemand von Euch persönliche Erfahrungen mit EA hat und mir ein bisschen mehr sagen könnte (gern auch per PM), ganz allgemein zu dem Programm, aber besonders natürlich auch im Hinblick auf die Weltanschauung, die dahinter steht, um besser einschätzen zu können, ob an meinen Befürchtungen irgendwas dran ist oder ob ich es wagen könnte, da mal hinzugehen - ohne weiteren Schaden für meine geistige Gesundheit

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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chandelle
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 22:41

Hallo Dampfnudel!

Das habe ich mal versucht, war aber absolut nicht mein Ding.

Übergeschwappt ist es wohl aus USA im Stil wie sie dort Gruppen anonymer Alkoholiker führen.

chandelle


Shigeru
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 22:49

Hallo!

Also ich kenne EA und auch noch Andre 12 Schritte Gruppen und ich war auch in einer 12 Schritte Klinik.
Es ist natürlich Jede Gruppe Anders aber ich kann es sehr empfehlen auch wenn der Ablauf etwas gewöhnungsbedürftig ist am Anfang.
Es hat mir sehr geholfen zu lernen bei mir zu bleiben und auch erst Mal in einer Gruppe zu reden.
Und es hat mir gut getan von Andren zu hören und zu sehen und zu spüren das ich nicht alleine bin mit meinen Schwierigkeiten.
Was ich irgendwann vermisst habe sind Rückmeldungen das ist das was ich grade sehr brauche.
Also ich kann Dich nur ermutigen es Dir eine Weile anzuschauen (einmal reicht oft nicht um vertraut zu werden)
Shigeru
"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."

Paulo Coehelo

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ENA
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 22:50

Liebe Dampfnudel,

probier es einfach aus. Einmal hingehen schadet und kostet nichts. Du kannst auch jederzeit für Dich einen anderen Begriff als "Gott" nehmen. Es geht eher um eine höhere Macht, der man sich anvertraut. Das kann auch die Natur, eine Kraft oder sonst für ein Bild sein. Dem Ganzen in der Gemeinschaft einen gemeinsamen Namen zu geben, macht es einfach, welchen Du letztendlich für Dich wählst, ist Deine Sache.
Alle A-Gruppen folgen dem 12-Schritte-Schema, haben das quasi als Struktur und Leitfaden. In welchem der Schritte Du grade bist, ist individuell und Du kannst Dir aus der Gruppe jemanden zur Seite holen (Sponsor), der schon länger dabei ist und dem Du speziell Fragen stellen kannst (natürlich den anderen auch).
Guck einfach mal, ob diese Form von Selbsthilfe etwas für Dich ist. Vielleicht musst Du einfach auch erstmal ein paar Mal hingehen, um für Dich spüren zu können, ob es die richtige Methode für Dich ist. ...und neben der "Methode" ist natürlich jede Gruppe auch anders. Wobei letztlich die Konzentration für jeden Einzelnen auf der Arbeit mit sich selbst liegt und man aus jedem Kontakt auch etwas lernen kann.

...und falls es die A-Gruppen nicht sind, gibt es auch noch andere Selbsthilfegruppen,...oder auch Therapiegruppen. Meistens erfährt man so etwas auch über das Gesundheitsamt. Bei uns haben die hier jedenfalls so ein kleines Heft mit allen Selbsthilfeangeboten der Stadt.

Wünsche Dir ein gutes Finden der Gruppe, die für Dich passt,

ENA!

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 23:16

Hab mir mal eine angeschaut und dort gab es zwei Leute die einfach nur ihren narzisstischen und neurotischen Trip haben raushängen lassen und damit die ganze Gruppe dominiert haben.

Ich bin zu der Überzeugung gekommen daß im Bereich von psychischen Erkrankungen die Moderation von Gruppen durch eine Fachperson wie zB in einer Gruppentherapie ziemlich sinnvoll ist, da es sonst einzelne Teilnehmer gibt die den Freiraum unschön nutzen für das Ausleben ihrer Krankheit.

Es gibt ja Krankheiten wo das eher weniger wahrscheinlich ist, wie zB die Depression, aber Narzissten oder Maniker können eine Gruppe mal locker völlig in Beschlag nehmen, selbst mit dem 12 Schritte Kodex.

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Dampfnudel
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Beitrag Di., 11.01.2011, 20:46

Liebe chandelle, liebe Shigeru, liebe ENA, liebe münchnerkindl,

vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe auch schon überlegt, ob ich einfach mal hingehen und schauen soll. Ich möchte mir nur vorher genau überlegen, ob es da irgendwas geben könnte, womit ich im Augenblick nicht gut umgehen könnte, weil ich eben Angst habe, dass es sonst letztlich doch schaden und mich zum Beispiel erst mal wieder meine mühsam wiedererrungene Konzentrations- und Arbeitsfähigkeit kosten könnte. Wenn alles glatt läuft, fühle ich mich gerade eigentlich fast gesund, aber es muss nur ein Windhauch kommen, der mich an bestimmte Dinge erinnert, und schon kämpfe ich damit, dass er mich nicht umpustet. Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr mir noch ein bisschen mehr erzählen könntet.

chandelle, was genau war dabei nicht Dein Ding?

Shigeru, kannst Du vielleicht kurz beschreiben, wie dieser gewöhnungsbedürftige Ablauf aussieht? Und ist es so, dass wirklich jeder einfach nur etwas erzählt, und dann geht es weiter bis zum nächsten? Es gibt gar keine Reaktionen auf das, was man erzählt?

ENA, das mit dem Gesundheitsamt ist auch eine gute Idee, da könnte ich mal schauen, ob die hier auch sowas haben. Wovon hängt es denn ab, welche Schritte man macht? "Steigt" man da von einem zum nächsten "auf", oder sucht man sich aus, was einem gerade am besten passt? Und was bedeutet es genau, sich gerade in Schritt XY zu befinden?

münchnerkindl, oje, das wäre für mich zum Beispiel im Augenblick eine Situation, in der ich ziemlich schnell am Rad drehen würde! An sowas hatte ich noch gar nicht gedacht. Hast Du eine Gruppe mit Moderation auch schonmal ausprobiert? Gibt es sowas überhaupt bei Selbsthilfegruppen?

Viele liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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chandelle
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Beitrag Di., 11.01.2011, 20:55

Oh, das ist schon Jahre her, aber es begann mit der Vorstellung, die ich immer wieder machen mußte: Hallo, ich bin blblablub und freue mich hier zu sein und mein Problem ist bla bla. So, dann gab es null feedback. Alles war still, Räucherkerze, dann wurde immer ein Glöckchen bedient und aus einem Buch vorgelesen- frag mich nicht was. Dann gab es wieder diese Gesprächseinheit....

Dieses Vorstellen gefiel mir nicht und das es kein feedback gab- gar nichts.

chandelle

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.01.2011, 20:58

Dampfnudel hat geschrieben: vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe auch schon überlegt, ob ich einfach mal hingehen und schauen soll. Ich möchte mir nur vorher genau überlegen, ob es da irgendwas geben könnte, womit ich im Augenblick nicht gut umgehen könnte, weil ich eben Angst habe, dass es sonst letztlich doch schaden und mich zum Beispiel erst mal wieder meine mühsam wiedererrungene Konzentrations- und Arbeitsfähigkeit kosten könnte.
Naja, also daß es direkt schadet glaube ich jetzt nicht. Der 12 Schritte Kodex verhindert ja schon daß da krassere Dinge vorfallen.

Was aber passieren könnte ist falls du zB irgendwo Punkte hast wo Erinnerungen an ein Trauma getriggert werden könnten, daß jemand da auch sowas anspricht. Ist halt nie ganz ausgeschlossen.

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Ive
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Beitrag Di., 11.01.2011, 22:06

Es geht dort nicht eigentlich um Gott, sondern um eine höhere Macht, die jeder für sich definieren kann. Für die, die mit Glauben nichts anfangen können, kann auch die Gruppe selbst diese "höhere Macht" sein. Meiner Ansicht nach ist das aber ohnehin das, was die Gruppen am wenigsten prägt.

Die Schritte selbst klingen "gewöhnungsbedürftig", einfach ungewohnt, spielen aber oft nur eine Nebenrolle. Wichtiger dürften die Kontakte in den Gruppen sein, und das kann anfangs schon genau das Richtige sein oder auch eben nicht.

Jede Gruppe ist anders, weil sich jede Gruppe aus anderen Menschen zusammensetzt. Man muss es einfach ausprobieren, sollte aber schon einige Male hingehen, bevor man Bilanz zieht.

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ENA
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 10:00

Hallo Dampfnudel!

Probier es einfach aus. Da sind ganz normale Menschen und ich glaube, wenn man so stabil ist, dass man im Job arbeiten kann, dass da in den Gruppen nicht so etwas Schlimmes passiert, dass man danach nicht mehr arbeiten kann und vollkommen durch den Wind, etc. ist. Das was Dich da triggern könnte, könnte Dir genauso gut draußen in der Straßenbahn oder beim zuhören eines Gesprächs unter Verwandten passieren. Ich weiß jetzt natürlich nicht, was es bei Dir ist, was Dich zum Triggern bringen könnte, aber wenn man auf der Straße einen Unfall mitansieht, ein Gespräch über persönliche Themen in der Bahn mitbekommt oder ein Gespräch zwischen Verwandten, Freunden,...mitverfolgt: Auch da können Dinge bei sein, die einen an alte Sachen erinnern und weiter beschäftigen. Wenn Du Sorge hast, dass das speziell in einer solchen Gruppe passieren könnte, dann kann Dir das in jeder Selbsthilfegruppe passieren und natürlich auch in der Therapie.

Sich in Schritt XY zu befinden, bedeutet eigentlich nur, dass Du grade am Schritt XY für Dich arbeitest und wenn man sich die Schritte anschaut und ein wenig darüber liest, wird man auch schnell merken, dass sie auf einander aufgebaut sind. Man fängt in der Regel unten an und "arbeitet" sich dann langsam hoch, jeder in seinem Tempo. Man profitiert auch davon, von anderen in der Gruppe zu hören, die vielleicht im selben oder einem anderen Schritt arbeiten...und man kann sich wie gesagt, auch Hilfe holen.
Was man aber nicht bekommt, sind Rückmeldungen in der Gruppensitzung zu dem gesagtem. Einfach allein schon aus dem Grund, weil es darum geht, dass jeder für sich arbeitet (mit der indirekten Hilfe durch das Gehörte der anderen), man sich auf sich konzentriert, denn jeder Mensch ist anders und es ist ein Weg aus einer Abhängigkeit herauszukommen (in dem Fall: nicht mehr abhängig von den Worten anderer zu sein oder zu sagen:"Der oder der hat doch gesagt!"...Nein, es ist Deine Verantwortung, was da für Dich passiert. Du kannst von den Erlebnissen der anderen und den Texten aus der EA-Literatur (manche nutzen auch die Ursprungsliteratur aus der AA-Gruppen) lernen und wenn Du willst, bekommst Du einen Sponsor zur Hilfe, den Du fragen kannst (Sponsor im Sinne von Ratgeber, Hilfegeber, nicht Geldgeber!))).
Ja, und manchmal kann es auch sein, dass man sich z.B. im Schritt 4 befunden hat und dann merkt, dass man sich doch noch mal mit Schritt 3 beschäftigen muss. Viele Leute, denen diese Art von Programm liegt, bleiben Jahre lang in dem Programm, gehen auch regelmäßig zu den Meetings, einfach, weil das Leben ein lebenslanger Prozess ist und ihnen die Gemeinschaft und das Reden-können dort gut tut.

Ob es etwas für Dich ist, musst Du einfach ausprobieren.

Es ist auch die Frage, was in der jeweiligen Gruppe und für einen selbst, das Wichtigste ist. Manchen Menschen liegt das Programm nicht und sie gehen wieder. Manche Menschen können sich halbwegs mit dem Programm anfreunden, sehen aber das, was die Gruppe und die Meetings einem geben, als das Wichtigste an. Für manche stimmt auch einfach alles.

Muss man selber ausprobieren.

...und auch wenn ich selber immer mal wieder damit hadere, kann ich glaube ich ruhigen Gewissens sagen: "Alles zu seiner Zeit".
Wenn die Gruppe, die Du jetzt testest, richtig für Dich ist: wunderbar. Wenn sie es nicht ist, ist es vielleicht eine andere Gruppe bei Dir in der Nähe. Wenn es auch die nicht ist, ist vielleicht auch das Programm im Moment nichts für Dich und Du kannst nach einem anderen Programm, nach einem anderen Hilfsmittel für Dich suchen.
Wenn das im Moment auch nichts für Dich ist, ist vielleicht im Moment etwas anders für Dich an der Reihe. Vielleicht passt dann irgendwann eine Selbsthilfegruppe mal für Dich, vielleicht auch nicht bzw. vielleicht hat sich das Thema irgendwann auch so erledigt.

Ich würde Dir empfehlen, einfach mal ein paar Mal zu den EA-Meetings zu gehen und Dir Zeit zu lassen, es auf Dich wirken zu lassen.

...und wenn Du magst kannst Du dann hier gerne mal berichten, wie es für Dich war. Würd mich interessieren .

Lieben Gruß, ENA!

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Dampfnudel
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Beitrag Do., 13.01.2011, 19:13

Danke für Eure Erfahrungen und Eure Ermutigung! Ja, vielleicht sollte ich es wirklich einfach mal ausprobieren. Mein Trigger ist am ehesten eine bestimmte Art der Kommunikation, glaube ich. In meinem Alltag achte ich im Augenblick sehr darauf, Menschen zu vermeiden, bei denen das vorkommen könnte, da geht es auch ganz gut, aber bei so einer Gruppe kann es eben schon wieder anders sein. Ich hatte auch erst ein bisschen den Eindruck, als ob die EA-Struktur sowas prinzipiell fördern/unterstützen könnte, aber da konntet Ihr mich schon etwas beruhigen.
Also, wenn ich hingehe, werde ich hinterher mal erzählen.

Liebe Grüße
Dampfnudel
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xyz10
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Beitrag Do., 07.07.2011, 18:22

ich bin selbst seit ca. 1 Jahr in einer EA-Gruppe und ich dachte erst, ich bin in einer Sekte. Ich mag keine Dinge, die mich so vereinnahmen. Ich war sehr verunsichert und dachte, ohjemine. Aber jetzt ist es richtig schön. Mich nervt natürlich immer noch die Rede von Gott und Höherer Macht. Aber das blende ich aus. Ich brauche diese Gruppe, damit ich lerne, über mich selbst zu sprechen und Vertrauen in andere zu haben. Ich mag die Gruppe inzwischen sehr und ich fühle mich wohl dort. Ich lernte, frei zu sprechen, Vertrauen zu schenken und zu empfangen. Vor allem lernte ich, dass viele Menschen die gleichen Probleme haben und das hilft mir, besser mit meinen klar zu kommen. Wenn man psychische Probleme hat, ist es enorm wichtig, Kontakt zu anderen zu halten. Dies ist nämlich dann erst recht eingeschränkt. Die Gruppe wurde mir von meiner Therapeutin empfohlen. Viele Menschen werden in diese A-Gruppen geschickt, nachdem sie aus einer 12-Schritte-Klinik entlassen werden.
Toll ist, dass man alles aussprechen kann und keiner irgendwas kommentiert und was dazu sagt. Das ist zwar ungewohnt, weil man ja irgendwie Hilfe aus der Gruppe erwartet, aber gleichzeitig schützt es einen. Man weiß, das, was man sagt, ist okay.
Was genau EA bringt, merkt man erst, wenn man mehrere Male da war. Dann merkt man eine Veränderung.
Schweigen ist manchmal die beste Antwort.

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ENA
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Beitrag Do., 07.07.2011, 18:32

Liebe XYZ10,

warst Du denn in einer solchen 12-Schritte-Klinik?
Wie ergeht es Dir denn mit den Schritten? Kommen sie Dir etwas steif vor, fällt es Dir leicht, in ihnen zu arbeiten oder gehst Du da Deinen eigenen Weg?
...und wie ergeht es Dir damit, keine direkte Hilfe/Rückmeldung zu bekommen? Was hilft Dir denn dann an den Gruppen, wenn es dort keine Ratschläge,etc. gibt?

Lieben Gruß, ENA!

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 07.07.2011, 21:19

Ich habe mir mal 2 solche Gruppen angesehen und ich fand es eher abschreckend. Dadurch daß es da keine Moderation gibt und man einen Sprecher nicht unterbrechen darf oder Feedback geben haben das einige Teilnehmer für Selbstdarstellung, unreflektierte Schuldzuweisungen und Monologisieren genutzt und die anderen Teilnehmer als Publikum für ihre "Vorstellung". Ich denke es gibt ein paar psychische Störungen da funktioniert so eine unmoderierte Gruppe nicht.

Und ich profiterie auch mehr von Gruppen wo es eine echte Kommunikation gibt.

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ENA
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 11:05

Hallo Dampfnudel,

hast Du das eigentlich mal mit der EA-Gruppe ausprobiert?

Lieben Gruß von: ENA!

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